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Der MPU-Test: Die Medizinisch-Psychologische-Untersuchung

Aus vielen Gründen kann die Führerscheinstelle eine MPU anordnen. Im Rahmen dieser psychologisch-medizinischen Untersuchung wird festgestellt, ob die betroffene Person in der Lage ist, ein Fahrzeug zu führen. Das Verfahren ist kostenintensiv und entscheidet über den Erhalt des Führerscheins.

Bedeutung: MPU – was ist das?

MPU steht für medizinisch-psychologische Untersuchung. Dabei handelt es sich um einen Test, mit dem die Fahrleistung einer Person bewertet wird. Die Untersuchung erfolgt in staatlich anerkannten Begutachtungsstellen. Die im Volksmund ebenfalls als “Idiotentest” bezeichnete Untersuchung findet hierzulande schon seit der Mitte der 1950er Jahre statt. Sinn und Zweck der Methode ist es, Deutschlands Straßen sicherer zu machen. Zur Vermeidung von Verletzungen bis hin zu Tötungen im Straßenverkehr hat sich die MPU hierzulande als wichtiges Instrument etabliert.

Fakten zur MPU

Wann ist ein MPU-Test erforderlich?

Die Gründe, für die ein MPU-Test angeordnet werden kann, sind sehr unterschiedlich. Auch wenn Fahrzeugführer nur “kleine Vergehen” begangen haben, ist die Verpflichtung zur MPU nicht ausgeschlossen. Denn bei diesen kleineren Vergehen spielt die Häufigkeit der Vorkommnisse eine ausschlaggebende Rolle. Fährt eine Person regelmäßig zu schnell, kann ihr unterstellt werden, nicht einsichtig zu sein und vorsätzlich zu handeln. In vielen anderen Situationen ist eine solche Untersuchung ebenfalls notwendig.

Etwaig bestehende Eignungszweifel sind im StVG, dem Straßenverkehrsgesetz, geregelt. Beispielsweise sind alle Personen betroffen, die nach dem Erreichen von acht Punkten in Flensburg für einen bestimmten Zeitraum ihre Fahrerlaubnis abgeben müssen. Zusätzlich ist beim MPU-Test von medizinischen, alkoholbedingten sowie drogenbedingten Eignungszweifeln die Rede.

Wann wird die MPU angeordnet?

In aller Regel wird die Untersuchung bei wiederholtem Entzug des Führerscheins angeordnet. Werden Autofahrer allerdings mit mindestens 1,6 Promille an Blutalkohol erwischt, droht die MPU bereits beim ersten Mal. Diese Regelung gilt nicht nur für eine Fahrt im Auto, sondern ebenfalls für eine Nutzung des E-Bikes oder Fahrrads. Diese Regelung beruht auf der Annahme, dass ab dieser Blutalkoholkonzentration die Wahrscheinlichkeit für erneute Auffälligkeiten relativ hoch ist. Weitere Gründe zur Einleitung dieses Schrittes sind Fahrten unter Einflussnahme von Betäubungsmitteln oder Indizien für ein erhöhtes Aggressionspotenzial.

Wie läuft die MPU ab?

Die Untersuchung besteht aus drei Teilen:

  • Körperliche Untersuchung
  • Psychologisches Gespräch
  • Leistungsdiagnostik

Beim medizinischen Teil untersuchen Ärzte die Betroffenen auf eventuell bestehende Erkrankungen. Zudem widmen sie sich der Frage, ob ein Verdacht auf dauerhaften Drogen- oder Alkoholmissbrauch besteht. Mediziner befragen Betroffene nach ihrer Vorgeschichte und wenden ergänzend labormedizinische Verfahren an, wie Urin-, Haar- und Bluttests. Mithilfe dieser Methoden sind Drogen- und Alkoholmissbrauch nachweisbar.

Beim psychologischen Teil der MPU nehmen Ärzte früheres Fahr- und Fehlverhalten in Augenschein. Gleichzeitig müssen sich Betroffene Fragen darüber stellen, wie das aktuelle Fehlverhalten entstanden ist und wie sie sich zukünftig benehmen möchten. Das Gespräch wird vollständig aufgezeichnet. Ein wichtiges Hilfsmittel ist ein umfassender Fragenkatalog, der während der Unterhaltung schrittweise abgearbeitet wird. Die Fragen richten sich individuell nach dem jeweiligen Delikt. Ziel der psychologischen Untersuchung ist es, die komplette Persönlichkeitsstruktur unter die Lupe zu nehmen.

Kernpunkt der Leistungsdiagnostik ist die Durchführung eines standardisierten Reaktionstests. Dieser Teil des MPU-Tests überprüft die Konzentration, Aufmerksamkeit sowie Reaktionsfähigkeit Betroffener. Er richtet sich ebenfalls individuell nach dem jeweiligen Vergehen. Außerdem müssen Betroffene einen fünfseitigen Fragebogen ausfüllen, in dem sie beispielsweise zu ihrem Lebenslauf, ihrer Krankheitsgeschichte und dem Testanlass Stellung nehmen. Als Ergänzung kann ebenfalls ein Test zum praktischen Fahrverhalten erfolgen.

Letztlich müssen Betroffene in allen drei Tests positive Ergebnisse erbringen. Die Untersuchung dauert insgesamt etwa drei bis vier Stunden.

Medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU): Kosten des Tests im Überblick

Die Kosten der MPU können sehr unterschiedlich ausfallen. Grund dafür ist, dass die Begutachtungsstellen seit 2019 ihre Preise selbst festlegen können. Außerdem richten sich die Kosten auch nach der Schwere des jeweiligen Delikts und nach den unterschiedlichen Screenings und Test, die bei der MPU fällig werden. Nachfolgende Angaben können Betroffene als Richtwerte betrachten:

Bestandteil Kosten
Alkoholtest bis zu 170 Euro
Urinanalyse bis zu 250 Euro
MPU-Antragsgebühr (je nach Anlass) von 300 bis 900 Euro
Drogen-Screening 50 bis 150 Euro
Haarprobe 30 bis 250 Euro
Abstinenznachweis 100 bis 700 Euro
Nachschulungskurs maximal 400 Euro
Medizinische Untersuchungen bis zu 200 Euro

Diese Kosten erhöhen sich noch einmal durch eventuell durchgeführte Vorbereitungskurse. Je nachdem, ob es sich um einen Gruppenkurs oder um eine individuelle Vorbereitung handelt, sind mit Kosten zwischen 500 und 1.500 Euro zu rechnen.

Die MPU bestehen – wie geht das?

Auch wenn viele Prüflinge befürchten, dass ein Bestehen der MPU besonders schwierig ist: Zahlen belegen, dass rund zwei Drittel aller Personen den Test beim ersten Anlauf bestehen. Häufige Gründe für ein Nichtbestehen sind durch die körperliche Untersuchung erzielte Resultate. Sind in den Untersuchungen beispielsweise Drogen nachweisbar, führt das Ergebnis in aller Regel zum Nichtbestehen. Bei genügender körperlicher Fitness sowie bei guten Resultaten der Screenings sind die Chancen hoch, die Untersuchung zu bestehen.

Hilfreiche Tipps zur MPU-Vorbereitung

Wer die Untersuchung im ersten Anlauf bestehen möchte, sollte sich dennoch auf eine gute MPU-Vorbereitung konzentrieren. Für die laboratorischen Untersuchungen ist es beispielsweise wichtig, umgehend auf Alkohol sowie Drogen zu verzichten, da entsprechende Stoffe über längere Zeit in Blut und Urin nachweisbar sind. Eine helfende Hand ist ebenfalls für die psychologische Untersuchung sinnvoll, damit sich Betroffene ideal auf die Fragen vorbereiten können.

Zahlreiche Psychologen haben sich mittlerweile auf MPU-Fragen spezialisiert und bereiten ihre Klientel gut auf die Tests vor. Zudem stehen im Internet Fragenkataloge zur MPU zur Verfügung. Damit können sich Betroffene darauf vorbereiten, die Fragen sachgemäß zu beantworten. Übungspotenzial besteht auch hinsichtlich der Konzentration, Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit. Unterschiedliche Übungen und eine gesteigerte Fitness tragen dazu bei, die Chancen für ein Bestehen des Tests sichtlich zu erhöhen.

 Verkehrspsychologische Beratungskurse können bei der Vorbereitung auf die MPU helfen. Verkehrspsychologische Beratungskurse können bei der Vorbereitung auf die MPU helfen.

Ist ein Vorbereitungskurs sinnvoll?

Natürlich müssen Betroffene für die Teilnahme eines Vorbereitungskurses zusätzliche Kosten berechnen. Doch da Komponenten wie ein Verbesserungswille, Wiederholungstendenzen sowie Verhaltensauffälligkeiten für die Beurteilung eine wichtige Rolle spielen, können sich Vorbereitungskurse durchaus lohnen. Besonders vorteilhaft sind Kurse in kleinen Gruppen. Eine gute Wahl sind verkehrspsychologische Beratungskurse. Diese Lehrgänge zielen darauf ab, MPU-Fragestrategien zu üben sowie Verhaltensmuster im Straßenverkehr zu erörtern.

Die Auswahl an potentiellen Anbietern für die Vorbereitungskurse ist groß. Ein seriöser Anbieter lädt zu kostenfreien Informationsterminen ein und macht keine leeren Versprechungen für ein Bestehen oder Nichtbestehen der Kurse. Nach Möglichkeit sollten Betroffene nach zertifizierten Verkehrspsychologen Ausschau halten, die beispielsweise auf Websites der Bundesanstalt für Straßenwesen sowie den Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V. ersichtlich sind.

Für eine gute MPU Vorbereitung: Inhalte des psychologischen Gesprächs

Eine der größten Hürden der MPU ist die Fragestrategie, die bei der psychologischen Untersuchung angewendet wird. Bei den meisten Fragen geht es nicht darum, mit “wahr” oder “falsch” zu antworten. Vielmehr sind Betroffene dazu angehalten, Selbstreflektion sowie ein persönliches Verständnis von Eigenverantwortung zu zeigen. Mangelnde Vorbereitung führt automatisch zu übermäßig schnellen Antwortzeiten, einem unsicheren Verhalten sowie hinaus gezögerten Antworten.

MPU-Test: Über welche Themen sollte Prüflinge Bescheid wissen?

Generell sollten sich angehende Prüflinge vor Augen führen, dass die MPU keinem festen Schema wie der theoretischen Führerscheinprüfung folgt. Ein wichtiger Bestandteil des Tests ist ein ausgehändigter Fragebogen, in dem Betroffene über ihren gesundheitlichen Status sowie ihre Lebenssituation berichten. Nach Ausfüllen des Fragebogens, des Reaktionstests sowie der medizinischen Untersuchung folgt das einstündige Gespräch mit einem Psychologen. Hierbei sollten sich Betroffene auf nachfolgende Themenbereiche vorbereiten.

Fangfragen

Diese Fragen beziehen sich eher sekundär auf den Führerscheinentzug. Wer zu lange über diese Fragen nachdenken muss, signalisiert damit, sich nicht ausreichend auf den Test vorbereitet zu haben. Dadurch schließen Psychologen möglicherweise auf einen fahrlässigen Umgang mit dem persönlichen Fahrverhalten. Mögliche Beispiele sind Fragen darüber, wie viele Kilometer Besitzer ihres Führerscheins seit dessen Erhalt in etwa gefahren sind und welche Strecke die längste war, die Befragte jemals an einem Stück gefahren sind.

Einschätzung des eigenen Verhaltens

Bei diesem Themenbereich möchte der Psychologe wissen, ob Betroffene ihr zum Führerscheinentzug führendes Verhalten auch gut reflektieren können. Der Themenbereich fokussiert sich auf das allgemeine Verhalten im Straßenverkehr. Betroffene müssen mit Fragen darüber rechnen, wie sie ihr damaliges Fahrverhalten einschätzen und ob sie sich intensiv mit ihrem Verhalten im Straßenverkehr auseinandergesetzt haben.

Fragen nach Veränderungen

Eine wichtige Aufgabe des Tests ist es herauszufinden, inwiefern Fahrzeugführer Schlüsse aus der streitgegenständlichen Situation gezogen haben. Aus dem Grund sollten Betroffene beispielsweise auf die Frage vorbereitet sein, ob sich ihr Fahrverhalten gegenüber früher verändert hat. Waren persönliche Lebensumstände für das Fehlverhalten im Verkehr verantwortlich, ist es hilfreich aufzuführen, dass sich diese ebenfalls verändert haben.

Fragen nach Drogenkonsum

Erfolgte die MPU aufgrund Drogenkonsums, ist dieses Problem natürlich ein wichtiges Thema. Deshalb müssen sich Betroffene auf Fragen rund um ihren Drogenkonsum einstellen. Hierbei ist es übrigens nicht ratsam, den Drogenkonsum als einmalige Sache zu bagatellisieren. Schließlich ist den Psychologen bekannt, dass viele Betroffene regelmäßig Drogen zu sich nehmen.

Fragen nach Alkoholkonsum

Wer die MPU wegen Alkohol am Steuer durchführen muss, sollte sich folglich auf Fragen zum persönlichen Trinkverhalten einstellen. Beispielsweise müssen Betroffene mit Fragen zur aktuellen Lebenssituation rechnen, die sich maßgeblich auf den Alkoholkonsum auswirkt. Hierbei ist Ehrlichkeit besonders wichtig, um gegenüber dem Psychologen authentisch zu wirken.

Fazit: Diese Schritte sind erforderlich, um den MPU-Test so schnell wie möglich zu bestehen

Das A und O einer schnell bestandenen MPU ist eine gute Vorbereitung. Damit signalisieren Fahrzeugführer automatisch, den Test ernst zu nehmen und sich aktiv um den Erhalt ihres Führerscheins oder ähnlicher Nachweise zu kümmern. Insbesondere bei einem Drogen- oder Alkoholdelikt sind längere Wartezeiten aufgrund der Nachweise für Drogen- und Alkoholkonsum unerlässlich. Generell ist es hilfreich, sich in einer guten körperlichen Verfassung zu befinden und auf alle psychologischen Fragen ehrlich und selbstreflektiert zu antworten.

FAQ

Die Abkürzung MPU steht für medizinisch-psychologische Untersuchung. Prüflinge werden darauf getestet, ob sie körperlich und geistig für den Straßenverkehr geeignet sind.

Bei der MPU gibt es keinen festgelegten Fragenkatalog. Welche Fragen die Betroffenen also während dem psychologischen Teil beantworten müssen, kann sehr individuell sein. Allgemein gesprochen sollten sich Prüflinge aber auf Fragen zum vergangenen und aktuellen Verhalten sowie Fragen über den Alkohol- und Drogenkonsum einstellen.

Die Kosten für einen MPU-Test können stark unterschiedlich ausfallen. Sie sind abhängig von dem begangenen Delikt und der Begutachtungsstelle, die den Test durchführt. Insgesamt können die Kosten in einer Spanne von 500 bis 2.000 Euro liegen.

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