Elektrobusse verkörpern die leise Revolution der Mobilität. Doch was verbirgt sich hinter dieser faszinierenden Technologie?
Ein Elektrobus funktioniert nach demselben Prinzip wie jedes Elektrofahrzeug: Ein leistungsstarker Akku versorgt einen oder mehrere Elektromotoren mit Energie, die das Fahrzeug antreiben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dieselbussen entstehen dabei keine lokalen Emissionen - ein enormer Vorteil für die Luftqualität in Städten.
Die Herzstücke moderner Elektrobusse sind hochentwickelte Lithium-Ionen-Batterien mit Kapazitäten zwischen 50 und 90 kWh. Diese Energiespeicher werden strategisch im Unterboden oder auf dem Dach montiert, um den Schwerpunkt niedrig zu halten und gleichzeitig maximalen Innenraum zu gewährleisten. Ein cleveres Detail: Viele Modelle nutzen Rekuperation - beim Bremsvorgang wird kinetische Energie zurück in Strom umgewandelt und in der Batterie gespeichert. So können bis zu 40 Prozent der verbrauchten Energie zurückgewonnen werden.
Die moderne Ladetechnologie ermöglicht verschiedene Strategien: Während private Elektrobusse meist über Nacht an der Wallbox daheim oder Ladestation geladen werden, setzen öffentliche Verkehrsbetriebe auf High-Power-Charging mit bis zu 200 kW Ladeleistung. So lässt sich eine Batterie bei einigen Modellen in 20 bis 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen.
Fun Fact
Der erste Elektrobus der Welt fuhr bereits 1882 in Berlin! Der von Werner von Siemens entwickelte "Elektromote" war seiner Zeit weit voraus, konnte sich aber gegen die damals billigere Verbrennertechnologie nicht durchsetzen.
Die Goldene Ära der Elektrobusse hat begonnen, und 2025 stehen Käufer vor einer verlockenden Auswahl. Doch welches Modell verdient wirklich die Krone in dieser umkämpften Kategorie?
An der Spitze steht der VW ID. Buzz, der nicht nur durch sein ikonisches Design besticht, sondern auch durch beeindruckende Technik. Er bietet bis zu 420 Kilometer Reichweite (WLTP), schnelles Laden und einen 150 kW starken Heckantrieb. Innen punktet er mit viel Platz, flexibler Sitzanordnung und nachhaltigen Materialien. Ein digitales Cockpit, Sprachsteuerung und Over-the-Air-Updates sorgen für zeitgemäßen Komfort. Zahlreiche Assistenzsysteme wie Travel Assist, Notbrems- und Spurhalteassistent erhöhen die Sicherheit im Alltag. Ideal für alle, die Elektromobilität, Design und Funktionalität in einem Fahrzeug vereint wissen möchten.
Als ernstzunehmender Konkurrent etabliert sich der Mercedes EQV, der einen luxuriösen Elektro-Van für Familien und Business darstellt. Mit bis zu 458 Kilometern Reichweite (inneroerts, laut WLTP), 150 kW Leistung und Schnellladung in ca. 45 Minuten ist er alltags- und reisetauglich zugleich. Der Innenraum bietet Platz für bis zu acht Personen, hochwertige Materialien und ein modernes MBUX-Infotainmentsystem mit Sprachsteuerung. Der EQV kombiniert Elektromobilität mit Mercedes-Komfort – ideal für alle, die Raum, Technik und Nachhaltigkeit auf Premium-Niveau suchen.
In der Mittelklasse brillieren die Stellantis-Modelle wie der Peugeot e-Traveller und Citroën e-SpaceTourer. Mit bis zu neun Sitzplätzen und Reichweiten um 350 Kilometer bieten sie ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders der Peugeot e-5008 trumpft mit bis zu 664 Kilometern WLTP-Reichweite auf - ein beeindruckender Wert für diese Fahrzeugklasse.
Wichtig
Bei der Bewertung des "besten" Elektrobusses spielen individuelle Bedürfnisse eine entscheidende Rolle. Familien legen anderen Wert auf andere Kriterien als Gewerbetreibende oder Camper.
Die Preisgestaltung bei Elektrobussen offenbart ein faszinierendes Spannungsfeld zwischen Innovation und Marktrealität. Während die Anschaffungskosten noch deutlich über denen vergleichbarer Verbrenner liegen, versprechen die Betriebskosten langfristig erhebliche Einsparungen.
Der VW ID. Buzz startet in der Basisversion "Freestyle" bei 49.998 Euro - ein Preis, der ihn erstmals unter die psychologisch wichtige 50.000-Euro-Marke bringt. Für diesen Betrag erhalten Käufer ein fünfsitziges Elektrofahrzeug mit 59-kWh-Batterie und 125 kW Leistung. Die Pure-Version kostet 54.127 Euro und bietet bereits umfangreiche Ausstattung. Richtig interessant wird es beim ID. Buzz Pro für 62.719 Euro. Mit dem stärkeren 210-kW-Motor und der größeren 79-kWh-Batterie bietet er ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Langversion steht für einen Aufpreis von etwa 1.000 Euro zur Verfügung.
Der Premium-Konkurrent Mercedes EQV bewegt sich in einer anderen Preisliga. Die Langversion EQV 300 kostet ab etwa 75.000 Euro, während die kleinere EQV 250-Variante bei rund 68.000 Euro startet. Dafür bietet Mercedes höchsten Komfort und bis zu 458 Kilometer Reichweite innerorts.
Deutlich günstiger positionieren sich die Stellantis-Modelle: Der Peugeot e-Traveller startet bei etwa 53.600 Euro, der Citroën e-SpaceTourer liegt in ähnlichen Regionen. Diese Modelle bieten solide Elektrotechnik zu fairen Preisen, müssen aber bei Ausstattung und Verarbeitung Abstriche machen.
Wichtig
Die hohen Anschaffungskosten relativieren sich durch niedrigere Betriebskosten. Elektrobusse verbrauchen umgerechnet etwa drei bis vier Euro Strom pro 100 Kilometer, während vergleichbare Dieselbusse acht bis zwölf Euro Kraftstoff benötigen.
Den absoluten Reichweiten-Rekord hält überraschenderweise der Ebusco 3.0 mit bis zu 575 Kilometern - ein Bus, der primär für den öffentlichen Nahverkehr entwickelt wurde. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) setzen 90 2.2er-Exemplare dieses niederländischen Herstellers ein und investieren dafür 65 Millionen Euro.
Im Privatkundensegment führt der VW ID. Buzz mit langem Radstand das Feld an. Seine 86-kWh-Batterie ermöglicht offiziell bis zu 487 Kilometer WLTP-Reichweite. Besonders beeindruckend: In Realtests unter optimalen Bedingungen wurden sogar über 500 Kilometer erreicht.
Der Mercedes EQV 300 erreicht mit seiner 90-kWh-Batterie innerorts bis zu 458 Kilometer Reichweite. Die Premium-Ausstattung und der hohe Komfort machen längere Reisen besonders angenehm.
Ein wichtiger Trend ist die Entwicklung hin zu größeren Batteriekapazitäten. Während frühe Elektrobusse mit 40-50 kWh auskommen mussten, setzen moderne Modelle auf 80-90 kWh oder sogar mehr. Gleichzeitig verbessert sich die Effizienz der Antriebssysteme kontinuierlich.
Fun Fact
Die Reichweite von Elektrobussen hängt stark von der Fahrweise ab. Während aggressive Autobahnfahrten die Reichweite um 30 bis 40 Prozent reduzieren können, ermöglicht gleichmäßiges Fahren im Stadtverkehr oft Werte über den WLTP-Angaben.
Zwei Giganten treffen aufeinander: der traditionsreiche Mercedes EQV gegen den innovativen VW ID. Buzz. Dieser Vergleich offenbart fundamentale Unterschiede in der Hersteller Philosophie und zeigt, welcher Elektrobus für welchen Einsatzzweck optimal geeignet ist.
Der VW ID. Buzz zelebriert bewusst die Nostalgie. Mit seinen kurzen Überhängen und der charakteristischen Zweifarblackierung weckt er Emotionen und Erinnerungen an die legendäre Bulli-Ära. Das größte VW-Emblem der aktuellen Modellpalette unterstreicht den ikonischen Charakter.
Der Mercedes EQV hingegen verkörpert zeitlose Eleganz. Die geschlossene "Black Panel"-Front mit beleuchteter Umrandung signalisiert sofort: Hier fährt ein Premium-Elektrofahrzeug. Die Linienführung ist erwachsener, weniger emotional, aber dafür zeitlos elegant. LED-Matrix-Scheinwerfer und der charakteristische Mercedes-Stern vermitteln Luxus und Hochwertigkeit.
Beim Antrieb zeigen sich interessante Unterschiede. Der ID. Buzz bietet verschiedene Leistungsstufen von 125 kW (170 PS) bis hin zum GTX mit 250 kW (340 PS) Systemleistung. Die Allradvariante beschleunigt in nur 6,1 Sekunden auf 100 km/h - ein beeindruckender Wert für einen Bus.
Der Mercedes EQV setzt auf eine bewährte Lösung: Ein 150-kW-Motor (204 PS) mit 362 Nm Drehmoment treibt die Vorderräder an. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt in 12,1 Sekunden - solide, aber nicht spektakulär.
Bei der Reichweite liegt der Mercedes innerorts mit bis zu 458 Kilometern innerorts (EQV 300) vor dem Standard-ID. Buzz. Allerdings holt die Langversion des Volkswagens mit 487 Kilometern auf und überholt sogar leicht.
Hier spielt der Mercedes EQV seine Stärken aus. Mit bis zu 5,37 Metern Länge und Platz für acht Personen bietet er maximale Flexibilität. Die Sitzkonfigurationen reichen von Komfortsitzen bis zur 3er-Sitzbank. Premium-Features wie das Panorama-Schiebedach oder MBUX Augmented Reality unterstreichen den Luxusanspruch.
Der ID. Buzz punktet mit cleveren Lösungen. Die mobile Mittelkonsole lässt sich frei im Fahrzeug positionieren, die verschiebbare Rückbank schafft zusätzliche Flexibilität. Mit bis zu 2.469 Litern Ladevolumen (Langversion) bietet er beeindruckende Transportkapazitäten.
Familien mit Kindern, Großeltern oder häufigen Mitfahrern stehen vor besonderen Herausforderungen. Welcher Elektrobus bietet wirklich Platz für sieben Personen, ohne dabei Komfort oder Reichweite zu vernachlässigen?
Der Kia EV9 führt diese Kategorie souverän an, obwohl er offiziell als SUV klassifiziert wird. Mit seinen Abmessungen reicht er bereits an einen Kleinbus heran. Bis zu 450 Kilometer Reichweite und 800-Volt-Technologie für schnelles Laden machen ihn zum perfekten Langstreckenfahrzeug für große Familien. Der Preis von etwa 73.000 Euro ist allerdings ambitioniert.
Überraschend praktisch erweist sich der Peugeot e-5008, der mit 664 Kilometern WLTP-Reichweite alle anderen Modelle übertrifft. Die sieben Sitze lassen sich flexibel konfigurieren, und das moderne Cockpit mit digitalen Instrumenten wirkt zeitgemäß. Der Preis von etwa 45.000 Euro macht ihn zum Preis-Leistungs-Sieger.
Der Mercedes EQV punktet mit Premium-Komfort für bis zu acht Personen. Die einzeln verstellbaren Sitze, das optionale Panoramadach und die luxuriöse Ausstattung rechtfertigen den Aufpreis. Besonders auf längeren Reisen macht sich der hohe Komfort bezahlt.
Interessant für preisbewusste Familien sind die Stellantis-Modelle wie der Opel Zafira-e Life oder der oben erwähnte Citroën e-SpaceTourer. Mit Preisen ab 53.000 Euro bieten sie solide Elektrotechnik und viel Platz, müssen aber bei Verarbeitung und Ausstattung Kompromisse eingehen.
Die elektrische Revolution rollt unaufhaltsam durch die Welt der Busse und Vans. Es gibt nicht den einen perfekten Elektrobus, sondern für jeden Bedarf die optimale Lösung.
Für Familien mit begrenztem Budget empfiehlt sich der VW ID. Buzz Pure ab rund 50.000 Euro. Mit 330 Kilometern Reichweite bewältigt er den Alltag souverän, während das sympathische Design für Begeisterung sorgt.
Premium-orientierte Käufer greifen zum Mercedes EQV. Mit bis zu 458 Kilometern Reichweite innerorts und luxuriöser Ausstattung rechtfertigt er seinen Preis von 75.000 Euro für alle, die Wert auf Komfort legen.
Der VW ID. Buzz mit langem Radstand stellt den idealen Kompromiss dar. Mit 487 Kilometern Reichweite, sieben Sitzplätzen und einem Preis ab 62.719 Euro trifft er den Nerv vieler Familien.
Für maximale Reichweite führt kein Weg am Peugeot e-5008 vorbei. Seine 664 Kilometer WLTP-Reichweite übertreffen alle Konkurrenten deutlich.
Die Elektrobus-Zukunft strahlt: Sinkende Preise, steigende Reichweiten und ein verbessertes Ladenetz machen diese Fahrzeuge massentauglich. Wer 2025 einen Elektrobus kauft, investiert nicht nur in nachhaltige Mobilität, sondern auch in eine Technologie mit enormen Zukunftspotential.