Der neue Tesla Model Y RWD auf einen Blick
- Einstiegsmodell mit Hinterradantrieb
- Über 400 km reale Reichweite
- Komfortabler als das AWD-Modell
- Sehr gutes Infotainment mit vielen Funktionen
- Preislich rund 10.000 Euro günstiger als AWD
- Tempomat-Bug bei Spurwechsel stört auf der Autobahn
- Grundpreis (Deutschland) ab 45.970 Euro
Modellübersicht | Fahreindruck | Reichweite & Laden | Innenraum & Ausstattung | Autopilot & Assistenz | Fazit | Technische Daten
Modellübersicht: Das Einstiegs-Tesla-SUV mit Charakter
Während wir beim letzten Test des Tesla Model Y AWD vor allem die beeindruckende Beschleunigung und Traktion lobten, geht es beim RWD entspannter zu. Der Einstieg in die Tesla-SUV-Welt ist mittlerweile rund 10.000 Euro günstiger zu haben - dank einer Achse weniger unter Strom und etwas weniger Leistung (220 kW). Zusätzlich bietet die hinterradgetriebene Variante Vorteile bei der Effizienz. Wer nicht jeden Ampelstart gewinnen muss, wird den Allrad ohnehin kaum vermissen. Auch der Hecktriebler erreicht Tempo 100 aus dem Stand nach gut 6,9 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h.
Fahreindruck: Komfortabler Gleiter mit guten Manieren
Das Tesla Model Y RWD sorgt generell für einige Überraschungen. So ist er kein zwanghaft auf Sportlichkeit optimierter Hochbeiner, sondern ein durchaus kommoder Alltagsbegleiter. Unebenheiten bügelt das Fahrwerk bemerkenswerterweise etwas souveräner weg als das AWD-Modell. Die Lenkung bleibt leichtgängig, die Abstimmung insgesamt gutmütig. Trotz Hinterradantrieb bleibt eine angenehm neutrale Balance, selbst bei Nässe. Für die meisten Pendler oder Familien dürfte das Fahrverhalten genau richtig abgestimmt sein – ruhig, stressfrei, langstreckentauglich.
Reichweite & Laden: Effizienter Antrieb, schneller geladen
Die realistische Reichweite liegt im Alltag bei etwas über 400 Kilometern - Verbräuche deutlich unterhalb der 15 kWh auf 100 Kilometer sind insbesondere im rekuperationsgünstigen Stadtverkehr keine Seltenheit. Da gehört Tesla weiterhin zu den Top-Playern im E-Auto-Spiel. An der Ladesäule geht es ebenfalls flott voran: Mit bis zu 175 kW DC stehen nach vergleichsweise kurzen Standzeiten wieder ausreichend Elektronen zum Weiterfahren bereit. Mehr als 30 Minuten hat es in der Regel nie gedauert, um das Model Y von rund zehn auf 80 Prozent zu laden.
Besitzer einer PV-Anlage (und Laternenparker) werden es zudem zu schätzen wissen, dass AC mit bis zu 11 kW (dreiphasig) geladen werden kann.
Innenraum & Ausstattung: Mut zur Farbe trifft Hightech
In Sachen Farbgestaltung setzt der Testwagen derweil ein klares Statement: Außen Ultra-Red, innen weißes Kunstleder - eine ungewöhnliche, aber für unseren Geschmack sehr edle Kombination, die man auf deutschen Straßen selten sieht. Der Innenraum bleibt gewohnt Tesla: klar, aufgeräumt, minimalistisch - aber auch großzügig. Besonders die Kniefreiheit im Fond und der Kofferraum samt Frunk machen das Model Y zur praktischen Familienkutsche.
Was ferner bleibt, ist das überragende Infotainment: flüssig, intuitiv, mit cleveren Updates und Gimmicks wie Kino, Spiele oder Dog Mode. Musikstreaming, Navigation, Routenplanung mit Ladeinfrastruktur – alles wie aus einem Guss. Hinterbänkler genießen zudem das neue Display in Kniehöhe - sicherlich nicht ideal positioniert, aber immerhin serienmäßig. Das Cockpit wirkt unterm Strich weiterhin futuristisch und ist doch kinderleicht zu bedienen. Nur klassische Tasten darf man eben nicht erwarten. Anders als beim Model 3 Facelift, ist jedoch der klassische Lenkstockhebel erhalten geblieben - na immerhin.
Autopilot & Assistenz: Kleine Marotte, großer Frust
Blicken wir auf die zahlreichen Assistenten: Der mitgelieferte Autopilot in der Basisversion arbeitet wie gehabt solide: Spur halten, Abstand regeln, entspannt durch den Verkehr gleiten. Eigentlich. Denn ein Problem bleibt: Beim Betätigen des Blinkers und Einleiten des Spurwechsels deaktiviert sich in aller Regelmäßigkeit der Tempomat, was den sonst harmonischen Assistentenfluss abrupt unterbricht. Hier sollte Tesla noch einmal nacharbeiten.
Fazit
Das Tesla Model Y RWD ist viel mehr als eine Sparversion. Wer auf den Allradantrieb der stärkeren Variante verzichten kann, erhält mit dem Einstiegsmodell einen komfortablen, effizienten und fair bepreisten Allrounder. An die 400 Kilometer sind mit einer Ladefüllung am Stück möglich, dazu gibt es ein gefälliges Design, einen aufgewerteten Innenraum und ein Infotainment, das kaum Wünsche übriglässt. Einziges echtes Manko bleibt der Tempomat-Bug beim Spurwechsel. Ein Detail, das Tesla endlich in den Griff bekommen sollte. (Text und Bild: Maximilian Fisseler)
Technische Daten
Modell | Tesla Model Y RWD |
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Leistung | 220 kW (299 PS) |
Drehmoment | ca. 420 Nm |
Batteriekapazität | 60 kWh (geschätzt, brutto) |
Elektrische Reichweite | bis zu 500 km (WLTP) |
Ladeleistung (AC/DC) | 11 kW / bis zu 175 kW |
Antrieb | Hinterradantrieb, 1-Gang-Reduktion |
Verbrauch kombiniert | 13,9 kWh/100 km (WLTP) |
CO₂-Emissionen kombiniert | 0 g/km |
CO₂-Klasse | A |
Beschleunigung (0–100 km/h) | 6,9 s |
Höchstgeschwindigkeit | 201 km/h |
Abmessungen (L/B/H) | 4,75 m / 1,92 m / 1,62 m |
Radstand | 2,89 m |
Wendekreis | 12,1 m |
Kofferraumvolumen | 854 l + 117 l (Frunk) |
Leergewicht | ca. 1.900 kg |
Zuladung | ca. 390 kg |
Anhängerlast (gebremst) | 1.600 kg |
Grundpreis | ab 45.970 Euro |