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Test Fiat Panda Cross: Wie viel Allradauto braucht man?

Fiat und Panda, das gehört zusammen wie VW und Golf. Seit 1980 ist der Italiener auf dem Markt, seit 1983 auch mit Allrad. Mit dem Panda Cross hat man aus dem einstigen Feld- und Wiesenkraxler zudem ein Stadtauto mit dem gewissen Etwas gemacht. Wir zeigen die Stärken und Schwächen des Offroaders.

Geht es um kompakte Allradfahrzeuge, die eine gute Geländegängigkeit mit einem Einstandspreis unter 20.000 Euro verbinden, dann kommt man an ihnen nicht vorbei: Suzuki Jimny, Lada 4x4 (hier bei uns im Test) oder den hier gefahrenen Fiat Panda 4x4 (Cross). Alle drei Offroader liefern sich bereits seit den 1980er Jahren einen stetigen Wettkampf, blieben sich ihrer persönlichen Natur aber überwiegend treu. Zu jener Zeit hieß der Jimny übrigens noch Samurai und der kultige Lada war gemeinhin als Niva bekannt. Nur der allradgetriebene Panda darf immer noch mit dem Namenszusatz 4x4 vorfahren. Und zwar unabhängig davon, dass es seit der letzten Modellgeneration auch die hier gefahrene Cross-Variante zu kaufen gibt. (Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 5,8; CO2-Emissionen kombiniert g/km: 132²).

Fiat-Panda-Cross-Rear

Fiat Panda Cross kann auch Offroad

Der Fiat Panda Cross ist dabei die aufgehübschte und stark beplankte Lifestyle-Variante des 4x4, wobei es sich die Italiener nicht nehmen ließen, dem Cross Panda die gleiche Bodenfreiheit von 170 Millimetern zu spendieren, wie dem regulären 4x4 (Wild). Dabei ist es keine Plattitüde, dass die 4x4-Pandas abseits befestigter Straßen einiges auf dem Kerbholz haben. Über Stock und Stein, Schneematsch oder Eis geht es mit einem permanenten Allradantrieb, der die Antriebskräfte über ein elektronisches Sperrdifferential zwischen den einzelnen Rädern verteilen kann.

Fiat-Panda-Cross-Offroad

Kompakte Abmessungen gut für die Stadt

Böschungswinkel um 24 Grad vorne wie hinten sorgen dafür, dass selbst abrupte Höhenunterschiede kein Problem darstellen – und wenn es nur der leidige Betonbegrenzer am Supermarktparkplatz ist. Beachtlich ist zugleich, dass der Fiat Panda Cross Wasserdurchfahrten bis 40 Zentimeter Wattiefe bewältigt. Mit einer Breite von nur 1,66 Metern passt er gar auf den schmalsten Forstweg. Die kompakten Abmessungen helfen aber nicht nur im Gelände, sondern auch im urbanen Alltagsverkehr. Parklücken verlieren ihren Schrecken, die hohe Sitzposition sorgt für Übersicht und ein Wendekreis von leidglich 9,7 Metern macht das Rangieren in Altstadtgassen zum Kinderspiel. So viel Übersicht tut not, da die serienmäßigen Parksensoren hinten erst vor einer Kollision mit der Garagenwand warnen, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Fiat-Panda-Cross-Water

Hightech ist dem Panda fremd

Und damit steigen wir in den eigentlichen Fahrbericht zum Fiat Panda Cross ein, der schnell verdeutlicht, dass man es hier mit einem altgedienten Recken zu tun hat. Robust, einfach aber nicht karg stand wohl im Lastenheft der Italiener, die zwar mit technischen Errungenschaften sparten, aber dennoch einen liebevoll gestalteten Innenraum schufen. Klimaautomatik, elektrische Fensterheber vorne und das Traktionsregelsystem Gravity Control sind Serie; optional gibt es einen City-Notbremsassistenten, eine beheizbare Frontscheibe nebst Sitzheizung und sogar ein Konnektivitätspaket. Letzteres setzt aber ein eigenes Smartphone voraus, da es im Fiat Panda Cross keinen Touchscreen zu bestellen gibt.

Fiat-Panda-Cross-Interior

Ruppiger 2-Zylinder-Antrieb

Braucht man den? Manchmal. Wenn Radio- und Lenkradbedienung wieder einmal den Bediener nerven und man sich was Großes, was Einfaches, etwas zum Drücken wünscht. Gegen geringes Aufgeld versorgt der Panda seine Insassen wenigstens mit digitalem Radioempfang, wobei sich der Klanggenuss bei starker Beschleunigung und ab Tempo 100 deutlich schmälert. Verantwortlich dafür ist der 0,9 Liter kleine 2-Zylinder-Turbobenziner, der im Bug des Fiat Panda Cross recht quirlig und manchmal ungehobelt zu Werke geht. Zwischendurch klingt er fast wie eine Vespa, wobei die Leistungsentfaltung der lediglich 85 PS gleichermaßen an einen Motorroller erinnert. Von null auf 100 Kilometer pro Stunde vergehen knapp 13 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit soll 164 Stundenkilometer betragen, wobei es eine sehr lange Gerade benötigt, um in jene Sphären vorzudringen. Und der Verbrauch? Er lag laut Bordcomputer im groben Schnitt bei gut 7,5 Liter auf 100 Kilometer.

Fiat-Panda-Cross-City

Panda Cross schätzt die langsame Gangart

Aber gebaut ist der Fiat Panda Cross nun einmal nicht für die deutsche Autobahn, sondern für verwegene Bergstraßen und widrige Wetterbedingungen. Doch auch hier sollte man es langsam angehen lassen, ist der Panda nun nicht das, was man einen Kurvenräuber nennt. Der hohe Aufbau wankt und neigt sich, die Lenkung ist mindestens so weich wie die Federung und insgesamt möchte der Panda Cross mit eher weniger italienischem Temperament bewegt werden. Die langsame Gangart steht dem Allradler damit am besten, wobei es sich mit ihm bei gemäßigtem Tempo auch über längere Strecken hinweg recht kommod reisen lässt. Zumindest vorne. Die hintere Sitzbank ist hingegen ein Revier für Kinder bis zum Grundschulalter, darüber hinaus wird es schnell sehr eng. Und auch wenn Fiat selbst gerne von einem geräumigen Kofferraum beim Panda spricht - 225 Liter bei aufgestellten Sitzen taugen maximal für einen mittelprächtigen Einkauf oder das Wochenendgepäck.

Fiat-Panda-Cross-Interior2

Ein Auto für alle, die wissen, was sie wollen

Bei all den Eigenarten des Fiat Panda Cross darf man uns nicht falsch verstehen. Es macht schon Laune, den kleinen Italiener über allerhand schlechtes Straßenmaterial zu jagen. Man muss allerdings wissen, auf was man sich einlässt. Oder anders ausgedrückt: Der Käufer eines Fiat Panda Cross sollte eine klare Vorstellung darüber haben, was dieses Fahrzeug ist und was es kann. Jäger, Förster, Besitzer abgelegener Berghütten dürfen sich da sofort angesprochen fühlen. Hipster mit dem Hang zum Windsurfen oder E-Bike-Fahren eher weniger. Trotz der putzigen Außenfassade darf man sich nicht täuschen lassen – der Fiat Panda Cross ist ein Arbeitstier mit an der Front montierten Ösen für eine Seilwinde, ein robustes Alltagsauto ohne Proll- und Neidfaktor.

Fiat-Panda-Cross-Wood

Fazit

Der letzte Absatz ist es auch, der uns zum Preisgebaren des Fiat Panda Cross führt. Denn obwohl sein Alltagsnutzen ungebrochen ist, er abseits befestigter Wege weiterkommt als viele SUVs: mit einem Einstandspreis von 18.990 Euro ist er schlichtweg zu teuer. Gerade im Vergleich zum günstigeren Suzuki Jimny tut man sich schwer den Panda zu bevorzugen, wenngleich er immerhin zwei Türen und etwas mehr Platz zu bieten hat. Wer mit weniger Beplankung auskommt, für den ist möglicherweise auch der reguläre Panda 4x4 ein intensiverer Blick wert. Er startet bei immerhin 16.490 Euro. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)

Technische Daten*

  • Modell: Fiat Panda Cross 4x4
  • Motor: Zweizylinder, Turbolader, 875 ccm
  • Leistung: 85 PS (63 kW) bei 5.500 U/min
  • Drehmoment: 145 Nm bei 1.900 U/min
  • Antrieb: Allrad, 6-Gang-Schaltgetriebe
  • Verbrauch kombiniert: 5,8 l/100 km²
  • CO2-Emissionen kombiniert: 132 g/km²
  • Abgasnorm: Euro 6d-TEMP
  • Beschleunigung (0 – 100 km/h): 12,7 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 164 km/h
  • Abmessungen (L/B/H): 3,71 m/ 1,66 m/ 1,66 m
  • Gewicht: ca. 1.165 Kg
  • Grundpreis: ab 18.990 Euro

*Herstellerangaben

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