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Marderschutz fürs Auto: Alle Möglichkeiten im Überblick

Im Dunkeln schleichen sich die kleinen Nager unter parkende Autos und hinterlassen häufig kostspielige Schäden. Wie der richtige Marderschutz für dein Auto aussieht und was von Hausmittel bis Spezialgerät wirklich hilft, zeigen wir hier.

Warum sind Marder eine Gefahr für Autos?

Bei den Versicherungen gehen jährlich rund 200.000 Schadensmeldungen ein, die im direkten Zusammenhang mit dem Marder stehen. Gerade in der Zeit von März bis in den späten Sommer, sollten sich Autobesitzer mit der Marderabwehr für das Auto beschäftigen. Denn zu dieser Zeit sind die Nager besonders aktiv. Sie suchen nach sicheren Verstecken und da kommt das Auto wie gelegen.

Bleiben die Schäden durch Marderbisse in Zündkabel und Co. vorerst aus, kann allein der Nestbau Gefahren mit sich bringen. Warum? Die Nistmaterialien, welche der Marder für den Bau nutzt, sind leicht entzündlich. Unbemerkt kann es während der Fahrt schnell zu einem Brand im Motorraum kommen.

Gleichzeitig sind die Tiere zu der oben genannten Jahreszeit am aggressivsten. Kommt zusätzlich noch ein anderer Marder in das Revier, verfallen sie geradezu in Rage. Die kleinen Tiere wüten dann am Fahrzeug und zerbeißen Kabel und Schläuche. Wenn du dich nicht vorsorglich um sicheren und effektiven Marderschutz gekümmert hast, solltest du damit rechnen, im Zweifelsfall Schäden durch Marderbisse zu erleiden, die sich im vierstelligen Bereich bewegen können.

Der Hauptübeltäter für die Schäden – der Steinmarder

Bei dem Steinmarder handelt es sich um eine Raubtierart aus der Marderfamilie. Dieses Tier gehört in Mitteleuropa zu der am meisten verbreitetsten Art seiner Gattung. In diesem Teil der Welt gibt es noch eine weitere lebende Art, den Baummarder. Beide Tiere verfügen über den gleichen Körperbau (ein lang gestreckter Rumpf mit kurzen Gliedmaßen). Äußerlich unterscheiden sich die beiden Marder lediglich an Form und Farbe des Kehlflecks. Wenn der Steinmarder nicht gerade sein Zuhause im Motorraum gefunden hat, lebt er in Mischwäldern oder felsigen Regionen. Außerdem lässt sich der Marder in Dachböden, Ställen und Scheunen finden.

Was mögen Marder an Autos?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Marderschäden im Motorraum anrichten. Grundsätzlich fressen sie nicht die kompletten Kabel oder Schläuche, sondern beißen, kratzen oder knabbern sie an. Das ist ihre Form davon, Gegenstände zu untersuchen.

Eine plausible Verhaltensweise, denn Marder sind sehr neugierige Tiere und untersuchen gerne neue Dinge. Der Marder nutzt dazu seine Zähne und knabbert alles an, was für ihn interessant ist. Da kommen Kabel und Schläuche am Auto wie gelegen.

Lockend wirkt hier auch der Geruch der Gummiverkleidung. Diesen empfinden Marder als sehr angenehm und er gibt ihnen einen weiteren Grund deinen, Motorraum als ihre neue Heimat auszuwählen.

Zudem sind Marder Reviertiere, die dein Auto als ihr Revier markieren könnten. Das Setzen der Duftmarke ist dabei nicht das Problem, das zu den Schäden am Auto führt. Wirklich gefährlich wird es, wenn ein anderer Marder in das Revier eindringt und ein aggressives Kräftemessen beginnt. Ein solches Szenario kann ohne entsprechenden Marderschutz zu schwerwiegenden und kostspieligen Beschädigungen führen.

Wie bemerkst du einen Marderschaden?

Die kleinen Nager fühlen sich im Motorraum wie zu Hause. Wirfst du nicht regelmäßig einen genauen Blick hinein, wirst du den Marderschaden anfangs nur schwer erkennen. Ein deutliches Anzeichen dafür, können aber Kratzspuren, angefressenes Dämmmaterial oder zerbissene Kabel sein. Aber auch Fellbüschel oder ungewöhnlich viel Holz und Dreck können auf einen Marderbefall hinweisen.

Kam es bereits zum Angriff, können herunterhängende Teile wie Kabel, Schläuche oder Dämmmaterial leicht einen Autobrand auslösen. Daher solltest du das Auto bei ersten Anzeichen auf weitere Schäden untersuchen. Ein Kühlwasserleck lässt sich zum Beispiel mittels eines Blickes unter das Fahrzeug bei laufendem Motor entdecken.

Folgende Einzelteile sind häufig von Marderbissen betroffen:

  • Kühlwasserschlauch
  • Wischwasserschläuche
  • Isoliermatten
  • Gummimanschetten
  • Lenkung und Antriebswellen Belege

Falls bisher noch nicht geschehen, ist es ratsam, direkt einen Marderschutz für das Auto zu integrieren.

Die besten Mittel gegen einen Marderschaden

Mittlerweile gibt es verschiedene Methoden zur Marderabwehr am Auto, darunter auch Hausmittel wie Chili oder Toilettensteine. Nicht alle dieser Methoden sind jedoch geeignet, Marder auf Dauer erfolgreich abzuwehren.

Der ADAC hat in einem Test Hochspannungsgeräte als wirksamsten Marderschutz eingestuft. Alle diese Methoden eignen sich jedoch nicht zur dauerhaften Marderabwehr.

 Mittlerweile gibt es einige Methoden für die Marderabwehr am Auto. Diese reichen von Hausmitteln, Ultraschallgeräten bis hin zu Motorraumabschottungen. Mittlerweile gibt es einige Methoden für die Marderabwehr am Auto. Diese reichen von Hausmitteln, Ultraschallgeräten bis hin zu Motorraumabschottungen.

Wirksame Hausmittel

Die Marderabwehr für das Auto kannst du zuerst kostengünstig mit natürlichen Hausmitteln versuchen. Dabei können Hunde – oder Katzenhaare hilfreich sein. Sie lösen bei dem Marder Fluchtinstinkte aus und sollten ihn so verscheuchen. Dazu werden kleine Haardepots im Motorraum positioniert.

Für den ersten Schutz kann sich diese Methode als hilfreich erweisen. Im Laufe der Zeit werden die Marder allerdings mitbekommen, dass sich in der Nähe weder Hund noch Katze aufhält.

Eine weitere Möglichkeit sind in Leinensäckchen aufbewahrte WC-Steine oder Mottenkugeln. Auch dieser Geruch soll die Marder vertreiben. Ob das wirklich funktioniert, ist allerdings ungewiss. Darüber hinaus bringt diese Möglichkeit auch Gefahren mit sich. So müssen die Leinensäckchen vor der Fahrt dringend entfernt werden, andernfalls besteht Brandgefahr.

Chilischoten als Marderabwehr? Durchaus empfinden Marder den Geruch von frisch geschnitten Chilischoten oder Pulver als äußerst unangenehm. Hier sei gesagt, dass auch diese Methode nur für eine kurze Zeit von Erfolg gekrönt ist, denn der Geruch verfliegt mit der Zeit und müsste somit nach jeder Fahrt erneuert werden.

Hausmitteln eignen sich also nur sehr eingeschränkt für die Marderabwehr am Auto. Sie können keinen Erfolg garantieren und wenn sie wirken, dann nur begrenzt.

Schmerzloser Ultraschall

Der Ultraschall hat sich als effektive und zugleich schmerzlose Möglichkeit bewiesen, Marder aus Autos zu verjagen. Wie das funktioniert? Dazu bringst du einen kleinen Sensor unter der Motorhaube an. Dieser sendet hochfrequente Signale, die für den Menschen nicht hörbar, aber für den Marder sehr unangenehm sind.

Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass es für das Tier absolut schmerzfrei ist. Der Marder kann sich aber im Laufe der Zeit an die Signale gewöhnen und sich nicht mehr von diesen abschrecken lassen. Infolgedessen kann er sich erneut über das Auto hermachen.

Preislich bewegt die Ultraschall-Marderabwehr für das Auto in ganz unterschiedlichen Preissegmenten. Es gibt bereits einfache Ausführungen ab 9,99 Euro, aber auch kostspieligere Varianten für über 200 Euro.

Die dauerhafte Lösung: Strom

Die effektivste Lösung, wenn es um Marderschutz für das Auto geht, ist Strom. Von der Funktionsweise lässt sich das mit einem Weidezaun für Kühe vergleichen, allerdings verfügen die Geräte über eine geringere Stromstärke. Sobald der Marder versucht in den Motorraum einzudringen, versetzt das Gerät ihn bei Berührung mit leichten Stromschlägen. Das schlägt ihn in die Flucht. Klingt gefährlich, ist für das Tier aber bedenkenlos.

Die Montage erfolgt über kleine Kontaktplatten, welche im Motorraum und Unterboden angebracht werden. Versorgt wird die Marderabwehr über die Autobatterie. Gerade im Bereich der Elektronik kann es zu schwerwiegenden Fehlern kommen, daher solltest du die Montage einem Experten vom Fach überlassen.

Preislich liegen die Geräte zur Strom-Marderabwehr am Auto zwischen 19,99 Euro und 250 Euro.

Vorsorgende Maßnahmen zum Marderschutz

Dem Tier von vornherein den Weg in den Motorraum zu sperren, ist ohne Frage der beste Schutz vor zerbissenen Kabeln und Schläuchen. Leichter gesagt als getan. Sollte eine komplette Absperrung des Motorraumes nicht möglich sein, muss eine weitere Lösung her.

Schutzschläuche

Schutzschläuche

Autobesitzer können ihr Fahrzeug mit speziellen Schutzschläuchen sichern. Diese Schläuche, bestehend aus Metall, Wellrohr oder festem Kunststoff, gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. So bieten unter anderem kleinere Schläuche die Möglichkeit, das Zündkabel zu schützen. Breitere Schutzschläuche eignen sich hingegen zum Schutz der Brems- oder Kühlerleitung.

Das Material der Schläuche ist so konzipiert, dass Marder keine Chance haben, sie durchzubeißen. Selbst wenn der Marder auf dem Schlauch herum beißt, besteht keine Chance, die Schutzschicht zu durchdringen.

Das Verlegen ist nicht ganz einfach und erfolgt an vielen wichtigen Kabeln und Schläuchen. Deshalb solltest du für eine ordnungsgemäße Montage einen Profi hinzuziehen.

Preislich beginnen die Schläuche schon ab 3,99 Euro.

Motorraumabschottungen

 Eine Motorraumabschottung kann möglicherweise bei deinem Fahrzeug nachgerüstet werden. Eine Motorraumabschottung kann möglicherweise bei deinem Fahrzeug nachgerüstet werden.

Eine Motorraumabschottung ist eine relativ sichere Methode, um Marder von deinem Auto fernzuhalten. Sogar der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft weist auf den guten Schutz durch die Motorabschottung gegen Marderbisse hin. Mit den sogenannten Abschottungen haben die Pelztiere keine Möglichkeit, mit ihren scharfen Zähnen Kabel, Schläuche und sonstige Materialien zu zerstören. Bei vielen Autos gehört sie zur Sonderausstattung und ist entweder bereits ab Werk enthalten oder die Montierung kann nachträglich im Auto erfolgen. Generell gibt es für die meisten gängigen Modelle Nachrüstsätze, die nachträglich als Marderschutz installierbar sind. Bei Volkswagen ist das zum Beispiel für rund 90 Euro möglich. Genauere Informationen dazu findest du beim jeweiligen Hersteller.

Welche Marderabwehr eignet sich am besten?

Pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten. Um eine effektive Marderabwehr im Auto zu gewährleisten, muss sowohl die Platzierung des Schutzes als auch das passende System ausgewählt werden. Aus den Marderschreck Testergebnissen vom ADAC ergab sich beispielsweise, dass Hochspannungsgeräte sich besser zum Schutz des Autos eignen als Ultraschallgeräte.

Einen 100%igen Schutz bietet aber auch das Hochspannungssystem nicht. Viel eher könnte sich eine Kombination aus Hochspannung und Ultraschall als effektives Mittel gegen Marder im Auto erweisen. Hierzu gibt es bereits spezielle Kombigeräte, welche das Fahrzeug effektiv gegen die Nager schützen.

Es wird empfohlen, nach einem Marderbefall eine fachgerechte Motorwäsche durchzuführen, da die Tiere in der Regel äußerst aggressiv reagieren und eine erhöhte Beißwut zeigen, wenn sie Duftspuren ihrer Artgenossen wahrnehmen. Im Allgemeinen sollten Autofahrer ihr Fahrzeug, wenn möglich, in der Garage parken.

Was die Versicherung beim Marderschaden zahlt

Haben Marder es erst einmal in den Motorraum geschafft, kommen oft hohe Reparaturkosten auf den Besitzer zu. In der Regel übernehmen die meisten Versicherungen einen direkten Marderschaden, wohingegen Folgeschäden oft nicht von der Versicherung abgedeckt sind.

Die direkten Schäden durch Marderbisse werden sowohl in der Vollkasko- als auch in der Teilkaskoversicherung übernommen. Bei der Teilkaskoversicherung werden dabei allerdings nur die direkten Schäden, die deutlich zu erkennen sind, übernommen. Dazu zählen unter anderem angeknabberte oder komplett zerbissene Kabel. Kommt es durch die Marderbisse zu Folgeschäden, kommt die Versicherung in der Regel nicht dafür auf.

Das heißt, im schlimmsten Fall bleibt der Versicherungsnehmer komplett auf den Kosten sitzen. Deswegen ist es umso wichtiger, sich rechtzeitig mit dem Marderschutz am Auto auseinanderzusetzen.

Fazit

Sobald der Marder sich den Weg in den Motorraum gebahnt hat, können hohe Kosten für Autobesitzer entstehen. Als Hauptübeltäter haben wir hier den Steinmarder entlarvt. Der durch seine Rivalen sehr reizbare Nager wütet im Motorraum und schreckt dabei vor keinem Kabel und keinem Schlauch zurück. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an für einen sicheren und effektiven Marderschutz zu sorgen.

Dabei kannst du aus vielen präventiven Möglichkeiten wählen. Während Hausmittel sich oft als eher ungeeignet herausstellen, sieht es dagegen mit dem Ultraschall- oder Hochspannungsgeräten besser aus. Ideal sind Motorraumabschottungen.

Sollte es trotzdem zum Schaden durch Marderbisse kommen, übernimmt die Teil- oder Vollkaskoversicherung normalerweise den direkten Schaden. Schwieriger wird es bei Folgeschäden. Diese sind oftmals nicht mit in der Versicherungsleistung integriert und müssen somit aus eigener Tasche bezahlt werden.

Eine vorbeugende Marderabwehr für das Auto schützt dich also in jedem Fall vor hohen Reparaturkosten.

FAQ

Laut ADAC bieten Elektroschockgeräte, Schutzschläuche, Ultraschallgeräte und Motorraum-Abschottungen den besten Schutz gegen Marder im Auto.

Marder empfinden Gerüche von Chilischoten, Hunde- und Katzenhaaren, WC-Steinen und Mottenkugeln als unangenehm. Auf hochfrequente Signale, wie etwa von Ultraschallgeräten, reagieren Marder ebenfalls sensibel. Auch geringe Stromschläge können Marder abwehren.

Wirksame Hausmittel gegen Marder am Auto sind Hunde – oder Katzenhaare, die im Motorraum positioniert werden können. Weitere Möglichkeiten sind in Leinensäckchen aufbewahrte WC-Steine oder Mottenkugeln oder frisch geschnittene Chilischoten. Diese Hausmittel können wirksam sein, haben jedoch nur für eine kurze Zeit einen Effekt. Es empfiehlt sich Elektroschockgeräte, Schutzschläuche, Ultraschallgeräte oder Motorraum-Abschottungen als Schutz gegen Marder einzusetzen.

Die Verweildauer eines Marders im Auto hängt davon ab, was er dort tut. Als Ruhe- und Zufluchtsort kann er dort bis zu drei Stunden verbringen, während eine Reviermarkierung per Duftmarke nur maximal fünf Minuten dauert.

Solltest du Marderspuren in deinem Auto finden, solltest du es unbedingt auf Schäden untersuchen lassen und einen Marderschutz anbringen. In jeden Fall solltest du eine fachgerechte Motorwäsche durchführen lassen, um sämtliche Duftstoffe zu entfernen.

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