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Die besten Hybridautos im Vergleich

Wer auf kurzen Strecken emissionsfrei unterwegs sein möchte und ansonsten die Unabhängigkeit eines Verbrenners schätzt, für den macht ein Hybridantrieb definitiv Sinn. Aber: Hybrid ist nicht gleich Hybrid. Wir zeigen die attraktivsten Hybridautos im großen Vergleich.

Wie funktioniert die Hybridtechnik und welche Varianten gibt es?

Ein Hybridfahrzeug vereint mindestens zwei unabhängige Energiequellen in einem Antriebssystem. In der Praxis bedeutet das: Ein Elektromotor übernimmt Anfahren, Rekuperieren und Kurzstrecken, während ein Otto- oder Dieselmotor für hohe Lasten und lange Etappen zuständig ist. Eine Leistungselektronik koordiniert beide Aggregate und schaltet sie je nach Situation zu oder ab. Grundsätzlich unterscheidet man bei Hybridautos in drei Arten.

Mildhybrid (MHEV)

Mildhybride nutzen ein 48‑Volt-Starter-Generator-System und eine sehr kleine Lithium‑Ionen‑Batterie (0,4  bis 1 kWh). Der E‑Motor ersetzt den Anlasser, liefert beim Beschleunigen zusätzlichen Schub (Boost-Funktion) und gewinnt beim Bremsen Energie zurück. Ein rein elektrisches Fahren ist nicht möglich, dennoch reduziert das System den Verbrauch und verbessert den Start‑Stop‑Komfort.

Voll‑Hybrid (HEV)

Voll‑Hybride verfügen über eine Hochvolt‑Batterie von 1 bis 2  kWh, die kurze Strecken innerorts rein elektrisch zulässt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten fährt allein der Elektromotor, darüber koppelt die Leistungselektronik den Verbrenner zu – nahtlos und automatisch. Gerade in Stop‑and‑Go‑Situationen sparen HEV bis zu 25 Prozent Kraftstoff gegenüber einem reinen Benziner.

Plug‑in‑Hybrid (PHEV)

Plug‑in‑Hybride erweitern das Konzept um eine große Traktionsbatterie mit zehn bis  25 kWh, die an Haushaltssteckdosen oder Wallbox geladen werden kann. Moderne PHEV fahren 2025 bis zu 120 Kilometer nach WLTP rein elektrisch – genug für die meisten Pendelwege. Auf langen Reisen springt der Verbrenner ein, sodass Gesamt­reichweiten von über 1.000 Kilometern möglich sind. Voraussetzung für die versprochene Effizienz ist jedoch diszipliniertes Nachladen. Ohne Stromanschluss schleppt das Fahrzeug lediglich 200 Kilogramm Extra­gewicht und verbraucht mehr als ein reiner Verbrenner.

Welche Kosten kommen beim Kauf eines Hybridautos auf einen zu?

Die realen Kosten eines Autos setzen sich aus allen Ausgaben zusammen, die mit dem Kauf, der Nutzung und dem Unterhalt eines Fahrzeugs verbunden sind. Diese Kosten lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, darunter Anschaffungskosten, Fixkosten, Betriebskosten und Wertverlust.

Anschaffungskosten

Je nach Art des Hybrids, Hersteller und Modell setzt sich der Anschaffungspreis unterschiedlich zusammen. Im Folgenden werden die Anschaffungspreise gegenüber Benzinern nach Art des Hybridantriebs ins Verhältnis gesetzt:

  • Mildhybrid: Aufpreis meist unter 1.000 Euro, da lediglich ein 48‑Volt‑System ergänzt wird.
  • Voll‑Hybrid: Aufpreis etwa zwischen 1. 000 und 2.000 Euro.
  • Plug‑in‑Hybrid: Aufpreis zwischen 3.000 und 8.000 Euro. Seit 2023 keine staatliche Kaufprämie mehr.

Hersteller kompensieren den Aufpreis oft durch attraktive Leasingraten, weil PHEV die CO₂-Flottenziele senken. Firmenwagenfahrer profitieren weiterhin von der 0,5-Prozent‑Dienstwagen Regel, bei der das Fahrzeug nur mit 0,5 Prozent Brutto-Listenpreise versteuert wird, statt mit einem Prozent, wie es bei Benzinern der Fall ist. Dies gilt aber nur dann, wenn der Dienstwagen mindestens 80 Kilometer elektrische WLTP-Reichweite aufweisen kann.

Fixkosten und Betriebskosten

Fixkosten beinhalten Kosten wie die Kfz-Steuer, die beispielsweise bei Plug-in-Hybriden 80 Euro beträgt, während bei Benzinern häufig 180 Euro zusammenkommen. Ein weiterer Punkt sind Versicherungen. Die meisten Tarife liegen für Hybridautos nur wenige Prozent über vergleichbaren Verbrenner-Modellen. In der Anzahl der benötigten Wartungen und Reparaturen tendieren Hybridautos eher dazu, niedrigere Werte aufzuweisen. Der Elektromotor reduziert den Verschleiß des Benzinmotors, was zu einer längeren Lebensdauer der Bremsbeläge führt. Dafür rechnen sich für Hybridfahrzeuge zusätzlich circa 50 Euro alle zwei Jahre für die Hochvolt-Sicherheitsprüfung an. Plug-in-Hybride benötigen täglich etwa 15  bis  20 kWh pro 100 Kilometer Strom (≈ fünf bis sieben Euro) plus ein bis zwei  Liter pro 100  Kilometer Benzin, sofern täglich geladen wird. Ohne Stromanschluss steigt der Benzinverbrauch auf über sieben Liter pro 100 Kilometer.

Wertverlust

Leasinganbieter kalkulieren 2025 für Volumen‑PHEV einen Drei‑Jahres‑Restwert von etwa 52 Prozent des Listenpreises, bei Vollhybriden circa 55 Prozent. Modelle mit geringer elektrischer Reichweite (unter 80 Kilometern) verlieren schneller an Wert, falls Städte strengere Einfahrregeln beschließen. Auf dem Gebrauchtmarkt bevorzugen Käufer wartungsarme Vollhybride, während ältere PHEV mit geschwächter Batterie geringere Nachfrage verzeichnen.

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Für wen lohnt sich ein Hybridauto?

Ob und welche Hybridtechnik sich lohnt, hängt stark vom täglichen Fahrprofil ab. Wer überwiegend in der Stadt fährt oder Strecken von unter 30 Kilometern zurücklegt, profitiert von einem Vollhybrid. Pendler mit 30  bis 60  Kilometern pro Tag schöpfen das Potenzial eines PHEV am besten aus – vorausgesetzt, sie können zu Hause oder am Arbeitsplatz laden.

Wer pro Woche regelmäßig mehr als 150 Autobahnkilometer fährt, sieht bei allen Hybridvarianten geringere Ersparnisse: Das Zusatzgewicht hebt den Verbrauch, sodass reine Verbrenner ökonomisch sinnvoller sein können. Als Firmenwagen lohnt sich ein PHEV dafür dank halbiertem geldwertem Vorteil, sofern das Modell mindestens 80 Kilometer elektrische WLTP‑Reichweite bietet. Für künftige Zero‑Emission‑Zonen bleibt der Plug‑in‑Hybrid ebenfalls die sicherste Wahl. Mild‑ und Voll‑Hybride dürften hier langfristig nur eingeschränkt zugelassen sein.

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Die Top 5 beliebtesten Hybridautos im Vergleich

Die folgenden fünf Modelle werden als die beliebtesten Hybridautos eingestuft. Die Ergebnisse orientieren sich an Kundenbewertungen sowie ADAC-Tests und Statistiken der KBA-Neuzulassungen.

Der neue Toyota Prius verbindet als Plug-in eine 13,6-kWh-Batterie mit 223 PS Systemleistung und schafft damit praxisnahe 70 bis 80 Kilometer rein elektrisch. Viele Fahrer loben den niedrigen Verbrauch von rund 1,5 Liter Super + 13 kWh Strom pro 100 Kilometer, den intuitiven EV-Auto-Modus und die hohe Ladeeffizienz an der heimischen Wallbox. Sein coupéhaftes Dach kostet etwas Kopffreiheit im Fond, doch das luftige Cockpit, OTA-Updates und ein serien­mäßiges Solar-Dachpanel setzen Maßstäbe für Nachhaltigkeit in der Autobranche.

Der Mercedes-Benz C 300 e T-Modell fährt mit einer 25,4 kWh Netto-Akkukapazität nach WLTP bis zu 116 Kilometer elektrisch und hält auf der Autobahn dank 313 PS souveräne Reserven bereit. Besitzer heben die sanfte Rekuperation und die Plug-&-Charge-Funktion an DC-Schnellladern hervor. Kritisch gesehen werden der Aufpreis von über 61.000 Euro und das spürbare Zusatzgewicht in engen Kurven, doch wer Dienstwagen-Privilegien nutzt, erhält in dem Kombi das derzeit reichweitenstärkste Premium-PHEV seiner Klasse.

Der Hyundai Tucson Hybrid verfügt über einen Vollhybrid-Antrieb mit 1,6-Liter-Turbo plus 44 kW E-Motor und einer Leistung von 230 PS. Er benötigt keine Steckdose, senkt den Stadtverbrauch auf gut fünf Liter pro 100 Kilometer und hält dank einem Ladevolumen von 616 Litern Komfort für die ganze Familie bereit. Tester loben die feinfühlige Sechs-Gang-Wandler­automatik und das umfangreiche Assistenzpaket „Smart Sense“. Im Vergleich zu Plug-ins fehlt die E-Reichweite, doch wer keine Lademöglichkeit hat, erhält ein alltagstaugliches SUV mit fünf Jahren Herstellergarantie und geringen Wartungskosten.

Der Ford Kuga Hybrid punktet mit einem 14,4 kWh Akku, 225 PS Systemleistung und bis zu 88 Kilometern rein elektrischer Reichweite als bezahlbarer PHEV-Allrounder. Alltagstests attestieren ihm zwei Liter pro 100 Kilometer beim täglichen Nachladen. Der große Vorteil ist das Ford-„Flexible Fuel“-Management, das Streckenprofil und Batterieladung adaptiv ausbalanciert. Abstriche gibt es beim eher sachlichen Innenraum und dem Verzicht auf Allrad, doch als Familien-Pendler bleibt der Kuga gefragt.

Der Honda Jazz e ist ein Vollhybrider. Der 4,05 Meter kurze B-Segment-Van kombiniert 109 PS mit einem 1,0 kWh-Akku, fährt innerstädtisch überraschend oft elektrisch und begnügt sich mit realen 4,3 Liter pro 100 Kilometern. Sein „Magic-Seat“-Klappsystem verwandelt den Fond in Sekunden vom Minilaster zum Lounge-Sitz – ideal für Stadtbewohner. Kritiker monieren die CVT-typische Drehzahlspitze beim Beschleunigen, doch in puncto Zuverlässigkeit und Restwert schlägt der Jazz viele größere Wettbewerber und bleibt deshalb die erste Wahl für kostenbewusste Urban-Pendler.

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So lässt sich das Sparpotenzial eines Hybridantriebs voll ausnutzen

Plug-in-Antriebe regelmäßig aufladen: Wer hier und da aus Faulheit immer mal wieder ohne Strom im Akku fährt, verbraucht letztlich mehr Sprit als mit einem reinen Verbrenner. Der Grund: das antriebsbedingt hohe Gewicht von Hybridfahrzeugen.

Mit Bedacht Gas geben: Der E-Motor reagiert sofort, wenn der Fuß aufs Gas drückt. Sanfter Druck reicht also vollkommen aus. Schont die Reifen und spart Energie.

Fuß vom Gas, wann immer möglich: Hybridautos schalten den Verbrenner ab und „segeln“ rein elektrisch mit, sobald der Fuß vom Gas ist und das Auto rollt. Vorausschauendes Fahren spart hier also noch mehr ein als beim Verbrenner.

Batterie nur so groß wie unbedingt nötig: Jede Kilowattstunde Akkukapazität bedeutet in etwa zehn zusätzliche Kilogramm Gewicht. Je größer und schwerer die Batterie ist, desto höher also der Stromverbrauch. Wer nur in der Stadt und im Umland unterwegs ist, für den reicht in der Regel eine kleinere Akkugröße.

Wie sparsam ist ein Hybridauto wirklich?

Ein durchschnittlicher Benziner in deutschen Privat­haushalten verbraucht im Jahr 2022 rund 7,8 Liter pro 100 Kilometer – das ist der reale Referenzwert, gegen den sich jede Hybridtechnik messen lassen muss. Mildhybridautos verringern dies kaum: Ein Ford Fiesta 1.0 kam im ADAC-Praxis­test als Mildhybrid auf 5,7 Liter pro 100 Kilometer. Vollhybride zeigen, dass sich die Zusatztechnik erst bei konsequentem Elektroeinsatz lohnt: Der Honda Jazz e begnügt sich im gemischten Ecotest-Profil mit 5,3 Liter pro 100 Kilometer und kann im Stadtverkehr mühelos unter die Vier-Liter-Marke rutschen, weil sein E-Motor den Benziner dort weitgehend ersetzt.

Am meisten spart der Plug-in-Hybrid, sofern er regelmäßig geladen wird. Ein Toyota Prius PHEV verbraucht mit voller Batterie lediglich 1,7 Liter Super plus und 11,5 kWh Strom pro 100 Kilometer – damit unterbietet er sogar viele kompakte Elektroautos mit Grünstromtarif.

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