Klimaanlagen lassen sich bei Wohnwagen und Wohnmobilen nachträglich installieren. Verschiedene Ausführungen ermöglichen die individuellen Anpassungen ans Freizeitmobil beziehungsweise an die Vorlieben der Besitzer. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Sie brauchen Platz und bringen zusätzliche 20 bis 30 Kilogramm mit. Es ist deshalb sinnvoll, sich vor dem Kauf über die verschiedenen Varianten und Möglichkeiten zu informieren, um schlussendlich das passende Gerät zu kaufen.
Eine Dachklimaanlage wird auf dem Dach des Wohnwagens oder des Wohnmobils installiert. Dafür lässt sich die Dachluke nutzen, falls eine vorhanden ist. Es ist also nicht nötig, ein weiteres Loch ins Dach zu fräsen. Eine Dachklimaanlage saugt die aufsteigende warme Luft ein, kühlt sie runter und bläst sie zurück in den Innenraum.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| Braucht im Innern keinen Stauraum | Tageslicht der Dachluke fällt weg |
| Schneller und unkomplizierter Einbau | Dachklimaanlagen sind relativ laut, besonders außen |
| Effektive Kühlung | Zusätzliches Gewicht auf dem Dach wirkt sich |
| negativ auf das Fahrverhalten aus |
Die Staukastenklimaanlage wird im Wohnwagen untergebracht, zum Beispiel unter der Sitzbank oder dem Bett. Sie saugt die warme Luft ein und bläst sie über Luftschläuche wieder in den Innenraum. Es ist ratsam, die Luftschläuche dabei so hoch wie möglich im Wohnmobil zu platzieren, da die kalte Luft nach unten sinkt.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| Dank Luftschläuchen selbst bestimmen, wo die kalte Luft hinströmt | Aufwändiger Einbau der Klimaanlage |
| Gewicht am Fahrzeugboden wirkt sich nicht negativ auf das Fahrverhalten aus | Luftschläuche oft im Gesamtpreis |
| Sehr leise, da gut verstaut | Stauraum im Fahrzeuginneren fällt weg |
| Dachfenster bleibt erhalten |
Der Vorteil von mobilen Klimaanlagen im Wohnwagen liegt auf der Hand: Sie kommen nur mit an Bord, wenn eine Kühlung nötig ist. Wem also ein fixer Einbau ins Wohnmobil zu kompliziert oder zu teuer ist, dem sagen die tragbaren Klimaanlagen sicher zu. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sie nicht nur in Wohnmobilen oder Wohnwagen Anwendung finden, sondern überall dort, wo es ein bisschen kühler sein sollte.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| Geringe Anschaffungskosten | Beschränkte Kühlleistung |
| Mobil einsetzbar, wo gerade Bedarf ist | Relativ laut (dicke weiche Gummimatte |
| Kein Einbau nötig | Rohr für Abluft liegt frei rum |
| Zusätzlicher Entfeuchter | Kondenswasser-Behälter muss regelmäßig |
Es gibt zwei verschiedene Techniken bei nachrüstbaren Klimaanlagen für Wohnmobile und Wohnwagen. Dabei gilt wie so oft: Was viel leistet, verbraucht viel Energie.
Technisch gesehen funktionieren Kompressor-Klimaanlagen wie Kühlschränke. Sie sind wartungsfrei und das benutzte Kältemittel ist mittlerweile standardmäßig umweltfreundlich. Kompressor-Klimaanlagen für Wohnmobile sind leistungsstark, verbrauchen gleichzeitig viel Strom und sind daher fast ausschließlich über 230 Volt zu betreiben. Ein entsprechend starker Wechselrichter ist ein Muss. Selbst dann lassen sie sich aufgrund des Energieverbrauches nur kurzfristig oder während der Fahrt über das fahrzeuginterne Stromnetz betreiben.
Deutlich weniger Strom benötigen Klimaanlagen für Wohnwagen mit Verdunstungstechnik. Sie lassen sich auf 12-Volt-Basis betreiben und sie sind extrem leise, nur das Geräusch des Gebläses ist zu hören. Trotzdem wird diese Technik zunehmend unbeliebter, weil die Kühlleistung deutlich geringer ausfällt als bei der Kompressor-Variante. Außerdem ist der Verdunster jährlich zu wechseln.
Es gibt zwei Werte, die beim Stromverbrauch von Klimaanlagen relevant sind: Der Verbrauch während des Betriebes und die Spitze beim Anlaufen des Gerätes.
Vom Hersteller ist in der Regel der Wert während des Betriebes angegeben. Also zum Beispiel 2.000 Watt. Gehen wir von einer 230 Volt Spannung aus und betreiben die Klimaanlage während einer Stunde, sind wir auf 8,7 Ah. Diese Last hält so gut wie jeder Campingplatz-Anschluss aus. Doch Achtung: Besonders kritisch sind die ersten paar Sekunden, wenn die Klimaanlage in Betrieb geht. Da schnellen die Werte gerne auf zehn Ampere und höher hinauf. Nun sind die meisten Campingplätze aber nur mit drei oder maximal fünf Ampere abgesichert. Das reicht während des laufenden Betriebes zwar aus, aber für den Start einer Klimaanlage nicht. Die Sicherung fliegt raus und stoppt den Stromfluss, bevor das Klimagerät in den normalen Modus wechseln kann.
Vonseiten der Hersteller heißt die Lösung für dieses Problem "Softstart", eine Energie-Drosselung beim Anlaufen des Gerätes. Eine andere Möglichkeit ist, das interne Stromnetz so zu gestalten, dass die Klimaanlage die ersten paar Minuten über den eigenen Stromkreislauf startet und sich erst im Anschluss auf den Landstrom des Campingplatzes umstellt. Auf jeden Fall lohnt es sich, bereits beim Kauf darauf zu achten, dass die gewünschte Klimaanlage einen möglichst geringen Energieverbrauch aufweist.
Abhängig von der Länge des eigenen Fahrzeuges starten nachrüstbare Klimaanlagen für Wohnmobile oder Wohnwagen bei etwa 2.000 Euro und gehen dann schnell in die Höhe. Hinzu kommen die Einbaukosten von nochmals 200 bis 400 Euro. Die Preise für mobile Klimaanlagen liegen bei etwa 300 bis 400 Euro.
Die Saphir compact von Truma ist eine Staukastenklimaanlage. Sie ist geeignet für Wohnwagen und Wohnmobile bis etwa 5,5 Meter Länge. Für größere Modelle eignet sich eher das Modell Truma Saphir comfort RC, das sowohl kühlen als auch heizen kann. Ein paar Fakten:
Auch Dometic bietet unterschiedliche Klimaanlagen für Wohnmobile und Wohnwagen an. Die Dachklimaanlagen heißen bei Dometic Freshjet 1700, 2000, 2200 und 3000, die allesamt heizen sowie kühlen können. Je nach Modell sind diese für Längen bis zu oder ab sieben Meter geeignet. Zudem bietet Dometic mit der Freshlight 2200 eine Dachklimaanlage an, bei der das Dachfenster bestehen bleibt.
Daneben gibt es weitere Hersteller von Klimaanlagen für Wohnmobile und Wohnwagen. Da wäre zum Beispiel Webasto, die wohl bekannter für ihre Standheizungen sind. Eine gute Wahl ist die Webasto Cool Top Trail 20/24/34 für Reisemobile bis zu zehn Meter Länge und integrierter Heiz- und Entfeuchtungsfunktion.
Wer nach einer mobilen Klimaanlage sucht, wird beispielsweise bei Eurom fündig. Das Modell Eurom AC2401 ist eine mobile Split-Klimaanlage, die mit 22 Kilogramm zwar kein Leichtgewicht, dafür aber mobil einsetzbar ist, falls Bedarf besteht.
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