Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.
wartburg-312-l-01.jpg

Wartburg 312

Stärken

  • überragende Manövrierfähigkeit
  • klassisches 50er-Jahre-Design
  • großzügiger Innenraum

Schwächen

  • Federung nicht sehr komfortabel
  • Modell nicht zeitgemäß
  • keine Sicherheitsausstattung

Wartburg 312 im Überblick

Finde hier einen umfassenden Überblick über das Auto Wartburg 312, einschließlich Details über die wichtigsten Merkmale, Motorisierung, Ausstattung und weitere nützliche Informationen rund um das Automodell. Weiterlesen

Gebraucht ab:
*Niedrigster Preis auf AutoScout24 im letzten Monat

Das Symbol des nationalen Prestiges der DDR

Der Wartburg 312 wurde im Automobilwerk Eisenach von 1965 bis 1967 hergestellt. Das Modell sollte dokumentieren, dass die ostdeutsche Automobilindustrie in der Lage war, den Anschluss an westliche Standards zu finden. Wartburg war seit jeher der Imageträger der Automobilindustrie in der DDR. Weiterlesen

Interessiert am Wartburg 312

Wartburg 312 Gebrauchtwagen
Wartburg 312 Händlerangebote

Aktuelle Testberichte

Alternative Modelle

Gute Gründe

  • Der Wartburg war zur damaligen Zeit vor allem für wohlhabende Familien gedacht.
  • Heute ist das Modell vor allem für Liebhaber interessant.
  • Der 312 gehört zu den seltensten Wartburg-Oldtimern.
  • Die Technik kann auch von Hobby-Schraubern leicht repariert werden.

Daten

Motorisierung

Im Wartburg 312 wurden die robusten Dreizylinder-Zweitaktmotoren verbaut, die sich schon seit den 1950er Jahren in zahlreichen Modellen des Herstellers befanden. Knapp 1,0 Liter Hubraum ermöglichten eine Motorleistung zwischen 45 und 52 PS. Damit konnte der Wartburg 312 immerhin auf maximal 115 km/h beschleunigen. Der Motor wurde längs vor der Vorderachse eingebaut, was das Fahrzeug etwas frontlastig machte. Besonders wichtig ist das Mischungsverhältnis zwischen Öl und Benzin: Während das Gemisch damals direkt an Tankstellen erworben werden konnte, müssen heute etwa 800 Milliliter Öl eingefüllt werden, bevor 40 Liter Benzin getankt werden können.

Das 4-Gang-Schaltgetriebe wurde über die funktionssichere Lenkradschaltung bedient. Diese bot neben der Platzersparnis durch die fehlende Mittelkonsole aufgrund der Nähe zum Lenkrad einen wesentlichen Sicherheitsaspekt. Sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse wurden die Räder mithilfe von Trommelbremsen verzögert, eine Motorbremse gab es hingegen nicht. Im Gegensatz zu modernen Modellen wirkte die Handbremse des Wartburg 312 mechanisch über Seilzüge auf die Hinterachse.

Abmessungen

Der Wartburg 312 war entweder als Drei- oder Fünftürer erhältlich und bot so zwei bis fünf Passagieren Platz. Die Länge des Fahrzeugs fällt mit 4,3 Metern recht großzügig aus. Die Breite beträgt 1,6 Meter und die Höhe liegt bei 1,5 Metern. Der Wartburg 312 kann auch zum Transportieren eines Anhängers genutzt werden. Hierbei liegt die Anhängelast bei 550 bzw. 650 Kilogramm.

Der Kofferraum fiel mit seinen 500 Litern Stauraum für die Größe des Fahrzeugs relativ groß aus, er war aber ungewöhnlich flach und lang, darunter befand sich ein Ersatzreifen.

Daten und Abmessungen Wartburg 312
Bauzeit 1965 – 1967
Länge, Breite, Höhe 4,3 m x 1,6 m x 1,5 m
Radstand 2,5 m
Kofferraumvolumen 500 l
Leergewicht 935 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 1.300 – 1.500 kg
Hubraum 992 cm³
Drehmoment 81 Nm
Höchstgeschwindigkeit 115 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 16,4 s
Tankvolumen 45 l
Verbrauch 8,4 l
CO2-Emissionen 195 g/km

Varianten

Die Auswahl an verschiedenen Varianten des Wartburg 312 war überschaubar: Es gab keine Möglichkeit zwischen verschiedenen Motorisierungen zu wählen, ebenso wenig waren verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich. Lediglich verschiedene Karosserieformen standen zur Auswahl.

So wurden eine Limousine, ein fünftüriger Kombi, ein Lieferwagen mit offener Pickup-Ladefläche, ein zweitüriges Coupé sowie ein viersitziges Cabriolet angeboten. Die Plattform, auf der die Karosserie einfach aufgesetzt wurde, blieb dabei immer die gleiche. Das Cabriolet konnte ohne zusätzlichen Konstruktionsaufwand von den geschlossenen Limousinen abgeleitet werden und verfügte über eine Faltdacheinlage.

Für den Kombi gab es die sogenannte „Camping“-Variante. Sie unterschied sich durch die bis in den Dachaufbau gezogene Seitenverglasung im Heck von den anderen Modellen. Solche Sonderkonstruktionen, aber auch Cabrios und Coupés besitzen bis heute aufgrund der geringen Produktionszahlen einen hohen Seltenheitswert. Insgesamt wurden die Stufenhecklimousinen am häufigsten hergestellt, alle anderen Karosserieformen sind auf dem Gebrauchtwagenmarkt nur schwer zu finden.

Preis

In den 1960er-Jahren war der Wartburg 312 als Standard-Limousine ab rund 16.000 DM zu bekommen, für das Coupé mit Hardtop zahlte man etwa 25.000 DM. Die Preise für Gebrauchtwagen variieren sehr stark. Modelle mit Stufenheck sind schon für unter 1.000 Euro erhältlich. Für die seltenen Modelle, wie z.B. das Coupé zahlen die Käufer und Käuferinnen bis zu 30.000 Euro.

Um den Wartburg im öffentlichen Straßenverkehr fahren zu dürfen, benötigt man ein Oldtimer-Kennzeichen, eine Umweltplakette hingegen ist nicht notwendig. Die Kosten für das Kennzeichen betragen 40 Euro. Durch dieses H-Kennzeichen lässt sich bei der Kfz-Steuer sparen, die pauschal rund 190 Euro im Jahr beträgt.

Design

Exterieur

Der Wartburg 312 besaß ein aus einem Rahmen und Querstreben zusammengeschweißten Chassis, dieses bildete über viele Jahrzehnte die Konstruktionslage im PKW-Bau, da die verschiedenen Karosserien einfach aufgesetzt werden konnten. Heute findet diese Bauweise noch bei Nutzfahrzeugen Anwendung.

Die 312er-Modelle spiegelten den typischen Stil eines Modells der 1950er-Jahre wider, da das Design des Vorgängermodells 311 bis ins Detail übernommen wurde. Äußerlich ähnelte das Fahrzeug, speziell mit der beigefarbenen Lackierung, den US-Klassikern aus James-Dean-Filmen. Sowohl die Motorhaube, als auch die Kofferraumabdeckung und die Kotflügel besaßen abgerundete Formen. An den Stoßstangen und den Einfassungen für die Rundscheinwerfer fanden sich Chrom-Details. Rundum war das Fahrzeug großzügig verglast, die Radkästen waren rechteckig ausgeschnitten und ein gelochtes Metallgitter diente der Verkleidung der Kühleröffnung.

Die 13-Zoll-Räder waren mit ungewöhnlichen Felgen bestückt. Auf der Motorhaube befand sich eine vereinfachte Version des farbigen Wartburg-Logos in Schwarz-Weiß, an der vorderen Kante der Motorhaube gab es den charakteristischen WARTBURG-Schriftzug. Die Modelle mit Schiebedach verfügten außerdem über einen Windabweiser, der an der vorderen Kante des Dachs montiert wurde. Es konnte zwischen einer Zweifarblackierung in Grau-Weiß oder Blau-Weiß gewählt werden.

Interieur

Durch die Übernahme der Karosserie vom 311er-Modell blieb die bewährte Großräumigkeit auch im Wartburg 312 erhalten. Das schmucklose, schwarze Lenkrad war im unteren Drittel etwas kleiner, um mehr Beinfreiheit zu ermöglichen. Die komplette Lenksäule stammte schon vom späteren 353-Modell. Für das Armaturenbrett konnte im Zubehörhandel der DDR eine Reling gekauft werden, deren Befestigung mit Saugnäpfen aufgrund der Sonneneinstrahlung allerdings nicht besonders lang haltbar war. Ganz links befand sich das Zündschloss, daneben der Tacho und die Anzeigen für die Füllstände des Tanks und des Kühlwassers.

Unter dem Lautsprecher in der Mitte gab es sechs elfenbeinfarbene Schalter für die Innenbeleuchtung, die Scheinwerfer und das Stand- sowie Abblendlicht, über dem Lautsprecher befand sich ein kleiner Aschenbecher. Die grau bezogenen Sitze waren bequem und gut gefedert, besaßen aber weder Kopfstützen noch Sicherheitsgurte. Auf der hinteren Sitzbank konnte zwei Erwachsene oder drei Kinder Platz nehmen. Durch die wegfallende Mittelkonsole entstanden in der vorderen Reihe zwei Sitzplätze.

Sicherheit

Nach einer Sicherheitsausstattung sucht man im Wartburg 312 vergeblich. Sicherheitsgurte gab es noch nicht, an Sicherheitsassistenten dachte man noch nicht einmal. Ergebnisse von Crashtests liegen entsprechend dem Alter des Fahrzeugs auch nicht vor.

Alternativen

Die Alternativen aus dem gleichen Automobilwerk waren jeweils das Vorgänger- bzw. Nachfolgemodell des 312. Den Charme der 1950er-Jahre verkörperte der 311, während der 353 knapp 10 Jahre später schon deutlich modernen ausgestattet war.

Die damals günstigere Alternative war ein Trabant, auf den man teilweise bis zu 20 Jahre warten musste. Heute zählen beide Fahrzeuge als absolute Klassiker.

FAQ

Warum wurde der Wartburg 312 nur für zwei Jahre produziert?
Mitte der 1960er-Jahre gab es zwar schon Pläne für den 353, es gab aber noch keine produktionsfertige Karosserie. Deshalb besaßen die 312er nur die neue Fahrwerktechnik, übernahmen aber die Karosserie des 311. Im Jahr 1967 löste der 353 mit einer komplett neu gestalteten Karosserie den 312er ab.
Wie viele Fahrzeuge wurden in den zwei Jahren produziert?
Beim Wartburg 312 kann man beinah von einem Kleinserienmodell sprechen, da er in zwei Jahren Bauzeit nur 35 000 Mal produziert wurde.