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Standheizung: Funktion, Einbau, Kosten und mehr

Ob als Extra gleich mit an Bord oder zum Nachrüsten: In der kalten Jahreszeit sorgt eine Standheizung für Wärmekomfort und spart lästiges Eiskratzen. Unser Ratgeber zeigt, welche Varianten es gibt und beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.

Warum Standheizung? Die Vorteile für Komfort und Motor

klimaanlage

Ein warmer Innenraum ist nicht nur beim Wintercamping im Wohnmobil gefragt, sondern erweist sich auch im Alltagsbetrieb des Pkw als sinnvoll. Das gilt besonders bei frostigen Temperaturen, wenn zum Beispiel die Scheiben vom Eis befreit werden müssen. Denn zum Abtauen vor der Fahrt einfach den Motor laufen zu lassen, ist verboten und kann mit einem Bußgeld bestraft werden.

Komfort, Verkehrssicherheit und Motorschutz, das sind die wichtigsten Vorteile beim Einsatz einer Standheizung:

  • Zeitersparnis: Die Standheizung sorgt dafür, dass die Scheiben vor Beginn der Fahrt rechtzeitig abtauen können. Das spart morgens Zeit.
  • Freie Sicht: Die Standheizung trocknet die Innenraumluft und reduziert so das Beschlagen der Scheiben auch bei feuchter Witterung.
  • Komfort: Dank der Vorheizfunktion der Standheizung kann die Fahrt schon in einem warmen Fahrzeug angetreten und Jacke oder Mantel abgelegt werden. Im Verkehr beim Blick über die Schulter wird so volle Bewegungsfreiheit ermöglicht. Außerdem bleibt der Innenraum im Falle eines Staus warm, ohne den Motor weiter laufen lassen zu müssen.
  • Motor vorwärmen: Die wasserbasierte Standheizung wärmt das Kühlwasser im System und sorgt dafür, dass der Motor vor dem Start bereits vorgewärmt ist. So können Verschleiß durch Kaltstart und Kraftstoffverbrauch reduziert werden.

Wasserstandheizung, Elektroheizung und Co. – große Auswahl für jeden Geschmack

Es gibt unterschiedliche Systeme und Leistungsklassen für Standheizungen, die für den Einsatz in Pkw, Lkw, Wohnmobilen oder Campern wie den beliebten VW T4, T5 oder T6 angepasst sind. Welche Anlage geeignet ist, hängt dabei von der Art der Energieversorgung und der Größe des Innenraums ab. Diese Produkte stehen zur Auswahl:

  • Kraftstoffbetriebene Standheizungen: Heizsysteme für den Innenraum, die mit Diesel oder Benzin arbeiten und in der Regel für Pkw oder Camper eingesetzt werden.
  • Elektrostandheizungen: Zusatzsysteme zur Motorheizung oder ein Heizlüfter für den Innenraum, die an eine normale Haushaltssteckdose angeschlossen werden und in Wohnmobilen oder auch im Pkw zum Einsatz kommen können.
  • Gasstandheizungen: Mobile Geräte vor allem zum Einsatz in Wohnmobilen, die an die Gasflasche angeschlossen werden und den Innenraum ohne Verbrauch aus dem Diesel- oder Benzintank wärmen.
  • Wasserstandheizungen: Im Motorraum verbaute, kraftstoffbetriebene Systeme, die das Kühlwasser erhitzen und die dort erzeugte Wärme über das Gebläse in den Innenraum leiten.
  • Luftstandheizungen: Im Innenraum verbaute Systeme, etwa mit Gasbetrieb, die die Luft über einen Brenner direkt erhitzen und vielfach in Lkw-Kabinen oder Campingmobilen zum Einsatz kommen.

Wasserstandheizung in modernen Pkws – so funktioniert sie

In modernen Pkws werden meist Wasserstandheizungen eingebaut. Erfahre im Folgenden, wie sie funktionieren:

Im ersten Schritt bläst ein Brennluftgebläse Sauerstoff in die zugehörige Brennkammer. Ein Teil der Luft wird dabei in eine Nebenkammer abgeführt, die vorher mit einem Glühstift vorgeheizt wurde. Nach dem Erreichen einer bestimmten Temperatur in der Kammer beginnt das Einpumpen von Kraftstoff in diese. Mithilfe des Glühstifts entzündet sich dann das Luft- und Brennstoffgemisch. Es entsteht eine Flamme, die in die Brennkammer gelangt. Sobald die Flamme sich stabilisiert hat, schaltet sich der Glühstift automatisch aus.

Im nächsten Schritt wird die entstandene Wärme durch den Wärmeüberträger auf das Kühlmittel übertragen. Der Kühlwasserumlauf muss während des gesamten Betriebs der wasserbasierten Standheizung gewährleistet sein. Hierfür wird eine elektrische Umwälzpumpe genutzt.

Sobald das Wasser erwärmt ist, strömt es weiter zum Wärmetauscher der Fahrzeugheizung. Über das Fahrzeuggebläse gelangt die Wärme dann in den Innenraum des Wagens. Sobald das Kühlwasser 70 Grad Celsius erreicht hat, schaltet das Steuergerät automatisch auf den Teillastbetrieb, wodurch Energie gespart wird.

Standheizungen nachrüsten: Kosten

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Viele Fahrzeughersteller bieten für Autos den Einbau einer Diesel- oder Benzinstandheizung ab Werk gegen einen Aufpreis an. Eine Alternative ist der nachträgliche Einbau eines kraftstoffbetriebenen Systems, bei dem Heizung, Steuerelemente und Leitungen verbaut werden.

Als Sonderausstattung in einem Neuwagen kann eine Standheizung teuer werden. Je nach Marke und Modell reichen die Preise für Pkw-Standheizungen von knapp über 1.000 Euro bis zu fast 2.000 Euro. Deutlich günstiger wird es aber auch beim Nachrüsten nicht. Die Preise für eine Wasserstandheizung mit Diesel- oder Benzinbetrieb beginnen bei etwa 800 Euro. Hinzu kommen noch einmal bis zu etwa 500 Euro für das elektronische Steuergerät der Standheizung. Günstiger ist die Nachrüstung eines vorhandenen Zusatzheizers bei Dieselautos, der ab gut 150 Euro zur Standheizung erweitert werden kann.

Abhängig von Arbeitsaufwand und Werkstatt kostet der Einbau einer Standheizung zwischen 200 und 500 Euro. Für die Installation sind Werkstätten oder Fachbetriebe zuständig, um die Betriebssicherheit von Fahrzeug und Standheizung zu gewährleisten. Eigenständiges Basteln sollte beim Thema Standheizung eher vermieden werden.

Standheizungen zum Nachrüsten werden von verschiedenen Firmen angeboten. Es gibt also die Möglichkeit, sich zwischen unterschiedlichen Anbietern zu entscheiden. Zu den bekannten Herstellern zählen beispielsweise Webasto, Eberspächer, Defa, Ritter, Calix oder Truma.

Ab Werk oder Nachrüsten?

Egal, ob die Standheizung im Neuwagen ab Werk gekauft oder nachgerüstet wird: Eine Standheizung ist in jedem Fall eine bewusste Investition. Wer sich beim Kauf des Neuwagens nicht sicher ist, ob eine Standheizung benötigt wird, kann sich mit der Überlegung also getrost Zeit lassen: Das Nachrüsten und der Kauf ab Werk kostet ungefähr gleich viel.

Betrieb der Standheizung – Fernbedienung, Verbrauch und Co.

Ob Luft- oder Wasserstandheizung – die meisten Anlagen lassen sich bequem ohne technische Vorkenntnisse bedienen. Wie viel Vorlaufzeit ein System benötigt und wie viel Kraftstoff es verbraucht, kann dabei je nach Einstellungen variieren. Das muss beim Betrieb der Standheizung beachtet werden:

  • Einstellungen: Je nach Hersteller und Typ sind Standheizungen mit einer elektronischen Steuerung ausgestattet, über die sich die Betriebszeit oder auch die gewünschte Temperatur auswählen lässt.
  • Bedienung: Standheizungen können über das Steuergerät manuell oder über eine Programmautomatik bedient werden. Oft gibt es als Option eine Fernbedienung sowie die Möglichkeit zur Bedienung per App über ein Smartphone.
  • Vorlaufzeit: Je nach Außentemperatur und Innenraumvolumen des Fahrzeugs sollte die Standheizung gut eine halbe Stunde vor der Fahrt eingeschaltet oder entsprechend programmiert werden.
  • Verbrauch: Bezieht die Standheizung ihre Energie aus dem Kraftstofftank, verbraucht sie in einer Stunde im Schnitt etwa 0,5 Liter Diesel oder Benzin.
  • Batterie: Zum Starten braucht auch eine kraftstoffbetriebene Standheizung Energie aus der Bordbatterie. Wird die Batterie bei Kurzstreckenfahrten und Frosttemperaturen unzureichend geladen, sollte ihre Kapazität regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf ein externes Ladegerät angeschlossen werden.

Fazit: Kauf oder Nachrüsten einer Standheizung lohnt sich

Wer in Camper oder Wohnmobil unterwegs ist, schafft mit einer kraftstoffbetriebenen Standheizung oder mit einer Gasheizung angenehme Temperaturen in der Kabine. Im Alltag sorgt die Diesel- oder Benzinstandheizung aber nicht nur für Wohlfühltemperaturen, sondern macht Eiskratzen überflüssig und verhindert beschlagene Scheiben. Mehr Komfort und ein Plus an Verkehrssicherheit sprechen für die Anschaffung einer Standheizung, die per Fernbedienung oder App leicht zu bedienen ist.

Ein wichtiger Aspekt bei den Kosten bleibt: Preislich macht der Kauf eines Neuwagens mit Standheizung ab Werk oder das Nachrüsten einer Standheizung kaum einen Unterschied.

FQA

Wenn keine Garage vorhanden ist und das Auto ungeschützt steht, ist eine Standheizung auf jeden Fall sinnvoll. Sie kann bereits vor dem Start und ohne Motorenleistung Wärme erzeugen und somit an kalten Tagen vor dem Starten für angenehme Temperaturen sorgen. Das macht Eiskratzen überflüssig, verhindert beschlagene Scheiben und sorgt damit allgemein für eine bessere Sicht. Außerdem spart es am Morgen Zeit.

Standheizungen haben typischerweise eine Leistung von 3 bis 5 kW. Eine 5-kW-Heizung, die ihre Energie aus dem Kraftstofftank bezieht, verbraucht etwa 0,5 Liter pro Stunde. Elektrische Standheizungen verbrauchen etwa 3 kWh Strom.

Zunächst wird Sauerstoff durch eine Brennkammer in eine Nebenkammer abgeführt, die vorher mit einem Glühstift vorgeheizt wurde. Im nächsten Schritt wird die entstandene Wärme durch den Wärmeüberträger auf das Kühlmittel übertragen. Dafür wird eine elektrische Umwälzpumpe genutzt. Sobald das Wasser erwärmt ist, strömt es weiter zum Wärmetauscher der Fahrzeugheizung und über die normalen Heizdüsen ins Auto.

Manche Standheizungen wärmen neben dem Innenraum auch den Motor vor. Das hat den Effekt, dass der Motor nach dem Start weniger verbraucht, weniger stark verschleißt und weniger Schadstoffe ausstößt als beim Kaltstart.

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