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Das Starthilfekabel anschließen: So funktioniert es richtig

Bei einem Liegen gebliebenen Auto handelt es sich häufig nur um eine leere Batterie. Um den Motor wieder zum Laufen zu bringen hilft in den meisten Fällen bereits die Starthilfe von einem hilfsbereiten Autofahrer. Wie Du das Starthilfekabel richtig anschließt, erklären wir dir hier.

Wann kommt ein Starterkabel zum Einsatz?

Wenn das Auto nicht anspringt, kann das ein ganz schöner Schreck sein, ist jedoch kein Grund zur Verzweiflung. Häufig ist eine leere Batterie die Ursache für die Startprobleme und das lässt sich meist selbst beheben.

Ist beim Versuch, das Auto zu starten, ein leises Klacken zu hören? Dann ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine leere Batterie die Ursache deiner Misere. Das Klackern kommt von der Restspannung die noch in der Batterie vorhanden ist und beim Startversuch auf den Magnetschalter am Anlasser reagiert.

Wenn du ein Starterkabel in Reichweite hast, kannst du deinem Fahrzeug mithilfe eines anderen Autos Starthilfe geben. Hierzu müssen nur die Pole des Starthilfekabels an die beiden Autos angeschlossen werden. Wie das funktioniert zeigen wir dir in diesem Artikel.

Woher bekomme ich ein Starterkabel und was gibt es beim Kauf zu beachten?

Starthilfekabel gibt es im Fachhandel zu kaufen, auf Nachfrage manchmal auch in Werkstätten oder selten an Tankstellen. Wer keinen Fachhandel in der Nähe hat, kann das Starterkabel auch online bei zahlreichen Versandhäusern bestellen. Hier lohnt es sich, Preise zu vergleichen, da diese zum Teil recht stark variieren.

Sachkundige Beratung gibt es natürlich hauptsächlich im Fachhandel vor Ort oder in der Werkstatt des Vertrauens. Letztere kann unter Umständen auch Empfehlungen zu günstigen Adressen geben, wenn in der Werkstatt selbst keine Starterkabel verkauft werden.

Nur genormte Starthilfekabel anschließen

Allgemein sollte man auf den vorgeschriebenen Qualitätsstandard achten, der an der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722 zu erkennen ist.

Grundsätzlich gibt es bei der Wahl eines Starterkabels nicht viel zu beachten, außer dem Querschnitt in Abhängigkeit vom Hubraum des eigenen Fahrzeugs. Bei kleinen Benzinern reicht meist ein Querschnitt von 16 bis 20 mm² aus, ab zwei Litern Hubraum sollte das Starthilfekabel mindestens 25 mm² Querschnitt messen. Diesel benötigen generell dickere Kabel, so sollte man hier bei 25 mm² starten.

Meist sind die Starthilfekabel aus Kupfer, es gibt aber auch solche aus Aluminium, die eine geringere Leitfähigkeit aufweisen und daher auf einen größeren Querschnitt als bei den Kupferkabeln geachtet werden sollte. Grundsätzlich gilt: Im Zweifel lieber einen größeren Querschnitt wählen.


Wie schließe ich die Starthilfekabel richtig an?

Das richtige Anschließen eines Starthilfekabels ist enorm wichtig, da bei vertauschten Polen die Fahrzeugelektronik Schaden davontragen kann. Das kann teuer werden, daher sollten Plus- und Minuspole niemals verwechselt werden.

Vor dem Anschließen des Starthilfekabels sollte unbedingt die Zündung beider Fahrzeuge ausgeschaltet sein, ebenso wie alle Verbraucher-Funktionen wie Innenbeleuchtung, Radio, Sitzheizung oder Parklicht beim Pannenfahrzeug.

Die Pluspole der beiden Autobatterien werden mit dem roten Überbrückungskabel verbunden. Hierzu klemmst du je eine Klammer des roten Kabels an die entsprechend gekennzeichnete Stelle jeder Batterie. Die Pol-Zeichen sind dort in der Regel eindeutig eingegossen.

Das schwarze Kabel verbindet den Minuspol der Batterie des Spenderautos mit dem Empfängerauto, nicht beide Minuspole. Wichtig ist hier, das Starterkabel nicht an den Minuspol an der Batterie des Pannenfahrzeugs anzuschließen, da sonst Funkenflug droht. Stattdessen wird ein Massepunkt am Empfängerauto gewählt.

In welcher Reihenfolge werden die Pole angeschlossen?

Grundsätzlich gilt beim Anschließen des Starthilfekabels die Klemmen immer zuerst am Spenderauto zu setzen, um einen Kurzschluss und Schäden an der Bordelektronik zu vermeiden. Auch werden immer zuerst die Pluspole miteinander verbunden und erst danach kann der Minuspol überbrückt werden.

Konkret bedeutet das, dass zuerst das rote Kabel mit den beiden Pluspolen der Autobatterien verbunden wird. Hierfür wird im ersten Schritt eine Klemme an den Pluspol der Spenderbatterie angeklemmt und danach an den Pluspol der Empfängerbatterie.

Erst danach kommt das schwarze Kabel zum Einsatz und wird wieder zuerst an den Minuspol der Batterie des Spenderautos angeklemmt und danach an das Empfängerauto angeschlossen.

Wo wird der Minuspol angeschlossen?

Während für die Pluspole die richtigen Stellen zum Anklemmen des Kabels in der Regel eindeutig mit einem Pluszeichen gekennzeichnet sind, gibt es für den Minuspol keine eindeutige Kennzeichnung im Fahrzeug. Das liegt daran, dass die Pluspole bei der Starthilfe direkt miteinander verbunden werden und so schnell zu finden sein sollen. Da die Minuspole nicht miteinander verbunden werden dürfen, fehlen die entsprechenden Kennzeichnungen, um ein unüberlegtes Verbinden zu verhindern.

Statt an beide Batterien wird das schwarze Überbrückungskabel nur an den Minuspol des Spenderfahrzeugs angeklemmt. Beim Pannenauto wird als Überbrückungspunkt ein Masseanschluss bzw. Massepunkt genutzt. Dieser lässt sich ganz einfach in der Betriebsanleitung nachlesen. Alternativ kann die Klemme des schwarzen Kabels auch an einer freien metallischen Stelle des Motorblocks angeschlossen werden.

VORSICHT: Aufpassen mit dem Starthilfekabel bei Autos mit Start-Stopp-System

Bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-System dürfen die Minuspole nicht überbrückt werden. Daher sollte das schwarze Kabel bei beiden Fahrzeugen (undnicht nur beim Pannenauto) an einen Masseanschluss oder eine metallische Stelle am Motorblock angeschlossen werden. Auch wichtig zu beachten ist es, den Minuspol niemals an ein stromführendes Kabel oder eine Brems- bzw. Kraftstoffleitung anzuklemmen, auch nicht beim Spenderauto.

Wie gebe ich Starthilfe, nachdem die Starterkabel angeschlossen sind?

Sind alle Klemmen des Starthilfekabels richtig angeschlossen, kann das Spenderfahrzeug gestartet werden und sollte einige Zeit im Leerlauf laufen, um bereits erste Impulse an die Empfängerbatterie zu geben. Nach einigen Minuten kann versucht werden, das Pannenauto zu starten. Springt der Motor nach 10 Sekunden nicht an, wartest du eine Minute und versuchst es dann erneut. Es sollte bei maximal drei Versuchen bleiben, da sonst Schaden droht.

Springt das Auto nach drei Versuchen noch immer nicht an, sollte an dieser Stelle lieber zu professioneller Hilfe gegriffen werden. Die Pannenhilfe des ADAC ist hier beispielsweise ein richtiger Ansprechpartner.

War die Starthilfe erfolgreich und läuft der Motor des Pannenautos, sollten beide Autos zur Sicherheit noch einige Minuten weiterlaufen, um für genügend Energie in der Empfängerbatterie zu sorgen. Um die Bordelektronik zu schützen, lassen sich Spannungsspitzen vermeiden, indem die Verbrauchsfunktionen wie Gebläse, Lüftung und Licht beim Pannenauto wieder angeschaltet werden.

Wie trenne ich die Starthilfekabel richtig?

Das Trennen der Pole funktioniert analog zur Vorgehensweise beim Anschließen, jedoch in umgekehrter Reihenfolge:

  • Als erstes werden die durch das schwarze Kabel verbundenen Minuspole getrennt. Auch hier gilt es zu beachten, immer zuerst das Spenderfahrzeug zu trennen und erst danach das Empfängerauto abzuklemmen.

  • Danach wird das rote Kabel von den Pluspolen analog abgeklemmt. Zuerst wird die Klemme am Spenderauto gelöst, danach die am Pannenfahrzeug.

  • Sind die Überbrückungskabel erfolgreich abgeklemmt, sollte man den Motor des Pannenautos am besten laufen lassen, um nicht zu riskieren, erneut liegen zu bleiben. Um Energie zu sparen, können die Verbrauchsfunktionen wieder ausgeschaltet werden.

  • Die leere Autobatterie kann nach der erfolgreichen Starthilfe durch konstantes schnelles Fahren über eine längere Zeit wieder aufgeladen werden. Alternativ kannst du die Batterie auch extern mit einem geeigneten Ladegerät über eine normale Haushaltssteckdose aufladen, sobald du die Möglichkeit dazu hast.

  • In jedem Fall gilt nach einer erfolgreichen Starthilfe aufmerksam weiterzufahren und auf Fehlermeldungen des Bordcomputers oder andere Unstimmigkeiten zu achten. Bei Problemen kann die elektrische Unterstützung von Fahrfunktionen ausfallen, wie zum Beispiel die Servolenkung.

Kurz und kompakt: Die Schritt-für Schritt-Anleitung beim Starthilfekabel anschließen

Starthile geben

Starthilfe für Elektroautos

Die meisten Elektroautos sind mit einer klassischen 12-Volt-Starterbatterie ausgestattet. Daher ist Starthilfe bei Elektrofahrzeugen analog zum Verbrenner meist problemlos möglich.

Um auf Nummer sicherzugehen lohnt sich dennoch ein Blick in die Betriebsanleitung. Denn Vorsicht ist geboten beim Geben von Starthilfe bei Elektroautos. Zwar funktioniert auch das in den meisten Fällen problemlos, doch sind die Starterbatterien von Elektrofahrzeugen manchmal kleiner und dann kann es zu Problemen an der Batterie oder der Bordelektronik kommen. Daher ist das Geben von Starthilfe vom Hersteller aus meist nicht genehmigt und im Schadensfall so nicht abgesichert.

Fazit

Ein liegengebliebenes Auto deutet nicht sofort auf einen schwerwiegenden Defekt hin. Häufig springt der Motor wegen einer leeren Batterie nicht an, die jedoch ganz leicht überbrückt werden kann. Lediglich ein Starthilfekabel-Set sowie ein hilfsbereiter Fahrer sind nötig, um dem Pannenfahrzeug Starthilfe zu geben.

Dabei ist es wichtig, die Kabel in der richtigen Reihenfolge und an den richtigen Stellen anzuklemmen. Das rote Kabel wird an die Pluspole beider Autobatterien angeschlossen und das schwarze Kabel an den Minuspol des Spenderfahrzeugs, nicht jedoch an die Batterie des Pannenautos. Sonst droht Funkenschlag. Hier wird das Kabel an einen Massepunkt bzw. an eine freie metallische Stelle am Motorblock angeklemmt.

Bei Elektroautos kann die Starthilfe analog durchgeführt werden, jedoch sollte beim Geben von Starthilfe hier lieber zuvor die Betriebsanleitung überprüft werden. Generell gilt, bei mehrmaligem Versuchen lieber professionelle Hilfe holen, um Schäden zu vermeiden.

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