Sicher unterwegs im Herbst - Tipps für Autofahrer:innen

Die dunkle Jahreszeit bringt Laub, Nebel, Wildwechsel und unerwartete Wetterumschwünge. Mit unseren einfachen Tipps durch die dunkle Jahreszeit. Unser Ratgeber zeigt dir, wie du im Herbst entspannt und sicher ans Ziel kommst.

Vorsicht vor Laub und Matsch - rutschige Straßen

Während die meisten Autofahrer bei Schnee vorsichtig fahren, sind viele auf verschmutzen Straßen zu schnell unterwegs. Dabei können nasses Laub, Obst oder klumpige Erde auf der Straße zu einer echten Rutschpartie führen. Diese „rutschige Mischung“ reduziert die Haftung der Reifen und verlängert den Bremsweg deutlich. Unter einer Blätterdecke verbergen sich außerdem leicht Schlaglöcher, Steine oder andere Hindernisse.

  • Tempo und Abstand: Verringere die Geschwindigkeit und vergrößere den Sicherheitsabstand.
  • Bauernglatteis vermeiden: Landwirte verlieren bei der Ernte oft Erdklumpen; auf nasser Fahrbahn wirken sie wie Schmierseife. Reduziere das Tempo und vermeide riskante Überholmanöver.
  • Aquaplaning: Nässe, Matsch und Laub erhöhen das Aquaplaning‑Risiko. Bei starkem Regen hektische Fahrmanöver vermeiden; wenn das Auto aufschwimmt, lenke nicht abrupt und bremse nicht. Halte das Lenkrad fest, nimm den Fuß vom Gas und warte, bis die Reifen wieder greifen.

Gut sehen und gesehen werden

Früh einsetzende Dunkelheit, Regen und Nebel schränken die Sicht ein, deshalb ist im Herbst eine einwandfreie Beleuchtung des Fahrzeugs besonders wichtig – nicht nur, um selbst bessere Sicht zu haben, sondern auch, um von anderen frühzeitig erkannt zu werden.

  • Abblendlicht frühzeitig einschalten, denn das Tagfahrlicht moderner Autos kommt bei Dämmerung und schlechter Sicht schnell an seine Grenzen
  • Scheiben reinigen: Entferne vor jeder Fahrt Schmutz und Laub von Scheiben und Scheinwerfern
  • Sichtbarkeit erhöhen: Trage als Fußgänger oder Radfahrer reflektierende Kleidung. Dunkle Kleidung wird erst aus 25 Metern erkannt

Vorsicht vor Wildwechsel

Gerade im Herbst kommt es durch die früh einsetzende Dämmerung zu vielen Wildunfällen. Die Tiere sind zu dieser Tageszeit auf Nahrungssuche oder kehren in ihre Ruhezonen zurück und überqueren dabei die Fahrbahnen. Deshalb ist insbesondere auf Straßen entlang von Feldern und Wäldern Vorsicht geboten.

  • Gefahrenstelle erkennen: Achte auf Wildwechsel‑Schilder und reduziere das Tempo, auch wenn kein Schild steht, denn Tiere folgen eigenen Pfaden.
  • Richtig reagieren: Taucht ein Tier auf, blende das Fernlicht ab und hupe. Bleib ruhig und versuche nicht, hektisch auszuweichen. Halte das Lenkrad fest und bremse stark, wenn hinter dir kein Fahrzeug fährt. Riskante Ausweichmanöver sollten vermieden werden. Der Zusammenprall mit einem anderen Auto oder einem Baum birgt in der Regel meist größere Gefahren als die Kollision mit einem Tier.
  • Unfallprotokoll: Sollte es zu einem Zusammenstoß kommen, schalte die Warnblinkanlage ein, ziehe eine Warnweste an und sichere die Unfallstelle mit Warndreieck. Prüfe, ob Menschen verletzt sind, und verständige die Polizei oder das zuständige Forstamt.
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Unsere Tipps im Überblick

  • Passe Tempo und Abstand deiner Sichtweite an
  • Vermeide hektische Lenkbewegungen und starkes Bremsen
  • Verzichte auf Überholmanöver
  • Halte das Lenkrad ruhig aber fest
  • Prüfe deine Reifen auf Profiltiefe und Alter
  • Mach den Technik-Check (Batterie, Lichtanlage, Scheibenwischer)
  • Lege zu dicke Kleidung vor der Fahrt ab

Auf Wind und Wetter achten

Der Herbst bringt nicht nur Regen, Dunkelheit und Nebel mit, sondern auch viel Wind und vereinzelt sogar Stürme. Herbststürme können plötzliche Seitenwinde erzeugen.

  • Sicher parken: Stelle dein Auto nach Möglichkeit in einer Garage oder unter einem Carport ab. Wenn du im Freien parken musst, wähle keinen Platz unter Bäumen; starke Böen können Äste abbrechen oder ganze Bäume umstürzen.
  • Kontrolle behalten: Reduziere die Geschwindigkeit und halte beide Hände am Lenkrad, um Windböen entgegenzuwirken. Besonders gefährlich sind Brücken, Waldschneisen oder offene Flächenhier droht kräftiger Seitenwind.
  • Wetterberichte beachten: Informiere dich vor längeren Fahrten über Sturmwarnungen und passe die Planung wenn möglich entsprechend an.

Richtig gekleidet fährt es sich sicherer

Im Herbst endet die Zeit für T-Shirt und dünne Pullis, dicke Westen und Anoraks werden gerade morgens zur Bekleidung der Wahl. Für das Autofahren eignen sich die warmen Klamotten häufig allerdings nicht.

  • Jacken ablegen: Dicke Westen und Anoraks können die Bewegungsfreiheit einschränken und dazu führen, dass der Sicherheitsgurt nicht eng am Körper anliegt. Durch die sogenannte „Gurtlose“ verliert der Gurt seine Schutzwirkung. Ziehe daher vor Fahrtbeginn dicke Jacken aus und sichere Kinder ohne voluminöse Winterkleidung.
  • Warnweste an Bord: In Deutschland ist eine Warnweste pro Fahrzeug vorgeschrieben. Im Herbst wird sie besonders wichtig: Bei Pannen oder Unfällen sorgen reflektierende Westen dafür, dass du im Dunkeln gesehen wirst.
  • Reflektierende Kleidung: Für Fußgänger und Radfahrer erhöhen helle, reflektierende Materialien die Sichtbarkeit von nur 25 Metern auf 130 Meter und verhindern Kollisionen.

Fazit - Gut vorbereitet in den Herbst

Herbstliches Autofahren erfordert vorausschauende Planung und angepasstes Verhalten. Nasses Laub, Nebel, Wildwechsel und Stürme stellen hohe Anforderungen an Fahrer und Fahrzeug. Reduziere die Geschwindigkeit, halte genügend Abstand, reinige dein Fahrzeug regelmäßig und lasse Lichtanlage und Reifen überprüfen. Wechsel rechtzeitig auf Winterreifen, nutze Winterdiesel und rüste dein Auto mit Notfallutensilien aus. Meide Parkplätze unter Bäumen, trage reflektierende Kleidung und lege dicke Jacken vor der Fahrt ab. Mit diesen Maßnahmen bist du auch in der dunklen Jahreszeit sicher unterwegs und kannst die goldenen Seiten des Herbsts genießen.

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