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Mazda CX-60 D 200 (2025) im Test: Was bringt die Modellpflege?

Mazda überarbeitet den noch jungen CX-60 in Details. Besonders das harte und im Grenzbereich schwer beherrschbare Fahrwerk stand in der Kritik. Mit der Modellpflege soll alles besser werden. Ob das gelungen ist testen wir mit dem Einstiegs-Sechszylinder-Diesel 3.3L e-Skyactiv D 200.

Der Mazda CX-60 3.3L e-Skyactiv D 200 auf einen Blick

  • R6-Diesel mit 200 PS und 450 Nm
  • Wertiger Innenraum
  • Niedrige Verbräuche möglich
  • Fahrwerk weiterhin zu hart
  • Schwächen bei den Assistenten
  • Grundpreis (Deutschland) ab 50.850 Euro

Überblick | Motor & Antrieb | Fahreindruck | Verbrauch & Assistenten | Platz & Ausstattung | Innenraum & Verarbeitung | Fazit | Technische Daten

Mazda CX-60 D200 2025 - Frontansicht
Mazda CX-60 D200 2025 - Detail Front Mazda CX-60 D200 2025 - Detail Motorbezeichnung

Mazda CX-60 2025: Kritik angenommen, Verbesserungen umgesetzt?

Wer beim Begriff SUV sofort an große Blechburgen denkt, die mehr mit Angeben als mit optischer Eleganz zu tun haben, sollte hier genauer hinsehen. Denn Mazda zeigt seit 2022 mit dem CX-60, dass es auch anders geht: Statt aufgeblasenem Offroad-Look setzt man auf einen schlanken, fast schon kombiartigen Auftritt – fein gezeichnet, bewusst unaufgeregt. Unter der Haube hat der Kunde die Wahl zwischen einem Vierzylinder-Plug-in-Hybrid und einem 3,3 Liter großen 48V-Reihensechszylinder-Diesel in zwei Leistungsstufen.

Während sich andere Hersteller längst von solch großvolumigen Motoren verabschiedet haben, hält Mazda durch seine Rightsizing-Strategie daran fest. Trotz aller Finessen stand der CX-60 aber auch in der Kritik – primär wegen seines straffen, teils hölzernen Fahrwerks. Besonders auf schlechten Straßen sowie im fahrdynamischen Grenzbereich konnte der Japaner bislang weniger überzeugen. Zum Modelljahr 2025 verspricht der Hersteller nun spürbare Verbesserungen und bringt zusätzlich eine neue Farbe sowie erweiterte Ausstattungslinien ins Programm. Ob sich die Neuerungen auch wirklich im Fahreralltag feststellen lassen, testen wir mit dem Mazda CX-60 e-Skyactiv D 200 in der neuen Top-Ausstattungslinie Takumi Plus zu einem Gesamtpreis von 63.650 Euro.

Mazda CX-60 D200 2025 - Motor

Motor & Antrieb: Der Sechszylinder als Souverän

Der 3,3 Liter große Reihensechszylinder-Diesel wird dabei von einem 48V-Mild-Hybrid-System (M Hybrid Boost) unterstützt, das bis zu 12,4 kW / 17 PS zur Gesamtleistung, in diesem Fall 200 PS, beitragen kann. Anders als bei der ebenfalls erhältlichen 254-PS-Variante setzt Mazda beim „kleinen“ Diesel ausnahmslos auf Hinterradantrieb – bei hierzulande erhältlichen SUVs eine eher unübliche Konfiguration.

Was sofort auffällt: Der Motor läuft beinahe so vibrationsarm wie ein Benziner, wenngleich er akustisch stets präsent bleibt. Das maximale Drehmoment von 450 Nm liegt bereits ab 1.400 U/min an, darunter hilft das erwähnte M-Hybrid-Boost-System, das Turbolöchlein zu kaschieren. Von null auf 100 km/h geht es in 8,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird mit viel Anlauf bei 212 km/h erreicht. Das ist dann zwar insgesamt weniger vehement, als etwa ein BMW X3 20d xDrive zu Werke geht, aber dennoch sorgt der 200-PS-Diesel mit seinem Mehr an Hubraum für einen souveränen Vortrieb.

Mazda CX-60 D200 2025 - Heckansicht

Fahreindruck: Weiterhin zu hart

Die Achtgang-Automatik verzichtet auf einen klassischen Wandler und setzt stattdessen auf eine Multi-Kupplungslösung – was unmittelbare Schaltvorgänge ohne merkliche Zugkraftverluste ermöglicht. So weit, so bekannt, könnte man schreiben. Das modifizierte Stahlfahrwerk bleibt dagegen auch nach der Modellüberarbeitung insgesamt zu hart abgestimmt. Zwar scheint das besorgniserregende Nachschwingen der Hinterachse über lange Bodenwellen nun der Vergangenheit anzugehören, dennoch vermissen wir weiterhin ein Adaptivfahrwerk.

Deutlich gewonnen hat derweil die Spurstabilität. Während wir beim ersten Test des Mazda CX-60 Plug-in Hybrid noch die ständige Korrekturbedürftigkeit bemängelten, überzeugt das Modelljahr 2025 nun mit einem klar verbesserten Geradeauslauf. Weniger erfreulich bleibt hingegen die Akustik im Innenraum: Ab etwa 150 km/h nehmen die Windgeräusche deutlich zu, außerdem beginnen die Außenspiegel leicht zu vibrieren.

Mazda CX-60 D200 2025 - Kofferraum

Verbrauch & Assistenten: Viele Überraschungen

Für Überraschung sorgte der Verbrauch. Über mehrere Tausend Kilometer hinweg, quer durch die Republik und größtenteils auf Autobahnen gefahren, lag der Testmittelwert zwar bei guten 7,3 Litern pro 100 Kilometer. Doch der CX-60 D 200 zeigte sich auch nicht zimperlich, wenn es darum ging, über 13 Liter durch die Einspritzdüsen zu jagen. Besonders jenseits der – eigentlich noch moderaten – 160 km/h wird der Diesel auffallend durstig. Auf der anderen Seite: Wer seinen Gasfuß zügelt, kann auf Überlandstrecken bis 100 km/h sogar Verbrauchswerte unterhalb der Vier-Liter-Marke erreichen.

Weniger respektabel ist da schon die Arbeitsweise der Assistenzsysteme. So zeigen sich der Spurverlassenswarner sowie der Totwinkelassistent weiterhin von ihrer übereifrigen, teils gar übergriffigen Seite. Ein wahrer Tiefpunkt ist allerdings die Schildererkennung, an die gemeinhin der neue (und zum Glück leicht deaktivierbare) EU-Tempowarner gekoppelt ist. Selten hatten wir ein Auto im Test, das die geltenden Geschwindigkeitslimits so unzuverlässig erkannte wie der CX-60.

Mazda CX-60 D200 2025 - Sitze
Mazda CX-60 D200 2025 - Detail Cockpit Mazda CX-60 D200 2025 - Rückbank

Platz & Ausstattung: Die Premiumgrößen im Visier

Mit einer Länge von 4,75 Metern spielt der CX-60 in einer Liga mit BMW X3, Audi Q5 und Mercedes GLC. Das Platzangebot ist entsprechend großzügig. Vorne wie hinten sitzt man auch als Großgewachsener auf dem gut konturierten und zugleich straff gepolsterten Gestühl sehr bequem, der Kofferraum fasst 570 bis 1.726 Liter bei umgeklappter Rückbank (40:20:40) – das ist in etwa so viel wie beim X3.

Ähnlich wie das deutsche Premium-Dreigestirn agiert Mazda auch bei der zum Teil rudimentären Serienausstattung. Zwar sind unter anderem 18-Zoll-Räder, Voll-LED-Scheinwerfer, ein Navigationssystem mit kabellosem Android Auto und Apple CarPlay sowie eine Rückfahrkamera immer mit an Bord – alles Weitere (unter anderem eine Sitzheizung) verpackt man jedoch in teils teure Ausstattungspakete, die zusätzlich höhere Ausstattungslinien erfordern. Somit kann besonders der CX-60 e-Skyactiv D 200 ab 50.850 Euro (2023 noch ab 46.150 Euro) eher als Lockangebot verstanden werden.

Mazda CX-60 D200 2025 - Cockpit

Innenraum & Infotainment: Bewusste Reduzierung

Wenngleich wir hier speziell über die höchste Ausstattungslinie Takumi Plus berichten, lässt sich doch festhalten, dass der CX-60 nicht nur außen, sondern auch von innen zu den deutlich ansehnlicheren Fahrzeugen seiner Klasse zählt. Die Verarbeitung ist gut, die Materialien überwiegend hochwertig. Nappaleder und Echtholzeinlagen kosten zwar teures Geld, versprühen aber einen gewissen Oberklasseflair.

Dazu passend liefert Mazda ein bewusst reduziertes Infotainment-System. Das 12,3 Zoll große Mitteldisplay ist nicht übertrieben groß und lässt sich noch primär mit einem Dreh-Drück-Steller bedienen. Erst wenn man sein eigenes Smartphone spiegelt, wird die Touchfunktion freigeschaltet. Die Anzeigen, auch hinter dem Volant, sind glasklar und die gezeigten Informationen zudem leicht verständlich. Nachholbedarf gibt es hingegen bei der Sprachbedienung, die wenig brauchbar erscheint. Zwar gibt es die Möglichkeit, sich Amazons Alexa ins Auto zu holen, das erfordert aber zum Mazda-Connect-Account eine zusätzliche Registrierung.

Mazda CX-60 D200 2025 - Mittelkonsole

Fazit

Der Mazda CX-60 e-Skyactiv D 200 hätte das Potenzial, vor allem dem aktuellen BMW X3 mächtig in die Parade zu fahren. Gut aussehend, wahlweise mit einem hubraumstarken Dieselmotor ausgerüstet und auch innen solide verarbeitet, fehlt es dem SUV allerdings nach wie vor am Feinschliff. Das Fahrwerk zu hart, die Assistenten zu übergriffig und bei zügiger Autobahnfahrt fällt der Verbrauch zu hoch aus. Kurzum: Da ist weiterhin Luft nach oben. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)

Technische Daten


Modell Mazda CX-60 e-Skyactiv D 200 (2025)
Motor 3,3-Liter-R6-Diesel + 48V-Mildhybrid
Leistung 147 kW (200 PS)
Drehmoment 450 Nm bei 1.400–3.000 U/min
Antrieb Hinterradantrieb, 8-Gang-Automatik
Verbrauch kombiniert 5,0-5,1 l/100 km (WLTP)
CO₂-Emissionen kombiniert 129-133 g/km (WLTP)
CO₂-Klasse D
Beschleunigung (0–100 km/h) 8,4 s
Höchstgeschwindigkeit 212 km/h
Abmessungen (L/B/H) 4.745 x 1.890 x 1.688 mm
Radstand 2.870 mm
Wendekreis 11,7 m
Kofferraumvolumen 570 – 1.726 l
Leergewicht 1.903-1.980 kg
Zuladung 595 – 685 kg
Anhängelast 2.500 kg (gebremst)
Grundpreis CX-60 e-Skyactiv D 200 ab 50.850 Euro
Testwagenpreis 63.650 Euro

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