In der Fachsprache sprechen Händler und Hersteller bei kleinen SUV-Modellen auch von Mini- oder B-SUVs. Offizielle Normen gibt es zwar nicht, doch in der Praxis hat sich eine Reihe von Eckdaten etabliert:
Sowohl der Lexus LBX 1.5 Hybrid als auch der Škoda Kamiq 1.0 TSI erhalten im ADAC-Autotest die Gesamtnote 2,2. Im Folgenden ist aufgeschlüsselt, was genau die kleinen Geländewagen-Modelle zum Testsieger macht.
Der 4,19 Meter kurze Lexus LBX fährt technisch auf Yaris-Cross-Basis, wirkt aber wie eine halbe Klasse höher. Rund 60 Kilogramm Extra-Dämmung, weich geschäumte Oberflächen und LED-Lichtband sorgen für echtes Premium-Flair. Das Cockpit kombiniert einen 9,8-Zoll-Touchscreen mit Drehreglern und verständlicher Sprachsteuerung. Sein selbstladender Hybrid (136 PS) bleibt im Alltag bei 4,5 Liter pro 100 Kilometer und flüstert sich mit vier EcoTest-Sternen in die Top-Liga. Auf der Straße federt der Lexus komfortabel und leise, nur die gefühlsarme Lenkung erinnert daran, dass Sportlichkeit hier kein Schwerpunkt ist. Serien-Assistenz (Notbremsung, Spurführung, Tempomat) beschert dem Mini-SUV eine ADAC-Sicherheitsnote von 1,5 – Klassenbestwert. Den feinen Auftritt bezahlt man allerdings mit mindestens 32.990 Euro für die Basisversion. Auch die Türverkleidungen im Fond bleiben hartes Plastik, und wer viel Gepäck erwartet, muss mit 345 Liter Kofferraumvolumen haushalten. Dennoch liefert der LBX ein fast einzigartiges Gesamtpaket: luxuriös, leise, optional mit AWD-i-Allrad – ideal für Pendler, die Premium-Ambiente im Kleinformat suchen.
Mit 4,24 Metern Außenlänge, 400 Litern Kofferraum (1.396 Liter maximal) und überragender Bein- wie Kopffreiheit knackt der Skoda Kamiq das Raum-/Maß-Paradox der B-SUV-Klasse. Das Facelift 2024 brachte Matrix-LED-Licht und ein digitales Cockpit, ließ aber die ergonomische Stärke unangetastet: echte Drehregler für Klima und Lautstärke, klar strukturierte Menüs und ein Handbremshebel werden hier bedient. Unter der Haube arbeitet der kultivierte 1.0 TSI mit 115 PS (85 kW). Er beschleunigt mit seinem automatischen Doppelkupplungsgetriebe in 10,2 Sekunden auf 100 km/h, begnügt sich mit 5,5 Litern pro 100 Kilometern und erfüllt die Schadstoff-Limits souverän – vier EcoTest-Sterne inklusive. Das Fahrwerk filtert Unebenheiten sauber, die Lenkung ist leichtgängig, wenngleich wenig kommunikativ. Negativ fällt nur die spartanische „Essence“-Basisausstattung auf: Sitzheizung, Rückfahrkamera oder adaptive Scheinwerfer kosten Aufpreis, und das DSG zeigt an steilen Rampen gelegentlich ruppige Schaltmanieren. Trotzdem bleibt der Kamiq die rationalste Wahl für Familien und Vielfahrer, denen Platz, Bedienfreundlichkeit und kalkulierbare Kosten wichtiger sind als Prestige.
Beide Modelle bedienen sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Der Lexus LBX richtet sich an Käufer, die ein luxuriöses City-SUV mit Hybridtechnik und Ruhe suchen – fast ohne Kompromisse bei Verarbeitung und Serienassistenz. Der Škoda Kamiq punktet mit Platz, Pragmatismus und fairen Gesamtkosten – ein Auto, das mehr leistet, als die Außenmaße vermuten lassen. Wer Premium-Feeling in Kleinformat mag, greift zum LBX. Wer maximalen Nutzwert und Bedienfreundlichkeit möchte, liegt beim Kamiq goldrichtig. Hier nochmal die wichtigsten Aspekte auf einen Blick:
Kriterium | Lexus LBX | Škoda Kamiq |
---|---|---|
Positionierung | Premium-Mini-SUV mit Hybrid & Allradoption | Raum- und Preis-Leistungs-König des B-Segments |
Charakter | Komfortbetont, sehr leise, hochwertig | Praktisch, geräumig, unkompliziert |
Stärkster Kaufgrund | Luxus-Anmutung & Dämmkomfort auf Kompakt-Niveau | Größter Innenraum & intuitive Bedienung |
Wichtigste Schwäche | Hoher Einstiegspreis | Basisausstattung mager, keine Hybridoption |
Zielgruppe | Pendler mit Sinn für Komfort & Design | Familien, Preisbewusste, Vielnutzer |
In der aktuellen ADAC-Autotest-Bestenliste für das Segment der kleinen SUV-Modelle erreicht der Toyota Yaris Cross dank sehr guter Sicherheitsausstattung, hoher Effizienz (Verbrauch von 5,6 Litern pro 100 Kilometer) und vorbildlicher Zuverlässigkeitsstatistik ebenfalls eine gute Bewertung von 2,4 im Klassenvergleich. Der Hybrid-Antrieb punktet im Stadtverkehr mit häufigem vollelektrischen Gleiten, während optionaler Allradantrieb (AWD-i) zusätzlichen Nutzwert bringt.
Wer einen vielseitigen Allrounder mit sehr gutem Crashtest-Abschneiden und niedrigen Betriebskosten sucht, findet 2025 im Yaris Cross den ausgewogensten Gesamt-Mix.
Auch unabhängig von Testsiegern gibt es einige kleine Geländewagen-Modelle, die Vorteile bieten. Details dazu in der Tabelle:
Modell | Antrieb | Besonderheit | ADAC-Highlight |
---|---|---|---|
Ford Puma 1.0 EcoBoost MHEV | Mild-Hybrid Benziner | Sportliches Handling, 456-l Megabox-Kofferraum | Gute Gesamtnote 2,4 |
Opel Mokka-e | Elektro | Stylishes Pure-Panel-Cockpit, 54-kWh-Akku | Reichweite 405 km WLTP, ADAC-Note 2,3 |
VW T-Cross (Facelift) | Benzin | Variabler Fonds plus 455 l Gepäck | Platz-/Preis-Tipp laut ADAC Kaufberatung |
Eine wirklich bequeme Einstiegshöhe beginnt bei etwa 500 Millimeter Sitzflächenhöhe. Damit lässt sich der Oberkörper nahezu ohne Hinunterplumpsen oder mühseliges Hochstemmen ins Fahrzeug drehen – ein Plus für ältere Fahrer, Familien oder alle, die einfach gern einen etwas besseren Überblick über den Verkehr haben möchten. Unter den Mini- und Klein-SUVs (Außenlänge maximal ≈ 4,30 Meter) führt aktuell der Renault Captur: Mit stolzen 550 Millimeter thront man hier fast auf Van-Niveau, ohne ins Kompakt-Format zu wachsen. Direkt dahinter rangiert der Fiat 500X. Auch er kombiniert sein Retro-Design mit einer ausgeprägten Hochsitzposition. Nissan Juke und Lexus LBX liegen knapp über der Komfort-Marke. Dicht darauf folgt der Ford Puma, der zwar nur exakt 500 Millimeter bietet, dafür aber eine besonders tief angesetzte Türschwelle und große Einstiegsöffnungen hat – entscheidend, wenn die Knie nicht mehr ganz so gelenkig sind.
Modell | Sitzhöhe über Straße | Karosserielänge |
---|---|---|
Renault Captur | 550 mm | 4,23 m |
Fiat 500X | 540 mm | 4,25 m |
Nissan Juke | 515 mm | 4,21 m |
Lexus LBX | 510 mm | 4,19 m |
Ford Puma | 500 mm | 4,21 m |
Bei der Kostenfrage zählt nicht allein das Preisschild am Neuwagen. Der ADAC rechnet jede Saison durch, welche Summe in fünf Jahren und 75.000 Kilometern tatsächlich aus dem Portemonnaie fließt. Eingepreist werden Wertverlust, Versicherung, Wartung, Reifen, Strom oder Kraftstoff – und genau dadurch rücken manche vermeintlich günstige kleine SUV-Modelle schnell vom Spitzenplatz ab. Ergebnis Frühjahr 2025: Der batterieelektrische Dacia Spring bleibt unangefochten die Nummer 1. Seine niedrigen Fixkosten, günstiger Stromverbrauch und der kleinste Wertverlust der Klasse drücken die Monatsbelastung auf gut 418 Euro – rund 33 Cent pro gefahrenem Kilometer. Erstaunlich: Obwohl der Citroën C3 mit 15.990 Euro den niedrigsten Listenpreis aufruft, landet er nur auf Rang 3, weil Spritverbrauch und Versicherungsprämie höher ausfallen als bei den beiden Spitzenreitern. Dazwischen schiebt sich der Toyota Aygo X: etwas teurer in der Anschaffung, aber dank bescheidener 4,8 Liter pro 100 Kilometer Super und moderaten Versicherungstarifen günstiger im Unterhalt als der Citroën.
Platz | Modell | Grundpreis | Gesamtkosten / Monat | Cent / km |
---|---|---|---|---|
1 | Dacia Spring Electric 45 | 16.900 € | 418 € | 33,5 |
2 | Toyota Aygo X 1.0 Play | 18.090 € | 474 € | 37,9 |
3 | Citroën C3 PureTech 100 You | 15.990 € | 517 € | 41,4 |
4 | Hyundai Inster (42 kWh) | 23.900 € | 519 € | 41,5 |
5 | Seat Arona 1.0 TSI Reference | 22.090 € | 539 € | 43,1 |
Und warum ist der Dacia Spring so günstig? Zum einen wiegt das Stadtauto nur knapp über eine Tonne und begnügt sich mit 14 kWh Strom auf 100 Kilometer, zum anderen fällt sein jährlicher Wertverlust mit rund 200 Euro pro Monat sehr moderat aus. Hinzu kommt, dass Versicherung und Kfz-Steuer bei kleinen E-Autos besonders günstig sind.
Der Aygo X profitiert von seinem minimalen Hubraum, niedriger Einstufung bei Haftpflicht und Vollkasko sowie einem Realverbrauch unter fünf Litern – damit schlägt er größere Mildhybrid-Konkurrenten.
Der C3 punktet mit dem günstigsten Listenpreis, verliert aber Boden durch den kräftigeren Turbobenziner, höhere Werkstattkosten und leicht erhöhten Wertverlust – vor allem in Stadtlage machen sich diese Mehrkosten bemerkbar.
Ab Platz vier drängen Modelle wie der neue Hyundai Inster oder der Seat Arona nach. Sie sind komfortabler, bieten mehr Reichweite oder Platz, kosten pro Kilometer aber schon rund 30 % mehr als der Dacia. Wer also überwiegend Kurzstrecke fährt, steckt das Ersparte im Alltag direkt in Strom, Versicherung oder Freizeit – und nicht in Abschreibung.
Viele Altbau-Garagen wurden für Autos gebaut, die kaum breiter als 1,70 Meter waren. Heute sprengen selbst etliche kleine SUV-Modelle mit ausgeklappten Spiegeln die magische 2-Meter-Marke. In der Mini-SUV-Liga bleiben nur eine handvoll Modelle übrig, die wirklich in jede Schmalseitengarage passen.
Modell | Karosserielänge | Breite inkl. Spiegel |
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Dacia Spring Electric | 3,73 m | 1,77 m |
Suzuki Ignis (ab 2020) | 3,70 m | 1,87 m |
Toyota Aygo X | 3,70 m | 1,86 m |
Im Detail zeichnen sich die kleinen Geländewagen aus durch:
Ab der Kompaktklasse wird es eng: Ein Mitsubishi Eclipse Cross oder Seat Ateca sprengen mit Spiegeln bereits die 1,95-Meter-Grenze. Wer also regelmäßig in verwinkelten Tiefgaragen parkt oder den Oldtimer-Carport der Großeltern nutzt, fährt mit Spring, Ignis oder Aygo X stressfreier.
Kleine SUV-Modelle sind so unterschiedlich wie ihre Käufer – und genau deshalb so beliebt.
Die Wahl hängt davon ab, ob Premium-Ambiente, Nutzwert, Sitzkomfort, Budget oder Parkplatz-Tauglichkeit höchste Priorität haben. Eine Probefahrt inklusive Park- und Einstiegsprobe bleibt der entscheidende Schritt vor dem Kauf.
Kurze Antwort: So einiges. Längere Antwort: Vom Thema Geländegängigkeit haben sich spätestens diese kleinen SUV vollständig verabschiedet. Dennoch bringen alle Mini-SUV-Modelle mehrere SUV-Eigenschaften in unterschiedlich starken Ausprägungen mit. Vor allem der erhöhte Einstieg, die bessere Übersicht und das umfangreichere Platzangebot sind stets gute Argumente für diese Fahrzeugklasse. Und das nicht nur im Vergleich zu den meist vorhandenen, ursprünglichen Kleinwagen-Modellen. Kein Wunder, dass sich immer mehr für die jeweilige SUV-Variante entscheiden.