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Spart Leerlauf bergab Sprit?

Bei steigenden Spritpreisen heißt die Devise im Alltag: Den Benzinverbrauch verringern, das Portemonnaie schonen. Warum im Leerlauf bergab zu rollen nicht der richtige Weg ist und was stattdessen getan werden kann, erklären wir in diesem Ratgeber.

Benzinverbrauch im Leerlauf bergab reduzieren?

Benzinverbrauch im Leerlauf bergab reduzieren?

Rollen kann das Auto von selbst. Der Gedanke, dass bei einem Gefälle der Gang rausgenommen und der Benzinverbrauch damit verringert werden kann, liegt nahe – denn, wer das Gaspedal nicht betätigt, verbraucht auch keinen Kraftstoff, oder?

Das passiert im Leerlauf bergab:

Wenn wir bei einem Gefälle in den Leerlauf schalten und das Fahrzeug einfach rollen lassen, passieren drei Dinge:

Die Schubabschaltung des Wagens wird deaktiviert. Der Motor versucht bei einer Mindestdrehzahl zu bleiben, um nicht auszugehen. Dafür verbraucht der Motor Kraftstoff.

Das Fazit: Wenn im Leerlauf einen Berg heruntergerollt wird, verbraucht der Wagen Sprit, um zu verhindern, dass der Motor ausgeht. Pro Stunde summiert sich der Benzinverbrauch im Leerlauf bergab auf 0,8 bis 1,5 Liter Kraftstoff. Verhindert werden kann dies ganz einfach durch die Schubabschaltung.

Was genau ist die Schubabschaltung?

Bei der Schubabschaltung handelt es sich um eine beabsichtigte, temporäre Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr in einem Verbrennungsmotor. Dies passiert bei modernen Autos automatisch, wenn das Auto einen Schub durch beispielsweise ein Gefälle bekommt und gleichzeitig ein Gang eingelegt ist. Durch die Unterbrechung der Sprit-Einspritzung in den Motor wird der Benzinverbrauch auf null heruntergefahren – wir sparen Kraftstoff.

Kein Benzinverbrauch durch Schubabschaltung

Mit eingelegtem Gang sind die sich drehenden Räder über das Getriebe im Wagen weiterhin mit dem Motor verbunden und liefern so auf natürlichem Wege genug Energie, damit der Motor nicht ausgeht. Deswegen wird mit Schubabschaltung im Gegensatz zum Leerlauf kein Sprit verbraucht.

Verschleiß durch Leerlauf

Ein weiterer Faktor der gegen den Leerlauf an Gefällen spricht, ist der zusätzliche Verschleiß an den Bremsen. Da die Motorbremse im Leerlauf nicht funktioniert, muss bergab kontinuierlich leicht gebremst werden, um nicht zu viel Geschwindigkeit aufzubauen.

Das kann jedoch dazu führen, dass die Bremsen überhitzen und weniger gut funktionieren. Ein weiteres Problem ist, dass die Bremsflüssigkeit über längere Zeit Wasser aufnimmt. Dadurch verringert sich der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit und es kann, wenn die Bremsen überhitzen, zu Dampfblasen im Bremssystem kommen. Die Folge - ein Totalausfall der Bremsanlage.

Im Leerlauf bergab rollen ist verboten – warum?

Abgesehen davon, dass der gewünschte spritsparende Effekt durch das Bergabrollen im Leerlauf nicht erreicht wird, ist es zusätzlich auch noch verboten. Wer das Fahrzeug bei einem Gefälle ohne Gang rollen lässt, deaktiviert die Motorbremse. Das Auto bremst also nicht von selbst. Geschwindigkeitsbegrenzungen können so schnell überschritten und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden. Im besten Fall droht also ein Bußgeld für zu schnelles Fahren, im schlimmsten Fall könnte es Verletzte geben.

In der Straßenverkehrsordnung (StVO) steht, “dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt” werden darf. Der angemessene Gang sollte bei steilen Gefällen zum Schutz von anderen und sich selbst demnach immer eingelegt sein.

Den Motor ausschalten, um ans Ziel zu kommen

Den Motor ausschalten, um ans Ziel zu kommen

Wenn der Motor des Fahrzeugs ausgeschaltet ist, verbraucht es logischerweise auch keinen Kraftstoff. Trotzdem darf der Motor während der Autofahrt nie ausgeschaltet werden, sonst droht Lebensgefahr. Denn ohne die Energie des Motors fallen verschiedene Sicherheitsvorkehrungen des Wagens einfach weg. Man “fährt” auf einmal ohne Servolenkung und Bremskraftverstärker.

Weiterhin besteht die Gefahr, dass das Lenkradschloss einrastet. Das wäre während der Fahrt fatal und könnte zu schlimmen Verkehrsunfällen führen. Den Motor auszuschalten ist also keine Möglichkeit, um zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit Sprit zu sparen.

Das hilft wirklich: Tipps und Tricks zum Spritsparen

Natürlich gibt es trotz vieler Irrglauben auch Tipps und Tricks, die wirklich dabei helfen, den persönlichen Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Egal ob du damit startest, deinen Kraftstoffverbrauch direkt zu berechnen, schneller zu schalten oder unnötige Elektronik auszulassen – die Möglichkeiten zum Spritsparen sind vielfältig. Schaue gerne bei unserem Ratgeber zum Spritkosten berechnen und sparen vorbei.

Fazit

Abschließend kann gesagt werden, dass es viele Möglichkeiten gibt den Benzinverbrauch zu senken – bergab im Leerlauf zu rollen, sollte keine davon sein. Um dein Portemonnaie und die Bremsen deines Autos zu schonen, solltest du bei einem Gefälle in den zur Geschwindigkeit passenden Gang schalten und Motorbremse und Schubabschaltung für dich arbeiten lassen.

FAQs

Bei der Schubabschaltung handelt es sich um eine beabsichtigte temporäre Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr in einem Verbrennungsmotor. So wird Sprit gespart, wenn das Auto rollt.

Nein, denn damit der Motor nicht ausgeht, wird Sprit verwendet. Pro Stunde verliert das Auto so circa 0,8 bis 1,5 Liter Sprit.

Ja, denn das Bremspedal muss kontinuierlich leicht bedient werden. Das kann zur Überhitzung und schnelleren Abnutzung der Bremsen führen.

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