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Motorwäsche: Wann ist sie notwendig?

Ist eine Motorwäsche notwendig und wenn, dann wann? Und was ist der Unterschied zwischen einer Motorwäsche und einer Motorspülung? Unser Ratgeber liefert die wichtigsten Antworten auf Fragen zur Motorwäsche.

Was ist eine Motorwäsche - was eine Motorspülung?

Bei der Motorwäsche geht es um die Reinigung aller im Motorraum angesiedelten Aggregate, also nicht nur um den Motor alleine. Auch der eventuell vorhandene Turbolader, die Lichtmaschine, das Getriebe und der Kühler werden von Schmutz, Öl und Ablagerungen befreit. Die Motorwäsche beim Auto ist demnach eine rein äußerliche Anwendung. Motorwäsche oder Motorspülung

Eine Motorspülung ist die Reinigung des Motors oder des Getriebes von innen. Dies ist mitunter bei älteren Fahrzeugen notwendig, weil sich im Motor Sedimente, Metallabrieb, Staub und Sand abgelagert haben. Diese meisten dieser Stoffe gelangen mit der Luft in den Verbrennungsraum und werden nicht über die Abgasanlage ausgeschieden. Während jeder Autofahrer eine Motorwäsche leicht selber machen kann, sollte die Motorspülung unbedingt dem Fachmann überlassen werden. Dies gilt insbesondere für Oldtimer. Bei diesen betagten Autos kann es sein, dass gewisse Ablagerungen im Motor für einen störungsfreien Betrieb unerlässlich sind. Werden durch eine Motorspülung restlos aller Schmutz und diese Ablagerungen entfernt, kann dies einen schweren Motorschaden zur Folge haben.

Welche Aggregate im Motorraum sollten wann gespült werden?

In der Tat ist das Reinigen des Innenlebens bestimmter Systeme beim Auto unter gewissen Umständen sinnvoll.

Eine Motorspülung sollte immer dann vorgenommen werden, wenn aus unerklärlichem Grund die Motorleistung nachlässt, der Motor rußt oder qualmt und wenn er nur widerwillig auf Touren kommt. Sedimente aus dem Motoröl, aus der in den Verbrennungsraum gepressten Luft, unverbrannte Kraftstoffreste und Metallabrieb bilden im Laufe von Jahren einen zähen Schlamm, der sich in der Ölwanne ablagert. Wird dieser Schlamm aufgewirbelt, kann es zum Leistungsverlust kommen. Mit einer Motorspülung werden derartige Rückstände vom Fachmann entfernt.

Eine Spülung des Kühlwassersystems ist immer dann angeraten, wenn die Kühlwasserpumpe tadellos funktioniert, der Motor aber dennoch zu warm oder gar heiß wird. Auch hier haben sich dann zumeist Ablagerungen im System gebildet, die es zu entfernen gilt.

Eine Spülung der Bremsleitungen ist bei nachlassender Bremsleistung angeraten. Mit den Jahren lagern sich in den Leitungen Sedimente ab, die so den Querschnitt der Bremsleitung verkleinern. In der Folge verringert sich die Bremsleistung. Gelingt es nicht, alle Ablagerungen zu entfernen, müssen die Bremsleitungen gegen Neue ausgetauscht werden.

Das Spülen und Entkalken der Scheiben- und Scheinwerferwaschanlage sorgt für die reibungslose Funktionsweise dieser Systeme. Insbesondere Kalk und Seifenreste lagern sich in diesen Systemen ab und verstopfen mit der Zeit die Leitungen. Eine Spülung mit Essigwasser oder einem Entkalker beseitigt die Rückstände und garantiert die Einsatzfähigkeit der Waschanlagen.

Warum und wann ist eine Motorwäsche sinnvoll?

Eine Motorwäsche beim Auto ist generell keine Frage der Fahrzeugkosmetik. Da die Motorhaube geschlossen ist, wird der Motor von Außenstehenden nicht gesehen und muss deshalb auch nicht auf Hochglanz poliert werden. Zudem verdrecken Motoren in modernen Autos selten, da die Hersteller inzwischen den Motorraum auch von unten weitgehend schließen. Deshalb reicht es in der Regel aus, Staub und eine leichte Verschmutzung auf dem Motor und seinen Nebenaggregaten mit einem feuchten Lappen oder Mikrofasertuch zu entfernen oder dazu einen Handbesen zu nutzen. Neben dem Autowaschen zu Hause, gibt es konkrete Situationen, in denen eine Motorreinigung aber durchaus sinnvoll oder gar angeraten ist.

Dies ist der Fall, wenn beim Motor regelmäßig Öl nachgefüllt werden muss. Für gewöhnlich ist dann auch der Motorraum verölt. Um sehen zu können, wo sich eventuell ein Leck befindet, wo das Öl austritt, ist die Motorwäsche ein probates Mittel. Auf dem frisch gereinigten Motor lässt sich nach wenigen gefahrenen Kilometern recht leicht jede Undichtigkeit ausmachen.

Offroad-Touren

Nach einem Off-Road-Abenteuer oder wenn der Motorraum bei einem Hochwasser geflutet, aber nicht überflutet wurde. Die dann im Motorraum anzutreffenden Verkrustungen von massivem Dreck sollten umgehend durch eine Motorwäsche beseitigt werden.

Im Winter

Nach einem Winter mit viel Streusalz auf der Straße ist es angeraten, eine Motorwäsche durchzuführen. Nur so lässt sich das Salz vollständig entfernen. Verbleiben die Salze im Motorraum, sorgen Feuchtigkeit und die Wärme für eine beschleunigte Korrosion.

Ausgelaufene Batterie

Es passiert bei modernen Autos so gut wie nie, aber bei älteren Modellen kann schon einmal eine Batterie auslaufen. Die Batteriesäure ist für die Karosserie ebenso schädlich wie das Streusalz im Winter. Deshalb ist eine Motorwäsche eine gute Idee, ist die Autobatterie geplatzt oder übergelaufen.

Autoverkauf

Soll das Auto verkauft werden, kann ein sauberer Motor den potenziellen Käufer vom tadellosen Pflegezustand des Fahrzeuges überzeugen. Zudem wird jedem Interessenten so die Gelegenheit gegeben, sich von der Dichtigkeit des Motors zu überzeugen, denn es sollten keine Tropfspuren von Motoröl erkennbar sein.

Irrglaube vor Überhitzung des Aggregats

Es ist übrigens ein weitverbreiteter Irrglaube, dass ein verölter und verschmutzter Motor die Überhitzung des Aggregats verursachen kann. Eine Schicht aus Schmutz und Öl kann nicht so viel Wärme speichern, dass ein Überhitzen des Motors möglich wäre. Dies ist rein theoretisch erst dann als Ursache in Betracht zu ziehen, wenn der gesamte Freiraum im Motorraum mit Dreck aufgefüllt ist.

Wo kann ich eine Motorwäsche selber machen?

Wer unbedingt seine Motorwäsche selber machen will, der ist an extra dafür ausgewiesene Plätze gebunden. Die Reinigung des Motors auf der Straße, einem Privatgrundstück, auf dem Firmenhof oder in der Box einer normalen DIY-Autowaschanlage ist absolut verboten. Zudem ziehen Verstöße immer hohe Bußgelder nach sich. Deshalb bleiben nur die wenigen Waschplätze für Autos, auf denen die Motorreinigung ausdrücklich erlaubt ist oder eine Kfz-Werkstatt.

Grund dafür sind die gesetzlichen Vorgaben für Plätze, an denen Motoren gewaschen werden dürfen. Grundbedingungen sind unter anderem ein Öl-undurchlässiger Boden, eine Abwasseraufbereitungsanlage und ein Ölabscheider. Für alle, die eine Motorwäsche in der Nähe durchführen wollen, bleibt damit oftmals nur der Weg in die Werkstatt. Autowaschanlagen mit Motorwäsche als besonderes Service-Angebot sind selten und wenn, dann zumeist nur in großen Städten zu finden.

Wie wird eine Motorwäsche beim Auto richtig durchgeführt?

Bei einer Motorwäsche sind einige Punkte zu beachten, damit die Reinigungsaktion nur einen sauberen Motorraum und keine Schäden hinterlässt. Wichtigster Punkt ist, zu klären, ob das bestimmte Auto überhaupt für eine Motorwäsche zugelassen ist. Einige Hersteller verbieten für bestimmte Modelle die Motorwäsche, weil konstruktionsbedingt schwere Schäden zu befürchten sind. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Auto vom Hersteller für die Motorwäsche zugelassen ist, der sollte sich beim Hersteller erkundigen. Im schlimmsten Fall steht der Autofahrer nach der Motorwäsche mit dem Schaden allein und hat zudem alle Garantieansprüche gegenüber dem Hersteller verloren.

Schritt 1: Das richtige Wetter wählen Das perfekte Wetter für die Reinigung eines Motors ist warmes Wetter mit geringer Luftfeuchtigkeit und Wind. Bei dieser Art von Wetter kann der Motorraum durch die Temperatur und den Wind schnell und vollständig austrocknen. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Eins

Schritt 2: Motor zuerst abkühlen lassen Nach dem Erreichen des Waschplatzes die Motorhaube öffnen und warten, bis der Motor nur noch handwarm ist. Dies dauert je nach zurückgelegter Fahrstrecke mindestens 30 Minuten und bis zu 2 Stunden. Wird ein heißer Motor gewaschen, besteht die Gefahr, dass sich Teile verbiegen, brechen oder gar das Motorgehäuse platzt. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Zwei

Schritt 3: Alle Verschlüsse und den Ölmessstab festziehen Wenn Wasser in die Motorflüssigkeiten eindringt, kann es zu chemischen Reaktionen und Zersetzungen kommen, die den Motor beschädigen. Um dies zu verhindern, müssen die Deckel von Servolenkungsflüssigkeit, Bremsflüssigkeit, Kühlmittel und anderen Flüssigkeitsbehältern fest verschlossen sein. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Drei

Schritt 4: Batterie abklemmen Damit kein Strom während des Waschens fließen kann, sollte immer die Batterie abgeklemmt werden. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Vier

Schritt 5: Abdecken von elektrischen Komponenten und Filtern Elektrische Bauteile wie Zündkabel, Zündkerzen, Zündspulen, Verteilerkappen, Motorsteuergeräte, Lichtmaschinen und Sicherungskästen sowie Filter müssen vor Wasser geschützt werden. Diese Teile können beschädigt werden, wenn Wasser mit ihnen in Berührung kommt. Mit Plastiktüten und einem Duck-Tape lassen sich diese Bauteile gegen Wasser schützen. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Fünf

Schritt 6: Schutzkleidung tragen Insbesondere wenn der Motor stark verölt ist, ist es zwingend erforderlich eine Staubmaske und eine Schutzbrille zu tragen. Durch das Auftreffen von Wasser können sich gefährliche Chemie-Cocktails entwickeln, die auf keinen Fall in die Augen geraten dürfen. Deshalb ist es auch ratsam, Schutzkleidung zu tragen. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Sechs

Schritt 7: Oberflächliche, lose Verschmutzungen abbürsten Verschmutzungen wie tote Käfer und Blätter sollten mit einer Bürste oder einem Besen entfernt werden, bevor Wasser für die Reinigung zum Einsatz kommt. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Sieben

Schritt 8: Motor von Öl und Fett befreien Der kalte Motor wird mit einem Kaltreiniger eingesprüht, der für gewöhnlich eine gewisse Einwirkzeit benötigt. Diese Spezialmittel lösen neben Schmutz auch Fette und Öle auf. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Acht

Eventuell ist es notwendig, eine zweite Schicht dieses Reinigungsmittels aufzutragen, abhängig von der Art und Stärke der Verschmutzung. An einigen Stellen muss dem Kaltreiniger ohnehin mit einer Scheuerbürste geholfen werden, denn selbst die besten Produkte können nicht allen Schmutz selbstständig beseitigen.

Schritt 9: Motor abspülen Das Ausspülen des Motorraums erfolgt mit geringem Wasserdruck. Auf keinen Fall dürfen ein Dampfreiniger oder gar ein Hochdruckreiniger verwendet werden, denn beide Geräte verursachen mehr Schäden als sie Nutzen bringen. Gerade der Hochdruckreiniger kann erhebliche Beschädigungen an wichtigen Motorenteilen verursachen. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Neun

Ausgespült wird von hinten nach vorne. Wasser darf nicht direkt auf die elektrischen Bauteile geleitet werden.

Schritt 10: Motor trocknen Ein Motor wird nicht an der Luft getrocknet, sondern mit weichen, saugkräftigen Tüchern abgewischt. Es kann sinnvoll sein, einen sanften Luftstrahl aus dem Kompressor zu verwenden, um schwer zugängliche Bereiche zu trocknen. Es ist ratsam, nach dem Anklemmen der Batterie, direkt nach Hause zu fahren. Dort angekommen, ist der Motor warm. Wird nun die Motorhaube geöffnet, kann die restliche Feuchtigkeit schneller entweichen und der Motor kann komplett abtrocknen. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt Zehn

Schritt 11: Schutzmittel im Motorraum auftragen Die Hersteller versehen ihre Motoren und den gesamten Motorraum mit einem Schutzfilm, der vor Feuchtigkeit und Korrosion schützt. Dieser Film wurde durch die Motorwäsche entfernt. Im Autozubehör sind ähnliche Mittel zu finden. Diese können aufgetragen werden, wenn der Motorraum vollständig ausgetrocknet ist. Werden diese Mittel in einem noch feuchten Motorraum angewandt, legt sich die Schutzschicht auf einzelne Wasserperlen und hindert diese daran, zu verdunsten. In der Folge fördern diese Schutzmittel dann Korrosion, weil das Wasser nicht entweichen kann. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, dass alle Bauteile tatsächlich vollständig abgetrocknet sind. Im Atemzug dieses Arbeitsschrittes sollte kontrolliert werden, ob eventuell bewegliche Teile mit frischem Fett zu schmieren sind. So wird die Motorwäsche richtig ausgeführt – Schritt elf

Wer bietet eine Motorwäsche an?

Generell bieten fast alle Kfz-Werkstätten die Motorwäsche als Dienstleistung an. Wer einen besonders sauberen Motor schätzt, kann die Motorwäsche auch bei einem professionellen Fahrzeugaufbereiter in Auftrag geben. Fürchtet ein Autoliebhaber, dass seinem Auto durch die Reinigung Schaden zugefügt wird, gibt es die Alternative der Trockeneis-Wäsche. Etliche Werkstätten und Fahrzeugaufbereiter waschen den Motorraum nicht mit Wasser, sondern verwenden dazu Trockeneis. Wie der Name bereits sagt, ist hier kein Wasser im Spiel. Das Trockeneis haftet sich durch seine extrem niedrige Temperatur auf der Oberfläche der Bauteile an, also genau dort, wo sich der Schmutz befindet. Anschließend platzt das Trockeneis durch die höhere Umgebungstemperatur ab und nimmt jede Art von Verschmutzung dabei mit, auch Öl und Fett.

Was kostet eine Motorwäsche?

Eine normale Motorwäsche kostet regional unterschiedlich zwischen 25 und 50 Euro. Eine Motorwäsche mit Trockeneis kann mit bis zu 70 Euro zu Buche schlagen.

Fazit

Die Motorwäsche erfordert einige Mühe und ein besonders vorsichtiges sowie umsichtiges Handeln. Es ist wichtig, die richtige Vorgehensweise zu beachten, um Schäden bereits im Vorfeld auszuschließen. Wer sich unsicher ist oder für die Motorwäsche in der Nähe keinen Platz findet, der sollte diese Prozedur dem Fachmann überlassen.

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