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Mercedes G 580 (2024) mit EQ-Technologie vorgestellt

Gut Ding will Weile haben. Dachte man sich auch bei Daimler und bringt rund zweieinhalb Jahre nach der Präsentation der EQG-Konzeptstudie auf der IAA 2021 nun das Serienfahrzeug. Aus dem EQG wird der vollelektrische Mercedes G 580 mit EQ-Technologie. Gewicht und Reichweite sind ernüchternd.

Der Mercedes G 580 EQ auf einen Blick*

  • Erste vollelektrische G-Klasse
  • Max. 432 kW/588 PS und 1.164 Nm
  • Vier E-Motoren erlauben Panzerwende
  • 116-kWh-Batterie für 473 WLTP-Kilometer
  • Leergewicht 3.085 kg!
  • Erster G-Mercedes ohne Anhängerkupplung!
  • Grundpreis (geschätzt) ab 200.000 Euro

*(Stromverbrauch kombiniert (WLTP): 30,3-27,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km; CO-Klasse: A)²

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Nur echt mit Panzerwende

Klassiker unter Strom: Mercedes hat erstmals in der 45-jährigen Modellgeschichte die ikonische G-Klasse elektrifiziert, spendiert dem kantigen Dinosaurier gleich vier E-Motoren und eine Maximalleistung von 432 kW/588 PS sowie 1.164 Nm Drehmoment. Die vier radnahen und individuell ansteuerbaren Elektromotoren erlauben dabei sogar eine „Panzerwende“, also eine 360-Grad-Wende im Stand.

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Die erste (alltagstaugliche) elektrische G-Klasse stammt von Kreisel und war deutlich leichter

Obschon Daimler in der Pressemitteilung behauptet, es sei das erste vollelektrische Modell seiner Offroad-Ikone, wollen wir an dieser Stelle natürlich nicht den Umbau eines G 350 d durch den oberösterreichischen E-Mobilitäts-Spezialisten Kreisel Electric aus dem Jahr 2017 vergessen. In Zusammenarbeit mit Arnold Schwarzenegger entstand bereits vor über sieben Jahren eine elektrische G-Klasse, die von den technischen Daten gar nicht so weit vom jetzigen Serienprodukt entfernt war. So leistete der Kreisel-G 360 kW/490 PS, verfügte über eine 80-kWh-Batterie (510 kg) und sollte vollgeladen bis zu 300 Kilometer weit kommen. Von null auf 100 km/h wurden 5,6 Sekunden angegeben, die Höchstgeschwindigkeit soll bei Tempo 183 erreicht worden sein.

Die 183 km/h des Kreisel-G wirken wie ein kleiner Triumph über die lediglich 180 km/h des jetzigen Serienprodukts, das, wie alle G-Klassen, vom Auftragsfertiger Magna im steirischen Graz gebaut wird. Doch richtig bitter für Daimler wird es erst, betrachtet man das Leergewicht des neuen Mercedes G 580 EQ: 3.085 Kilogramm! Das sind stolze 445 Kilogramm mehr als der aktuell G 63 AMG (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 14,7 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 336 g/km; CO2-Klasse: A)² auf die Waage bringt, der mit 2.640 Kilogramm in etwa so schwer ist, wie der elektrische Kreisel-G aus dem Jahre 2017.

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Alle vier E-Maschinen haben ihr eigenes Zweigang-Getriebe!

Jetzt ist es freilich so, dass der G 580 EQ aus der Jetztzeit eine gewaltige 116-kWh-Batterie (Nettokapazität) mit sich führt. Allein ihr Gewicht dürfte über 700 Kilogramm betragen. Jede der vier radnahen PSM-Elektromotoren (jeweils mit 108 kW Leistung) hat darüber hinaus sein eigenes Zweigang-Getriebe sowie einen eigenen Inverter. Die vier einzelnen Zweigang-Getriebe dienen dazu, die zuschaltbare Geländeuntersetzung zu realisieren – zusätzliches Gewicht, mit dem sich der Kreisel-G offenbar nicht auseinandersetzen musste. Die Österreicher setzten mehrere Elektromotoren mit Reduktionsgetriebe direkt auf das Verteilergetriebe auf – das Hauptgetriebe wurde entfernt.

Natürlich kennen wir an dieser Stelle nicht alle technischen Raffinessen der Kreisel G-Klasse und die möglichen Schwachstellen des Systems. Dennoch regt das hohe Leergewicht des G 580 EQ zum Nachdenken an. Doch damit nicht genug: Der Elektro-G ist die erste Geländewagen-Klasse von Mercedes überhaupt, die ab Werk keine Anhänger ziehen darf. Die erforderliche Verstärkung des Heckbereichs hätte zusätzliches Gewicht bedeutet und die ohnehin überschaubaren 415 Kilogramm Zuladung weiter geschmälert. Anstelle eines Ersatzrads an der Kofferraumtür findet man ab Werk lediglich eine Aufbewahrungsbox (die so aussieht wie ein Ersatzrad) für die Ladekabel. Dass die Schwaben mit der Gewichtsproblematik nicht allein sind, zeigen aktuell vor allem chinesische Hersteller mit Modellen wie dem BYD Yangwang, dem GWM Tank oder dem monströsen Dongfeng M-Hero 917 (Fahrzeuge stehen noch nicht zum Verkauf, Homologation ausstehend)².

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Weiterhin mit Leiterrahmen und 200 kW Ladeleistung

Selbstverständlich wird Mercedes einiges dafür getan haben, dass sich auch ein elektrischer und übergewichtiger G 580 EQ ganz passabel fahren lässt. Der Luxus-Laster setzt dabei weiterhin auf eine Leiterrahmenkonstruktion, hinten gibt es überarbeitete Starrachsen und vorne eine Kombination aus Einzelradaufhängung und Doppelquerlenkern. Erwähnenswert ist an dieser Stelle vielleicht, dass der Elektro-G im Gelände fähiger sein soll als die Verbrenner-Varianten. Neben der Bewältigung von bis zu 100 Prozent Steigungen bietet der Stromer eine Wattiefe von 85 Zentimetern – immerhin 15 Zentimeter mehr als der G 63 AMG.

Die WLTP-Reichweite gibt der Hersteller übrigens mit 434 bis 473 Kilometer an. Teilen wir jedoch die nutzbare Batteriekapazität durch den kombinierten Durchschnittsverbrauch (30,3-27,7 kWh/100 km), kommen wir im schlechtesten Fall nur noch auf 380 Kilometer. Abzüglich der üblichen 25 Prozent auf Langstrecken, bleiben womöglich kaum 290 Kilometer übrig, bevor die 116-kW-Batterie wieder mit maximal 200 kW Gleichstrom geladen werden muss. Mercedes verspricht, dass der Akku (unter idealen Voraussetzungen) in 32 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen ist.

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Innenraum, Marktstart und Preis

Im Innenraum unterscheidet sich die elektrische G-Klasse nur anhand weniger Knöpfe für die Einstellung des elektrischen Allradantriebs vom Verbrenner-Modell. Das serienmäßige MBUX-Infotainment-System umfasst weiterhin zwei 12,3 Zoll große Bildschirme, weiterentwickelte Sicherheits- und Assistenzsysteme runden das Angebot ab. Zum Marktstart wird zudem ein exklusives Sondermodell als Mercedes G 580 EQ Edition One zur Wahl stehen. Wann der Elektro-G genau auf den Markt kommen wird und wie viel er kostet, verrät der Hersteller noch nicht. Es ist allerdings davon auszugehen, dass Mercedes nicht weniger als 200.000 Euro aufrufen wird. (Text: tv | Bilder: Mercedes, Kreisel)

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