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Hoher Schaltkomfort mit Wandler-Automatik

Gute Automatikgetriebe bieten gegenüber der Handschaltung viele Vorteile und erhöhen den Fahrkomfort, da das Schalten beim Fahren entfällt. Der Klassiker unter den Automatikgetrieben ist dabei die Wandler-Automatik. Erfahre hier, wie sie funktioniert und welche anderen Automatikgetriebe es gibt.

Wandler-Automatik: Der Klassiker unter den Automatikgetrieben

Automatikgetriebe sind ein Segen. Mit ihnen entfällt die Hälfte des Stresses beim Fahren: Gas geben, Bremse und Lenkung bedienen – das ist alles. Mit der richtigen Fahrweise lässt sich zudem Kraftstoff sparen. Angesichts des zunehmenden Verkehrs in unseren Städten ist es nur logisch, dass immer mehr Hersteller ihre Autos damit ausstatten. Die klassische Form ist dabei die Wandler-Automatik, die beispielsweise im VW Polo GT oder von Skoda für mehrere Modelle genutzt wird.

Was ist die Wandler-Automatik?

Die Wandler-Automatik, auch als Drehmomentwandler bekannt, ist die am weitesten verbreitete Form von Automatikgetrieben. Ein Drehmomentwandler ist ein ringförmiges Motorbauteil, das als Bindeglied zwischen Motor und Getriebe fungiert und das vom Motor kommende Drehmoment auf das Getriebe überträgt. Der Drehmomentwandler eines Fahrzeugs übernimmt damit die Aufgabe der Kupplung eines Fahrzeugs mit manuellem Schaltgetriebe.

Drehmomentwandler als Bindeglied

Im Gegensatz zu einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe kommt hier jedoch Flüssigkeit zum Einsatz, um die Kraft auf das Getriebe zu übertragen. So kann das Getriebe schalten, ohne dabei den Motor abzuwürgen. Die genaue Funktionsweise der Wandler-Automatik ist allerdings ziemlich komplex und erfordert fortgeschrittene Kenntnisse zu Berechnungen und Technik in der Strömungsmechanik.

Aufbau und Funktionsweise eines Drehmomentwandlers

Stell dir vor, dass Motor und Getriebe sich gegenüberstehen. Der Drehmomentwandler fungiert als Bindeglied zwischen ihnen und besteht grundsätzlich aus folgenden Bauteilen:

Der Aufbau eines Drehmomentwandlers

Der Raum innerhalb des Drehmomentwandlers ist mit Getriebeflüssigkeit gefüllt, die bei der Übertragung der vom Motor erzeugten Leistung auf das Getriebe hilft.

Wenn du dein Fahrzeug bremst, verringert sich das Drehmoment des Getriebes, aber nicht das des Motors. Das kann dazu führen, dass der Motor abstirbt oder schwerwiegende Schäden entstehen. Um das zu vermeiden, kommt der Drehmomentwandler zum Einsatz. Durch die Getriebeflüssigkeit findet die Energieübertragung in Flüssigkeitsform statt. Dadurch wird das Drehmoment des Motors nicht direkt auf das Getriebe übertragen, sondern durch die Flüssigkeit moduliert. Sie ermöglicht eine sanfte und kontrollierte Reduzierung des Drehmoments, was wiederum Schäden am Motor verhindert. Beim Beschleunigen ermöglicht der Drehmomentwandler wiederum eine sanfte und gleichmäßige Kraftübertragung vom Motor auf das Getriebe.

Vereinfacht funktioniert das so:

Die Funktionsweise eines Drehmomentwandlers

  1. Das Fahrzeug wird gestartet.
  2. Der Motor des Fahrzeugs treibt das Pumpenrad an.
  3. Das Pumpenrad drückt die Übertragungsflüssigkeit zum Turbinenrad.
  4. Hier wird das Drehmoment auf das Getriebe übertragen.
  5. Das Leitrad ist die Barriere, die die Flüssigkeit direkt zurück in die Turbine und nicht in die Pumpe schleudert, was die Effizienz des Systems erhöht.

Als Beispiel: Wenn das Fahrzeug im Leerlauf steht, wird die Getriebeflüssigkeit nur langsam in die Turbine gepumpt, was bedeutet, dass nur sehr wenig Drehmoment über das Getriebe zum Motor gelangt. Beim Beschleunigen wird die Flüssigkeit schneller von der Pumpe zur Turbine gepumpt, sodass sich die Turbine schneller dreht und mehr Drehmoment über das Getriebe übertragen werden kann.

Was sind die Vor- und Nachteile der Wandler-Automatik?

Die Wandler-Automatik zeichnet sich gegenüber anderen Getrieben vor allem durch ein ruckelfreies Schalten aus. Die aktuell sechs bis neun Gänge bestehen aus idealen Planetenradsätzen, die kaum Zugkraftunterbrechung beim Schalten verursachen. Gleichzeitig sorgt die Getriebeflüssigkeit für nahezu verschleißfreies Anfahren und Bremsen und gewährleistet eine längere Lebensdauer des Motors. Zusätzlich sorgt die mechanische Verbindung zwischen Pumpen- und Turbinenrad für einen gesteigerten Wirkungsgrad und ein erhöhtes Drehmoment beim Anfahren. Außerdem ist der Kraftstoffverbrauch gegenüber Schaltgetrieben geringer.

Gegenüber anderen Automatikgetrieben weist die Wandler-Automatik allerdings einen erhöhten Kraftstoffverbrauch auf. Darüber hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie ein Drehmomentwandler versagen kann, von denen einige sehr gefährlich sein können. Ein hohes Maß an Schlupf führt zu einer Überhitzung, die die Elastomerdichtungen beschädigt, die das Getriebeöl im Wandler halten. Wenn die Flüssigkeit dann ausläuft, funktioniert der Wandler nicht mehr einwandfrei und die Statorkupplung bremst eventuell oder sitzt ganz fest. In diesem Fall sind die inneren und äußeren Elemente der Kupplung dauerhaft blockiert, was zu einer schlechten Kraftstoffnutzung führt. Bricht der Stator vollständig, dreht er sich frei und stoppt den Vortrieb des Fahrzeugs. Sobald durch die heiße Flüssigkeit, die sich im Gehäuse des Wandlers bewegt, ein zu hoher Druck entsteht, kann dieser den Wandler aufblähen oder zum Platzen bringen.

Car brake stop hand

Die Automatikgetriebe im Vergleich

Neben der Wandler-Automatik gibt es weitere drei Hauptkategorien von Automatikgetrieben in Straßenfahrzeugen:

  • Wandler-Automatik
  • automatisierte Schaltgetriebe (AMT)
  • stufenlose Getriebe (CVT)
  • Doppelkupplungsgetriebe (DCT)

Automatisierte Schaltgetriebe

Das AMT-Getriebe ist bei kleinen, erschwinglichen Autos recht beliebt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Fahrzeuge mit Handschaltung, bei denen die Kupplung und die Gangwahl elektronisch gesteuert werden. Der Vorteil besteht darin, dass die Technologie auf ein normales Getriebe angewandt wird, sodass die Hersteller kein neues Getriebe entwickeln oder gar eine eigene Montagelinie für den Bau von Automatikgetrieben einrichten müssen. Auch wenn die Technologie für diese Art von Getriebe aus der Formel 1 stammt, wird ein Kleinwagen nicht zum Supersportler.

Das stufenlose Getriebe

Besonders Fahrzeughersteller wie Toyota und Honda verwenden das CVT-Getriebe. Das stufenlose Getriebe hat keine herkömmlichen Zahnräder, sondern arbeitet mit einem Riemenscheibensystem. Auf beiden Seiten eines Riemens befinden sich je zwei kegelförmige Scheiben, die den Motor mit dem Hinterrad verbinden. Der Riemen bewegt sich auf diesen Kegeln auf und ab und ändert so ständig die Übersetzungsverhältnisse, je nach verfügbarem Drehmoment. Dies ermöglicht nahtlose und kontinuierliche Übersetzungsverhältnisse.

Aufgrund der Beschaffenheit des Getriebes und der hohen Reibungsverluste kann es zu einer gewissen Verzögerung kommen, bevor das Fahrzeug beschleunigt. Trotzdem hat das CVT-Getriebe viele Vorteile: Es ist mit Abstand das zuverlässigste von allen, sehr kraftstoffsparend und schaltet, abgesehen von den Geräuschen, sanfter als jedes andere Getriebe.

Doppelkupplungsgetriebe

Das Doppelkupplungsgetriebe (DSG, PDK oder DCT) ist das komplexeste dieser Gruppe und hochwertigen Fahrzeugen der Mittelklasse, oberen Mittelklasse und Oberklasse vorbehalten.

Die DSG-Getriebe sind auch automatisierte Schaltgetriebe, verwenden aber zwei Kupplungen und zwei Teilgetriebe. Eine Kupplung bedient die ungeraden Gänge, die andere Kupplung die geraden Gänge. So wird immer bereits der nächste Gang eingelegt, wenn noch im aktuellen Gang gefahren wird. Auf diese Weise gewährleistet das Automatikgetriebe einen nahtlosen Schaltvorgang. DSG-Getriebe sind aufgrund ihrer umfangreichen Programmierung sehr viel sparsamer und schalten am schnellsten.

Die Vor- und Nachteile der Automatikgetriebe im Überblick

Vorteile Nachteile
Wandler-Automatik Nahezu verschleißfreies Anfahren und kaum Zugkraftunterbrechung Hohes Maß an Schlupf führt zu einer Überhitzung und Flüssigkeit kann auslaufen
Automatisiertes Schaltgetriebe Günstige Anschaffungskosten und kein Mehrverbrauch Höherer Verschleiß und wenig Anfahrt Komfort
Stufenloses Getriebe Beschleunigung ohne Schaltpausen oder Zugkraftunterbrechung und laufruhig Höherer Verschleiß und laute Motorengeräusche
Doppelkupplungsgetriebe Verbesserte Beschleunigung und sparsamer Kraftstoffverbrauch Hohe Reparaturkosten und auftretende Anfahrt-Störungen

8 Tipps für eine hohe Lebenserwartung der Wandler-Automatik

Automatikgetriebe-Reparaturen können sehr komplex und entsprechend kostspielig werden. Deshalb solltest du einige Dinge beachten, um die Lebensdauer des Automatikgetriebes zu verlängern und einen Ausfall des Getriebes zu verhindern.

8 Tipps-Tipp 1 Bei vielen Pkw, leichten Lkw und Geländewagen ist das Prüfen der Getriebeflüssigkeit so einfach wie das Prüfen des Motoröls: Ziehe bei laufendem Motor den Messstab heraus, wische ihn ab, stecke ihn wieder ein. Warte einen Moment und ziehen ihn dann heraus, um einen genauen Messwert zu erhalten. Wenn der Flüssigkeitsstand zu niedrig ist, ist möglicherweise ein Leck vorhanden. Die Flüssigkeit selbst sollte eine leuchtend rote Farbe haben, klar sein und süßlich riechen. Wenn sie trüb oder dunkel ist oder nach faulendem Fisch riecht, ist Vorsicht geboten. Ein Getriebespezialist sollte sich umgehend das Auto ansehen.

Die richtige Art von Getriebeöl verwenden: Schaue immer in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs nach, um festzustellen, welche Art von Getriebeöl gefordert ist. Das falsche Getriebeöl kann sich als Todsünde für das Automatikgetriebe herausstellen.

8 Tipps-Tipp 2

Das Kühlsystem trägt dazu bei, den Motor vor Überhitzung zu schützen und sorgt außerdem dafür, dass das Getriebeöl gekühlt wird. Bei einem defekten Kühlsystem ist die Beschädigung des Getriebes wahrscheinlicher als die des Motors. Grund dafür ist, dass moderne Motoren bei Überhitzung automatisch abschalten - Getriebe hingegen nicht.

8 Tipps-Tipp 3 Im Allgemeinen solltest du einmal im Jahr das Getriebe spülen lassen. Nähere Infos dazu findest du in der Regel in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Denn wie nachhaltig das Getriebeöl ist, hängt auch von der Betriebstemperatur des Fahrzeugs und der jährlichen Fahrleistung ab.

8 Tipps-Tipp 4 Bringe das Fahrzeug vollständig zum Stehen, bevor du den Gang wechselst. Ansonsten wird das Getriebe überlastet, was langfristig zu Problemen führen kann.

8 Tipps-Tipp 5 Lasse dem Auto Zeit, sich aufzuwärmen, bevor du losfährst. Bei einem Kaltstart ist der Verschleiß um ein Vielfaches höher, als es bei warmem Getriebeöl der Fall ist.

8 Tipps-Tipp 6 Fahre nicht über einen längeren Zeitraum mit einem Ersatzreifen. Falsche Reifengrößen oder das Fahren mit einem kleineren Reservereifen über einen längeren Zeitraum hinweg sind absolute Todsünden für das Automatikgetriebe. Dadurch werden auch andere Teile des Fahrzeugs in Mitleidenschaft gezogen. So kann beispielsweise eine komplette Achsvermessung notwendig werden, weil sich die Spur verstellt hat. Ist ein Rad von ungleicher Größe vorhanden, wird nach einiger Zeit auch das Getriebe unnötig belastet.

8 Tipps-Tipp 7 Das Automatikgetriebe deines Fahrzeugs hat möglicherweise einen Filter, der von Zeit zu Zeit gewechselt werden muss. Ob ein Auto mit einem Getriebefilter ausgestattet ist, hängt ganz von der Marke und dem Modell ab. Der Filter sollte jedes Mal nach dem Getriebeölwechsel ausgetauscht werden.

8 Tipps-Tipp 8 Versuche, das Fahrzeug nicht zum Abschleppen zu verwenden oder mit einem Anhänger zu fahren. Wird ein Fahrzeug mit Wandler-Automatik zum Ziehen schwerer Lasten verwendet, insbesondere bei heißen Außentemperaturen, kann das Getriebeöl oxidieren oder verbrennen, was wiederum das Getriebe stark beschädigen kann.

Fazit

Autos mit Automatikgetrieben haben gegenüber manueller Schaltung viele Vorteile und immer mehr Menschen entscheiden sich für ein solches Fahrzeug. Dabei gibt es unterschiedliche Technologien, die die Arbeit der Kupplung ersetzen. Die Wandler-Automatik nutzt dafür einen Drehmomentwandler und ist bisher die verbreitetste Version. Zwar gibt es Automatikgetriebe, die deutlich kraftstoffsparender sind - trotzdem ist dieses System sehr effizient und garantiert ein nahezu verschleißfreies Anfahren.

FAQ

Ein Automatikgetriebe funktioniert je nach Aufbau durch eine komplexe Anordnung von Planetenrädern, Schaltgabeln und hydraulischen Systemen. Es ermöglicht ein reibungsloses Schalten zwischen den verschiedenen Fahrstufen, ohne dass der Fahrer manuell eingreifen muss. Damit wird eine optimale Leistung und Effizienz beim Fahren gewährleistet.

Die Lebensdauer eines Automatikgetriebes hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Wartung, Fahrstil und Fahrzeugmodell. Bei regelmäßiger Wartung und sachgemäßer Handhabung kann ein Automatikgetriebe oft mehrere hunderttausend Kilometer halten. Im Durchschnitt sind bei etwa 150.000 bis 250.000 Kilometern größere Reparaturen erforderlich.

Die Qualität von Automatikgetrieben hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des jeweiligen Modells und der Baujahre. Einige Automobilhersteller wie Toyota, Honda, und Lexus werden für die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit ihrer Automatikgetriebe gelobt, Audi und BMW sind dagegen für ihre leistungsfähigen Doppelkupplungsgetriebe bekannt.

Es gibt Wandler-Automatikgetriebe, stufenlose Getriebe (CVT), Doppelkupplungsgetriebe (DSG), und automatisierte Schaltgetriebe (AMT). Jede Art hat ihre eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Leistung, Effizienz und Fahrkomfort.

In der Regel bieten Automatikgetriebe eine komfortable und einfache Fahrerfahrung, erfordern jedoch regelmäßige Wartung, um ihre Leistung und Lebensdauer zu erhalten. Dabei ermöglichen sie aber einen geringeren Kraftstoffverbrauch als Schaltgetriebe, da sie automatisch für die optimalen Drehzahlen sorgen.

In der Regel können die Kosten für das Spülen eines Automatikgetriebes zwischen 100 und 300 Euro liegen. Die genauen Kosten variieren aber je nach Fahrzeugmodell, Werkstattstandort und Aufwand.

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