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Die Kfz-Typklasse bei der Versicherung – verständlich erklärt

Beim Abschluss einer Kfz-Versicherung spielt die Typklasse eine wichtige Rolle. Jedes Fahrzeug wird eingestuft. Erfahre alles zur Bedeutung der Typklassen!

Die Kfz-Typklasse – eine kurze Erläuterung

Die Kfz-Typklassen sind ein System, das von Versicherungen genutzt wird, um die Kosten für die Kfz-Versicherung zu berechnen. Sie basieren auf der Schaden- und Unfallstatistik der Fahrzeugmodelle. Modelle, die häufig in Unfälle verwickelt sind, werden in höhere Typklassen eingestuft, was zu höheren Versicherungsbeiträgen führt. Umgekehrt führen weniger Unfälle und geringere Schadenssummen zu einer Einstufung in niedrigere Typklassen und damit zu günstigeren Beiträgen. Die Kenntnis der Typklasse eines Fahrzeugs ist daher wichtig für die Abschätzung der Versicherungskosten.

Zwei Beispiele zur Typklassen-Einstufung

Jeder Fahrzeugbesitzer kann die Typklasse für das jeweilige Modell selbst einsehen. Die entsprechenden Informationen, auch eventuelle Änderungen, werden transparent im Internet veröffentlicht. Die Einteilung in Typklassen erfolgt jährlich neu durch den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und basiert auf den Schadensmeldungen der letzten fünf Jahre. Die genauen Typklassen eines spezifischen Fahrzeugmodells können über die Datenbanken der Versicherungen oder des GDV abgefragt werden. Es folgen zwei mögliche Beispiele:

Höhere Typklasse: Nehmen wir als Beispiel einen Sportwagen, wie einen Porsche 911. Dieses Fahrzeugmodell könnte aufgrund seiner hohen Leistung und der damit verbundenen höheren Risikoeinschätzung in eine höhere Typklasse eingestuft sein. Wenn statistisch gesehen Fahrer dieses Modells häufiger in Unfälle verwickelt sind und höhere Schadenssummen verursachen, spiegelt sich das in höheren Versicherungsprämien wider. Ein Besitzer eines Porsche 911 muss also mit höheren Beiträgen für die Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen rechnen.

Niedrigere Typklasse: Im Gegensatz dazu steht ein kleinerer Stadtflitzer, wie der VW Polo. Dieses Modell könnte aufgrund seiner geringeren Leistung und der Tendenz, von vorsichtigeren Fahrern genutzt zu werden, in eine niedrigere Typklasse fallen. Wenn die Unfallstatistik zeigt, dass der VW Polo seltener in Unfälle verwickelt ist und geringere Schadenssummen aufweist, wird er in eine günstigere Typklasse eingestuft. Dementsprechend sind die Versicherungsbeiträge für einen VW Polo in der Regel niedriger als die für leistungsstärkere oder risikoreichere Modelle.

Unterschiede bei den Versicherungen

Natürlich verfügt nicht jedes Modell auf dem Markt über eine eigene Typklasse, die Unterteilung erfolgt in einem deutlich breiteren Rahmen. Zudem gibt es große Unterschiede zwischen den Varianten der Versicherungen. In der Haftpflichtversicherung, die im Übrigen zu den Pflichtversicherungen in Deutschland gehört, werden derzeit 16 unterschiedliche Typklassen geführt. In der Teilkaskoversicherung gibt es im Jahr 2024 mit 24 Typklassen deutlich mehr Eingruppierungen und in der Vollkaskoversicherung sind es sogar bis zu 25 Klassen. Bei diesen einzelnen Klassen werden dann die unterschiedlichen Fahrzeugmodelle auf dem Markt eingruppiert. In dem hierzu gehörigen Katalog finden sich derzeit rund 32.000 Fahrzeugmodelle, Tendenz steigend. Dementsprechend erfolgt die Eingruppierung hier auch für seltene Modelle.

Es folgt eine Übersicht zur Anzahl der Typklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung, Vollkasko- und Teilkaskoversicherung:

  • Kfz-Haftpflichtversicherung: Hier gibt es 16 Typklassen, nummeriert von 10 bis 25. Die Einstufung basiert auf der Schaden- und Unfallstatistik des jeweiligen Fahrzeugmodells. Ein Fahrzeug in einer höheren Typklasse führt zu höheren Versicherungsbeiträgen.
  • Vollkaskoversicherung: Für die Vollkaskoversicherung existieren 34 Typklassen, von 10 bis 43. Diese Klassen bewerten das Risiko von Vollschäden, Diebstahl und anderen Schäden, die nicht durch die Haftpflicht abgedeckt sind. Fahrzeuge, die häufiger gestohlen werden oder bei denen höhere Reparaturkosten anfallen, sind in höheren Typklassen.
  • Teilkaskoversicherung: In der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen, von 10 bis 33. Diese Klassen bewerten das Risiko für Teilschäden wie Diebstahl, Glasbruch, Sturmschäden etc. Auch hier führt eine höhere Typklasse zu höheren Beiträgen.

Regelmäßige Überarbeitung der Klassen

Die Klassen sind zwar grundsätzlich festgelegt, allerdings wird die Einstufung immer wieder überarbeitet. Dies ist auch keine große Überraschung, denn immerhin verändert sich auch das Fahrverhalten und mit Blick auf die Kosten oder die Unfälle gleicht kein Jahr dem anderen. Allein durch diese Faktoren ist immer wieder eine Neueinstufung notwendig. Bei der Ermittlung der Typklassen greifen die Versicherungen auf die Fahrzeugschäden und die Reparaturkosten nach Unfällen oder ähnlichen Ereignissen der letzten drei Jahre zurück. Jedes Jahr werden die Einstufung und die Vergabe der neuen Typklassen direkt und offen gezeigt, pünktlich zum ersten Oktober des Jahres.

Dies kann zu höheren Kosten für Versicherungsnehmer führen. Denn je höher die Typklasse für das jeweilige Fahrzeug ausfällt, desto teurer wird der Tarif. Wird das Fahrzeug dann im Rahmen der Neueinordnung in eine höhere Typklasse einsortiert, steigen auch die Kosten ab dem 1. Januar des Folgejahres. Allerdings müssen Versicherungsnehmer diese Erhöhung nicht einfach hinnehmen. Unabhängig von der Laufzeit des Vertrags oder dem Tarif steht dann ein Sonderkündigungsrecht zu. Dieses ermöglicht das Kündigen innerhalb eines Monats nach der Erhöhung, um etwa zu einem günstigeren Versicherer zu wechseln.

Typklassen-Abfrage über das Internet

Natürlich spielen die Transparenz und der Überblick für die Kunden über die Typklassen eine zentrale Rolle. Deshalb ist es wichtig, die entsprechenden Informationen rund um die Typklasse einsehen zu können. In den Zeiten des Internets stellen die Typklassen für das Kfz kein Geheimnis mehr dar und können dementsprechend bequem abgerufen werden.

Hierfür hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. eine Plattform geschaffen. In diesem sind die über 32.000 eingetragenen und eingestuften Kfz-Modelle auf dem Markt übersichtlich inklusive der jeweiligen Typklasse gesichert. Somit ist ein kurzes Nachschauen, in welcher Typklasse das eigene Modell eingestuft ist möglich. Besonders praktisch sind die entsprechenden Rechner der Versicherungen. Hier können Besitzer die wichtigen Informationen rund um das eigene Fahrzeug eintragen und erhalten dann eine zeitnahe Auswertung, in welcher Typklasse das Modell eingeordnet wurde.

Tipp: Auch die Änderungen bei einer erneuten Zuordnung können ohne Probleme direkt im Internet eingesehen werden.

Welche Auswirkung hat die Typklasse?

Wie bereits erwähnt, spielt die Typklasse für die Ermittlung der Kosten für eine Versicherung eine zentrale Rolle. Eine hohe Typklasse bedeutet auch höhere Kosten für den Versicherungstarif, während Modelle mit einer niedrigen Klasse deutlich günstiger ausfallen können. Allerdings fließen in die Bewertung nicht nur die Schadens- und Unfallkosten aus den vergangenen Jahren ein, auch die Motorenleistung und auch die Anzahlt der gemeldeten Fahrzeugmodelle in einem festgelegten Bereich beeinflussen die Einsortierung in die Typklasse deutlich. Fahrzeuge mit weniger Leistung landen meist in einer niedrigeren Klasse, zusätzlich werden heute SUV-Modelle meist in einer höheren Typklasse eingruppiert. Diese Tatsache sollte auch bei einem Kauf eines neuen Modells unbedingt beachtet werden.

Bei der Berechnung der Kosten für eine Haftpflicht-, eine Vollkasko- oder eine Teilkaskoversicherung spielen im Übrigen viele weitere Aspekte eine zentrale Rolle. Hierbei geht es etwa um die Schadenfreiheitsklasse und die Regionalklasse.

Fazit: Entscheidend für die Kfz-Versicherung ist die Typklasse

Vollkasko, Teilkasko oder doch nur Haftpflicht, Versicherungen gibt es auf dem Markt viele. Auch die Berechnung der Beiträge ist alles andere als einfach und schnell erledigt, da hier viele unterschiedliche Faktoren eine zentrale Rolle spielen. Zu den zentralen Elementen gehört die sogenannte Typklasse, in welcher alle angebotenen und verfügbaren Fahrzeuge auf dem Markt eingruppiert werden. Dies ermöglicht den Versicherern eine erste Einschätzung rund um die zu erwartenden Kosten oder das Risiko für einen Schaden mit einer entsprechenden finanziellen Belastung. Doch eine Eingruppierung der knapp 32.000 derzeit geführten Modelle ist keinesfalls endgültig, da die entsprechenden Daten immer wieder geändert und angepasst werden. Dementsprechend können die Kosten gegen Ende eines jeden Jahres steigen, auf dem bekannten Niveau verbleiben oder auch sinken. Ein regelmäßiger Blick auf die Eingruppierung des eigenen Fahrzeugs lohnt sich also immer.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Die Typklasse beim Kfz betrifft jedes Fahrzeug und jeden Fahrzeugbesitzer in Deutschland generell. Denn mit dieser können die Versicherungen die Schaden- und die Unfallbilanzen widerspiegeln. Dabei gilt grundsätzlich: Je niedriger die Typklasse ausfällt, desto günstiger ist dann letzten Endes auch die Versicherung für das Fahrzeug.

Jedes Fahrzeug wird in einer sogenannten Typklasse eingestuft. Diese bestimmt dann, zusammen mit vielen anderen Faktoren, die Kosten bzw. den Beitrag bei Abschluss einer neuen Versicherung. In der Typklasse werden die Unfall- und die Schadenbilanz aus dem vergangenen Jahr abgebildet. Dementsprechend wichtig ist auch eine regelmäßige Aktualisierung, die Typklassen-Einstufung wird jedes Jahr erneut durchgeführt und somit auf den neuesten Stand gebracht.

Für jedes Fahrzeug auf dem Markt gibt es eine Typklasse. Die jeweilige Klasse kann im sogenannten Typklassenverzeichnis eingesehen und überprüft werden. Derzeit sind hier etwa rund 32.000 unterschiedliche Modelle mit der entsprechenden Schadensbilanz hinterlegt. Wichtig: Die Einstufung in den Typenklassen ist für eine Versicherung nicht bindend. Dementsprechend besteht hier die Möglichkeit einer individuellen Betrachtung. Nun hat aber nicht jedes Fahrzeug eine eigene Typklasse. Bei der Haftpflichtversicherung gibt es etwa 16 Klassen, bei der Teilkasko 24 und bei der Vollkasko sogar 25.

Nein, die Typklasse ist einer von mehreren Faktoren, die die Höhe der Versicherungsprämie bestimmen. Andere Faktoren sind beispielsweise die Schadenfreiheitsklasse des Fahrzeughalters, die Regionalklasse des Zulassungsortes, das Alter des Fahrers und die Jahresfahrleistung.

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