Welche Nachteile haben Elektroautos noch immer?
Trotz aller Fortschritte – die Frage "Was ist der Nachteil an Elektroautos?" bleibt berechtigt. Die Elektromobilität hat noch immer mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen, die potenzielle Käufer abschrecken können.
Die Reichweitenproblematik bei Extrembedingungen
Auch wenn moderne E-Autos theoretisch 500 bis 700 Kilometer schaffen, sieht die Winterrealität anders aus. Bei Minusgraden und eingeschalteter Heizung reduziert sich die Reichweite um bis zu 40 Prozent. Eine angezeigte Reichweite von 400 Kilometern schmilzt dann schnell auf 240 Kilometer zusammen. Für Vielfahrer, die regelmäßig lange Strecken bei winterlichen Bedingungen zurücklegen müssen, kann dies zum Problem werden.
Die Batterietechnologie hat zwar große Fortschritte gemacht, aber die physikalischen Grenzen der Lithium-Ionen-Akkus bei Kälte bleiben bestehen. Neue Feststoffbatterien versprechen Besserung, sind aber noch nicht marktreif.
Ladezeit und Ladeinfrastruktur auf Langstrecken
Während das Laden zu Hause über Nacht kein Problem darstellt, zeigen sich auf Langstrecken noch immer Schwächen. Trotz Schnell-Ladenetzen bedeutet eine Fahrt von Hamburg nach München mindestens einen, eher zwei Ladestopps von je 20 bis 30 Minuten. Für Geschäftsreisende oder Menschen mit Zeitdruck kann dies problematisch sein.
Ein weiteres Problem: Die Verlässlichkeit der Ladeinfrastruktur. Defekte Ladesäulen, inkompatible Bezahlsysteme oder überlastete Ladeparks an Autobahnen sorgen noch immer für Frust. Die Situation hat sich zwar verbessert, ist aber noch nicht auf dem Niveau der flächendeckenden Tankstellenversorgung.
Der hohe Anschaffungspreis
Trotz sinkender Preise kosten Elektroautos in der Anschaffung noch immer 20 bis 30 Prozent mehr als vergleichbare Verbrenner. Ein VW Tiguan mit guter Ausstattung kostet etwa 45.000 Euro, das elektrische Pendant ID.4 startet bei 48.000 Euro.
Wertverlust und Batterielebensdauer
Die Unsicherheit über die Langlebigkeit der Batterien schlägt sich im Wertverlust nieder. E-Autos verlieren in den ersten drei Jahren durchschnittlich 50 Prozent ihres Wertes – deutlich mehr als moderne Verbrenner. Die Angst vor teuren Batteriewechseln (Kosten: 10.000 bis 20.000 Euro) drückt die Gebrauchtwagenpreise.
Zwar geben Hersteller mittlerweile Garantien von acht Jahren oder 160.000 Kilometern auf die Batterie, aber was danach kommt, bleibt ungewiss. Erste Langzeiterfahrungen zeigen jedoch, dass moderne Batterien robuster sind als anfangs befürchtet.