Ein warmer Innenraum ist nicht nur beim Wintercamping im Wohnmobil gefragt, sondern erweist sich auch im Alltagsbetrieb des Pkw als sinnvoll. Das gilt besonders bei frostigen Temperaturen, wenn zum Beispiel die Scheiben vom Eis befreit werden müssen. Denn zum Abtauen vor der Fahrt einfach den Motor laufen zu lassen, ist verboten und kann mit einem Bußgeld bestraft werden.
Komfort, Verkehrssicherheit und Motorschutz, das sind die wichtigsten Vorteile beim Einsatz einer Standheizung:
Es gibt unterschiedliche Systeme und Leistungsklassen für Standheizungen, die für den Einsatz in Pkw, Lkw, Wohnmobilen oder Campern wie den beliebten VW T4, T5 oder T6 angepasst sind. Welche Anlage geeignet ist, hängt dabei von der Art der Energieversorgung und der Größe des Innenraums ab. Diese Produkte stehen zur Auswahl:
In modernen Pkws werden meist Wasserstandheizungen eingebaut. Erfahre im Folgenden, wie sie funktionieren:
Im ersten Schritt bläst ein Brennluftgebläse Sauerstoff in die zugehörige Brennkammer. Ein Teil der Luft wird dabei in eine Nebenkammer abgeführt, die vorher mit einem Glühstift vorgeheizt wurde. Nach dem Erreichen einer bestimmten Temperatur in der Kammer beginnt das Einpumpen von Kraftstoff in diese. Mithilfe des Glühstifts entzündet sich dann das Luft- und Brennstoffgemisch. Es entsteht eine Flamme, die in die Brennkammer gelangt. Sobald die Flamme sich stabilisiert hat, schaltet sich der Glühstift automatisch aus.
Im nächsten Schritt wird die entstandene Wärme durch den Wärmeüberträger auf das Kühlmittel übertragen. Der Kühlwasserumlauf muss während des gesamten Betriebs der wasserbasierten Standheizung gewährleistet sein. Hierfür wird eine elektrische Umwälzpumpe genutzt.
Sobald das Wasser erwärmt ist, strömt es weiter zum Wärmetauscher der Fahrzeugheizung. Über das Fahrzeuggebläse gelangt die Wärme dann in den Innenraum des Wagens. Sobald das Kühlwasser 70 Grad Celsius erreicht hat, schaltet das Steuergerät automatisch auf den Teillastbetrieb, wodurch Energie gespart wird.
Viele Fahrzeughersteller bieten für Autos den Einbau einer Diesel- oder Benzinstandheizung ab Werk gegen einen Aufpreis an. Eine Alternative ist der nachträgliche Einbau eines kraftstoffbetriebenen Systems, bei dem Heizung, Steuerelemente und Leitungen verbaut werden.
Als Sonderausstattung in einem Neuwagen kann eine Standheizung teuer werden. Je nach Marke und Modell reichen die Preise für Pkw-Standheizungen von knapp über 1.000 Euro bis zu fast 2.000 Euro. Deutlich günstiger wird es aber auch beim Nachrüsten nicht. Die Preise für eine Wasserstandheizung mit Diesel- oder Benzinbetrieb beginnen bei etwa 800 Euro. Hinzu kommen noch einmal bis zu etwa 500 Euro für das elektronische Steuergerät der Standheizung. Günstiger ist die Nachrüstung eines vorhandenen Zusatzheizers bei Dieselautos, der ab gut 150 Euro zur Standheizung erweitert werden kann.
Abhängig von Arbeitsaufwand und Werkstatt kostet der Einbau einer Standheizung zwischen 200 und 500 Euro. Für die Installation sind Werkstätten oder Fachbetriebe zuständig, um die Betriebssicherheit von Fahrzeug und Standheizung zu gewährleisten. Eigenständiges Basteln sollte beim Thema Standheizung eher vermieden werden.
Standheizungen zum Nachrüsten werden von verschiedenen Firmen angeboten. Es gibt also die Möglichkeit, sich zwischen unterschiedlichen Anbietern zu entscheiden. Zu den bekannten Herstellern zählen beispielsweise Webasto, Eberspächer, Defa, Ritter, Calix oder Truma.
Ab Werk oder Nachrüsten?
Egal, ob die Standheizung im Neuwagen ab Werk gekauft oder nachgerüstet wird: Eine Standheizung ist in jedem Fall eine bewusste Investition. Wer sich beim Kauf des Neuwagens nicht sicher ist, ob eine Standheizung benötigt wird, kann sich mit der Überlegung also getrost Zeit lassen: Das Nachrüsten und der Kauf ab Werk kostet ungefähr gleich viel.
Ob Luft- oder Wasserstandheizung – die meisten Anlagen lassen sich bequem ohne technische Vorkenntnisse bedienen. Wie viel Vorlaufzeit ein System benötigt und wie viel Kraftstoff es verbraucht, kann dabei je nach Einstellungen variieren. Das muss beim Betrieb der Standheizung beachtet werden:
Wer in Camper oder Wohnmobil unterwegs ist, schafft mit einer kraftstoffbetriebenen Standheizung oder mit einer Gasheizung angenehme Temperaturen in der Kabine. Im Alltag sorgt die Diesel- oder Benzinstandheizung aber nicht nur für Wohlfühltemperaturen, sondern macht Eiskratzen überflüssig und verhindert beschlagene Scheiben. Mehr Komfort und ein Plus an Verkehrssicherheit sprechen für die Anschaffung einer Standheizung, die per Fernbedienung oder App leicht zu bedienen ist.
Ein wichtiger Aspekt bei den Kosten bleibt: Preislich macht der Kauf eines Neuwagens mit Standheizung ab Werk oder das Nachrüsten einer Standheizung kaum einen Unterschied.