Cabrio-Trend: Warum Cabrios immer seltener werden
Cabriolets befinden sich seit Jahren auf dem Rückzug. Ein wesentlicher Grund dafür ist ihre eingeschränkte Alltagstauglichkeit: Geschlossene Fahrzeuge bieten in nahezu jeder Hinsicht mehr praktischen Nutzen im Alltag. Sie verfügen über größere Kofferräume, bieten eine bessere Geräuschdämmung bei hohen Geschwindigkeiten und ermöglichen eine vielfältige Nutzung bei jedem Wetter. Diese Vorteile schlagen sich auch in den Verkaufszahlen nieder – viele Autofahrer entscheiden sich bewusst gegen ein Cabrio, weil es in puncto Alltagstauglichkeit und Vielseitigkeit nicht mithalten kann.
Hinzu kommt, dass die Produktion von Cabriolets technisch aufwendiger und somit kostenintensiver ist. Die Verstärkung der Karosserie, der aufwendige Verdeckmechanismus und zusätzliche Sicherheitskomponenten erhöhen die Herstellungskosten deutlich, was sich letztlich auch im Verkaufspreis niederschlägt.
Auch sicherheitstechnisch sind Cabrios eine Herausforderung: Ohne festes Dach müssen andere Strukturelemente im Fall eines Unfalls zusätzliche Stabilität bieten, was wiederum das Gewicht erhöht und die Konstruktion komplexer macht.
Mit dem Aufkommen der Elektromobilität stellt sich eine weitere Hürde. Elektrofahrzeuge erfordern steife Plattformen für schwere Batterien im Unterboden – das passt nur schwer mit offenen Karosserien zusammen, die von Natur aus weniger verwindungssteif sind.
Zuletzt darf auch das veränderte Konsumverhalten nicht unterschätzt werden: Effizienz, Umweltbewusstsein und ein hoher Nutzwert spielen bei der Fahrzeugwahl heute eine deutlich größere Rolle als noch vor einigen Jahren. Der Wunsch nach Fahrspaß und Offenheit rückt zunehmend in den Hintergrund.