So ein Sehtest ist wichtig für die Sicherheit im Straßenverkehr. Rund 300.000 Verkehrsunfälle pro Jahr ereignen sich aufgrund schlechten Sehens auf Deutschlands Straßen. Wer also eine Sehschwäche hat und sich trotzdem ohne Brille oder Kontaktlinsen hinters Steuer setzt, der gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen Verkehrsteilnehmer. Wer ohne Sehhilfe am Steuer erwischt wird, muss ein Bußgeld von 25 Euro zahlen und kann sogar seinen Führerschein verlieren, wenn er einen Unfall verursacht hat.
Allerdings ist das noch lange kein Grund, um sich vor dem Sehtest zu fürchten. Hier gibt es keine richtigen oder falschen Antworten wie in der Theorieprüfung. Es wird lediglich festgestellt, ob das Sehvermögen für die Fahrerlaubnis ausreicht oder ob eine Sehhilfe zum Fahren benötigt wird.
Kurzsichtigkeit
Weitsichtigkeit macht sich oft vor der Pubertät bemerkbar, weshalb Betroffene in dieser Zeit schon eine Sehhilfe bekommen. Kurzsichtigkeit beginnt häufig erst während der Pubertät, sodass diese oft erst beim Sehtest zum Führerschein festgestellt wird.
Für die Führerscheinklassen A, A1, A2, B, BE, AM, L und T genügt ein einfacher Sehtest bei einem amtlich anerkannten Optiker oder Augenarzt. Der Sehtest beim Optiker kann spontan durchgeführt werden, beim Augenarzt ist oft ein Termin erforderlich.
Wenn die Warteschlange bei einem Optiker zu lang ist, kann der nächste vielleicht direkt weiterhelfen. In der Regel ist der Sehtest beim Optiker günstiger als beim Augenarzt. Für die Führerscheinklassen C, CE, C1, C1E, D, DE, D1 und D1E sowie den Taxischein ist jedoch ein vollständiger Sehtest beim Augenarzt mit entsprechendem Gutachten gesetzlich vorgeschrieben.
| Einfacher Sehtest mit Bescheinigung | Erweiterter Sehtest mit Gutachten |
|---|---|
| Klassen: A, A1, A2, B, BE, AM, L & T | Klassen: C, CE, C1, C1E, D, DE, D1, D1E & Taxischein |
| Beim Optiker & Augenarzt | Nur beim Augenarzt |
| Test: Wird die verlangte Mindestsehschärfe für den Führerschein erreicht? | Test: Sehschärfe, Augenbeweglichkeit, Sehen bei Dämmerung, Blendungsempfindlichkeit, räumliches Sehen, Farbsehen, Gesichtsfeld |
Tipp
Deine Sehschärfe kann zwischen morgens und abends um bis zu 0,25 Dioptrie schwanken. Nach dem Schlaf sind die Augen noch ausgeruht und sehen schärfer, abends sind die Augen oft angestrengt und müde. Deshalb ist es besser, den Sehtest morgens zu machen, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen.
Achtung
Kostenlose Online-Sehtests werben mit eindeutigen Ergebnissen. Diese Tests dienen als erste Orientierung, ob eine Sehschwäche vorliegen könnte. Der eigentliche Sehtest muss jedoch von einem Optiker oder Augenarzt durchgeführt werden. Der Optiker oder Augenarzt stellt dann eine Bescheinigung für den Führerscheinantrag aus.
Der Sehtest dauert ca. 10 Minuten plus Wartezeit. Beim einfachen Sehtest werden keine speziellen Werte gemessen, daher geht der Test sehr schnell. Er kann auch ohne Termin beim Optiker durchgeführt werden.
Der Preis für den einfachen Sehtest beim Optiker ist gesetzlich auf 6,43 Euro festgelegt. Bei höheren Kosten kann auf die Ziffer 403 der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) verwiesen oder ein anderer Optiker aufgesucht werden.
Wird der Sehtest beim Optiker nicht bestanden, ist eine Sehhilfe erforderlich und der Sehtest muss wiederholt werden. Viele Optiker bieten eine kostenlose Sehschärfenbestimmung an, wenn dort eine Brille oder Kontaktlinsen gekauft werden. Die Sehhilfe muss jedoch selbst bezahlt werden, ebenso wie der erneute Sehtest.
Für den Sehtest beim Augenarzt gilt ebenfalls die Grenze von 6,43 Euro, die selbst bezahlt werden muss. Wenn eine Sehhilfe benötigt wird, kann die Krankenkasse den Sehtest bezahlen, wenn man zwischen 14 und 17 Jahre alt ist. Ansonsten kostet der Test inklusive Beratung zwischen 15 und 35 Euro. Beide Tests können aber auch von einem Optiker durchgeführt werden.
Achtung
Für die Führerscheinklassen C, CE, C1, C1E, D, DE, D1, D1E und den Taxischein ist ein erweiterter Sehtest mit Gutachten erforderlich. Dieser ist nur beim Augenarzt erhältlich und kostet 50 Euro und mehr.
Bei einem Sehtest prüft der Optiker oder Augenarzt die Sehschärfe mit Hilfe von Landoltringen. Bei einer Sehschärfe von weniger als 0,7 kann keine Bescheinigung ausgestellt werden. Vor einer Wiederholung des Sehtests muss eine geeignete Sehhilfe besorgt werden.
Folgende Dokumente müssen zum Sehtest mitgebracht werden
Achtung
Eine zu Hause vergessene Sehhilfe kann dazu führen, dass der Test mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bestanden wird und die 6,43 Euro umsonst investiert wurden. Stattdessen sollte der Test mit der Sehhilfe durchgeführt werden. Wenn die Werte noch ausreichend sind, ist der Test kein Problem. Wird der Test trotz Sehhilfe nicht bestanden, ist eine genaue Untersuchung der Werte und eventuell eine neue Sehhilfe erforderlich.
Beim Sehtest für den Führerschein wird die Sehschärfe mit Landoltringen geprüft. Bei jedem Ring muss die Richtung der Öffnung benannt werden, wobei die Ringe von Reihe zu Reihe kleiner werden. Interessanterweise wird das Farbensehen nur bei einem kompletten Sehtest mit Farbtafeln geprüft, z.B. für den Führerschein der Klasse C oder D. Den normalen Sehtest für den Führerschein der Klasse B kann man auch mit einer Rot-Grün-Schwäche bestehen.
Die Sehschärfe wird in der Einheit Visus gemessen. Wird ein Visus von mindestens 0,7 erreicht, gilt der Sehtest als bestanden und es wird eine Bescheinigung ausgestellt. Bei einem Visus von weniger als 0,7 wird keine Bescheinigung ausgestellt und eine Sehkorrektur ist erforderlich.
Der gesetzlich festgelegte Mindestwert für den Führerschein beträgt 0,7 Sehschärfe. Die aktuelle Sehschärfe - mit oder ohne Sehhilfe - sollte also nicht mehr als 0,5 Dioptrien von der optimalen Sehschärfe abweichen.
Wenn bisher keine Sehhilfe verwendet wurde und der Sehtest nicht bestanden wurde, muss nun eine geeignete Sehhilfe angeschafft werden. Ein Sehtest kann direkt beim Optiker oder Augenarzt durchgeführt werden. Sobald die Sehhilfe fertig ist, kann der Sehtest wiederholt werden und man sieht hoffentlich alles scharf. Im Führerschein wird dann vermerkt, dass beim Autofahren eine Sehhilfe getragen werden muss. Wer ohne Sehhilfe erwischt wird, muss zumindest mit einem Bußgeld rechnen.
Tipp
Wenn bisher keine Sehhilfe getragen wurde, kann es am Anfang ungewohnt sein und die Brille oder Kontaktlinsen werden oft vergessen und irgendwo liegen gelassen. Eine Möglichkeit ist, die Brille gleich im Auto zu lassen, wenn sie im Alltag ohnehin nicht getragen wird, oder eine Ersatzbrille für den Notfall im Auto zu deponieren.
Eine Brille zum Autofahren sollte leicht, kratzfest und bequem sein und über mehrfach entspiegelte Gläser verfügen, um störende Lichtreflexe im Straßenverkehr zu reduzieren. Je nach persönlichen Vorlieben kann eine geeignete Wahl getroffen werden. Im Sommer kann die Helligkeit beim Autofahren für die Augen sehr anstrengend sein. Es empfiehlt sich daher, zusätzlich eine Sonnenbrille in der richtigen Sehstärke zu tragen und diese ebenfalls im Auto griffbereit zu haben.
Ein Sehtest für den Führerschein kann je nach Führerscheinstelle zwischen einigen Wochen und zwei Jahren zurückliegen. Es ist ratsam, sich vorher über die geltenden Richtlinien zu informieren. Der Sehtest muss zum Zeitpunkt der praktischen Prüfung noch gültig sein. Es kann vorkommen, dass ein neuer Sehtest gemacht werden muss, wenn zu viel Zeit bis zur praktischen Prüfung vergeht.
Achtung
Gerade bei Jugendlichen kann sich die Sehkraft noch wachstumsbedingt verändern. Deshalb sollte ein Sehtest beim Antrag auf den Führerschein nicht älter als ein Jahr sein, selbst wenn die Behörde zwei Jahre erlaubt.
Der Sehtest für den Führerschein ist für die Verkehrssicherheit sehr wichtig. Er gibt Aufschluss darüber, ob die Sehkraft ausreicht oder ob eine Sehhilfe notwendig ist. Der Test dauert etwa 10 Minuten und kostet beim Optiker 6,43 Euro. Ist die Sehschärfe nicht ausreichend, kann der Führerschein verweigert werden. Die Gültigkeit variiert je nach Führerscheinstelle, sollte aber rechtzeitig vor der praktischen Prüfung überprüft werden. Gutes Sehen ist wichtig für sicheres Fahren.
