Renault Arkana: Très chic – aber auch très praktisch?

Hallo, ich bin der Kai von AutoScout24 und diese Schönheit hier ist ein Renault Arkana. 2008, vor einer gefühlten Ewigkeit, hat BMW mit dem X6 ein komplett neues Designkonzept vorgestellt: Das viertürige Coupé für Menschen, die eigentlich ein SUV kaufen wollen. Anscheinend haben die Franzosen etwas länger gebraucht, um sich mit diesem Konzept anzufreunden. Nun ist er aber da, der Arkana. Nach dem lateinischen Begriff arcanum, das Geheimnis. Interessant ist ja, dass der Arkana ein richtiger Weltbürger ist. Gebaut wird er nämlich bei dem Partner von Renault, bei Samsung in Südkorea. Die Motoren wiederum kommen aus Japan von Nissan, sind von einer HR-Baureihe und werden in diversen Autos verbaut, unter anderem bei Lada. Die sitzen hier in Tolyatti. Bei Dacia hier in Rumänien und bei Mercedes-Benz in Stuttgart, also da sitzt die Firma. Und der Mutterkonzern selber natürlich sitzt in Frankreich. Was übrigens ganz interessant ist: Renault ist eine der wenigen größeren Firmen, die keine Autos in China verkaufen und keine Autos mehr in den USA. Übrigens ist das sehr gut, dass der Arkana bei Samsung gebaut wird, weil die Koreaner haben eine sehr hohe Arbeitsethik. Das heisst, die Qualität in dem Auto, das kann ich jetzt schon sagen, ist sehr gut. So die Farbe heißt übrigens DeZir, DeZir Red. Desire heißt ja bekanntermaßen im französischen Begierde und das passt ziemlich gut. So, was haben wir unter der Haube. Einen 145 PS starken Hybrid, E-Tech Hybrid heißt das bei Renault. Dann gibt es noch einen 140 oder 160 PS starken Mild-Hybrid. Hier ist eine spezielle Art des Getriebes verbaut. In der Kombination mit dem Motor und dem E-Motor. Dazu später mehr. Was es nicht mehr geben wird, eine Hand gerissene Variante und was es auch nicht geben wird, ist einen reinen Stromer. Also bis jetzt. Und einen Diesel, also immer Benzin und immer Hybrid-Form in irgendeiner Variante. Typisch Renault, schlüsselloser Zugang. Aber kommen wir zur Dachlinie: Die fällt nach hinten stark ab und ist praktisch nicht praktisch, also praktisch komplett unpraktisch. Kommen wir zum Kofferraum: Und zwar hat der ein Volumen von 480 Liter, umgelegt 1263 Liter. Nun ist es ja so, bei Design ist es immer ganz wichtig, dass man reduziert, sodass es wirkt. Hier ist richtig reduziert worden, hier sind nämlich keine Haken drin, keine Ösen und auch kein Netz. Und auch hier drunter ist keine Ablage. Hier ist nur das fünfte Rad im Wagen sozusagen. Ja, womit wir einfach bei einer Sache wären, die wir schon hier bei der Seite festgestellt haben. Unpraktisch, weil ich kann hier drin nichts fixieren. Obwohl das Kofferraumvolumen eigentlich für die Karosserieform richtig groß ist. Aber sobald die Klappe wieder zu ist, kommt natürlich die Schokoladenseite des Arkana wieder zum Vorschein. Dieses wirklich schöne dominante Heck. Das liegt in erster Linie daran, dass das Verhältnis Glas zu Metall Fläche sehr verschoben ist. Wir haben also hier richtig viel Fläche und oben diese kleine Coupé-Scheibe. Naja, und der RS-Brützel hier drauf tut natürlich sein übriges. Also das sieht wirklich top aus. Kai, sind die Auspuffrohre eigentlich echt? Nein, natürlich nicht. Aber hier kannst du, schau das sind Griffstücke, Power Lifting machen mit dem Auto. So, jetzt aber zu diesem wirklich wunderschönen Innenraum. Das ist wirklich sehr gefällig und von der Bedienbarkeit einfach super gelöst, weil hier ist dieses Zusammenspiel zwischen Touch-Display und Tasten einwandfrei. Aber gehen wir das mal nacheinander durch. Einmal haben wir hier das wunderschöne Lenkrad, unten übrigens mit dem RS Emblem von Renault Sport. Womit wir auch mal geklärt haben wofür RS bei Renault steht. Eben nicht für Rallye Sport, sondern für Renault Sport. Und in einer Sache ist Renault sich richtig treu geblieben, oder ob bei den Franzosen, weil in der festen Überzeugung, dass sie mit ihren Standard-Autos überall hinkommen, bauen sie keine Offroader. Es gibt keine SUVs aus französischer Produktion. Nehmen wir den Kadjar, der ist natürlich von Nissan. Und auch der Koleos, der ist auch von Nissan. Die haben sie nicht selber entwickelt, den holen die von ihren Partnern aus Japan. Und so gibt es einfach überhaupt keinen Offroader von denen. Keine G-Klasse, keinen Defender, irgendwas Vergleichbares. Und was heißt das für unseren Arkana hier? Den gibt es natürlich nur mit Frontantrieb und nicht mit Allrad und auch kein Übersetzungsgetriebe oder irgendwas. Keine Chance. Wir haben hier eine Tastenleiste, die sich hier weiterzieht. Komme ich gleich zu. Wie gesagt, das Lenkrad, einige Bedienungen hier drüber und hier dahinter, ganz typisch und auch für viele Renaultfahrer ganz wichtig, die Radio-Bedienung. Du musst also nicht am Lenkrad tippen, sondern machst hier hinten laut leise, kannst die Sender verstellen oder die Quelle ändern. Einwandfrei. Sehr schön gezeichnetes Display, in diesem Fall in der Mitte TFT, an der Seite klassische Anzeigen. Wir haben ihn in Hybrid, also auf der anderen Seite wie weit ist deine Batterie geladen. Auf der anderen Seite: was hast du noch im Tank. Dann hier Line Hold, dass er halt nicht nach links und rechts abbiegt. Lenkradheizung, sehr cool. Sitzheizung, über diese beiden Tasten belegt. Daneben rein elektrisches Fahren. Das ist mit diesem Hybrid möglich, und zwar bis zu 55 km/h. Und wenn genug Saft in der Batterie ist, also es geht nicht immer. Also morgens mal schnell zum Bäcker fahren und Brötchen holen, das ist nicht so schnell möglich, weil der muss erst auf Betriebstemperatur kommen. Aber das ist ein bisschen undurchsichtig, wann das genau funktioniert oder ich habe es bis jetzt noch nicht verstanden. Naja, dann diesen wunderschönen Wählhebel, wo du einmal Drive hast und einmal B. Zu B komme ich später beim Fahren, weil das ist nämlich ultra cool in diesem Auto. Davor induktivens Laden. Hier hinten eine Ablage für den Keyless-Go-Zugang, der übrigens super funktioniert bei Renault, dich aber manchmal in den Wahnsinn treibt. Weil, sobald du einen halben Meter weg bist vom Auto macht er zu, gehst du wieder ran, geht er wieder auf. Also da kannst du herrliche Spielchen treiben. Aber hier gibt es eine Ablage und du musst natürlich keinen Schlüssel aus der Tasche holen oder etwas drücken, wenn du in deinen Arkana entern willst. Da drüber oder da drunter, jenachdem, zum Display kommen wir gleich, weil das ist noch mal eine extra Erwähnung wert, sitzt die Klimaanlage. Auch die, super einfach zu bedienen, sehr wertig in der Haptik, auch so von der Bedienung einwandfrei. Und du hast hier drin, halt wie gesagt, nur Anzeigen, die ja die Temperatur anzeigen und wo du gerade hin wedelst etc. Klimaanlage ist natürlich auch mit an Bord. Die Sitze sind sehr bequem, außer, das muss ich wieder sagen – als Teutone, ich bin ja ein bisschen größer. Mir fehlt hier eine Beinauflage zum Rausziehen. Haben sie leider nicht. Aber so einwandfrei. Und auch hier diese Carbon-Optik, die rote Leiste, hier wie die Nähte gearbeitet sind, hier unten rot weiß und immer ganz cool, wo hat man soetwas? Hatten wir das letzte Mal im M4 BMW, glaub ich Stephan, oder? Wo das farbig war? Das finde ich sehr schön. Also so einwandfrei. Und das hier finde ich besonders beeindruckend. Ganz ehrlich, die Kollegen von VW gucken ja mal so, oder besonders ihr Chef, immer der Tesla Tesla. Guckt euch das mal an hier. Das ist super easy zu bedienen. Hier ist alles mit drauf. Du hast die Kacheln, du musst nicht irgendwie groß swipen, um irgendwo hinzukommen. Das lässt sich alles super bedienen. Spricht gut an, ist klar gezeichnet. Es gibt nicht die mega Rätsel auf, du hast unten noch laut und leise. Wenn das nicht reicht. Du hast immer den Home Button. Sitzheizung, Lenkradheizung, gerade was ich gesagt habe, zum Beispiel was im ID.3 total nervt, das du immer ins Untermenü musst. Hey, hier hast du einfach deine Tasten dafür, alles andere machst du darüber und das funktioniert super. Das ganze Konzept dahinter und die Zeichnung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Also einwandfrei und auch gut im Sichtfeld. Also schön hoch. So macht man das. So, dann machen wir mal Kai hinter Kai. Also nach hier vorne, ja knapp. Nach oben ist auch genug Platz, das wiederum passt. Mittelarmlehne, zwei Getränkehalter, zwei USBC Anschlüsse und noch eine ganz klassische Stromquelle. Und natürlich ein Fensterheber auch hinten, was ich sehr cool finde. Übrigens auch hier die ganzen Nähte, also ich zähle hier eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs. Naht-Overload. Naja, Haute-Couture kommt ja auch aus Frankreich, da wird viel genäht. So, und jetzt fahren wir eine Runde. Die Wettbewerber vom Arkana sind ja der Q3 von Audi und der Formentor von Cupra zum Beispiel. Beide gibt es natürlich in Varianten mit richtig Zunder. Nicht so den Arkana. Nein, der Arkana ist eher so wie diese Wochenend-Rennfahrer, kennt ihr vielleicht. Scheißteures Carbonbike, die ganzen Klamotten, die man braucht um Radrennen zu fahren. Aber die Tour de France, auf keinen Fall. So ähnlich ist der Arkana. Also ein eher gemütliches Auto. Französisch gemütlich. Renault schreibt auf seiner Seite, dass die Technik im Arkana von ihrem Formel 1 Rennstall, Alpine Formel 1, inspiriert wurde. Also so schnell wie ein Formel 1 Wagen ist der jetzt nicht, aber die haben natürlich in der Formel 1 das KER-System, die elektrische Unterstützung des Verbrenners, wenn es mal besonders schnell gehen soll. Und das haben sie hier auch. Also nicht das ganz schnelle, aber dass fast unmerkliche Unterstützen. Das ist wirklich beeindruckend. Also das Zusammenspiel von dem E-Antrieb und dem Verbrenner funktioniert absolut unmerklich. Also man merkt es nur, wenn es leicht anfängt zu brummen. Jetzt zum Beispiel, dass der Verbrenner wieder mit im Spiel ist und teilweise fährst du fast unbemerkt rein elektrisch. Zumal es hier noch eine Funktion gibt, die man eigentlich eher nur aus E-Autos kennt. Und zwar, das ist der Betrieb in B, also Battery. Statt D, B. Hier passiert Eines: Dass das Auto richtig Energie zurückgewinnt, wenn du vom Gas gehst. Du kannst hier mit ein bisschen geübter Fahrweise, und die kriegst du nach einem halben Tag schon hin, One Pedal Drive machen. Was ich auch lieben würde, wenn ihr unsere Videos liked und abonniert, weil das würde uns natürlich helfen und ihr seid immer informiert, wenn es von uns was Neues gibt. Und weiter geht es. Insgesamt würde ich den Arkana als sehr rundes Auto bezeichnen. Obwohl er eine bisschen extravagante Außenform hat. Also hier drin: Im Positiven keine negativen Überraschungen. Das Fahrwerk ist nicht zu straff, aber auch nicht zu weich. Guter Kompromiss. Die Bremse ist gut zu dosieren, wenn man sie denn mal braucht. Wie gesagt, im B Modus kannst du ja fast komplett ohne Bremse fahren. Verarbeitung ist top, Übersicht ist sehr gut, außer nach hinten. Aber wir wollen ja in die Zukunft gucken. Also nach hinten ist nichts zu sehen, also so viel. Das Display ist ja super und hier ist eine ganz tolle Kachel drauf, nämlich Tankstellen. Die zeigt aber nicht nur an, wo die Tankstellen sind, sondern was du aktuell fürs goldene Nass bezahlst. Ich denke mal gerade diese Funktion wird in Zukunft an Bedeutung echt gewinnen. Was ist jetzt mein Fazit für den Arkana? Ein wirklich sehr schönes Auto, sehr gut verarbeitet, sehr gut zu bedienen mit einem wirklich in die Zukunft schauenden Antrieb. Muss man wirklich sagen, das funktioniert hier alles tadellos, wirklich sehr beeindruckend. Womit wir dann wieder bei der Karosserieform wären, die ja eigentlich so ein bisschen sinnlos ist. Völlig untypisch für uns Deutsche, wo man sagt, wir machen immer alles sehr logisch. Ist halt kein Kombi, ist irgendwas dazwischen. Wer hat's erfunden? Deutsche, BMW mit dem X6. Danach diverse Varianten davon sind auf den Markt gekommen. Audi A7, von Mercedes, von BMW noch mal ein paar Ableger und jetzt eben auch bei Renault. Das ist irgendwie cool. Ja, das Auto ist irgendwie wie Haute Couture Mode aus Frankreich. Sehr exklusiv, sehr hübsch, manchmal auch ein bisschen sinnlos. Da sagt man sich als Deutscher auch: Ja, mhm. Aber wer war denn der Großmeister in der Haute Couture Mode? Karl Lagerfeld. Ein Deutscher. Ja in diesem Sinne, wenn euch das Video gefallen hat, liked es, abonniert unseren Kanal und bis zum nächsten Mal. Euer Kai. Ciao.