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Test Suzuki Jimny: Weniger ist mehr

Der Suzuki Jimny wird seit einiger Zeit nur noch als Zweisitzer mit feststehendem Trenngitter verkauft. Grund genug, uns den Haudegen noch einmal genauer anzusehen. Wer einen kaufen will, sollte wissen, worauf er sich einlässt - im Positiven und im nicht ganz so Positiven.

Der Suzuki Jimny auf einen Blick

  • Knorriger Geländewagen mit kleinen Abmessungen
  • Herausragende Offroad-Eigenschaften
  • Nur zwei Sitzplätze und feststehendes Trenngitter
  • Keine Langstreckenqualitäten
  • Verkaufspreis ab 26.990 Euro

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Jimny-Fahrer grüßen (und fahren) noch selbst

Der erste Aha-Effekt im aktuellen Suzuki Jimny (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,7 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 173 g/km)² fand direkt nach der ersten längeren Ampelphase statt: Da grüßte doch tatsächlich ein entgegenkommender Jimny-Fahrer mit ausgestrecktem Daumen. Jimny-Fahrer schätzen sich untereinander!

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Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Führerhaus des als Nutzfahrzeug zugelassenen Jimny erfolgreich geentert und mich mit seinen Eigenheiten vertraut gemacht. Eigenheiten? Oh ja. Von den beschränkten Platzverhältnissen des reinen Zweisitzers - es gibt sehr wenig Ablagemöglichkeiten und das Ladeschutzgitter ist starr, sodass auch ein Griff in den Laderaum verwehrt bleibt - einmal abgesehen, gibt es so einige. Da wären der herkömmliche Zündschlüssel, der Verzicht auf jegliche Annehmlichkeiten wie beispielsweise Park Distance Control oder das Radio, das außer Bluetooth-Kopplung tatsächlich nicht mehr kann als seine ursprünglich vom Erfinder erdachte Funktion. Was es gibt? Elektrische Fensterheber, Sitzheizung und einen Tempomat.

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Mit 102 PS die Hinterräder zum Durchdrehen bringen

Auf Annehmlichkeiten moderner Autos legt der wie üblich grüßende Jimny-Fahrer üblicherweise so viel Wert wie auf die Möglichkeit, per Smartphone Essen zu bestellen. Die Prioritäten liegen hier auf absolut uneingeschränkter Nutzung des Jimny für sämtliche Aufgaben auf sämtlichen Untergründen. Da verwundert es nicht, dass die schlanken 102 PS und 130 Newtonmeter Drehmoment auf nassem Asphalt die unbeladene Hinterachse zum Durchdrehen bringen. Asphalt und keine Beladung ist ein Zustand, den die wenigsten Jimny in der Regel sehen.

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Kommen wir also gleich ans Eingemachte: Die Geländetauglichkeit. Wir bogen mit unserem grellgelb lackierten Jimny gerne mal spontan von der Bundesstraße auf den nächsten Feldweg ab. Weil es ging - nicht, weil wir einen Grund dafür hatten. Mit dem selbstverständlich manuell per Hebel zuschaltbaren Allradantrieb wühlt sich der Jimny beinahe durch alles - und dann hat man die separate Sperre noch gar nicht angefasst. Sein geringes Gewicht, die knappen Abmessungen und schmale Stollenreifen sind dabei das Rezept fürs Ankommen. Teilweise sind aufgrund der sehr kurzen Überhänge extreme Steigungen und Böschungswinkel möglich, beinahe ist es beängstigend, wie der Jimny selbst auf Felsbrocken klettert.

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Der Nutzung als Stadt- und Überlandauto stehen diese Fähigkeiten nicht entgegen. Wer sich am knorrigen Getriebe und dem simplen Innenraum erfreut, findet schnell Gefallen an der herausragend übersichtlichen Karosserie, den geringen Maßen und dem unkomplizierten Umgang mit Bordsteinen jeder Art im Stadtverkehr. Im Zweifel kommt man mit dem Jimny überall durch. Beim Parken und Laden sollte man immer etwas Rangierabstand lassen - dann ist der Kofferraum etwas leichter zugänglich.

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Wer sich auf der Langstrecke probiert, dürfte weniger Gefallen am Jimny finden. Den kompromisslosen Geländemöglichkeiten zollt der Jimny auf der Autobahn Tribut. Tempi über 140 km/h sind strenggenommen nicht drin, die Seitenwindempfindlichkeit ist hoch, die Windgeräusche ebenso.

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Fazit

Wer einen Jimny in der Garage stehen hat, den dürfte das in aller Regel nicht besonders affektieren. Denn er wird ihn in der Regel nur für kürzere Fahrten einsetzen. Weil er weiß, was er hat und wofür er es hat. Der Jimny hat herausragende Qualitäten, als Geländewagen, als Lifestyleobjekt, als Nutzfahrzeug für fast alle Lebenslagen. Und ist dazu ein Auto vom alten Schlag. Es ist höchsterfreulich, dass Suzuki so etwas noch im Jahr 2023 anbietet. Für den Einstandspreis von 26.990 Euro ist er jeden Cent wert. (Text und Bild: Maximilian Planker)

Technische Daten Suzuki Jimny*


Modell Suzuki Jimny Nutzfahrzeug
Benzin-Motor 1,5 Liter Vierzylinder
Leistung 75 kW (102 PS) bei 6.000 U/min
Drehmoment 130 Nm bei 4.000 U/min
Antrieb Frontantrieb/zuschaltbarer Allradantrieb mit Untersetzung/5-Gang-Schaltgetriebe
Verbrauch kombiniert 7,7 l/100 km²
CO2-Emissionen kombiniert 173 g/km²
Beschleunigung (0–100 km/h) 12,8 s
Höchstgeschwindigkeit 145 km/h
Abmessungen (L/B/H) 3,65 m/1,65 m/1,71 m
Radstand 2,25 m
Gewicht/Zuladung ca. 1.165 kg / 270 kg
Kofferraum 863 l
Grundpreis Suzuki Jimny ab 26.990 Euro

*Herstellerangaben

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