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Rolls-Royce Oldtimer

Stärken

  • Fahrkomfort durch Hydropneumatik
  • Leises, kultiviertes V8-Triebwerk
  • Hochwertige Verarbeitung, edle Materialien

Schwächen

  • Wartungsintensives Hydraulik-/Bremssystem
  • Hoher Kraftstoffverbrauch
  • Teure, spezialisierte Teileversorgung

Rolls-Royce Oldtimer: Leise Luxusklassiker für Sammler

Rolls-Royce-Oldtimer verkörpern britischen Luxus und technische Raffinesse. Handgefertigte Karosserien, edle Materialien und leise V8-Motoren sorgen für unvergleichlichen Fahrkomfort. Als zeitlose Klassiker gelten sie heute als wertstabile Sammlerstücke mit unverwechselbarer Eleganz. Weiterlesen

Interessiert am Rolls-Royce Oldtimer

Rolls-Royce Oldtimer Gebrauchtwagen
Rolls-Royce Oldtimer Neuwagen

Gute Gründe

  • Weicher, souveräner Abrollkomfort auf schlechtem Belag
  • Zeitlose Wertigkeit von Holz/Leder und Handarbeit
  • Große Stückzahl für gute Marktverfügbarkeit
  • Langer Support für Hydrauliksystem
  • Prestigeträchtige Marke mit hoher Sammler-Attraktivität

Preis

Rolls-Royce Oldtimer haben eine schwer rekonstruierbare ursprüngliche Preisgestaltung. Die Neupreise in Großbritannien variierten während der Bauzeit erheblich, und für den deutschen Markt fehlen zuverlässige Listenpreise. Auf dem aktuellen Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland bewegen sich die Preise in einer beachtlichen Spanne von rund 17.150 bis 36.075 Euro, wobei die meisten Angebote Modelle mit 6,75-Liter-Motor und Automatikgetriebe betreffen. Als „Einsteiger-Rolls" erfreuen sich diese Klassiker dank ihrer relativ hohen Stückzahl einer stabilen Nachfrage. Allerdings spielt der Zustand, insbesondere der Hydropneumatik, eine entscheidende Rolle für den Wert. Eine lückenlose Servicehistorie kann hier den Unterschied zwischen einem Schnäppchen und einem kostspieligen Liebhaberstück ausmachen.

Daten

Motorisierung

Rolls-Royce Oldtimer der Serien I und II wurden ausschließlich mit Ottomotoren angeboten. Zum Einsatz kamen dabei zwei verschiedene V8-Aggregate: zunächst ein 6,2-Liter-Motor, der ab 1970 durch einen 6,75-Liter-Motor ersetzt wurde. Typisch für die Marke war die zurückhaltende Kommunikation der Leistungsdaten, wobei die Motoren auf sanften Lauf und hohes Drehmoment ausgelegt waren. In der Praxis dürften die Leistungswerte bei etwa 178 bis 200 PS gelegen haben. Die Kraftübertragung erfolgte in der Regel über eine Automatik.

Hubraum Zylinder Leistung Getriebe Antrieb Höchstgeschwindidgkeit Beschleunigung von 0 auf 100 km/h Verbrauch
6.230/6.750 cm³ V8 178 PS (131 kW) / 200 PS (147 kW) 3-Gang-Automatik (GM THM400) RWD ~187 – 190 km/h ca. 10,8 – 11,0 s ~22 l/100 km

Die Motorisierung der klassischen Rolls-Royce-Modelle spiegelt die Philosophie der Marke wider: Laufruhe und Komfort stehen klar im Vordergrund, während Höchstleistungen eine untergeordnete Rolle spielen. Die serienmäßige Automatik fügt sich nahtlos in dieses Konzept ein und unterstreicht den gediegenen Charakter der Fahrzeuge. Im Alltag zeigen sich die realen Fahrleistungen als durchaus ausreichend, auch wenn sportlichere Zeitgenossen hier die Nase vorn haben. Der üppige Verbrauch ist der Preis für die souveräne Kraftentfaltung - potenzielle Besitzer sollten daher ein entsprechendes Budget für Treibstoff einplanen.

Abmessungen und Gewichte

Abmessungen Wert
Länge 5,20 m
Breite 1,83 m
Höhe 1,52 m
Radstand 3,04 m (SWB) / 3,14 m (LWB)
Leergewicht ca. 2.210 kg
Kofferraumvolumen ca. 620 l

Rolls-Royce Oldtimer beeindrucken nicht nur durch ihr elegantes Äußeres, sondern auch durch ihre großzügigen Innenraumverhältnisse. Besonders im Fond genießen Passagiere fürstliche Beinfreiheit, die in der Silver Wraith II Langversion nochmals gesteigert wird. Der Kofferraum fällt für die damalige Zeit mit rund 620 Litern überraschend voluminös aus. Allerdings lässt sich die Rückbank nicht umklappen, was die Variabilität etwas einschränkt. Trotz der stattlichen Außenmaße sorgt die Monocoque-Bauweise für einen clever geschnittenen Innenraum. Das hohe Gewicht der Fahrzeuge trägt zum sprichwörtlichen Rolls-Royce-Komfort bei und unterstreicht den luxuriösen Charakter dieser automobilen Legenden.

Varianten

Der Rolls-Royce Silver Shadow durchlief in seiner Produktionszeit von 1965 bis 1980 zwei Generationen. Zunächst rollte der Shadow I bis 1977 vom Band, gefolgt vom Shadow II mit Detailverbesserungen an Fahrwerk, Bedienung und Karosserie. Als Nachfolger des Silver Cloud III läutete der Shadow eine neue Ära ein - erstmals setzte Rolls-Royce auf eine selbsttragende Karosserie. Neben der klassischen viertürigen Limousine in Normal- und Langversion gab es auch exklusive Zweitürer von Karosseriebauern wie Mulliner Park Ward. Ein besonderes Derivat stellte der Corniche als Coupé und Cabriolet dar. Kleinere Modellpflegen verfeinerten den Shadow über die Jahre, so wurde etwa 1969 die Niveauregulierung auf die Hinterachse beschränkt. Der Shadow II brachte dann nochmals spürbare Änderungen mit sich, darunter eine überarbeitete Abstimmung und optische Retuschen an Front und Heck. Mit dem Silver Spirit fand die Ära des Shadow 1980 schließlich ihr Ende.

Design

Exterieur

Das klassisch-geradlinige Limousinendesign des Rolls-Royce Oldtimers strahlt zeitlose Eleganz aus. Das markanteste Merkmal ist zweifellos der stehende Kühlergrill, gekrönt von der legendären „Spirit of Ecstasy"-Figur. Dezente Chromzier unterstreicht die edle Erscheinung des Fahrzeugs. Die Farbpalette umfasst eine breite Auswahl an periodentypischen Uni- und Metallic-Tönen, wobei zahlreiche Sonderfarben ab Werk dokumentiert sind. Die genauen Farboptionen variieren je nach Modell und Baujahr. Das Fahrwerk ruht auf 14-Zoll-Stahlrädern mit Radkappen, die mit zeitgenössischen Reifengrößen wie 205/70-14 oder 215/70-14 bestückt sind. Für Individualisten bot Rolls-Royce auch werksseitige Sonderlackierungen an, wobei die verfügbaren Optionen nicht zentral erfasst sind.

Interieur

Der Innenraum eines Rolls-Royce Oldtimers besticht durch seine luxuriöse Ausstattung mit edlen Materialien. Viel Wurzelholz, dicke Teppiche und feines Leder prägen das innere Erscheinungsbild und vermitteln eine Atmosphäre von Exklusivität. Die Sitze bieten einen außergewöhnlichen Komfort - sie sind sehr weich und für lange Strecken konzipiert. Besonderer Wert wurde auf die Geräuschdämmung gelegt, um eine möglichst ruhige Fahratmosphäre zu schaffen.

Bei der Bedienung setzt Rolls-Royce auf Tradition: Klassische Schalter und Drehregler dominieren das Armaturenbrett, Touchscreens sucht man vergebens. Je nach Ausführung ist ein Tempomat vorhanden. Der Stauraum fällt großzügig aus, insbesondere der Kofferraum bietet viel Platz. Zur Unterhaltung dient ein periodenkorrektes Radio, moderne Infotainment- oder Navigationssysteme waren serienmäßig nicht vorgesehen.

Typisch für Rolls-Royce ist die individuelle Gestaltung. Eine einheitliche Optionsliste existiert nicht, da viele Fahrzeuge mit Sonderausstattungen oder als Coachbuilt-Versionen gefertigt wurden. In späteren Baujahren erfolgten zudem kleinere Detailänderungen am Armaturenbrett und der Bedienung.

Sicherheit

Bei Rolls-Royce Oldtimern lässt sich die Sicherheit nicht anhand moderner Maßstäbe messen. Crashtest-Ergebnisse von Euro NCAP oder ADAC liegen für diese Fahrzeuge aus der Vor-Airbag-Ära naturgemäß nicht vor. Dennoch waren die Luxuslimousinen ihrer Zeit in puncto Sicherheit voraus. Ein duales Hochdruck-Bremssystem und Rundum-Scheibenbremsen sorgten für zuverlässige Verzögerung. Die selbstnivellierende Hinterachse trug zur Fahrstabilität bei, auch wenn diese in späteren Modellen vereinfacht wurde und die Front-Niveauregulierung entfiel. Für die 1960er und 70er Jahre galten diese Features als fortschrittlich. Moderne Sicherheitssysteme wie Airbags, ABS oder ESP sucht man in diesen Klassikern jedoch vergebens. Fahrerinnen und Fahrer sollten sich dessen bewusst sein und entsprechend defensiv fahren, um die Eleganz vergangener Tage sicher zu genießen.

Alternativen

Der Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 (W116) überzeugt mit deutlich besseren Fahrleistungen, einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in etwa 7,4 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von circa 225 km/h. Dank des serienmäßigen hydropneumatischen Fahrwerks und der optionalen ABS-Ausstattung in späteren Baujahren bietet er ein höheres Tempo-Komfort-Potenzial als der Rolls-Royce. Der Jaguar XJ12 (Serie II) punktet ab 1975 mit einem V12-Motor mit Einspritzung und einem agileren Handling, was ein sportlicheres Fahrerlebnis bei ähnlicher Größe ermöglicht. Zudem können die Unterhalts- und Teilekosten teilweise günstiger ausfallen als bei den Hydrauliksystemen des Rolls-Royce. Als weitere Alternative bietet sich der Cadillac Fleetwood Brougham aus den 1970er Jahren an. Dieser amerikanische Luxuswagen zeichnet sich durch eine sehr gute Teileverfügbarkeit und günstige US-Aftermarket-Komponenten in Europa aus, was zu niedrigeren Wartungskosten bei weiterhin komfortabler Auslegung führt.

Rolls-Royce Oldtimer Probleme und Rückrufe

Bekannte Mängel

Rolls-Royce Oldtimer weisen einige charakteristische Alterserscheinungen auf, die potenzielle Käufer und Besitzer kennen sollten. Ein häufiges Problem sind Hydraulik-Leckagen, die sowohl die Bremsen als auch die Niveauregulierung betreffen können. Dadurch kann Luft in das System gelangen, was zu einer verminderten Bremswirkung führt. Auch ein Wartungsstau an den Hochdruckkomponenten ist nicht ungewöhnlich. Elektrische Kontaktprobleme machen sich bei diesen klassischen Fahrzeugen ebenfalls bemerkbar. Besonderes Augenmerk sollte zudem auf die altersbedingte Korrosion gelegt werden, die sowohl an der Karosserie als auch am Unterboden auftreten kann.

Rückrufe

Folgende Rückrufe sind bekannt:

  • Dokumentierte NHTSA-Rückrufe für Modelle aus den Jahren 1975 und 1978 wegen Problemen mit Brems-Hydraulikleitungen, die durch Abwärme der Katalysatoren beeinträchtigt wurden
  • Weitere sicherheitsrelevante Rückrufaktionen in den USA betrafen das Steuergetriebe und die Hydraulik
  • Genaue Betroffenheit variiert je nach Baujahr und Fahrgestellnummer; individuelle Überprüfung anhand der VIN empfohlen

FAQ

Welche Produktionszahlen erreichte der Rolls-Royce Silver Shadow?
Der Rolls-Royce Silver Shadow wurde in einer beachtlichen Stückzahl von 29.000 Exemplaren gebaut, einschließlich aller Varianten. Dies macht ihn zu einem der erfolgreichsten Modelle in der Geschichte von Rolls-Royce.
Mit welchem Kraftstoffverbrauch muss man bei einem Rolls-Royce Oldtimer rechnen?
Bei Rolls-Royce Oldtimern sollte man mit einem recht hohen Verbrauch kalkulieren. Praxiswerte zeigen einen durchschnittlichen Verbrauch von etwa 22 Litern auf 100 Kilometer. Dies unterstreicht den Luxuscharakter dieser Fahrzeuge, bei denen Effizienz nicht im Vordergrund stand.
Worauf sollte man beim Kauf eines Rolls-Royce Oldtimers besonders achten?
Beim Erwerb eines Rolls-Royce Oldtimers sind einige kritische Punkte zu beachten: Besonderes Augenmerk sollte auf die Dichtheit und Funktionsfähigkeit des Hydraulik- und Bremssystems gelegt werden, insbesondere auf das spezielle RR363-Medium. Zudem sind eine lückenlose Wartungshistorie, mögliche Korrosionsschäden sowie elektrische Probleme, oft als „Gremlins“ bezeichnet, sorgfältig zu prüfen.