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Erster Test: Jeep Cherokee – Knackiger Offroader

SUV kann heute wirklich jeder. Doch der Jeep Cherokee ist auch in seiner nun überarbeiteten Version weiterhin so kompromisslos auf Geländegängigkeit ausgelegt wie kein anderes Modell im Segment der Mittelklasse-SUV.

Die demnächst bestellbare Einstiegsversion ist zunächst der 143 kW/195 PS starke Cherokee mit Frontantrieb und Neungang-Automatik für 41.500 Euro, als Allrader kostet der Jeep mindestens 2.000 Euro mehr. An Kraft mangelt es dem neuen 2,2-Liter-Diesel nicht. Voraussichtlich ab Ende des Jahres ist er auch mit 110 kW/150 PS und Sechsgang-Handschaltung bestellbar, was den Basispreis um einige tausend auf deutlich unter 40.000 Euro senken dürfte. Sein kerniges Arbeitsgeräusch bleibt trotz des generell niedrigen Drehzahlniveaus die ganze Zeit bei allen Fahrzuständen präsent. Doch für Sensibelchen ist der neue Cherokee ohnehin nicht gedacht. Mit seiner nach der Überarbeitung weniger ausgefallenen, dafür aber weiterhin äußerst präsenten Frontgestaltung und neuen Rückleuchten mit eingearbeiteter Hommage an den ikonischen Kühlergrill des Ur-Jeep will er in der Tradition des legendären US-Militärvehikels Willys MB von 1941 stehen, mit seinem knüppelharten Fahrwerk ebenfalls.

Ein waschechter Offroader

Kein zweites SUV dieser Klasse hat so viele Offroad-Fahrprogramme plus eine Auswahl von drei Allrad-Systemen, alle inklusive Hinterachs-Abkopplung zum Spritsparen. Günstigste Möglichkeit einen Allrad-Cherokee zu fahren ist zunächst der 43.500 Euro teure 195-PS-Diesel mit Neungang-Automatik in der Ausstattung Longitude. Die gemeinsam mit dem deutschen Getriebespezialisten ZF entwickelte Automatik gibt es optional mit zuschaltbarer Untersetzung für schweres Gelände (ab 49.500 Euro, Cherokee Limited). Vier Fahrprogramme (Auto, Snow, Sport und Sand/Mud) bieten die zum Start angebotenen Ausstattungslinien Longitude, Limited und Overland. Die ab Anfang 2019 angebotene Sonderversion Trailhawk bekommt zusätzlich einen Rock-Modus für die Fahrt auf Gestein.

Bei der Premiere des bisherigen Jeep Cherokee hatte der Autor seinerzeit Gelegenheit, sich auf einem Hardcore-Testparcours mit Steigungen und Gefällen von bis zu 70 Grad von der extremen Geländegängigkeit des Mittelklasse-SUV zu überzeugen. Die dabei bewiesene, vorbildliche Torsionssteifigkeit stach auch diesmal bei einem kurzen Abstecher ins Gelände in der rauen Landschaft Siziliens heraus. Bei diesem authentischen Offroader setzen weniger die technischen Möglichkeiten Grenzen, sondern die Nehmerqualitäten der Insassen. Anders als im großen Bruder Grand Cherokee mit seiner vom Untergrund entkoppelnden Luftfederung, dringt bei der Business-Class-Lösung wirklich jeder einzelne Kieselstein zur Besatzung durch.

Auch auf den nicht gerade topfebenen Autobahnen und Landstraßen der Mittelmeerinsel teilte das Fahrwerk kräftig aus. Bei niedrigem Tempo konnten die exzellenten, belüfteten Ledersessel ausgleichend in die Bresche springen. Bei hohen Geschwindigkeiten kam auf schlechter Fahrbahn durch die weitgehend ungefilterten Stöße eine gewisse Unruhe ins Fahrzeug, die sich mit der für den Normalgebrauch gut abgestimmten, aber nicht übermäßig direkten Lenkung nur mit erhöhten Einsatz parieren ließ. Das ist eigentlich schade, denn vom Sitz- und Klimakomfort, dem verbesserten Ladevolumen wie auch von der aufgewerteten Ausstattung wäre der neue Cherokee eigentlich das perfekte Langstreckenfahrzeug.

Hightech im Geländewagen

Schließlich assistiert er dem Fahrer künftig mit mehr als fünf Dutzend Sicherheitssystemen inklusive aktivem Kollisionswarner mit Fußgänger-Notbremsung. Jeep hat zudem im neuen Modelljahrgang den Kofferraum von 500 auf 570 Liter vergrößert und den Funktionsumfang seines „Uconnect“-Infotainments aufgewertet. Auf den in zwei Größen – 7 oder 8,4 Zoll – verwendeten Touchscreens läuft Apple CarPlay oder Android Auto, darüber hinaus sichern USB- und Bluetooth-Konnektivität sowie reichhaltige Ablagen die Einbindung der ständigen Begleiter ins Auto-Umfeld. Nun kommen zahlreiche online-basierte Live-Services samt Musik-Streaming über Deezer hinzu.

Daraus ergibt sich auch eine faszinierende Möglichkeit, die rauen Manieren des auf niedrige Drehzahlen – der rote Bereich beginnt bereits bei 4.500 Touren – ausgelegten Diesel-Direkteinspritzers lässig zu überspielen. Und das ist wörtlich zu nehmen. Jeep spendiert seinem Cherokee ein exzellentes Sound-System mit riesigem Subwoofer, der seitlich in den durch eine elektrische Klappe zugänglichen Kofferraum integriert wurde. Es lieferte gerade im Surround-Modus einen ausgewogenen, natürlichen Klang mit beeindruckender Intensität und ein richtig amtliches Bass-Fundament. Wem dieser Umgang mit den Umgangsformen des Antriebs nicht genügt, der sei auf nächstes Jahr vertröstet. Dann lanciert Jeep den Benziner mit 199 kW/270 PS – ein Motor, der dem Cherokee neue Freunde sichern dürfte. (sp-x/ss/jup)

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