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Definition eines Wohnmobils
Um als Wohnmobil zu gelten, muss man in dem Fahrzeug wohnen können. Das heißt, es verfügt über einen Tisch und Sitzgelegenheiten. Zusätzlich sind Schlafgelegenheiten vorhanden, die auch als Sitze dienen können. Wenn ferner noch eine Kochgelegenheit und Einrichtungen zur Unterbringung von Gepäck bestehen, ist der Fall klar: es handelt sich um ein Wohnmobil. Einen VW Bulli zum Beispiel müsste man erstmal grundlegend ausbauen, damit er diese Kriterien erfüllt.
Kfz-Steuer für neue Wohnmobile
Anders als bei den Kfz-Steuern für neue Pkw, die sich seit kurzem nach dem neuen Messverfahren für CO2-Emissionen ausrichten, bleiben neue Wohnmobile von dieser Regelung unberührt. Sie werden automatisch in die beste Schadstoffklasse S6 eingeteilt.
Schadstoffklasse ermitteln
Gebrauchte Wohnmobile sind aber oft in den älteren Schadstoffklassen S5, S4, S3, S2, S1, EEV oder anderen verortet. Sofern die Schadstoffklasse deines Wohnmobils in deinen Fahrzeugpapieren nicht im Klartext vermerkt ist, ist sie codiert in Form einer Emissions-Schlüsselnummer angegeben. Die Schlüsselnummer entnimmst du dem Feld 14.1 deiner Zulassungsbescheinigung Teil 1 – oder aber dem Feld 1 im alten Fahrzeugschein.
Anhand der Schlüsselnummer kannst du nun die Wohnmobil-Schadstoffklasse ermitteln. Ein wenig umständlich, deshalb haben wir das für dich in einer Tabelle zusammengefasst. Achte hier auch auf die zwei Unterscheidungen im zulässigen Gesamtgewicht. Maßgeblich ist die Unterscheidung zwischen Wohnmobilen unter 2800 kg und darüber.
| Schadstoffklasse | Emissions-Schlüsselnummer bis 2800 kg* | Emissions-Schlüsselnummer bis 2800 kg* |
|---|---|---|
| S1 | 11, 12, 13, 14, 16, 18 bis 24, 28, 29, 34, 40, 77 | 10, 11, 12, 30, 31, 32, 40, 41, 42, 43, 50, 51, 52, 53 |
| S2 | 25, 26, 27, 35, 41, 49, 50, 51, 52, 71 | 20, 21, 22, 33, 44, 54, 60, 61 |
| S3 | 30, 31, 36, 37, 42, 44, 45, 46, 47, 48, 67, 68, 69, 70, 72 | 34, 45, 55, 70, 71 |
| S4 | 32, 33, 38, 39, 43, 53 bis 66, 73 | 35, 80, 81 |
| S5 | 74, 35A0 bis 35 M0 | 83, 84, 35A0 bis 35 M0 |
| S6 | 36N0 bis 36 ZL, 36AA bis 36DG, 66A0 bis 66D0 | 36N0 bis 36 ZL, 36AA bis 36DG, 66A0 bis 66D0 |
| EEV | 75 | 90, 91 |
| Sonstige | 00 bis 10, 15, 17, 88, 98 | 00, 01, 02, 88, 98 |
| *zulässiges Gesamtgewicht |
Wie wird die Wohnmobilsteuer berechnet?
Wenn du Gewicht und Schadstoffklasse kennst, kannst du die Steuer einfach in einer Tabelle nachschlagen. Beachte hier, dass sich die Steuer in Schritten von 200 kg Gewicht erhöht. Wichtig: es gelten angefangene 200 Kilogramm. Hat dein Fahrzeug also 3,3 t, ist genau so viel Steuer fällig wie bei einem Wohnmobil mit 3,4 t zulässigem Gesamtgewicht. Dabei gibt es je nach Schadstoffklasse sogenannte Sockelbeträge, ab denen es dann günstiger wird.
Beispiel: Dein Wohnmobil der Schadstoffklasse 4 hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,3 t. Bis 2000 kg kostet die Steuer je angefangene 200 kg aktuell 16 Euro, also in unserem Beispiel 160 Euro – das ist der Sockelbetrag. Für die restlichen 1300 kg kostet es nur noch 10 Euro je angefangene 200 kg, also 7 x 10 Euro, Das macht 160 Euro Sockelbetrag plus 70 Euro, insgesamt also 230 Euro Jahressteuer.
Einfacher ist die Berechnung mit einem Kfz-Steuerrechner, wie ihn das Bundesfinanzministerium zur Verfügung stellt.
Sonderfälle bei Wohnmobilen
Oldtimer Hat dein Wohnmobil ein H-Kennzeichen, profitierst du steuertechnisch von einer fixen Pauschale von 191,73 Euro pro Jahr.
Saisonkennzeichen Meldest du dein Wohnmobil immer nur für einen bestimmten Zeitraum an, zum Beispiel zur Urlaubssaison, zahlst du auch nur für diese Monate Kfz-Steuern.
