Wer die Spritpreise genau beobachtet, erkennt schnell, dass sich die Summen oft wechseln. Sie ändern sich sogar häufiger denn je. Derzeit kann man mit bis zu sechs Preisspitzen täglich rechnen. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 konnte man bis zu maximal fünf Kostenspitzen pro Tag erwarten. Dahinter steckt eine gewinnbringende Strategie: Die großen Mineralölkonzerne versuchen, durch die häufigen Preissprünge ihre Gewinne stark anzukurbeln.
Diese Faktoren beeinflussen die Preise:
Seit Anfang 2022 ist der Preis für Diesel und Benzin auf einem Rekordhoch. Zum einen ist die erhöhte CO2-Abgabe dafür verantwortlich. Statt 25 Euro pro ausgestoßenes CO2 ist seit dem Jahresbeginn 30 Euro fällig. Zum anderen ist der Rohölpreis stark gestiegen. Das Barrel wird derzeit mit 88 Dollar notiert. Dies sind Faktoren, die den Benzinpreis als auch den Dieselpreis rasant in die Höhe schnellen lassen. Doch es gibt einige Tipps und Tricks, wie man trotzdem günstig und preiswert tanken kann.
Die Zapfsäulen an den internationalen Routen sind im Vergleich zu anderen Straßen in der Regel am teuersten. Wer auf sein Portemonnaie achtet, sollte daher Autobahntankstellen meiden. Der Preis für Super E10 ist hier durchschnittlich um 21,4 Cent höher. Für den Kraftstoff Diesel kann man bis zu einer Erhöhung von 23,8 Cent rechnen. Bei längerem Autofahren empfiehlt es sich daher, schon am Abfahrtsort sein Fahrzeug vollzutanken.
Außerdem sind die Zapfsäulen, die sich im Umkreis von Autobahnausfahrten liegen, noch immer um zwei Cent höher als im übrigen Straßennetz abseits der Schnellstraßen. Die günstigste Alternative während einer Autobahnreise sind die Autohöfe, die wenige Hundert Meter neben den Ausfahrten liegen. Beachte: Zudem können die Preise für Benzin und Diesel je nach Marke und Mineralölkonzern sehr variieren. Die großen Markentankstellen sind meist teurer als die kleineren. Es lohnt sich daher, die Beträge der einzelnen Anbieter genau zu vergleichen.
Die Facts im Überblick
Nicht nur über die Zeit, sondern auch innerhalb eines Tages variieren die Preise teilweise stark. Durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes kannst du bis zu 7 Cent pro Liter sparen. Das zeigt eine ADAC-Auswertung: Im Mai 2021 wurden alle Preisbewegungen der rund 14.000 Tankstellen Deutschlands analysiert und ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass Benzin und Diesel morgens am teuersten sind. Ab etwa sechs Uhr zeichnet sich ein stetiger Preisanstieg ab. Der Höhepunkt ist meistens eine Stunde später, ab 7 Uhr bemerkbar. Zu dieser Uhrzeit ist das Preisniveau am höchsten. Anschließen fallen die Kosten wieder bis etwa neun Uhr. Während des Tages sind weitere Spitzen gegen 10 Uhr, 13 Uhr, 16 Uhr, 20 Uhr und vor 22 Uhr zu erwarten. Über Nacht bleibt die Summe meist stabil.
Das heißt: Für Verbraucher ist es empfehlenswert, das Auto am Abend zu betanken, da die durchschnittlichen Brennstoffkosten zu diesem Zeitpunkt am niedrigsten sind. Die günstigsten Preise kann man zwischen 18 und 19 Uhr erwarten. Außerdem ist zwischen 20 Uhr und 22 Uhr ebenfalls der ideale Zeitpunkt, möglichst billig zu tanken.
Am Wochenende sind der Benzinpreis und der Dieselpreis am späten Nachmittag und am Abend sehr preiswert. Hier ist der ideale Zeitpunkt um zu Tanken zwischen 18 Uhr und 22 Uhr.
Die Preisunterschiede für Treibstoff zwischen Stadt und Land sind sehr gering und fallen daher kaum ins Gewicht. Auch überregionale Unterschiede sind in Deutschland nicht besonders stark. Es ist auch keine pauschale Aussage darüber möglich, welches Bundesland die höchsten Preise hat: Diese variieren nämlich ständig. Sämtliche Grunddaten aller Tankstellen in Deutschland, das heißt Name, Standort, Adresse, Öffnungszeiten und Unternehmenskennzeichen, werden jedoch von der Markttransparentstelle für Kraftstoffe zur Verfügung gestellt. Doch nicht nur das: Die Markttransparentstelle erfasst auch sämtliche Preisinformationen diverser Treibstoffe wie Super E10, Super (E5) und Diesel. Auf diese Weise können sich Verbraucher über die aktuellen Kraftstoffpreise in Deutschland informieren.
Interessant zu wissen
Sämtliche Websites und Apps, die kostengünstiges Tanken versprechen, basieren auf die Informationen der Markttransparentstelle. Tankstellenbetreiber sind seit 2013 dazu verpflichtet, Preisänderungen in Echtzeit der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe zu melden.
Mithilfe von Apps oder Webseiten kannst du ganz einfach die günstigste Zapfstelle in der Umgebung finden. Zum Beispiel bietet der ADAC einen Online-Tankvergleich und eine kostenlose Spritpreise-App an. Auch Tank-Apps helfen dir dabei, die günstigste Tankstelle in deiner Nähe zu finden. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Apps kaum. Du kannst einfach den bevorzugten Brennstoff wählen und den gewünschten Umkreis filtern. Der Vorteil dabei ist, dass alle verfügbaren Daten in Echtzeit angegeben werden. Somit kannst du sehr zuverlässig die billigste Tankstelle in der Nähe finden. Allerdings solltest du darauf achten, dass der Weg zur günstigsten Zapfsäule nicht zu weit ist. Ist die Strecke zu lang, rentiert sich der billige Preis vielleicht gar nicht mehr.
Die erste Tankstelle
Der Mineralölkonzern „OLEX“ eröffnete im Jahr 1922 die erste öffentliche Tankstelle in Hannover. Eine weitere Zapfstelle für motorisierte Verkehrsmittel wurde fünf Jahre später in Berlin etabliert. Das Geschäft umfasste ein breites Sortiment: Neben Treibstoff wurden ebenfalls Autoreifen, diverse Schmieröle und Zündkerzen angeboten.
Wie sich die Preise entwickeln werden, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Im Dezember 2021 sind die Spritpreise – auch aufgrund der COVID-19 Pandemie – deutlich gefallen. Viele Anleger dämpfen die Nachfrage aus Sorge vor möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen und verschärften Maßnahmen in einzelnen Ländern. Bereits im Januar 2022 bemerkte man hingegen einen starken Anstieg der Spritpreise. Prognosen für das Jahr 2022 zu stellen ist allerdings schwierig: Die Ölpreise sind stark abhängig vom weltweiten Geschehen sowie der Weltwirtschaft.
Die Preisentwicklung im Laufe der Zeit
Der Treibstoff war nicht immer so teuer wie heutzutage. Die Preisentwicklung hatte im Laufe der Zeit einige Höhen und Tiefen. Etwa zu Beginn der 1950er-Jahre kostete ein Liter Benzin zwischen 50 und 60 Pfennig. Das würde heute in Euro umgerechnet etwa 25 bis 30 Cent betragen. Durch die erste Ölkrise 1973 änderte sich dies schlagartig. Rohöl wurde zu einem kostbaren Gut, sodass die Kosten für Treibstoff drastisch anstiegen. Das teuerste Jahr zum Tanken war bis dato das Jahr 2012.
Die zukünftige Prognose ist, dass der Sprit immer teurer wird. Durch die von der Regierung beschlossene CO2-Steuer wird der Treibstoffpreis jährlich um einen festgelegten Wert pro Tonne CO2 steigen.
Die Preisstruktur von Benzin und Diesel ist ständigen Schwankungen ausgesetzt und ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Selbst innerhalb eines Tages können Preise um mehrere Cent pro Liter variieren – selbst an einer Tankstelle. Die gute Nachricht ist: Jede Änderung wird von den Tankstellen erfasst und weitergegeben. Dadurch können Webseiten und Apps in Echtzeit darüber informieren, wo die günstigste Tankstelle in deiner Nähe ist. Zusätzlich sparen kannst du, wenn du auf die richtige Uhrzeit achtest: Wenn du abends tankst, kannst du bis zu 7 Cent pro Liter sparen.
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