Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, dieser 1996er Cadillac Fleetwood Brougham, der am 18. Januar 2025 in den USA bei Mecum Auctions versteigert wird, ist nicht vergleichbar mit „The Beast“, der aktuellen amerikanischen Präsidentenlimousine. Im Gegensatz zu den rollenden Festungen, die erstmals unter US-Präsident Barack Obama ab 2009 zum Einsatz kamen, basiert der Cadillac Fleetwood von Bill Clinton (im Amt von 1993 bis 2001) noch auf einem regulären Pkw-Modell.

© Mecum Auctions

Luxus und Schutz in einem Fahrzeug vereint

Von außen mag Clintons Limousine zunächst wie ein aufgepeppter Cadillac Fleetwood mit leicht erhöhtem Dach wirken, doch im Detail zeigen sich die ganzen Besonderheiten dieses Fahrzeugs. General Motors rüstete es seinerzeit mit kugelsicheren Fenstern (7,6 Zentimeter dick), einer verstärkten Karosserie sowie einem integrierten Sauerstoff- und Feuerlöschsystem aus. Diese Sicherheitsmerkmale – man erreichte die Beschussklasse B6 – machten den Wagen zu seiner Zeit zu einem mobilen Schutzraum für den Präsidenten.

Im Inneren dominiert purer Luxus: Dunkelblaue Ledersitze, passender Teppich und edle Zebranoholz-Akzente verleihen dem Innenraum eine exklusive Atmosphäre. Dank clever integrierter Klappsitze finden im Fond bis zu sechs Passagiere Platz. Für Unterhaltung sorgen ein Thomson-Fernseher und ein VHS-Player – technische Highlights der 1990er-Jahre. Während die damaligen Kommunikationssysteme inzwischen entfernt wurden, sind die Sauerstoff- und Feuerlöschsysteme sowie die Außenlautsprecher weiterhin funktionsfähig.

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Jack Roush lieferte den Motor

Unter der Haube arbeitet ein von Jack Roush Performance in Handarbeit gefertigter 7,4-Liter-V8-Saugmotor. Obwohl über die genauen Leistungsdaten nichts bekannt ist, wissen wir, dass die stark gepanzerte Limousine mehr als 5,4 Tonnen wiegt. Eine weitere bemerkenswerte Zahl: Der Tacho zeigt gerade einmal 627 Meilen oder 1.010 Kilometer an. Insgesamt befindet sich das Fahrzeug in einem Zustand, der Sammlerherzen höherschlagen lässt.

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Drei Limousinen für sechs Millionen US-Dollar

Die Entwicklungskosten dieses Cadillacs (und seiner beiden Schwestermodelle) beliefen sich damals auf rund sechs Millionen US-Dollar – inflationsbereinigt entspricht das heute etwa 13,2 Millionen US-Dollar. Diese Summe spiegelt nicht nur die technischen und sicherheitsrelevanten Innovationen wider, sondern dürfte auch ein Hinweis darauf sein, für wie viel Geld die Präsidentenlimousine bei der Versteigerung am 18. Januar den Besitzer wechseln könnte.

Die beiden anderen Exemplare existieren ebenfalls noch. Eine der Limousinen ist im Clinton Presidential Center in Little Rock, Arkansas, ausgestellt, während sich die dritte weiterhin im Besitz der US-Regierung bzw. der CIA befindet. Die Versteigerung der ehemaligen Staatskarosse findet nur zwei Tage vor der erneuten Vereidigung von Donald Trump zum 47. US-Präsidenten statt. (Text: tv | Bilder: Mecum Auctions)

Die US-Präsidenten und ihre Limousinen: