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Hyundai Staria 2025 als 9-Sitzer-Hybrid: Raumwunder mit Schwächen im Detail

Zwei Wochen war der Hyundai Staria Hybrid unser Begleiter im Alltag. Der futuristische 9 Sitzer-Hybrid-Van überzeugt mit seinem Platzangebot und Komfort. Doch beim Infotainment patzt der Koreaner – und der Verbrauch fällt höher aus als erhofft. Ein Fahrbericht zwischen Staunen und Stirnrunzeln.

Der Hyundai Staria Hybrid 9-Sitzer (2025) im Überblick

  • Markantes Design
  • Platz für neun Personen und Gepäck
  • Komfortable Federung
  • Kräftiger Hybrid-Antrieb
  • Altes Infotainment & hoher Verbrauch
  • Als 9-Sitzer ab 49.500 Euro erhältlich

Lohnt sich der Hyundai Staria Hybrid 9-Sitzer?

Mit dem Staria bringt Hyundai frischen Wind ins Van-Segment – optisch wie technisch. Der Raumkomfort ist überragend, das Fahrgefühl komfortabel... Weiter zum ausführlichen Testurteil.

Inhalt

Design | Innenraum | Fahreindruck | Preis | Fazit | Technische Daten

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Design: Außerirdischer Auftritt mit Showroom-Qualitäten

Selten sorgt ein Van für so viele verdrehte Hälse wie der Hyundai Staria Hybrid. Sein Auftritt gleicht einem rollenden Concept Car, das aus der Zukunft entlaufen zu sein scheint. Die durchgehende LED-Leiste an der Front erinnert an ein Raumschiff-Visier, die glatten Flächen und reduzierte Linienführung verleihen dem Van eine fast meditative Ruhe. Er wirkt wie ein Statement gegen das automobil-gewordene Einerlei – und zieht damit jede Menge Aufmerksamkeit auf sich.

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Innenraum: Platz ohne Ende, aber Technik von gestern

Was der Staria außen verspricht, hält er innen locker ein: Platz ist hier kein Thema. Auch mit neun Personen an Bord bleibt in der dritten Sitzreihe genügend Raum für Erwachsene – ohne dass man sich beengt fühlt. Überraschend: Selbst bei voller Besetzung bleibt noch ein beachtlicher Kofferraum (831 – 1.303 l, je nach Sitzkonfiguration).

Der Innenraum bietet zahlreiche Ablagen, Staufächer und clevere Details, die den Alltag erleichtern. Weniger gelungen ist hingegen das Infotainmentsystem: Der Bildschirm wirkt altbacken, die Bedienstruktur erinnert an Systeme von vor zehn Jahren, und das Navi kannte Strecken nicht, die es bereits seit drei Jahren gibt. Hier wünscht man sich dringend ein Software-Update oder einen Generationswechsel. Ebenfalls ärgerlich: Apple CarPlay gibt es nur kabelgebunden.

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Fahreindruck: Souverän, komfortabel – aber durstig

Der Hyundai Staria Hybrid kombiniert einen 1,6-Liter-Turbobenziner mit einem 54 kW starken Elektromotor zu einer Systemleistung von 165 kW (225 PS) und einem Drehmoment von 367 Nm. Die Energie wird in einer 1,49 kWh großen Lithium-Ionen-Polymer-Batterie gespeichert, die sich während der Fahrt durch Rekuperation und beim Bremsen selbst auflädt. Dieses Vollhybrid-System ermöglicht ein temporäres rein elektrisches Fahren, insbesondere beim Anfahren, Rangieren oder je nach Gaspedalstellung auch im Stadtverkehr. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsgang-Automatikgetriebe mit Shift-by-Wire-Technologie einzig an die Vorderräder. Eine 4WD-Variante ist nach dem Wegfall des Diesels vorerst nicht mehr erhältlich.

Im Alltag überrascht die Antriebseinheit derweil mit einem kräftigen Durchzug auch bei höheren Tempi. So mancher Dieselkombifahrer auf der Autobahn schaut da beim beherzten Tritt auf das Gaspedal etwas blöd aus der Wäsche. Der Federungskomfort ist für einen Kastenwagen überzeugend; Unebenheiten werden souverän absorbiert, was insbesondere auf langen Strecken für ein angenehmes Fahrgefühl sorgt. Der Staria vermittelt auch bei höheren Geschwindigkeiten ein sehr sicheres und stabiles Fahrgefühl. Die Windgeräusche bleiben niedrig.

Allerdings fiel im Test ein höherer Kraftstoffverbrauch auf: Bei zügiger Autobahnfahrt lag der Verbrauch bei bis zu 12 Litern pro 100 Kilometer, was deutlich über dem WLTP-Normverbrauch von 7,6 Litern liegt. Wer den Staria zurückhaltend bewegt, kommt auch mit rund 8,5 Litern pro 100 Kilometer aus - in der Stadt spielt der Hybrid seine Vorteile definitiv am stärksten aus.

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Der Preis: Mehr als konkurrenzfähig

Preislich startet der Hyundai Staria Hybrid in der Ausstattungslinie Trend als 9-Sitzer bei 49.500 Euro. Diese Basisversion bietet unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer, ein 10,3-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem und Stoffsitze, jedoch keine getönten Scheiben. Die nächsthöhere Ausstattungslinie, Prime, beginnt bei 55.000 Euro und umfasst zusätzlich elektrisch öffnende Schiebetüren und Heckklappe, dunkel getönte Scheiben ab der B-Säule sowie eine Leder-/Kunstlederausstattung. Das Topmodell Signature ist ausschließlich als 7-Sitzer erhältlich und bietet unter anderem Einzelsitze hinten, Nappaleder und ein BOSE-Soundsystem - kostet dafür aber auch mindestens 58.950 Euro.

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Fazit

Mit dem Staria bringt Hyundai frischen Wind ins Van-Segment – optisch wie technisch. Der Raumkomfort ist überragend, das Fahrgefühl komfortabel und der Antrieb überzeugend kräftig. Doch veraltete Software und ein hoher Verbrauch zeigen, dass nicht alles am Staria auf der Höhe der Zeit ist. Die Alternativen im Van Segment lauten u. a.: VW Transporter eHybrid, Mercedes-Benz V-Klasse EQV (rein elektrisch) und Toyota Proace Verso. (Text und Bild: Maximilian Fisseler)

Technische Daten


Modell Hyundai Staria Hybrid (2025)
Motor 1,6-Liter T-GDI Benziner + Elektromotor (Vollhybrid)
Systemleistung 165 kW (225 PS)
Drehmoment 367 Nm bei 1.000–4.000 U/min
Antrieb Vorderradantrieb, 6-Gang-Automatikgetriebe
Verbrauch kombiniert 7,6 l/100 km (WLTP)
CO₂-Emissionen kombiniert 172 g/km (WLTP)
CO₂-Klasse F
Beschleunigung (0–100 km/h) 10,2 s
Höchstgeschwindigkeit 167 km/h
Abmessungen (L/B/H) 5.253 x 1.997 x 1.990 mm
Radstand 3.273 mm
Wendekreis 11,9 m
Kofferraumvolumen 831 – 1.303 l; bei umgelegten Sitzen 4.200 - 5.010 l (je nach Sitzkonfiguration)
Leergewicht ca. 2.275 kg
Zuladung ca. 625 – 700 kg (modellabhängig)
Anhängelast (gebremst) 1.500 kg
Grundpreis (Trend) ab 48.100 €
Topmodell (Signature) ab 58.950 €

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