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Gebrauchtwagen-Kaufberater: VW Polo (2001 - 2009) – Typisch Volkswagen

Nicht erst seit dem Marktstart des aktuellen Polos ist der Vorgänger ein gefragter Kandidat auf dem Gebrauchtwagenmarkt.

Rund 6.000 Polo IV finden sich in der Autobörse von AutoScout24, und viele davon sind noch gut erhalten. Typische Volkswagenqualität, eben. Die vierte Generation des 1975 erstmals angebotenen Polo feierte auf der IAA 2001 ihre Premiere, im November wurden die ersten Fahrzeuge ausgeliefert. Vom Band lief der Kleinwagen bis Mai 2009, ein umfassendes Facelift im März 2005 brachte den VW auf den neuesten Stand. Optisch orientierte sich der Typ 9N genannte Polo mit vier Rundscheinwerfern am VW Lupo, nach der Überarbeitung (Typ 9N3) ähnelte die Front eher dem Golf V .

Perfekte Verarbeitung und viel Platz

Technische Basis für den als Zwei- und Viertürer sowie in einer Stufenheckvariante erhältlichen Polo IV war die gleiche wie unter anderem für den Audi A2. Gegenüber seinem Vorgänger ist der Polo um 15 Zentimeter auf 3,90 Meter gewachsen, was ihm ein auf allen Plätzen ordentliches Raumangebot sicherte. Der Kofferraum mit 270 Liter Fassungsvermögen schluckt für einen Kleinwagen ausreichend viel und durch Umklappen der Rückbank lässt er sich auf 1.030 Liter erweitern. Seine hochwertige Verarbeitung sowie die guten Materialien haben den Polo schon damals eine Stufe über seine Mitbewerber positioniert.

Der Federungskomfort des vierten Polo ist gut, die meisten Unebenheiten bügelt der Wolfsburger gekonnt weg und die elektrohydraulische Lenkung erlaubt es, den Kleinwagen präzise zu dirigieren. Fahrspaß vermittelt der VW dagegen nur wenig, wer meint, Kurven flott nehmen zu müssen, wird durch deutliches Untersteuern ermahnt, dies sein zu lassen. ABS war bei allen Polos Serie, ESP gab es dagegen nur gegen Aufpreis, doch sollte man bei einem Gebrauchten unbedingt darauf achten. Dann nämlich ist auch der hydraulische Bremsassistent mit an Bord, und bei den schwächeren Motorisierungen auch die Scheibenbremsen rundum - sonst gibt es hier Trommelbremsen.

Drei- und Vier-Zylinder

Motorenseitig gab es den Polo auf Benzinerseite mit zwei 1,2-Liter-Drei-Zylindern mit 55 und 64 PS und drei Vier-Zylinder-Triebwerken mit 1,4 Liter Hubraum. Ab Marktstart stand dies als 75-PS-Variante bereit, im Jahr 2002 folgten der 1.4 FSI mit 86 PS und ein 100-PS-Ableger. Bei den Selbstzündern gab es neben einem Drei-Zylinder-Turbodiesel (1.4 TDI) mit 75 PS und dem 1.9 TDI mit 100 und 130 PS (ab Oktober 2003) auch noch einen 1,9 Liter großen Saugdiesel, der 64 PS mobilisiert und nur ein schwächliches Drehmoment von 125 Newtonmetern bereitstellt.

Alle Ottomotoren erfüllen von Beginn an die Euro-4-Norm, die TDI wurden sukzessive bis zum Facelift 2005 darauf umgestellt, der SDI jedoch erreichte stets nur Euro 3. Serienmäßig gabe es ein Fünf-Gang-Getriebe, nur der 130-PS-Diesel kommt mit sechs Gängen. Für den 100-PS-Benziner (1.4) hatte VW eine Vier-Stufen-Automatik im Angebot.

Bei der Modellüberarbeitung wurden die Ottomotoren zunächst unverändert übernommen. Im Mai 2006 wurde die Leistung des 75-PS-1.4er geringfügig auf 80 PS erhöht, der FSI entfiel und die 100-PS-Variante wurde gegen einen fünf PS stärkeren 1.6er getauscht, der auch mit einem sechsstufigen Automatik-Getriebe bestellbar war. Im Frühjahr 2007 wurde schließlich noch die Leistung der Drei-Zylinder-Benziner auf 60 beziehungsweise 70 PS erhöht.

Kein SDI nach Facelift

Der nur Euro-3-taugliche SDI musste beim Facelift einem 1.4 TDI mit 70 beziehungsweise 80 PS weichen und sollte aufgrund seiner Schadstoff-Norm und der unterdurchschnittlichen Fahrleistungen auch als Gebrauchter nicht in Betracht gezogen werden. Auch wenn sich die beiden neuen nur um zehn PS unterscheiden, lässt sich doch ein deutlicher Unterschied festestellen. Die 70-PS-Variante kommt nicht wirklich aus dem Knick, wirkt träge, der stärkere ist dagegen deutlich spritziger.

Generell sind alle 1.4 TDI empfehlenswert, sieht man von der geringen Laufkultur der Pumpe-Düse-Triebwerke ab. Wer auf einen Diesel spekuliert sollte jedoch aufpassen: Erst ab 2006 waren alle Selbstzünder bis auf das Top-Aggregat auf Wunsch mit Partikelfilter erhältlich. Teilweise wurden vorher gebaute Fahrzeuge allerdings bereits nachträglich umgerüstet.

Eine günstige und ebenfalls sparsame Alternative sind die Drei-Zylinder-Benziner, die beide mit unter sechs Liter Benzin auskommen. Fahrspaß sucht man hier allerdings auch vergebens. Soll es flotter vorangehen, empfiehlt sich der 1,4-Liter-Benziner mit 80 PS, der mit einem durchaus ansprechenden Temperament aufwartet und mit 7,5 Liter Durchschnittsverbrauch auch noch kein Säufer ist.

GTI und Bluemotion

Ab Frühjahr 2006 bot VW außerdem das Topmodell Polo GTI mit einem 1,8 Liter großen 150-PS-Turbobenziner an, der ab Juni im GTI Cup Edition nochmals auf 180 PS aufgebohrt wurde. Sportfahrwerk, Tieferlegung, geänderter Bremsanlage, Schwellerverbreiterung und anderer Schnick-Schnack machte die GTIs zu ernst zu nehmenden Sportlern, die auch heute noch stark gefragt und dementsprechend rar sind. Zumal sie mit einem Verbrauch von rund zehn Litern (Norm beim GTI: 7,8) durchaus noch gut zu unterhalten sind und jede Menge Spaß machen.

Weniger sportlich, dafür umso sparsamer ist der ab Sommer 2006 gebaute Polo Bluemotion, den der 80-PS-TDI antreibt und der dank aerodynamischer Maßnahmen und lang übersetzter Gänge mit 3,8 Liter Diesel je 100 Kilometer auskommen sollte. Das sind 0,7 Liter weniger als der konventionelle 1.4 TDI benötigt. Allerdings findet sich auch der Bluemotion auf dem Gebrauchtmarkt eher selten, genauso wie die (rein optische) Offroad-Version Polo Fun (9N) beziehungsweise CrossPolo (9N3).

Gestrafft

Neben größeren optischen Änderungen (vor allem an der Karosserie, der Innenraum blieb nahezu identisch) wurde mit dem Modellwechsel zum 9N3 die nur selten verkaufte und auf dem Gebrauchtwagenmarkt keine Rolle spielende Limousine aus dem Programm genommen. Außerdem wurde die Ausstattungsliste erweitert: Nun waren unter anderem Parksensoren und ein Reifendruckkontrollsystem verfügbar, die Kassettenspieler wurden durch CD-Radios ersetzt und Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber wurden Serie.

Außerdem hat VW das Fahrwerk gründlich überarbeitet und gestrafft, um dem gelifteten Polo mehr Fahrdynamik zu verleihen. Dazu passt auch die neue, direktere Lenkung, die nach dem Facelift Einzug gehalten hat. Wer Wert auf Fahrspaß legt, sollte unbedingt zu einem Nach-Facelift-Modell greifen und dementsprechend etwas mehr Geld investieren.

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • gutes Raumangebot
  • hervorragende Verarbeitung
  • gute Handlichkeit
  • guter Fahrkomfort
  • Fahrwerk zu weich (straffer nach Facelift)
  • Kein Partikelfilter für 130-PS-TDI
  • Diesel erfüllten anfangs nur Euro-3-Norm
  • Teurer Grundpreis da geringer Wertverlust

09/01 - Vorstellung des Polo IV auf der IAA 11/01 - Markteinführung als Zwei- und Fünftürer 01/02 - 1.4 (100 PS) 04/02 - 1.4 FSI (86 PS) 10/03 - Einführung der Limousine und des 1.9 TDI (130 PS) 03/04 - Sondermodell Polo Fun in Offroad-Optik 04/05 - Facelift (neue Front, strafferes Fahrwerk), entfall SDI und Limousine 03/06 - Einführung GTI (150 PS) 05/06 - 1.4 FSI entfällt, 1.6er ersetzt 1.4, DPF für Diesel (außer 130 PS) 06/06 - GTI Cup (180 PS) und Polo Bluemotion (3,8 Liter) 05/07 - Mehr PS für Drei-Zylinder-Benziner, Sechs-Stufen-Automat für 1.6 05/09 - Ablösung durch Polo V

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        ## Angebot

Rund 6.000 Polos der vierten Generation finden sich - zumeist in gutem Zustand - in der AutoScout24-Börse. Mit einem Preis von 2.500 bis 5.000 Euro muss man allerdings rechnen, und für die Diesel sollten rund 1.000 Euro mehr kalkuliert werden, als für vergleichbare Benziner. Lange Inspektionsintervalle und kaum typische Mängel - lediglich die vorderen Radaufhängungen machen öfter mal Probleme - machen den Polo dafür im Unterhalt günstig.

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