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Fokus: Elektromobilität
Fokus: Elektromobilität

Elektroauto laden: Welche Stromarten, Ladekabel und Stecker gibt es?

Um das eigene Elektroauto an der Ladestation aufladen zu können, bedarf es ein Ladekabel mit einem geeigneten Stecker. Noch vor kurzer Zeit konkurrierten zahlreiche Herstellernormen, ähnlich wie bei Handy-Ladegeräten. Doch der Stecker-Wald hat sich gelichtet, Standards wurden umgesetzt.

Die Elektromobilität mit Stand 2020 entwickelt sich rasant weiter. Waren vor einigen Jahren nur wenige E-Autos auf dem Markt verfügbar und Ladestationen rar gesät, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet. Wichtig für die Weiterentwicklung war auch, dass sich zumindest für Europa einheitliche Standards für Ladesäulen und Ladestecker herauskristallisiert haben.

Grundsätzliches: AC/DC-Laden

Beim Laden von Elektroautos unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Strom- bzw. Ladearten. Am weitesten verbreitet, unter anderem in Innenstädten oder am eigenen Hausstrom, ist das AC-Laden. AC (für Alternating Current), bezeichnet dabei Wechselstrom, der ständig seine Polarität ändert. Was bedeutet, der Strom wechselt ständig seine Richtung und pendelt sich im Mittel auf null aus. Gängige AC-Ladegeschwindigkeiten sind: 3,7, 11, 22 oder 43,6 kW. Bei AC-Laden spricht man auch von Normalladen.

Die andere Stromart wird als DC (für Direct Current) bezeichnet. Damit ist im Deutschen Gleichstrom gemeint, der ständig in eine Richtung fließt, was bedeutet, dass die Polarität gleichbleibt. Bei DC-Laden spricht man gleichzeitig auch vom Schnellladen. DC-Ladestationen finden sich in Deutschland meist entlang von Autobahnen oder teilweise schon in Innenstädten. Aufgrund hoher Stromdurchsätze, normalerweise bis 150 kW, können Elektroautos so in kurzer Zeit geladen werden. Einige Infrastrukturanbieter werben bereits mit DC-Ladeleistungen bis 300 kW, allerdings fehlen Stand 2020 noch die Fahrzeuge, die wirklich derart schnell Strom nachladen können.

Folgende Ladekabel werden bei modernen Elektroautos verwendet

  • Mode 2-Ladekabel
  • Mode 3-Ladekabel

Mode 2-Ladekabel

Auf dem Markt finden sich zahlreiche Mode 2-Ladekabel. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Mode 2-Kabel meist verwendet werden, um ein Elektroauto an eine haushaltsübliche SchuKo-Steckdose anzuschließen. Meist liegt dieses Kabel serienmäßig bei modernen Elektroautos oder Plug-in-Hybriden bei. Eine ICCB-Box (In cable control box) übernimmt dabei die Kommunikation zwischen E-Auto und Ladeanschluss.

Mode 3-Ladekabel

Mode 3-Ladekbel sind in Europa mittlerweile der Standard, wenn es um das Laden von Elektroautos an AC-Ladesäulen (Wechselstrom) geht. Maximal kann mit einem Mode 3-Ladekabe bis zu 43 kW geladen werden, wobei die Kabel einheitlich auf der Ladesäulen-Seite einen Typ 2-Anschluss haben. Auf Seiten des Elektroautos kann sowohl ein Typ 1, als auch ein Typ 2-Stecker verbaut sein – je nach Hersteller.

Folgende Steckertypen werden bei modernen Elektroautos verwendet

Die verschiedenen Steckerarten für E-Autos SchuKo-Steckdose, Typ 1-Stecker, Typ 2-Stecker, Typ 2 CCS-Stecker, Tesla Supercharger, CHAdeMO-Stecker

typ 1-SteckerSchuKo-Steckdose (AC-Laden)

Die SchuKo-Steckdose stellt die Standard-Haushaltssteckdose dar. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, kann auch hierüber mit maximal 3,7 kW (230 Volt, 16 Ampere) ein Elektroauto geladen werden. Vorher gilt allerdings vom Fachmann zu prüfen, ob das Hausnetz eine derartige Dauerbelastung aushält. Um die Verbindung zwischen einem Elektroauto und einer SchuKo-Steckdose herzustellen, verwendet man in aller Regel ein Mode 2-Ladekabel.

typ 1-SteckerTyp 1-Stecker (AC-Laden)

Der Typ 1-Stecker ist ein einphasiger Wechselstrom-Ladestecker, der AC-Ladevorgänge bis maximal 7,4 kW (230 Volt, 32 Ampere) erlaubt. Meist wird er bei asiatischen Elektroautos verwendet, in Europa kommt er seltener zum Einsatz.

Typ 2-Stecker Typ 2-Stecker (Standard für AC-Laden)

Der dreiphasige Typ 2-Ladestecker ist in Europa als Standard für das Normalladen von Elektroautos festgelegt worden. AC-Ladestationen zwischen 22 kW (440 Volt, 32 Ampere) und 43 kW (440 Volt, 63 Ampere) mit Typ 2-Steckdose sind im öffentlichen Raum am häufigsten anzutreffen. Die meisten AC-Ladestationen verfügen über kein festes Kabel, sodass man ein eigenes Mode 3-Kabel zwischen Elektroauto und Ladestation anschließen muss. Dieses kann herstellerabhängig sowohl für Typ 1- als auch für Typ-2 Stecker verwendet werden. Auf Seiten der Ladestation findet sich mittlerweile einheitlich ein Typ 2-Anschluss, auch Mennekes-Stecker genannt.

CSS Combo-Stecker Typ 2 CCS Combo-Stecker (Standard für DC-Laden)

CCS-Stecker, für Combined Charging System, stellen in Europa den Standard für DC-Schnellladevorgänge dar. Grundlegend wird der bestehende Typ 2-Stecker um zwei weitere Stromkontakte für eine Schnellladefunktion erweitert. Mit Ausnahmen geben Fahrzeug- und Ladesäulenbetreiber derzeit eine maximale Ladeleistung von 170 kW an. Im Alltag ist dieser Wert derzeit jedoch kaum zu erreichen, weshalb man eher mit 50 bis 80 kW rechnen sollte.

ChAdeMo-Stecker CHAdeMO-Stecker (DC-Laden)

CHAdeMo-Systeme werden überwiegend von japanischen Autobauern eingesetzt. Dieses Gleichstrom-Schnellladesystem ermöglicht Ladevorgänge bis 100 kW, in der Regel sind es aber eher 50 kW, die im Fahrzeug ankommen. An vielen öffentlichen Schnellladestationen findet man noch entsprechende Stecker.

Tesla SuperchargerTesla Supercharger (AC/DC-Laden)

Tesla verwendet zum Aufladen seiner Modelle ein eigenes AC/DC-System. Grundlegend handelt es sich um ein Typ 2-Steckersystem, das von den Amerikanern entsprechend modifiziert wurde, um Gleichstrom mit bis zu 145 kW in die Elektroautos zu leiten.

Induktives Laden weiterhin Zukunftsmusik

Die Zahl verschiedener Stecker- und Ladesysteme ist weltweit immer noch vergleichsweise groß. Der offizielle Erlass der EU, der den Typ 2-Stecker als Standard festsetzte, zeigte zumindest für den europäischen E-Auto-Markt bereits Wirkung. Mittlerweile braucht man keine Bedenken mehr haben, wenn man grenzübergreifend in einem anderen EU-Land sein Elektroauto laden will. Einheitliche Bezahlsysteme, zumindest für Deutschland, Österreich und die Schweiz, erleichtern das Laden zusätzlich.

Ein weit entferntes Ziel ist es allerdings, dass man überhaupt kein physisches Lademedium benötigt, sondern sein Fahrzeug induktiv laden kann. Die Elektroautos werden dabei auf einer in den Asphalt eingelassenen Platte abgestellt und vollkommen kabellos aufgeladen. Bis es soweit ist, geht das Kabelgezerre jedoch vorerst weiter.

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