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Test: Seat Altea XL – Länge mit Würze

Mit dem Altea bietet Seat ein attraktives Golf-Derivat mit eigenständiger Optik und gutem Platzangebot. Wem letzteres noch nicht reicht, kann seit einiger Zeit auch die extralange Version Altea XL bestellen.

Kombinieren lässt sich der Minivan neuerdings auch mit dem 160 PS starken 1.8T FSI – ein traumhaft kultivierter wie druckvoller Antrieb.
Bereits der kompakte Altea zeichnet sich durch seine vanartige Silhouette aus. Etwas konservativer gezeichnet, betont der XL diese Eigenschaft noch eindeutiger. Um fast 20 Zentimeter ist er auf imposante 4,46 Meter gewachsen. Allein Fond und Kofferraum kommt dieser Längenzuwachs bei unverändertem Radstand zugute.

Über 1.600 Liter

In konkreten Zahlen ausgedrückt: Statt 409 passen 532 Liter in den Kofferraum. Dank der um 14 Zentimeter verschiebbaren hinteren Sitzbank kann das Gepäckabteil sogar auf 635 Liter wachsen. Die Lehne der Rückbank lässt sich wie beim normalen Altea einfach im Verhältnis 60 zu 40 geteilt umlegen. Dabei senkt sich zugleich die Sitzfläche mit ab. Maximal wächst das Stauvolumen im XL auf knapp über 1.600 Liter. Viele Mitbewerber bieten allerdings mehr Volumen und mehr Variabilität. Dennoch lassen sich im XL locker Fahrräder oder eine Couch unterbringen.

Auch die Passagiere können sich auf den fünf Plätzen über Raummangel nicht beschweren. Darüber hinaus sind Ambiente und Komfort in unserem Testwagen auf gehobenem Niveau: Ledersitze, ein Super-Navi, Klimaautomatik – wer etwas mehr investiert, kann bei Seat reichlich Luxus bekommen. Darüber hinaus versprüht der solide Altea-Innenraum unter anderem dank seiner tunnelartigen Rundinstrumente ein sportliches Flair. Diese Gestaltung ist nicht nur leeres Versprechen ...

Traum-Aggregat

Der sehr kultivierte und zudem beeindruckend durchzugsstarke 1,8-TFSI-Motor passt sehr gut zu diesem Interieur. Das Aggregat ist im Stand kaum hörbar, setzt erst bei höheren Drehzahlen mit kernigem Röhren akustische Akzente. Noch viel beeindruckender ist allerdings die Kraftentfaltung: Fast über das gesamte Drehzahlband – bereits bei 6.500 Umdrehungen beginnt der rote Bereich – bietet der Vierzylinder ein sattes Drehmoment.

Dem aufgeladenen Benzindirekteinspritzer ist das klassische Turboloch nahezu fremd. Sobald man das Gaspedal tritt, schiebt der Wagen spontan und druckvoll nach vorne. Die Leistungsabgabe ist sehr homogen und füllig. Bereits ab 1.500 Touren liegt das maximale Drehmoment von 250 Newtonmeter an. Bei 5.000 Umdrehungen ist die Höchstleistung erreicht.

Flott und etwas durstig

Immerhin 9,1 Sekunden dauert der Standardsprint, 208 km/h lautet die Höchstgeschwindigkeit. Angesichts der 160 PS und der mäßigen Aerodynamik ein angemessener Wert. Dem entgegen steht allerdings ein etwas hoher Verbrauch: Laut Seat liegt dieser bei 7,8 Litern. In der Praxis zeigte sich der Motor mit rund zehn Litern jedoch durstiger. Wirklich zeitgemäß ist das wohl nicht mehr.

Eine sparsamere und zugleich druckvollere Alternative bietet Seat übrigens mit dem 170 PS starken 2.0 TDI. Bei besseren Fahrleistungen verbraucht dieser Dieselmotor gut zwei Liter weniger Sprit.

Apropos Alternative: Bei der Wahl der Motorisierung stellt sich noch die Frage, warum für den Altea XL nicht auch der 1,4-TSI-Motor mit 170 PS aus dem VW Golf zum Einsatz kommt? Er bietet mehr Leistung bei weniger Verbrauch. Zwar würde dieser Motor wohl auch mit dem Altea XL harmonieren. Doch andererseits gilt auch heute noch: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, es sei denn durch Hubraum. Und mit welcher Lockerheit der 1.8T FSI seine Kraft aus dem Ärmel schüttelt, ist nun mal beeindruckender als beim 1.4 TSI.

Sport-Van

Selbst starke Antriebe locken das Fahrwerk des Altea XL nicht aus der Reserve. Die Vorderräder zerren bei Gas aus der Kurve nicht ungebührlich stark an der Lenkung. Das straffe Fahrwerk bietet selbst bei Höchstgeschwindigkeit eine satte Straßenlage, nervt andererseits jedoch nicht mit übertriebener Härte. Bei hohem Tempo lassen sich so vorbildlich Autobahn-Kilometer fressen. Schnelle Richtungswechsel, hohe Kurvengeschwindigkeiten? Alles kein Problem für den Altea XL. Beim flotten Kurvenstrich neigt er sich zwar spürbar zur Seite. Der gutmütige Untersteuerer wird jedoch vom ESP stets auf Kurs gehalten. Zusammen mit zupackenden Bremsen und einer angenehm direkten Lenkung zählt der Familienwagen zu den Agilsten seines Segments.

Viel und preiswert

Und diese Agilität ist zudem noch bezahlbar. In der Basisversion mit dem 102 PS starken 1,6-Liter-Benzinmotor kostet der XL gut 19.000 Euro und damit 1.000 Euro mehr als der normale Altea. Die von uns getestete Motorisierung gibt es nur ab der höheren Ausstattung Stylance für mindestens 25.490 Euro. Bereits mit an Bord sind dann ein Sportfahrwerk, 16-Zoll-Alus, Leder an Lenkrad und am Schaltknauf, eine Dachreling, Klapptische im Fond, eine Mittelarmlehne vorne, ein MP3-fähiges CD-Radio, eine Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, ein Tempomat, ein automatisch abblendender Innenspiegel, ein Regensensor, Nebelscheinwerfer, ESP, sechs Airbags und vieles mehr. In dieser Fahrzeug- und Leistungsklasse gibt es angesichts des Gebotenen kein günstigeres Angebot.

Fazit

Der Seat Altea XL ist ein veritables Familien- und Freizeitauto. Er bietet reichlich Platz, ist einigermaßen variabel, solide gebaut und ist zu einem bemerkenswert günstigen Preis zu haben. Darüber hinaus befriedigt der große Spanier auch gehobenere Ansprüche hinsichtlich Komfort und Dynamik.

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