Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.

Auto einfahren: So machst du es richtig

Auch moderne Autos mit präzise hergestellten Motoren und Bauteilen sind sachte einzufahren. Unser Ratgeber behandelt alle wichtigen Infos und Tipps, die du brauchst, um dein Auto richtig einzufahren.

Warum soll man ein neues Auto einfahren?

Warum man ein neues Auto einfahren soll

Laut Experten ist es auch heutzutage immer noch empfehlenswert, seinen Neuwagen behutsam einzufahren und die ersten paar Tausend Kilometer mit dem neuen Auto langsam angehen zu lassen. Das hat folgende Gründe:

  1. Fabrikneue Reifen haben noch nicht den besten Grip.
  2. Bremsen können ihre volle Leistung noch nicht entfalten.
  3. Stoßdämpfer und Federn sind noch zu straff.
  4. Zylinder und Kolbenringe passen noch nicht ideal zueinander.

Die früher allgemeingültige Aussage, der Fahrer solle direkt nach dem Einfahren Filter und Öl wechseln, ist allerdings überholt. Dies ist bei modernen Autos in der Regel nicht mehr nötig.

Was soll eingefahren werden?

Für den Fahrer empfiehlt es sich, beim Einfahren folgende Komponenten vorsichtig an Belastungen zu gewöhnen:

  • Motor und Getriebe
  • Bremsen
  • Reifen
  • Fahrwerk (Stoßdämpfer und Federn)

Motor und Getriebe

Es ist wichtig, Motor und Getriebe beim Einfahren nicht zu überfordern, da Zylinder und Kolbenringe sich erst aufeinander einstellen müssen. Der Fahrer soll sein neues Auto nicht gleich hochtourig fahren, sondern es langsam angehen lassen. Folgende Tipps sind dabei zu beachten:

  1. Es ist ratsam, die ersten 1.000 bis 2.000 Kilometer mit maximal zwei Dritteln der verfügbaren Drehzahl zu fahren. Hochtouriges Fahren ist also zu vermeiden, insbesondere bei einem kalten Motor: Der optimale Drehzahlbereich liegt bei einem Benziner anfangs im Bereich um die 4.500 U/min, beim Diesel bei etwa 3.500 Umdrehungen pro Minute (U/min).
  2. Kräftiges Gasgeben ist bei niedrigen Drehzahlen zu vermeiden, weil damit Reibungskräfte im Motor und Getriebe ansteigen.
  3. Die Geschwindigkeit ist bei den ersten 1.000 Kilometern möglichst unter 160 km/h zu halten, weil sonst dauerhaft hohe Drehzahlen des Motors anliegen. Zwischen 1.000 und 3.000 Kilometern sind Drehzahl und Tempo kontinuierlich zu steigern.
  4. Da der Motor sich an die verschiedenen Lastzustände gewöhnen muss, gilt: lieber leichte Drehzahlschwankungen statt konstanter Drehzahl. Eine hügelige und kurvige Landstraße ist also ideal, um ein neues Auto optimal einzufahren.
  5. Viele und extreme Kurzstrecken innerhalb kurzer Zeit sind für die ersten 1.000 bis 3.000 Kilometer nachteilig für das Auto.

Bremsen

Bremsbeläge und -scheiben eines neuen Autos brauchen ihre Zeit, um sich aufeinander einzuspielen. Aus diesem Grund ist auf den ersten 200 bis 300 Kilometern ein etwas höherer Bremsdruck nötig, damit der Fahrer die gleiche Bremswirkung wie bei eingefahrenen Bremsen erzielt.

Frühzeitige Vollbremsungen sind zu vermeiden

Frühzeitige Vollbremsungen können die Bremsscheiben und damit die gesamte Bremsanlage dauerhaft schädigen. Es ist also ratsam, lieber vorsichtig auf die Bremse zu treten.

Reifen

Es ist  auf den ersten 300 Kilometern wichtig, hohe Kurvengeschwindigkeiten zu vermeiden

Die Reifen von neuen Autos entwickeln erst nach mehreren hundert Kilometern ihr maximales Gripniveau. Damit die Autoreifen leichter aus der Form fallen, befindet sich auf den Oberflächen ein ölige Schicht auf Silikonbasis, die nach etwa 200 bis 300 Kilometern verschwindet. Aus diesem Grund ist es auf den ersten 300 Kilometern besonders wichtig, hohe Kurvengeschwindigkeiten zu vermeiden, um so einer erhöhten Rutschgefahr entgegenzuwirken.

Längerer Bremsweg bei neuen Reifen

Bei neuen Reifen ist der Bremsweg auf nassen Straßen länger als bei eingefahrenen Reifen.

Fahrwerk (Stoßdämpfer und Federn)

Stoßdämpfer und Federn brauchen etwas Zeit, um sich voll zu entfalten. Deshalb ist es ratsam, einen Neuwagen auf den ersten 1.000 Kilometern nicht gleich bis zur maximalen Nutzlast zu beladen. Schlechte Straßen mit vielen Schlaglöchern sind möglichst zu vermeiden.Längerer Bremsweg bei neuen Reifen

Fazit: Neues Auto einfahren - Was ist wichtig?

Heutzutage ist es immer noch ratsam, ein neues Auto gewissenhaft einzufahren. Wichtig ist es, auf den ersten Kilometern zu hohe Drehzahlen zu vermeiden und das neue Auto nicht bis zur maximalen Nutzlast zu beladen. Defensives Fahren ist gut für die Haftungsentwicklung der Reifen und auf den ersten 200-300 Kilometern ist ein höherer Bremsdruck nötig. Des Weiteren sind frühzeitige Vollbremsungen zu vermeiden.

FAQs

Auch Neuwagen mit Automatikgetriebe sind auf den ersten 2.000 Kilometern optimal einzufahren. Der Besitzer verzichtet bestenfalls auf das Fahren mit Kickdown, da dies hohe Drehzahlen verursacht.

Ein Turbolader wird bei Vollgasfahrten hoher Hitze ausgesetzt. Daher empfiehlt es sich, das Auto vor dem Abstellen etwas kaltzufahren, damit der Fahrtwind die Temperatur im Motorraum abkühlen kann und sich kein Hitzestau bildet. Umgekehrt ist es ratsam, den Turbomotor nach dem Start erst warmzufahren, bevor man hohe Leistungen abruft. So lässt sich Verschleiß vorbeugen und die Lebenserwartung des Motors erhöhen.

Wer sein Auto nicht richtig einfährt, riskiert eine kürzere Lebensdauer des Motors und einen verfrühten Verschleiß.

Alle Artikel

kraftstoff

E5 vs. E10 Benzin: Alle Infos zu Preisunterschied & Klimafreundlichkeit

Ratgeber · Kfz-Technik
mercedes-benz-standheizung

Standheizung fürs Auto: Funktion, Einbau, Kosten und mehr

Ratgeber · Kfz-Technik
Starthilfe geben

Richtig beim Auto Starthilfe geben

Ratgeber · Kfz-Technik
Mehr anzeigen