Kia Stinger GT

Gute Gründe

• Der Hersteller setzt auf leistungsstarke Benzinantriebe, hatte speziell für den europäischen Markt aber auch einen deutlich sparsamen Dieselantrieb im Angebot.
• Im Euro-NCAP-Crashtest erzielte das Fahrzeug mit fünf von fünf Sternen die Bestnote und ist somit ein sicherer Begleiter.
• Auch die Alltagstauglichkeit überzeugt durch das hervorragende Platzangebot und den hohen Fahrkomfort.
• Zahlreiche Assistenten und Sicherheitssysteme sorgen für entspannte Reisen im Kia Stinger GT.
• Das Modell wird zwar nicht mehr als Neuwagen angeboten, steht aber weiterhin als Gebrauchtwagen für die Kunden überraschend günstig zur Verfügung.

Daten

Motorisierung

Sportlichkeit und Fahrspaß gehören zu den zentralen Stärken vom Kia Stinger GT. Entsprechend kommen leistungsstarke Motorisierungen in der großen Limousine zum Einsatz, um die hohen Ansprüche zu erfüllen.

Die Einstiegsmotorisierung 2.0 T-GDI war ein Vierzylinder mit Turbolader und zwei Litern Hubraum. Das Fahrzeug bringt bis zu 353 Nm Drehmoment serienmäßig über die beiden Hinterräder auf die Straße, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Mehr Leistung bringt der 3,3 Liter große Sechszylinder 3.3 T-GDI mit Twin-Turboaufladung. Durch 3,3 Liter Hubraum und maximal 510 Nm Drehmoment geht es entsprechend flott voran. Die maximale Leistung beträgt 370 PS. Zusammen mit einem serienmäßigen Allradantrieb geht es in weniger als fünf Sekunden auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit erreicht das Coupé erst bei 270 km/h.

Für den europäischen Markt wurde der Kia Stinger GT von 2017 bis 2020 mit sparsamen Dieselmotoren ausgeliefert. Diese können einen deutlich niedrigeren Verbrauch vorweisen. Dennoch bietet der 2.2 CRDI mit etwa 200 PS Leistung und bis zu 440 Nm Drehmoment hervorragende Voraussetzungen für sportliches Fahren im Alltag. Serienmäßig wurde der Dieselmotor mit einem Hinterradantrieb ausgeliefert, konnte aber auch ein Upgrade auf Allradantrieb erhalten. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h und etwa sechs Litern Verbrauch auf 100 Kilometer (kombiniert) stellt das Fahrzeug für Langstreckenfahrten und sparsames Fahren eine gute Wahl dar.

Abmessungen

Obwohl der Kia Stinger GT in erster Linie mit den hervorragenden Fahrleistungen überzeugt, lässt auch die Alltagstauglichkeit keine Wünsche offen. Die große Limousine hat dank entsprechender Abmessungen Platz für bis zu fünf Personen. Das Fahrzeug misst etwas mehr als 4,8 Meter in der Länge, knapp 1,9 Meter in der Breite und ist zudem 1,4 Meter hoch. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Sitzreihe bietet der Kia Stinger GT deshalb ausreichend Platz und auch Langstreckenfahrten lassen sich bequem bewältigen.

Im Gepäckabteil bietet der Kia Stinger GT mit über 400 Litern ein ebenfalls gutes Platzangebot. Zudem können bei der sportlichen Limousine die Sitze in der zweiten Reihe bequem umgelegt werden, um somit das Ladevolumen auf 1.114 Liter zu vergrößern. Allerdings beträgt die Zuladung nur knapp 400 Kilogramm – für eine Limousine dieser Größenordnung recht wenig. Gleiches gilt für die Anhängelast. Mit der optionalen Anhängerkupplung kann das Fahrzeug trotz leistungsstarker Motorisierungen nur maximal 1.000 Kilogramm schwere Anhänger ziehen.

Varianten

Der Kia Stinger GT stellt innerhalb der Stinger-Modellreihe bereits die Top-Variante mit mehr Leistung und einer umfangreichen Ausstattung dar. Dementsprechend können sich die Kunden bei diesem Fahrzeug auf ein attraktives Gesamtpaket verlassen. Klimaautomatik, Keyless-go oder beheizte und belüftete Sitze sind für extra Komfort mit an Bord. Gleiches gilt für wichtige Assistenten wie Einparkhilfen, bequeme Sportsitze oder auch eine aktuelle Multimedia-Einheit mit Head-up Display, die eine bequeme Integration des eigenen Smartphones ermöglicht.

Preis

Im Jahr 2023 wurde der Stinger GT als Neuwagen für knapp 60.000 Euro angeboten. Das Modell bietet hierfür bereits eine umfangreiche Ausstattung mit Sitzheizung, Tempomat und Rückfahrkamera, sowie einen leistungsstarken Allradantrieb mit Ottomotor. Dennoch fielen diese Preise für viele Kunden zu hoch aus. Hinzu kommen die immensen Unterhaltskosten, etwa durch den Verbrauch von weit über zehn Litern auf 100 Kilometern oder auch die teuren Wartungen und Reparaturen, was letztlich zur Einstellung der Modellreihe in 2023 führte.

Als Gebrauchtwagen ist der Kia Stinger GT inzwischen deutlich günstiger zu haben. Ein guter Preis liegt zwischen 27.000 und 40.000 Euro (Stand August 2025). Ältere Ausführungen mit höherer Laufleistung gibt es bereits ab zirka 17.000 Euro, gut erhaltene Jahreswagen können zwischen 35.000 und 50.000 Euro kosten. Das Modell erweist sich trotz der geringen Stückzahlen als relativ wertstabil.

Design

Exterieur

Der Kia Stinger GT trägt selbstbewusst das moderne Markendesign des Herstellers und kann in vielen Fällen auch mit auffälligen Lackierungen die Blicke auf sich ziehen. Von kräftigem Orange bis zum klassischen Grau gibt es eine breite Auswahl. Viele feine Verzierungen und Konturen an der Karosserie geben dem Stinger GT eine dynamische, sportliche Linie mit Fließheck. Dies gilt etwa für die langgezogenen Scheinwerfer oder auch für die Lufteinlässe in der Motorhaube.

Interieur

Eine gute Ergonomie und das überragende Platzangebot gehören zu den Stärken des Kia Stinger GT, dies gilt außerdem für die umfangreiche Ausstattung und hochwertige Materialien. Diese erweisen sich im Alltag allerdings als sehr anfällig, sodass die ersten Gebrauchsspuren nicht lange auf sich warten lassen.

Sicherheit

Der Kia Stinger GT absolvierte den Euro-NCAP-Crashtest souverän und wurde mit fünf von maximal fünf Sternen bewertet. Das Modell bietet eine gute passive Sicherheit und zahlreiche wichtige Assistenten, etwa einen Ausstiegswarner, einen Notbremsassistenten oder einen aktiven Spurhalteassistenten.

Alternativen

Coupés sind inzwischen seltener geworden, dennoch gibt es auch aktuelle Modelle, die als Neuwagen eine echte Alternative zum Kia Stinger GT sind. Der Mildhybrid BMW 440i bringt ordentlich Power mit und ein umfassendes Technikpaket mit Online-Vernetzung, Fahrassistenten und einer Sprachbedienung. Auch der Peugeot 508 ist als Plug-in-Hybrid eine umweltbewusste Alternative mit viel Poser und ansprechender Optik.

Kia Stinger GT Probleme und Rückrufe

Bekannte Mängel

Der Kia Stinger GT ist grundsätzlich als zuverlässiges Fahrzeug bekannt, hat jedoch einige typische Schwachstellen. Ein häufiges Problem ist die klappernde Heckklappe, die besonders bei Fahrten über Unebenheiten störende Geräusche verursacht. Dies lässt sich oft durch das Herausdrehen der Gummi-Abstandshalter beheben.

Bei Modellen mit Ottopartikelfilter (ab Facelift 09/2018) können verstopfte Partikelfilter zu Leistungsverlusten führen, insbesondere bei der Beschleunigung. Der erhöhte Abgasgegendruck macht sich besonders bei Kurzstreckenfahrten bemerkbar. Die Ledersitze zeigen eine erhöhte Abnutzung, besonders an den Seitenwangen des Fahrersitzes durch das Ein- und Aussteigen. Auch Beschädigungen an der Mittelkonsole durch das Gurtschloss sind nicht selten. Der Scheibenwischersensor reagiert manchmal zu langsam oder erkennt Nässe nicht zuverlässig.

Bei einigen Fahrzeugen treten bereits nach wenigen tausend Kilometern rubbelnde Bremsscheiben auf, was meist auf falsches Einbremsen oder Materialfehler zurückzuführen ist. Das Soundsystem kann gelegentlich Aussetzer haben.

Rückrufe

Der Kia Stinger GT war von mehreren größeren Rückrufaktionen betroffen. Bei frühen Modellen bis 2018 bestand die Gefahr einer Beschädigung des Kabelbaums im Motorraum, was zu Fahrzeugbränden führen konnte. Ein möglicher Kurzschluss an der ABS/ESP-Einheit sorgte ebenfalls für erhöhte Brandgefahr.

2024 gab es zwei bedeutende Rückrufaktionen: Bei Fahrzeugen mit 3.3L T-GDI Motor (2016-2023) musste die Turbolader-Ölzufuhrleitung ausgetauscht werden, da diese verschleißen und zu Motorschäden führen konnte. Bei Modellen mit 2.0L T-GDI Motor wurde die Hochdruck-Kraftstoffpumpe überprüft und bei Bedarf ersetzt, zusätzlich wurde die Motorsteuerungssoftware aktualisiert.

Ein kleinerer Rückruf betraf 62 Fahrzeuge in Deutschland aufgrund einer eingeschränkten Funktion der Kraftstoffvorfördereinheit, die zu Leistungseinschränkungen führen konnte.