Grünwald, 17. Juni 2025. Mit ihrem „steuerlichen Investitionssofortprogramm“ vom 4. Juni dieses Jahres geht die Bundesregierung auch erste verkehrspolitische Themen an, auf die sich die Parteien im Koalitionsvertrag verständigt haben. Doch während die im Koalitionsvertrag verabredeten Ziele insgesamt gute Noten von Deutschlands Autohaltern bekommen, stehen sie ausgerechnet einer der Maßnahmen im „Innovationsbooster“ kritisch gegenüber. So lehnen 61 Prozent das Vorhaben ab, elektrische Dienstwagen auch dann steuerlich zu begünstigen, wenn es sich um hochpreisige Fahrzeuge handelt. Positiver bewerten sie das Vorhaben der Bundesregierung, bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen zu schaffen, die in E-Autos investieren: 63 Prozent stimmen dem Vorhaben zu. Die Zahlen gehen aus einer aktuellen, repräsentativen Umfrage von AutoScout24 unter 1.001 Autohaltern in Deutschland hervor. Das Marktforschungsinstitut Innofact hat die Daten vom 4. bis 10. Juni 2025 erhoben.
Im Rahmen der Umfrage hat AutoScout24 den Autohaltern die verkehrspolitischen Projekte des Koalitionsvertrags einzeln vorgelegt. Die Befragten mussten im Anschluss angeben, ob sie der jeweiligen Maßnahme zustimmen oder ob sie sie ablehnen. Die positivste Resonanz bekommt demnach das Vorhaben der Regierung, mehr Geld für die Sanierung von Straßen, Tunneln und Brücken zur Verfügung zu stellen: 93 Prozent der Befragten stimmen der Maßnahme zu, nur 7 Prozent lehnen sie ab.
Investitionsprogramm: Elektro-Dienstwagen, E-Auto-Abschreibungen
Auf der anderen Seite enthält ausgerechnet ein Projekt aus dem aktuellen Investitionsprogramm die geringste Zustimmung. So plant die Regierung die Höchstpreisgrenze (Bruttolistenpreis) für steuerbegünstigte E-Dienstwagen von derzeit 70.000 auf 100.000 Euro anzuheben. Für die private Nutzung entsprechender Fahrzeuge fallen dann nicht die üblichen 1 Prozent Steuern vom Listenpreis pro Monat an, sondern nur 0,25 Prozent. Das Steuergeschenk für Fahrer teurer Oberklassefahrzeuge kommt hierzulande aber nicht wirklich gut an: Nur 39 Prozent der Befragten stimmen einer solchen Regelung zu – 61 Prozent lehnen sie ab. Auch die bereits im Koalitionsvertrag vereinbarten besseren Abschreibungsmöglichkeiten für E-Autos erhalten keine Bestwerte. Zwar stimmen dem Vorhaben 63 Prozent zu, doch 37 Prozent sind explizit dagegen. Mit diesen Werten positionieren sich die Abschreibungen am unteren Ende auf der verkehrspolitischen Prioritätenliste der Bundesbürger (siehe Tabelle).
Gütertransport: Lastwagenfahrer, Schiene statt Straße, Lkw-Maut
Höher in der Gunst der Befragten rangieren überraschenderweise Themen zum Gütertransport. Die zweitbesten Zustimmungswerte erhält somit das Vorhaben der Koalitionäre, den Beruf des Lkw-Fahrers wieder beliebter zu machen: 89 Prozent sind dafür, dass beispielsweise mehr Stellplätze für Lastwagen gebaut werden oder die Ausbildung der Lkw-Fahrer reformiert wird. 88 Prozent unterstützen zudem das Vorhaben, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Und immerhin 70 Prozent befürworten die im Koalitionsvertrag getroffene Vereinbarung, das emissionsfreie Lkw auch nach 2026 weiterhin von der Lkw-Maut befreit werden sollen.
Sozialer Ausgleich: Billigerer Führerschein, Zuschuss für Geringverdiener
Auch Vorhaben, die darauf abzielen, einen sozialen Ausgleich zu schaffen, erhalten überwiegend hohe Zustimmungswerte. Den meisten Rückhalt findet in diesem Zusammenhang der schwarz-rote Plan, die Fahrausbildung zu reformieren, um so den Führerschein billiger zu machen: 83 Prozent sind dafür, die in den vergangenen Jahren stetig gestiegenen Kosten beim Führerschein-Erwerb einzudämmen. Drei Viertel (77 Prozent) supporten die Idee der Regierung, Haushalte mit geringem oder mittlerem Einkommen beim Umstieg auf klimafreundliche Mobilität finanziell zu unterstützen.
Alternative Mobilität: Deutschlandticket, klimaneutrale Busse, Fuß- und Radwege
Deutschlands Autofahrer erachten es aber nicht nur als sinnvoll, mehr Geld in die Straße zu stecken. So stimmen 83 Prozent dem Vorhaben zu, das Deutschlandticket zu erhalten und den derzeitigen Preis von 58 Euro zumindest bis 2029 stabil zu halten. Ebenso viele sprechen sich für die Umrüstung von Bussen im Öffentlichen Personennahverkehr zu klimaneutralen Fahrzeugen aus. Und 77 Prozent gehen beim Vorhaben der Koalitionäre mit, auch Fuß- und Radwege auszubauen.
Ladeinfrastruktur: E-Auto-Ladestationen, Wasserstoff-Tankstellen
Ein gutausgebautes Ladenetz für E-Autos gilt als eine der wesentlichen Voraussetzungen, um die Transformation zur Elektromobilität zu beschleunigen. Entsprechend hat es sich die Koalition zum Ziel gesetzt, den Ausbau eines flächendeckenden Ladenetzes verstärkt voranzutreiben. Hierbei findet sie den Rückhalt von 72 Prozent der Autohalter, während 28 Prozent die Maßnahme ablehnen. Noch höher ist die Zustimmung, wenn es um die Förderung der Wasserstoff-Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge geht: Mit 76 Prozent stimmen dieser drei Viertel der Befragten zu – sie teilen offenbar die Einschätzung der Regierung, dass Wasserstoff die Schlüsseltechnologie für die klimafreundliche Transformation des Schwerlastverkehrs ist.
Alternative Antriebsarten: Steuerbefreiung für E-Autos, Plug-In-Hybridtechnologie
Überraschend sind die vergleichsweise geringen Zustimmungswerte für die Kfz-Steuerbefreiung von vollelektrischen Fahrzeugen. Nur 56 Prozent sprechen sich mit der Koalition dafür aus, diese bis 2035 zu verlängern – entsprechend lehnen 44 Prozent das Vorhaben ab. Deutlich mehr Unterstützung bekommt die Idee, die Plug-In-Hybridtechnologie und andere Technologien zu fördern, die den Elektroantrieb durch eine Kombination mit anderen Antrieben verbinden, um so die Reichweite der Fahrzeuge zu erhöhen: 69 Prozent der Autofahrer erachten diese Strategie als sinnvoll, 31 Prozent halten nichts davon.
Autonomes Fahren: Deutschland als Leitmarkt?
Die Strategie, Deutschland durch Finanzhilfen des Bundes zum Leitmarkt für autonomes Fahren zu machen, fällt bei den Autofahrern durch: Nur 44 Prozent sehen die Gelder in diesem Bereich gut aufgehoben, 56 Prozent lehnen den entsprechenden Plan der Regierung ab. Entweder weil sie offenbar kein Vertrauen in die Technologie haben – oder weil sie ganz einfach selbst weiterhin das eigene Fahrzeug steuern wollen.
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