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Porsche Cayenne: Infotainment & Co mit Luft nach oben

Der Porsche Cayenne muss sich nicht nur auf der Straße, sondern auch beim Infotainment beweisen. connect, Europas größtes Magazin für Telekomunikation, hat Porsches Communication Management einem Intensivtest unterzogen. Mit welcher Wertung das SUV aus dem Test hervorgeht, lesen Sie hier.

Kaum ein anderer großer Autohersteller wird in der Wahrnehmung so eng mit Sportwagen verknüpft wie Porsche. Kein Wunder, ist doch das Modell 911 in dieser Fahrzeuggattung die Ikone schlechthin. Doch im Portfolio der Zuffenhausener finden sich bereits seit vielen Jahren nicht nur Sportwagen, sondern mit dem Panamera auch eine Limousine und mit dem Cayenne sogar noch deutlich länger ein großes SUV. Spätestens bei diesen beiden Modellen liegt dann nicht mehr nur die reine Fahrdynamik und Performance im Fokus von Käufern und Testern, sondern auch der Reise- sowie Langstreckenkomfort – und dieser beinhaltet eben auch die Themen Unterhaltung, Navigation und Vernetzung im Fahrzeug.

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Das Fachmagazin connect hat sich daher zusammen mit seinem Partner P3 den aktuellen Porsche Cayenne E-Hybrid angeschaut und beide Teams waren begeistert von den souveränen Fahreigenschaften des Plug-in-Hybriden. Die in der Praxis gut funktionierenden Assistenzsysteme haben ihren Teil zum positiven Fahrerlebnis beigetragen. Natürlich haben die Prüfer das Hauptaugenmerk im Test jedoch auf ihre Kernkompetenzen Infotainment und Co gelegt – und mussten hier leider feststellen, dass Porsche zwar einige sehr gute Ansätze zeigt, die im Detail aber doch noch Raum für Verbesserungen bieten. Welche dies sind, erfahren Sie im nachfolgenden ausführlichen Test.

Einen vollständigen AutoScout24-Fahrbericht zum aktuellen Porsche Cayenne S Coupé finden Sie hier.

Infotainment

Die tollen Full-HD-Displays und die gelungene Benutzeroberfläche mit ihren vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten überzeugen. Bei den Themen Unterhaltung und erweiterte Darstellung fand man bei connect aber auch Kritikpunkte.

Das „Porsche Communication Management“, kurz PCM, ist der Dreh- und Angelpunkt im Cayenne. Es ist serienmäßig verbaut und besitzt einen 12,3 Zoll großen Touchscreen mit feiner Full-HD-Auflösung. Ergänzt wird der Hauptbildschirm von zwei links und rechts neben dem Drehzahlmesser platzierten, je 7 Zoll großen und ebenfalls in Full-HD auflösenden Displays im Cockpit. Optional ist für den Cayenne auch ein Head-Up-Display erhältlich, mit dem unser Testwagen allerdings nicht ausgestattet war und das somit auch nicht bewertet werden konnte. Ein dickes Lob verdient sich Porsche für die tolle und intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche auf dem Touchscreen.

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Am linken Bildschirmrand finden sich sämtliche Funktionsebenen für Entertainment und Connectivity, aber auch Fahrzeugfunktionen. Dazu gesellt sich im oberen Displaybereich eine Funktionsleiste, über die beispielsweise Optionen oder ein Gerätemanager aufgerufen werden können. Der Hauptbereich im Startscreen kommt in einer Kacheloptik daher und lässt sich in Funktion, Anordnung und Kachelgröße frei konfigurieren. Aus jeder Funktionsebene heraus kann der Nutzer den rechten Bildschirmbereich mit einem Wisch in eine Splitscreen-Anzeige verwandeln, über die ebenfalls per Wisch weitere Funktionen erreichbar sind.

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Weniger angetan waren die Tester dagegen von den Touchkeys auf dem Mitteltunnel, da diese während der Fahrt nicht alle gut erreichbar sind. Auch fehlte bei den Bedientasten auf dem Lenkrad die Möglichkeit des Titelsprungs; eine programmierbare Taste am Volant behebt dieses Manko wenigstens in eine Richtung. Top präsentierte sich dagegen die Sprachbedienung über natürliche Sprache, mit der sich auch die Temperatur im Auto anpassen lässt. Lediglich die Aktivierung mittels einer Taste am Blinker ist gewöhnungsbedürftig.

Beim Thema „Unterhaltung“ konnte der Cayenne zwar mit allen Radio-Empfangsvarianten inklusive DAB+ (476 Euro) aufwarten, aber ein DVD-Laufwerk gibt es nur optional, Android Auto ist im Gegensatz zu Apple Carplay nicht verfügbar und WLAN-Direktstreaming auch nicht möglich.

Navigation

Bei der Zielführung ist der Porsche Cayenne in seinem Element und überzeugt im Test mit vielen Live-Diensten, toller Darstellung und gelungener optischer sowie akustischer Routenführung.

In Sachen Navigation hat der Porsche Cayenne richtig viel zu bieten. Dies beginnt bei der Zieleingabe: Sie erfolgt entweder etwas mühsam über den Controller auf dem Mitteltunnel, via Touchscreen über eine eingeblendete Tastatur oder aber per Handschrifterkennung oder ganz komfortabel über die Spracheingabe. Das connect-Team bevorzugte im Test ganz klar die Sprachbedienung, auch wenn es hin und wieder kleine Verständigungsschwierigkeiten gab. So machte das System etwa aus „Dornstadt“ öfter mal „Darmstadt“, auch wenn der Tester ins Hochdeutsche wechselte, klappte die Identifizierung nicht immer. Insgesamt darf die Sprachbedienung des Porsche Cayenne dennoch als sehr zuverlässig gelten.

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Ein echtes Highlight ist ohne Zweifel auch die optische Aufbereitung der Bedienelemente und der Karte auf dem hochauflösenden Bildschirm. Die Bedienstruktur ist logisch und klar gegliedert. Zudem bietet der Cayenne neben 2-D- und 3-D-Darstellung auch eine tolle Satellitenansicht, die ebenfalls im Cockpit angezeigt wird. Dort gibt es auf dem linken Screen die Pfeilhinweise zu sehen, während es auf dem rechten Display die Kartendarstellung zu entdecken gibt.

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Was den Testern besonders gut gefallen hat, ist die automatische Einblendung von Karte und Pfeil im Cockpit, auch wenn die Displays vom Fahrer gerade für eine andere Funktion genutzt werden. So verpasst man keine Hinweise und die Anzeige wechselt danach automatisch wieder in die ursprüngliche Ansicht zurück. Top! Bei der Routenwahl und -führung konnte der Porsche im Test glänzen, auf unseren Referenzrouten gab es keine nennenswerten Ausrutscher. Erbsenzähler würden lediglich die zu frühen Hinweise bei Verkehrsereignissen bemängeln. Selbst wenn ein Ereignis noch 100 Kilometer entfernt war, wurde eine Neuberechnung eingeleitet. Wen das auf Dauer stört, der kann sich über Verkehrshinweise auch nur informieren lassen und dann selbst entscheiden.

Komplettiert wird die starke Vorstellung des Porsche von praktischen Live-Informationen. So gibt es im Cayenne nicht nur Verkehrsinformationen in Echtzeit, sondern auch Auskünfte über Parkplätze, Kraftstoffpreise – selbst Bewertungen zu Sonderzielen wie Restaurants werden angezeigt.

Connectivity

Trotz kleinerer Lücken bei der Vernetzung kann der Porsche Cayenne auch in diesem Kapitel überzeugen.

Die wichtigsten Vernetzungsfunktionen hat der Porsche grundsätzlich an Bord. So gibt es ein integriertes LTE-Telefonmodul, einen WLAN-Hotspot und Bluetooth zu entdecken. Der Cayenne lässt sich dabei grundsätzlich mit zwei Verbindungen respektive Telefonen gleichzeitig koppeln. Diese können entweder per Bluetooth mit dem Fahrzeug verbunden sein oder man steckt eine SIM-Karte in den dafür vorgesehenen Slot im Handschuhfach. Dort ist zudem ein SD-Speicherkartenslot vorhanden und in der Mittelarmlehne finden sich zwei USB-A-Buchsen für Lade- und Datentätigkeiten wie etwa Apple Carplay. Der Test-Porsche war zudem mit der „Smartphone-Ablage“ (476 Euro Aufpreis) ausgestattet, die neben den USB-Anschlüssen eine Kopplung zur Außenantenne bietet.

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Doch es gibt auch Lücken zu entdecken. So kann man drahtloses Laden für das Smartphone oder die Möglichkeit, das Mobiltelefon als Autoschlüssel zu nutzen, erst gar nicht ordern, was im Testkapitel „Schnittstellen“ einige Punkte kostet. Dafür überzeugt der Gerätemanager, über den sich die einzelnen Medien-, Telefonie- und Datengeräte verwalten lassen. Dank der sehr guten Freisprechfunktion gibt es zudem Bestnoten bei der Telefonie und auch der Produktivitätspart ist top, zumindest wenn ein Android-Smartphone mit dem Porsche gekoppelt ist. Dann lassen sich auch E-Mails vorlesen oder diktieren.

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Der Cayenne bringt serienmäßig das „Porsche Connect Plus“-Dienstepaket mit. Das beeinhaltet nicht nur Echtzeit-Verkehrsinformationen, sondern auch Wetterinfos und Nachrichten. Diese findet der Nutzer ganz bequem im Hauptmenü unter „Apps“. Ein Browser, um im Web zu surfen, ist allerdings nicht dabei. Apropos App: Die „Porsche Connect“-App bietet zahlreiche Informationen über das Auto, zudem lassen sich hierüber auch Streamingdienste in das PCM einbinden. So kann man die Türen via Smartphone öffnen und schließen, zudem gibt es einen Timer für die Klimatisierung.

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User Experience

Beim Thema Nutzererlebnis schlägt sich der Porsche Cayenne ordentlich, kann in Summe aber lediglich die Note „befriedigend“ einfahren. Der Grund dafür sind viele kleine Mankos bei den unterschiedlichen Kategorien.

Der Cayenne musste sich nach dem connect-Test dem Expertenteam von P3 stellen und zeigen, wie es um die User Experience bestellt ist. Die „Porsche Connect“-App hinterließ bei den Testern einen gemischten Eindruck. Die wichtigsten Informationen sind vorhanden, auch ließen sich einfach und schnell Ziele an das Auto senden. Beim Verschicken mehrerer Ziele gab es jedoch Probleme, und auch die Bedienung der Karte gestaltete sich in der App nicht sehr intuitiv. Richtig gut kam dagegen die Kategorie „Navigation“ mit ihren Zusatzinformationen und Bezahlfunktionen bei der Parkplatzsuche an – auch wenn die Auswahl von gleich zwei Reitern im App-Menü mit „Parken“ und „Parken Plus“ nicht eindeutig verständlich ist.

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Die Kategorie „Unterhaltung“ erzielte eine sehr gute Bewertung. Hier lobten die Tester die Streamingdienste sowie das Online-Radio, wobei leider Platzhirsch Spotify auf der Vermisstenliste steht. Als Highlight erwies sich die praktische Ansicht sämtlicher aktuell verfügbarer Quellen, die sich über ein Icon im oberen Bildschirmbereich bei den Medien aufrufen lässt. Weniger begeistert waren die Prüfer von P3 von der Sprachbedienungstaste am Blinkerhebel des Porsche und auch die Erfolgsquote bei den Sprachbefehlen war Ausbaufähig, da sie in einigen Fällen sogar unterbrochen wurde. Dafür versteht das System einfache Befehle gut und setzt diese auch sehr schnell um.

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Die Experten vermissten Android Auto und Apple Carplay lässt sich leider nur per Kabel nutzen. Die Kalenderfunktion ist zudem erst verfügbar, wenn das Smartphone samt „Porsche Connect“-App per WLAN mit dem PCM verbunden ist. Eine Bluetooth-Verbindung reicht nicht aus. Ein Lob verteilten die P3-Experten zudem für die Notruf- und Pannendienste. Am Ende summieren sich einige Mankos und so muss sich der Porsche Cayenne E-Hybrid in der Disziplin „User Experience“ mit einem „befriedigend“ zufriedengeben.

connect Fazit

Das vollständige Fazit und welches Testsiegel das connect Magazin dem Porsche Communication Management (PCM) im Cayenne am Ende ausstellt, lesen Sie hier.

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