Der VW Tayron 2.0 TDI im Überblick
- 2,0-Liter-Diesel mit 142 kW / 193 PS
- 8,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h
- Allradantrieb serienmäßig im 193-PS-Modell
- Dritte Sitzreihe (optional) – ideal für Familien
- Kofferraumvolumen: bis zu 2.090 Liter
- Verbrauch (WLTP): 6,1–6,8 l/100 km
- Testverbrauch (Langstrecke): ca. 8,5 l/100 km
- Testwagenpreis: über 73.000 €
Lohnt sich der VW Tayron 2.0 TDI?
Der Volkswagen Tayron 2.0 TDI mit 193 PS positioniert sich geschickt zwischen Tiguan und Touareg – mit einem enormem Platzangebot, überzeugendem Langstreckenkomfort und bewährter Dieseltechnik. Er punktet als souveräner Reisedampfer, allerdings trüben einige Detailmängel und ein ambitionierter Preis das Gesamtbild. Wer viel Platz braucht und Wert auf Variabilität legt, findet hier dennoch ein attraktives Angebot – sofern das Budget mitspielt.
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Inhalt
Design | Motoren & Antriebe | Fahreindrücke | Innenräume & Bedienung | Fazit | Technische Daten
Design: Zwischen Familienfreund und Showcar
Der VW Tayron ist ein stattliches SUV mit 4,79 m Länge – gebaut auf der bekannten MQB-Plattform wie der Tiguan. Doch während der Name hierzulande neu klingt, gibt es das Modell in China schon länger. Die höchste R-Line-Ausstattung bringt große Felgen, ein sportlich gezeichnetes Exterieur und viel Lichtspiel mit. Geschmackssache: Manche finden die leuchtenden Rückleuchten samt LED-Band modern, andere überladen. Details wie unlackierte Bremssättel wirken hingegen lieblos.
Praktisch: Die serienmäßig elektrische Heckklappe öffnet den Blick auf den 885 Liter großen Kofferraum (ohne dritte Sitzreihe). Bei umgeklappter zweiter Reihe sind es über 2.000 Liter – ideal nicht nur für Familien, sondern auch für Festivals, den Großeinkauf oder gar zur Übernachtung mit einer Luftmatratze.
Motoren & Antriebe: Diesel, Benzin oder Plug-in-Hybrid?
Unser Testwagen fährt mit einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesle mit 193 PS, 400 Nm Drehmoment und Allradantrieb vor. Das Aggregat ist ein alter Bekannter im Konzern, kombiniert mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Alternativ bietet VW den Tayron mit einem frontgetriebenen 150-PS-Diesel, als Benziner mit bis zu 265 PS oder – besonders spannend – als Plug-in Hybrid mit bis zu 272 System-PS an.
Der Hybrid kombiniert einen 1,5-Liter-Turbobenziner mit E-Motor und kann bis zu 120 km (nach EAER) rein elektrisch fahren. Noch interessanter: Er lädt mit bis zu 50 kW – ungewöhnlich schnell für einen PHEV. Aber einen Haken hat die Sache: In dieser Variante fällt die dritte Sitzreihe weg, da der Akku Platz braucht.
Fahreindruck: Souverän auf Langstrecke
Unsere Testfahrt führt über 700 Kilometer von Greifswald über Berlin nach Bochum – ideale Strecke für einen Reisewagen wie den VW Tayron. Der 193-PS-Diesel zeigt sich dabei angenehm kultiviert, leise und durchzugsstark. Der Normverbrauch von rund 6,1 bis 6,8 l/100 km steigt bei zügiger Autobahnfahrt auf rund 8,5 l – immer noch vertretbar für ein Fahrzeug dieser Größe und Geschwindigkeiten jenseits der 160 km/h.
Besonders überzeugend und auf jeden Fall eine Empfehlung: Das optionale Adaptiv-Fahrwerk DCC Pro. Es federt trotz großer 20-Zoll-Felgen komfortabel, bleibt dabei aber gleichzeitig straff genug für eine stabile Autobahnlage.
Auch die Geräuschdämmung des Tayron kann sich sehen lassen - selbst bei zügigem Tempo sind normallaute Gespräche zwischen den Passagieren kein Problem.
Innenraum & Bedienung: Raum für die Großfamilie
Innen bietet der Tayron reichlich Platz. Selbst in der zweiten Reihe sitzt man sehr bequem. Noch mehr Raum gefällig? Verzichtet man auf die 7-Sitzer-Option lässt sich die Rücksitzbank der Länge nach verschieben und die Rückenlehne einige Zentimeter neigen. Sitzheizung hinten, USB-C-Ports, Sonnenrollos und schwarze R-Line-Akzente erzeugen einen hochwertigen Eindruck. Dazu gibt’s Massagesitze vorn und man sehe und staune, sogar wieder mit Filz ausgeschlagene Türtaschen.
Die dritte Sitzreihe ist dann allerdings eher für Kinder als Notsitze nutzbar – Erwachsene tun sich hier hinten definitiv keinen Gefallen. Kritik verdient zudem die Rückfahrkamera, die dem hohen Fahrzeugpreis nicht gerecht wird. Auch der vordere Getränkehalter ist unpraktisch und dass wie bei einem über 73.000 Euro teuren Auto die Sitze manuell verstellen müssen, ist unverständlich.
Die Bedienung dagegen ist solide: Der Slider für Klima und Lautstärke ist endlich beleuchtet, die Klimasteuerung wird im Mittendisplay dauerhaft angezeigt und das Infotainment-System reagiert insgesamt sehr flüssig. Aber manche Designentscheidungen – z. B. der Startknopf in ungewohnter Form und Position sowie der Gangwahlhebel am Lenkrad – wirken wenig intuitiv. Positiv: Der zentral platzierte Multifunktions-Drehknopf, mit dem man unter anderem die Fahrmodi ändern kann, ist gelungen.
Fazit
Der VW Tayron ist ein echtes Langstreckenauto mit viel Platz, gutem Fahrkomfort und hoher Variabilität. Der 193-PS-Diesel ist kräftig, effizient und passt gut zum Charakter des Tiguan-Bruders. Auch Dämpfung und Geräuschniveau überzeugen auf weiter Strecke. Doch bei aller Reisetauglichkeit gibt es auch Kritik: So zeigt das SUV einige Detailschwächen, wie etwa eine schlechte Rückfahrkamera oder kaum nutzbare Getränkehalter in der Mittelkonsole. Für über 73.000 Euro, die unser Testwagen kosten soll, möchten wir uns zudem nicht mehr die Frage stellen, ob wir die Vordersitze manuell oder elektrisch verstellen wollen. (Text: tv, kd | Bilder: VIQ, Hersteller)
Technische Daten
Modell | VW Tayron 2.0 TDI 4MOTION DSG (2025) |
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Motor | 2,0-Liter R4-Turbodiesel (EA288 Evo) |
Leistung | 142 kW (193 PS) bei 3.500–4.200 U/min |
Drehmoment | 400 Nm bei 1.750–3.250 U/min |
Getriebe | 7-Gang-DSG (Doppelkupplung) |
Antrieb | Allradantrieb (4MOTION) |
Verbrauch (WLTP) | 6,1–6,8 l/100 km |
CO₂-Emissionen (WLTP) | 162–180 g/km |
Abgasnorm | Euro 6e |
Beschleunigung (0–100 km/h) | 8,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 221 km/h |
Abmessungen (L/B/H) | 4.792 x 1.866 x 1.666 mm |
Radstand | 2.790 mm |
Leergewicht | 1.824 kg |
Kofferraumvolumen | 885–2.090 l |
Sitzplätze | 5–7 |
Tankinhalt | 58 l |
AdBlue-Tank | 12 l |
Wendekreis | 12,1 m |
Zul. Anhängelast (gebremst) | 2.300 kg |
Grundpreis (D) | ab ca. 53.840 € |
Testwagenpreis | ca. 73.000 € |