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Volvo V70 XC, V60/V90 Cross Country: Drei für alle Fälle

Volvo schickt uns auf eine Zeitreise zurück zu den Anfängen des grob beplankten Freizeitkombis. 1997 legte man mit dem V70 XC den Grundstein einer bis heute andauernden Familiendynastie. Allrad, mehr Bodenfreiheit und Platz für Mensch und Gepäck zeichnen auch die heutigen Cross Country Modelle aus.

Wenngleich sich Volvo für die Idee eines allradgetriebenen Freizeitmobils auf Grundlage eines regulären Pkw-Modells gerne feiern lässt – so ganz die ersten waren sie ja nicht. Bereits 1990 legte Volkswagen den Golf II als Country höher, ab 1995 bot Subaru den ersten Legacy Outback an. Es dauerte zwei weitere Jahre, bis die Schweden ab 1997 mit dem ersten V70 XC AWD (7/1997 ab 67.850 D-Mark) in den Markt der Schlechtwege-Crossover einstiegen und dieses Segment letztendlich auch bei uns etablierten.

Volvo-Cross-Country-V70XC-Dynamic

Der Volvo V70 XC AWD steht für Qualität

In nicht einmal drei Jahren Bauzeit fanden sich rund 54.000 Käufer und Volvo entschloss sich, am neu geschaffenen Nischenmodell festzuhalten. Dabei fährt der qualitativ gut verarbeitete V70 XC AWD auch nach heutigen Maßstäben noch sehr modern und verfügt im Falle des Fotomodels über einen 193 PS/270 Nm starken 2,4-Liter-Fünfzylinder-Turbo (US-Spezifikationen). Dessen Kraft wird über eine Viscokupplung an alle vier Räder geleitet, wobei auf normaltrockener Straße 95 Prozent der Leistung an die Vorderräder abgegeben werden. Wird dagegen durch das Antischlupfsystem TRACS vermehrter Traktionsverlust festgestellt, können automatisch bis zu 95 Prozent der Antriebsenergie an die Hinterachse geleitet werden.

Erweiterte Eingriffe in den Allrad sind durch den Fahrer nicht möglich und so ist das Äußerste der manuellen Arbeit die Bedienung des 5-Gang-Handschalters. Optional stand auch eine 4-Gang-Automatik zur Auswahl. In 8,3 Sekunden marschiert der Volvo V70 XC AWD auf Tempo 100 und erreicht maximal 205 km/h. Als ausgewiesenes Reiseauto verfügt der um 2,5 Zentimeter höhergelegte Schwede nicht nur über einen 575 Liter großen Kofferraum, sondern auch über ein komfortabel abgestimmtes Fahrwerk. Dem Zeitgeist der 1990er entsprechend informiert ein Bordcomputer im Mäusekinoformat über den Betriebszustand, als damaliges Highlight wird neben dem Kassettendeck ein CD-Player gereicht.

Volvo-Cross-Country-V70XC-Interieur

Fahraktiver V60 Cross Country mit US-Fünfzylinder

Der technische Sprung zum nächsten Testprobanden könnte folglich nicht größer sein. Ausgestiegen aus dem V70 XC AWD und Platz genommen im V60 Cross Country Baujahr 2015 (ab 36.350 Euro). Ein Kassettenradio ist freilich nicht mehr an Bord, dafür blieb noch der CD-Schlitz erhalten. Ein Bildschirm thront mittlerweile über der freistehend gestalteten Mittelkonsole, die Materialanmutung weißt Höhen und Tiefen auf. Überdies wirkt die Bedienung nach nur sechs Jahren bereits antiquiert. Genauso wie der 2,5-Fünfzylinder-Turbo der hier gefahrenen US-Version, der es nicht mehr nach Europa schaffte und stattdessen durch einen (in der Norm) verbrauchsgünstigeren Vierzylinder ersetzt wurde.

Volvo-Cross-Country-V60CC-Front

In Sachen Motorklang bleibt der kernige, 254 PS starke Fünfender natürlich das Maß der Dinge, das Drehmoment stieg über die Jahre dagegen nur marginal auf 360 Newtonmeter. Über eine sechsstufige Geartronic-Automatik gelingt das Schaltspiel, wobei der Fahrer in Sachen Allradantrieb weiterhin nur Zuschauer ist. Es bleibt beim vorderradlastigen System, das im Bedarfsfall die Leistung blitzschnell auf jene Räder mit dem größten Griplevel verteilt.

Das Fahrwerk des Cross Country liegt gegenüber dem regulären V60 um 65 Millimeter höher (Bodenfreiheit 201 Millimeter) und ist schlechtwegetauglich kommod ausgelegt. Dennoch ist der V60 nicht um schnelle Landstraßenetappen verlegen. Die Haftung der vorderen Reifen reißt allerdings früh ab, wonach der Schwede leicht kontrollierbar, aber spürbar schiebend ins sichtbare Kurvenaus getragen wird. Obschon Volvo in verschiedenen Pressemitteilungen gerne betont, der V60 CC sei der legitime Nachfolger des V70 XC – beim Gepäckraumvolumen hat er mit seinen lediglich 430 Litern klar das Nachsehen.

Volvo-Cross-Country-V60CC-Interieur

V90 Cross Country letztmalig mit Diesel

Das Hier und Jetzt der aktuellen Allroad-Modellpalette symbolisiert auf unserer Fotofahrt der seit 2017 angebotene und mehr als geräumige Volvo V90 Cross Country. 560 bis 1.526 Liter Stauvolumen reichen an die Ladelust des XC-Debütanten heran, wobei das 4,94 Meter lange Nordlicht vor allem durch seine hohe Verarbeitungsqualität und ein verbessertes Multimediaangebot besticht. Zum Modelljahr 2021 hat Volvo Android Automotive als Betriebssystem eingeführt, was in der alltäglichen Handhabung weitere Vorteile bietet.

Volvo-Cross-Country-Trio

Unter der Haube des hier gefahrenen Volvo V90 Cross Country B4 (ab 64.150 Euro) schlummert derweil ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 145 kW/197 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,3 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 140 g/km²). Der einzige Selbstzünder im Trio markiert zugleich das Ende des Diesels im Volvo-Modellprogramm, denn die Schweden werden diesen Antrieb nicht mehr weiterentwickeln. Möglicherweise ein Fehler. So überzeugt der unter Volllast leicht knurrige Geselle durch niedrige Verbräuche unterhalb der sieben Liter auf 100 Kilometer und einem bereits ab 1.750 Touren anliegenden Drehmoment von 400 Newtonmeter.

Zum unaufgeregten Diesel passt sogleich das insgesamt sehr harmonische Zusammenspiel aus Fahrwerk (an der Hinterachse mit luftgefederter Niveauregulierung, Bodenfreiheit 210 Millimeter), Lenkung und 8-Gang-Getriebe, die ihre Aufgaben allesamt ohne nennenswerte Allüren erledigen. Ein reichhaltiges passives und aktives Sicherheitsangebot rundet das Gesamtpaket des großen Schweden ab.

Einen ausführlichen Test zum aktuellen Volvo V90 Cross Country findest du übrigens hier.

Volvo-Cross-Country-V90CC-Interieur

Fazit

Faszination Offroad-Kombi: Wer die lange, bequeme und geräumige Reise schätzt, der wird sich spätestens dann für einen jener Volvo-Kombis interessieren, wenn es hin und wieder doch auf einen groben Feldweg zum lokalen Weingut oder in eine matschige Wiese zum Campen geht. Für gröbere Geländeaufgaben sind die Schweden dagegen nicht geeignet. Insbesondere der urige Volvo V70 XC AWD ist dafür mittlerweile auch viel zu schade. Ganz gleich für welches Cross Country Modell man sich am Ende entscheiden würde, sie alle vereinen einen hohen Nutzwert, eine solide Verarbeitung und erprobte Großserientechnik. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)

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