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Lotus Eletre: Der Bruch mit dem Bekannten

Es sollte schon einmal fast soweit sein: Eine Lotus-Modelloffensive mit viel Elektrifizierung. Nun stehen die Vorzeichen unter Geely besser und mit dem Lotus Eletre gibt es eine klare Marschrichtung in die Zukunft: groß, elektrisch, profitabel. Wir haben alle Details zum 600 PS-Maxi-SUV.

Lotus geht den Porsche-Weg – auf den ersten Blick

Für viele ist die strategische Erklärung klar. Lotus braucht ein SUV zum Überleben. So wie einst Porsche mit dem Cayenne. Doch während der mittlerweile zum Dauerbrenner avancierte Stuttgarter den Konzern vor dem Ruin rettete, sieht die Situation bei den Briten anders aus. Man schreibt schwarze Zahlen. Zwar nicht in exorbitanter Höhe, aber immerhin. Außerdem ist Lotus nicht auf sich alleine gestellt, sondern ist bei Konzernmutter Geely bestens aufgehoben – Geldsorgen gehören sicher nicht zum Problem der Chinesen.

 Mit Altbekanntem hat der Eletre nichts mehr zu tun. Er bricht mit allen Tradition des Kleinserien-Herstellers. Mit Altbekanntem hat der Eletre nichts mehr zu tun. Er bricht mit allen Tradition des Kleinserien-Herstellers.

Was verbirgt sich hinter dem intern „Typ 132“ genannten Eletre?

Der Lotus Eletre (Fahrzeug steht nicht zum Verkauf, Homologation ausstehend)² ist ein 5,10 Meter langes SUV, dass seine Basis allem Anschein nach in der Geely-eigenen SEA-Plattform gefunden hat – auch wenn Lotus von ihrer eigenen Electric Premium Architecture spricht. Auf diesem chinesischen Fundament sollen auch zukünftige Modelle von Polestar und Volvo stehen, sowie die der Geely-Edelmarke Zeekr, die demnächst auch nach Deutschland kommen dürfte.

Optisch bietet der Eletre viel Neues, allein deshalb, weil es nie vorher einen viertürigen „echten“ Lotus gab. Spannend ist das Design vor allem deshalb, weil es durch langen Radstand, knappe Überhänge und mächtige 23-Zoll-Leichtmetallfelgen kompakter wirkt, als es ist. Denn der Brite spielt in einer Liga mit Audi Q7 und Co, wirkt auf Bildern deutlich weniger klotzig.

 Die "Porosität" des Design soll für einen Benchmark in Sachen Windschlüpfrigkeit sorgen. Die "Porosität" des Design soll für einen Benchmark in Sachen Windschlüpfrigkeit sorgen.

Aero- und Fahrdynamik sollen zumindest an die Historie anknüpfen können

Das glatte Äußere soll vor allem in Sachen Aero viele Vorteile bringen. Lotus spricht von einer „atmenden“ Karosserie, die nur wenig Luft aufstauen lässt, sondern sie durch Öffnungen ein- und wieder austreten lässt. So finden sich etwa auf der Haube Entlüftungen, hinter den Kotflügeln bei der eingezogenen Seitenlinie, sowie am aktiven Unterboden. Eine konkreten Luftwiderstandsbeiwert liefern die Briten allerdings noch nicht, wir gehen aber von einem sehr guten Wert nahe der 0,20 aus.

Fahrdynamisch wird ein über zwei Tonnen schweres Elektro-SUV naturgemäß nicht in die Fußstapfen von Elise und Exige treten können. Auch in Sachen Hardware ist Lotus beschränkter denn je, denn die SEA-Plattform bietet nicht viel Spielraum. Doch wenn man wieder die Analogie von Porsche bemüht, deren Macan und Cayenne basieren auch auf VW-Plattformen, zeigt sich das Potential einer gelungenen Eigenabstimmung. Mit der Doppelquerlenker-Achse vorne und der Fünflenker-Achse hinten sollte in Kombination mit Luftfederung und adaptiver Dämpfung einiger Sportsgeist aus dem Chassis zu erwecken sein.

 Das Motorsport-Lenkrad muss man dank moderner Lidar-Sensorik nicht mehr jederzeit in der Hand halten. Der Eletre fährt nach Level 4 autonom. Das Motorsport-Lenkrad muss man dank moderner Lidar-Sensorik nicht mehr jederzeit in der Hand halten. Der Eletre fährt nach Level 4 autonom.

Level 4-Autonomie und Lidar-Sensorik in Serie

Ebenfalls zu erwecken gilt es die Autonomie des Levels 4. Der Lotus Eletre wird in Zukunft den Fahrer in weiten Teilen bei der Arbeit ablösen können, denn er verfügt über vier Lidar-Sensoren. Zwei davon vorne und hinten am Dach, die bei Bedarf ausfahren und zwei über den Radkästen. Damit ist das britische E-SUV ein Vorreiter, denn soviele Laserscanner hat kein Konkurrent verbaut. Allerdings ist die Software für das autonome Fahren nicht nicht weit genug – Updates werden aber over-the-air eingespielt werden können und das Feature wird also auch in bereits ausgelieferten Fahrzeugen freigeschaltet werden können.

Trotz der Möglichkeit des pilotierten Fahrens bleibt das Interieur des Lotus Eletre dennoch sehr fahrerzentriert. Ein sportlich abgeflachtes Lenkrad steht in perfekter Ergonomie zu den sportlich kontuierten Einzelsitzen. Ein schmales Infodisplay bietet dem Fahrer in direktem Blick die nötigen Fahrdaten, während ein 15,1-Zoll-Display in der Mitte die Infotainment-Aufgaben übernimmt. Es kann bei Nichgebrauch übrigens flacher abgekippt werden um Ablenkung zu vermeiden.

 Die Integral-Schalensitze dürften auch bei hohen Beschleunigungskräften für ausreichend Stützung sorgen. Die Integral-Schalensitze dürften auch bei hohen Beschleunigungskräften für ausreichend Stützung sorgen.

600 PS und über 100 kWh-Batteriekapazität

Die technischen Daten des Typ 132 lesen sich spannend, aber angesichts der Flut an Schlagzeilen-trächtigen E-Supercars nicht weiter spektakulär. Ein Zwei-Motor-Allradantrieb-Layout wird vorerst das einzige Modell bleiben. Es wird 600 PS (447 kW) leisten und den Lotus Eletre in unter drei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Die Spitze soll über 260 km/h liegen. Fokus der Entwicklung lag allerdings neben der Performance auch auf der Effizienz, so verspricht Lotus aus der über 100 kWh fassenden Batterie gut 600 Kilometer Reichweite pressen zu können.

Das entspräche einem Verbrauch unter 17 kWh/100km und ermöglich das nächste Rechenspiel. Denn Lotus gibt für die Ladefähigkeit nur die Zweit von 20 Minuten für 400 Kilometer an. Das entspräche demnach etwa 70 kWh inklusive Ladeverlusten, was sich in 210 kWh durchschnittlicher Ladeleistung niederschlagen würde. Damit wäre der Eletre in der Spitzengruppe der Schnelllader, etwa auf Augenhöhe mit Ioniq 5, Kia EV6, Mercedes EQS und diversen Tesla-Modellen.

Marktstart und Preis

Der Produktionsstart des Lotus Eletre ist noch für 2022 im chinesischen Wuhan vorgesehen – vorbehaltlich des weiteren Verlaufs der dortigen Corona-Fallzahlen. In den Verkauf wird er dennoch erst im Frühjahr 2023 starten. Die Preise sind noch nicht bekannt, dürften sich aber an der Premium-Konkurrenz zumindest orientieren. Denn das Ziel der Übung ist für Lotus klar: deutlich höhere Stückzahlen. Und mit einem exorbitanten Preis wäre das eher unrealistisch. (Text: Fabian Mechtel | Bilder: Lotus)

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