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E10-Liste: Welche Autos vertragen E10?

Es ist relevant, sich über die E10 Verträglichkeit bei Fahrzeugen zu informieren. Was sich hinter dem Kürzel E10 verbirgt und was Autofahrer zum Thema Kraftstoff wissen sollten, beleuchtet dieser Artikel.

Was ist Super-E10?

E10 ist bleifreies Normalbenzin, dem zwischen 9 und 10 Prozent Ethanol beigemischt ist. Bei Ethanol handelt es sich um einen farblosen Alkohol. Bioethanol wird als alternativer Kraftstoff verwendet und gilt als erneuerbares Benzin – allerdings nur, wenn es aus landwirtschaftlichen Quellen hergestellt wird. Die bislang gebräuchlichste Anwendung für Bioethanol liegt in der Hygiene, da der Alkohol eine hervorragende keimtötende Wirkung gegenüber Erregern besitzt. Das zur Herstellung von E10 verwendete Ethanol stammt zumeist aus der Fermentierung von Stärke, also aus der Verarbeitung von Weizen zu Mehl. Ethanol fällt hier als Abfallprodukt an.

E10 ist ein sicherer und zuverlässiger Treibstoff, der mit den meisten benzinbetriebenen Fahrzeugen auf der Straße kompatibel ist.

Die Zusammensetzung von Super-E10

Worin liegt der Unterschied zwischen E5 und E10?

Super E10 hat einen um 5 Prozent höheren Ethanolgehalt als E5, welches als das reguläre Benzin gilt. Das ist der einzige Unterschied zwischen den beiden Kraftstoffen. Ist ein Auto E10-konform, können E5- und E10-Kraftstoffe sogar gemischt getankt werden.

Fahrzeuge, die bis 2010 produziert wurden, vertragen in den meisten Fällen den Kraftstoff E10 nicht. Diese Autos sind also E5-konform, müssen daher auch nur mit E5 betankt werden. Grund hierfür ist, dass bei der Verwendung von E10 Motor- und Kraftstoffsystemschaden entstehen könnte.

Welche Autos eignen sich für E10?

Für das Benzin E10 eignen sich im Grunde alle Autos ab dem Baujahr 2011. Dies gilt jedoch nur für Fahrzeuge, die für den deutschen und europäischen Markt entwickelt und verkauft werden. Bei Importfahrzeugen ist es deshalb sehr hilfreich, sich darüber zu informieren, ob diese Fahrzeuge E10 geeignet sind.

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH hat zudem eine verbindliche Liste für die E10 Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen veröffentlicht. Hier findest du eine komplette Übersicht zum Thema E10 Verträglichkeit!

E10 Verträglichkeit von einigen Kraftfahrzeugen

Luxusfahrzeuge wie Rolls-Royce können ab dem Baujahr 2003 mit E10 betankt werden. Auch viele Modelle der Marke Porsche vertragen diesen Kraftstoff.

Bei einem Mercedes Fahrzeug muss jedoch ein Blick auf die Verträglichkeitsliste geworfen werden. Bis auf rund 50 Ausnahmen können alle Modelle, die jünger als 25 Jahre alt sind, E10 tanken.

Woher weiß ich, ob mein Auto E10 verträgt?

Bei allen Fahrzeugen mit einem Baujahr ab 2011 sollte in der Bedienungsanleitung unter der Rubrik Technische Angaben ein Verweis auf den zu nutzenden Kraftstoff enthalten sein.

Die Autohersteller sind jedoch erst seit 2018 gesetzlich verpflichtet, in der Bedienungsanleitung ihrer Fahrzeuge Angaben über die E10-Verträglichkeit zu machen. Bei Fahrzeugen Baujahr 2010 und älter bleibt nur die Nachfrage beim Händler oder beim Autohersteller. Zudem liegen an vielen Tankstellen Informationen zum Tanken von E10 aus, wozu auch Positivlisten für die gängigsten Fahrzeugmodelle gehören. Wenn du direkt wissen möchtest, ob dein Auto E10 kompatibel ist, kann diese Webseite helfen.

Auf den Punkt gebracht

Alle modernen Fahrzeuge können in der Regel E10 tanken, allerdings nur, wenn diese Modelle aus der Serienproduktion stammen und für den deutschen oder europäischen Markt entwickelt wurden.

Welche Autos sind E10 unverträglich?

Insbesondere ältere Modelle solltest du nicht mit E10 betanken. Einen Überblick bieten wir dir hier.

Bei diesen Fahrzeugen solltest du kein Risiko eingehen

  • Oldtimer
  • Youngtimer
  • Modelle mit Vergasermotor

Bei diesen Modellen ist eine Rücksprache zu empfehlen

  • getunte Autos
  • Einzelfertigungen
  • Oktanzahl von 95

Was sind die Vor- und Nachteile von E10?

Super E10 ist ein Biokraftstoff, der zu 90 Prozent aus bleifreiem Regelbenzin und zu 10 Prozent aus Ethanol besteht. Das Ethanol wird aus landwirtschaftlichen Produkten gewonnen. Um Ethanol für die Herstellung von E10 bereitstellen zu können, werden beispielsweise Zuckerrüben und Weizen gezielt hierfür angebaut. Das bedeutet, dass landwirtschaftliche Nutzflächen nur dafür verwendet werden. Werden zum Ausgleich für die Landwirtschaft dann bestehende Naturräume wie Moore oder Wälder geopfert und erschlossen, wirkt sich dies folgenschwer auf die CO₂-Bilanz aus. Außerdem könnte sich dies teuer auf Nahrungsmittel auswirken.

Aus diesem Grund wurde in der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung festgeschrieben, dass eine Treibhausgas-Minderung von mindestens 60 Prozent vorliegen muss. Wird dies nicht erreicht, darf der Kraftstoff innerhalb der EU nicht verkauft werden.

Pro

Stärken

  • Bioethanol ist insgesamt umweltfreundlicher als Benzin
  • jährliche Ersparnis von über 3 Millionen Tonnen Kohlendioxid, wenn alle geeigneten Pkws E10 tanken würden
  • im Durchschnitt 5 bis 6 Cent günstiger als E5
Contra

Schwächen

  • geringer Brennwert im Vergleich zu Benzin
  • Ethanol lagert sich unter hohem Druck ab, insbesondere bei Motoren mit Direkteinspritzung, wenn als Material Aluminium verbaut wurde
  • Ethanol kann Dichtungen und Schläuche im Kraftstoffsystem beschädigen (hauptsächlich bei älteren Fahrzeugen)
  • Verlust von Kraftstoff
  • akute Brandgefahr

Gut zu wissen

E10 kostet weniger als E5, der Benzinverbrauch von E10 ist jedoch viel höher. Am Ende kommen Autofahrer dennoch auf einen günstigeren Preis als bei E5.

Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass sich bei der Verwendung von E10:

Die Verwendung von Super-E10 schont die Umwelt

  • der CO₂-Ausstoß um rund 1 Prozent verringert.
  • die Stickoxide im Abgas um etwa 25 Prozent reduziert sind.
  • die Feinstaubbelastung im Abgas um circa 70 Prozent geringer ausfällt.

Des Weiteren wird durch den Anbau von Pflanzen zur Erzeugung von Ethanol die Produktion von nicht genmanipulierten Futtermitteln rentabel. Die Zuckerrüben und Weizen, die zur Herstellung von Ethanol verwendet werden, können nur zu ein Drittel zu Ethanol verarbeitet werden. Der Rest wird zur Herstellung für medizinischen Alkohol oder Futtermittel genutzt.

Das Bundesverkehrsministerium gibt an, dass 2020 die Automobile in Deutschland allein 23,82 Milliarden Liter Benzin verbraucht haben. Hätten alle Fahrzeuge ausschließlich E10 getankt, wäre es demnach möglich gewesen, knapp 2,4 Milliarden Liter Benzin zu sparen, welches auf Basis von Rohöl hergestellt wird.

Was bedeutet die Oktanzahl bei Kraftstoffen?

Die verschiedenen Benzinsorten sind durch ein Nummernsystem gekennzeichnet (91, 94, 95, 98, 105, usw.). Diese gibt die Oktanzahl des Kraftstoffs an. Die Oktanzahl ist ein Maß für die Qualität des Benzins. Es gibt zwei Arten von Oktan-Werten – die Motoroktanzahl (MON) und die Research-Oktanzahl (ROZ). Die ROZ ist die gebräuchlichere Angabe, die oft auf den Zapfpistolen und -säulen der Tankstellen angebracht ist.

Je höher die Oktanzahl ist, desto seltener ist die unkontrollierte Verbrennung des Benzins, was unter Fachleuten auch als “Klopfen” oder “Klingeln” beschrieben wird. Eine höhere Oktanzahl führt zu einer vollständigeren Verbrennung des verfügbaren Treibstoffs und damit zu einer Maximierung der Motoreffizienz.

Welche Oktanzahl hat E10 in Deutschland?

Das in Deutschland angebotene E10 Super hat eine Oktanzahl von ROZ 95.

Bleifreies Normalbenzin hat ROZ 91, wird aber nur an wenigen Tankstellen angeboten. Die meisten seit 1986 verkauften Benzinfahrzeuge wurden für den Betrieb mit ROZ 91 entwickelt. Da diese Benzinmotoren für ROZ 91 ausgelegt sind, sind diese auch mit E10 kompatibel, was aber allein die Klopffestigkeit betrifft. Es kann sein, dass ein Motor sehr wohl mit Super E10 betrieben werden kann, der Autohersteller es aber trotzdem verbietet. Grund dafür ist, dass in solchen Fällen überwiegend das Kraftstoffsystem durch das aggressivere E10 beschädigt werden könnte, speziell die Dichtungen oder die Schläuche.

Wenn der Hersteller die Verwendung von bleifreiem Super empfohlen hat, sollte entweder ROZ 95 oder ROZ 98 getankt werden.

Verwendung einer falschen Oktanzahl

Die Fahrzeughersteller konstruieren die Motoren so, dass sie mit einer Mindestoktanzahl betrieben werden können. Wird bei einem Motor, der für 98 Oktan konzipiert wurde, ein Treibstoff mit lediglich 91 Oktan verwendet, entzündet sich dieser zum falschen Zeitpunkt. Eine Folge kann ein schwerer Motorschaden sein. Deshalb sollten Autos immer Benzin mit einer Oktanzahl verwenden, die mindestens der vom Hersteller angegebenen Kraftstoff entspricht. Die Oktanzahl eines Motors ist in der Regel im Fahrzeughandbuch nachzulesen. Bei einigen Fahrzeugen finden sich diese Angaben auch auf der Innenseite der Tankklappe. Alternativ gibt die Website des Autoherstellers Auskunft.

Folgen durch Fehlbetankung mit E10

Es gibt eine beträchtliche Anzahl von zumeist älteren Fahrzeugen, bei denen es zu Problemen kommen kann. Besonders wenn E5-konformen Fahrzeugen kann es passieren, dass die hohe Löslichkeit von Bioethanol die Gummidichtungen und Kunststoffe im Kraftstoffsystem angreift. Auch der Kaltstart des Motors kann betroffen sein, da Ethanol die Verbrennung allgemein beeinträchtigt.

Nach dem Tanken können Schäden oft nicht direkt festgestellt werden. Erst nach mehreren Tausend Kilometern ist die Unverträglichkeit zu sehen, daher solltest du nicht in Panik geraten. Im Regelfall ist es außerdem kein großes Problem, ein ungeeignetes Auto versehentlich mit etwas E10 zu betanken. Eine kleine Menge E10 führt meist zu keinen größeren Schäden. Nur, wenn mit E10 vollgetankt wurde, sollte der Treibstoff aufgepumpt und ersetzt werden. Der Grund: E10 kann dazu führen, dass das Fahrzeug unruhig läuft, insbesondere bei Kaltstarts. Experten empfehlen, E5 in den Tank zu füllen, sobald dafür Platz vorhanden ist, sodass sich die Kraftstoffe vermischen. Anschließend wird ganz normal weiter E5 getankt, sodass sich keine größeren Schäden ergeben sollten.

Fazit

Das bleifreie Normalbenzin E10 ist ein Gemisch mit rund 10 Prozent Bioethanol. Die Verwendung von dem Kraftstoff E10 ist abhängig von dem Auto, das genutzt wird. Viele Autos ab dem Baujahr 2011 sind jedoch E10 kompatibel. Dennoch gibt es Fahrzeuge, die nur E5 geeignet sind. In dem Text wurden die Vorteile sowie auch die Nachteile von E10 genannt und erklärt.

Um eine Fehlbetankung zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich vorerst über die E10-Verträglichkeit des eigenen Fahrzeugs zu informieren, um Schäden zu vermeiden.

Bei Fahrzeugen ab dem Baujahr 2011 befindet sich in der Bedienungseinleitung meist ein Verweis auf den zu nutzenden Kraftstoff.

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