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Ölverbrauch beim Auto: Ein Leitfaden

Wer bei seinem Auto einen erhöhten Ölverbrauch feststellt, sollte sich auf die Suche nach der Ursache begeben. Handelt es sich gleich um einen Defekt oder gibt es ein anderes Problem? Mehr dazu in unserem großen Ratgeber.

Die Funktion des Öls beim Auto

Benzin- und Dieselmotoren kommen auf mehrere Tausend Umdrehungen pro Minute. Die dortigen Vorgänge in den Verbrennungsmotoren laufen also mit einer hohen Geschwindigkeit bei großen Temperaturunterschieden ab. Das ist nur dank eines komplexen Aufbaus und eines Zusammenspiels unterschiedlicher Komponenten machbar.

Bei Nockenwelle, Kurbelwelle, Kolben und Getriebe handelt es sich um metallische Bauteile – das führt zwangsläufig zu Reibungen. Um die Reibungen so gering wie möglich zu halten, müssen diese permanent mit Motoröl versorgt sein. Die Aufgabe des Öls besteht also darin, die beweglichen Motorteile zu schmieren und die Temperaturunterschiede so zu verteilen, dass der Motor nicht überhitzt. Dennoch kommt es zu einem feinen Verschleiß; die einzelnen Partikel werden durch das Motoröl ausgeleitet.

Im Verbrennungsmotor entsteht ein sehr hoher Druck. Da bleibt es nicht aus, dass während des Betriebes kleine Mengen an Öl an den Dichtungen vorbeigedrückt werden. Somit ist ein gewisser Ölverbrauch beim Auto völlig normal. Er liegt laut Herstellerangaben zwischen 50 und 300 ml auf 1.000 Kilometern. Diese Angaben sind großzügig, üblicherweise liegt der Verbrauch eher bei 10 bis 100 ml.

Öl im Verbrennungsmotor

Einen weiteren Einfluss auf den Ölverbrauch beim Auto hat die Jahreszeit. Das Fahrzeug verbraucht im Sommer weniger Öl als im Winter. Warum? Im Winter benötigt der Motor mehr Zeit, um warm zu werden. Wohingegen im Sommer die Außentemperaturen dafür sorgen, dass der Motor schneller warm wird. Der Ölverbrauch ist im Winter höher Des Weiteren kann auch das Fahrverhalten einen Einfluss auf den Verbrauch des Motoröls haben. Wer regelmäßig sehr unter- oder hochtourig fährt, hat einen höheren Ölverbrauch am Auto zu beklagen als bei einem normalen Fahrstil.

Regelmäßig den Ölstand prüfen und Öl nachfüllen

Während die neuen Modelle über eine elektronische Ölstandsanzeige im Armaturenbrett verfügen, erfolgt bei einem älteren Fahrzeug die Prüfung noch über den klassischen Ölmessstab. Bei der elektronischen Variante blinkt ein Lämpchen auf, wenn der Motor Öl benötigt. Andere Fahrzeuge geben sogar die genaue Füllmenge an, beispielsweise „Jetzt 0,5 Liter Öl nachfüllen“.

So funktioniert die Ölstandprüfung bei älteren Fahrzeugen

Das Auto musst du im ersten Schritt auf einer ebenen Fläche abstellen. Anschließend wartest du, bis die Motortemperatur ein wenig gesunken ist. Idealerweise erfolgt die Ölstandprüfung vor der ersten Fahrt. So ist sichergestellt, dass der Motor noch kalt ist. Denn warmes Öl dehnt sich aus, was zu einem verfälschten Messergebnis führt.

Anschließend ziehst du den Ölmessstab heraus und säuberst ihn mit einem Lappen, bevor du ihn erneut bis zum Anschlag in die Öffnung der Ölwanne steckst und danach wieder herausziehst. Am Ölmessstab lässt sich nun der Ölverbrauch des Fahrzeuges erkennen, optimalerweise liegt der Stand zwischen dem Minimum- und Maximumwert.

Nachfüllen von Motoröl

Auch hier gilt: Der Motor muss kalt sein, bevor er neues Öl bekommt. Das funktioniert ganz einfach, indem du das Motoröl in die Öffnung der Ölwanne gießt. Achte aber darauf, dass es nicht zu viel wird. Lieber einmal mehr kontrollieren als zu wenig. Welches Öl das Fahrzeug benötigt, kannst du in der Gebrauchsanweisung des Automobils nachlesen.

Selbst wenn du keinen merklichen Ölverbrauch am Auto feststellst, ist es ratsam, den Ölstand regelmäßig zu überprüfen. Das Motoröl zu kontrollieren, ist eine Arbeit von nicht einmal fünf Minuten und kann kostspieligen Reparaturen am Pkw vorbeugen.

Wie viel Öl verbraucht ein Auto im Durchschnitt?

Bei dieser Frage gehen die Meinungen auseinander. Häufig geben Betriebsanleitungen und Werkstatthandbücher Aufschluss über den maximal zulässigen Ölverbrauch des Autos. Wenn dort keine Informationen zu finden sind, gilt folgende Faustregel, wie viel Öl ein Auto verbrauchen darf:

Neuere Autos sollten unter 0,05 Prozent Öl verbrauchen, der maximal zulässige Ölverbrauch liegt bei 0,5 Prozent.

Der Vergleich des tatsächlichen und maximal zulässigen Ölverbrauchs des Autos gibt Aufschluss über eventuell erforderliche Abhilfemaßnahmen.

Während nach der Einlaufphase des Motors der Ölverbrauch am geringsten ist, steigt der Verschleiß hingegen im Laufe der Zeit. Unter dem Verschleiß verstehen sich alle notwendigen Bauteile im Motor gleichermaßen. Wenn also der Ölverbrauch des Autos verringert werden soll, helfen kleine Teilreparaturen eher weniger. Das bedeutet, falls du beispielsweise "nur" neue Kolbenringe in den Motor einbaust, kannst du mit keiner wesentlichen Verbesserung des Ölverbrauchs rechnen.

Ist der Verbrauch bei Diesel- und Benzinmotoren gleich?

Benziner verbrauchen weniger Öl als Dieselmotoren. Ebenfalls einen erhöhten Ölverbrauch haben Motoren mit Turboladern, was an der zusätzlichen Turboladerschmierung liegt.

Wie kann es zu einem erhöhten Ölverbrauch kommen?

Zuerst sei gesagt, dass nicht alle Autos denselben Ölverbrauch aufweisen. Einige Fahrzeuge können konstruktionsbedingt einen höheren Verbrauch als andere haben, was beispielsweise bei Sportwagen der Fall ist. Bei Verdacht solltest du also zunächst einen Blick in das Handbuch werfen oder eine Vertragswerkstatt aufsuchen.

Wie wir bereits erwähnten, kann auch der Fahrstil einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie oft der Griff zum Motoröl notwendig ist. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je sportlicher die Fahrweise ist, desto mehr Öl verbraucht der Motor. Das liegt an den höheren Drehzahlen, die zur Folge haben, dass Öl schneller in die Brennkammer gelangt und geradezu verbrannt wird.

Ein weiterer Punkt für den erhöhten Ölverbrauch kann die Wahl des falschen Öls sein. Bei Betrachtung der Bandbreite an verschiedenen Ölen ist es gar nicht verwunderlich. Bei zu niedriger Viskosität kann das Öl leicht durch Lager und Dichtungen gelangen und in den Brennraum eindringen.

In vielen Fällen lässt sich ein überdurchschnittlicher Ölverbrauch auf einen Defekt oder technische Mängel am Auto zurückführen. Das könnten beispielsweise folgende Probleme sein:

  • beschädigte Dichtungen
  • defekte Einspritzpumpe
  • verschlissene Lager
  • defekter Turbolader
  • verstopfte Leitungen

Die aufgezeigten Defekte ließen sich in Verbindung mit einem zu hohen Ölverbrauch am meisten feststellen.

Des Weiteren kann die Motortemperatur schuld an dem Problem sein. Wenn der Motor zu heiß läuft, erhöht das die Wahrscheinlichkeit einer zunehmenden Verbrennung des Öls. Weshalb es zu einer Überhitzung des Motors kommt, kann wiederum verschiedene Auslöser haben. Hier spielt beispielsweise auch die Fahrweise eine Rolle oder ein Problem mit der Kühlung.

Nicht immer muss ein Ölverlust vorliegen

Unbedingt beachten: Ein Ölverlust ist nicht mit einem erhöhten Ölverbrauch gleichzustellen. Fehlendes Öl kann nämlich nicht verbrannt bzw. verbraucht werden. Es tritt schlichtweg aus dem Motor aus. Das kann diverse Ursachen haben, in vielen Fällen liegt es aber an einer beschädigten Ölwanne oder defekten Dichtung.

Besteht Gefahr, wenn das Auto Öl verliert?

Sobald der Ölverlust am Auto auffällt, sollte das Fahrzeug stehen bleiben, andernfalls kann es zu einem Motorschaden kommen. Die mangelnde Ölversorgung garantiert nicht mehr die Schmierung beweglicher Teile. Somit erhöht sich die Reibung, was letztlich zu beachtlichen Schäden führen kann.

Richtig gefährlich wird es, wenn beispielsweise eine Ölleitung defekt ist und während der Fahrt immer wieder Ölspritzer aus der Leitung gelangen. Hier besteht Brandgefahr, denn durch die hohen Temperaturen des Motors kann sich das Öl unter der Motorhaube entzünden.

Auch die weiteren Verkehrsteilnehmer geraten in Mitleidenschaft, denn das ausgelaufene Öl stellt auf der Fahrbahn eine rutschige Gefahrenquelle dar. Gerade in Kurven könnten die anderen Fahrzeuge aufgrund des Öls den Grip auf der Straße verlieren, was das Fahrzeug beinahe unkontrollierbar macht.

Für den Fall, dass es zu einer Verunreinigung der Fahrbahn kommt, ist nicht nur der Anruf bei der Pannenhilfe notwendig, sondern du musst auch die Feuerwehr informieren. Diese kann die anderen Verkehrsteilnehmer erst einmal vorwarnen und anschließend das Öl mit speziellen Bindemitteln oder Sand abdecken.

Was zu tun ist, wenn das Auto Öl verliert

Dem überhöhten Ölverbrauch beim Auto selbst auf die Schliche kommen

Technisch begabte Personen können mit der unten aufgeführten Anleitung selbst Nachforschungen nach dem erhöhten Ölverbrauch anstellen. So lassen sich erst einmal die Werkstattkosten einsparen, anschließend kommen lediglich die Anschaffungskosten der defekten Ersatzteile hinzu.

Wie macht sich ein erhöhter Ölverbrauch beim Auto bemerkbar?

Es könnte zu einem Leck am Motor kommen. Nach etwas Standzeit des Autos fällt in Höhe des Motors ein Ölfleck auf. Aber auch bläulicher Auspuffqualm kann darauf hindeuten, dass Öl verbrannt wird.

Einfach ständig Öl nachfüllen und das Fahrzeug weiterfahren, ist sicherlich die falsche Idee. Wird beispielsweise das Öl verbrannt, setzt es sich in der Abgasreinigungsanlage ab. Und das führt langfristig gesehen zu erheblichen Schäden.

Das schlimmste Szenario, das durch den ständigen Ölverlust eintreffen könnte, wäre ein Motorschaden. Sobald ein Defekt vorliegt, sollte dieser umgehend repariert werden, da es ansonsten zu einem schleichenden Motorschaden trotz ordnungsgemäßen Ölstandes kommt.

Diese Ursachen sind typisch für einen zu hohen Ölverbrauch beim Auto:

  • verschlissene Kolbenringe
  • Ölwannendichtung oder Ölwanne defekt
  • defekte Zylinderkopfdichtung
  • Ventile falsch eingestellt
  • Entlüftung des Kurbelgehäuses defekt
  • Ventilschaftdichtung verschlissen

Kolbenringe verschlissen

Wenn es um einen hohen Ölverbrauch des Autos geht, sind verschlissene Kolbenringe das schlimmste Szenario, welches eintreten kann. Hier ist zu jederzeit mit einem Kolbenfresser zu rechnen.

Prinzipiell wäre es möglich, die Kolbenringe zu tauschen, jedoch reicht der alleinige Wechsel in den meisten Fällen nicht. Viel eher müssen die Zylinderwände neu gehöhnt und geschliffen werden, andernfalls kann der Zylinder nicht die volle Kompression erhalten.

Ölwannendichtung oder Ölwanne defekt

Die unter dem Auto befindliche Ölwanne kann in vielerlei Hinsicht für einen Ölverlust verantwortlich sein. Zum einen könnte sie durch Bodenwellen während der Fahrt Schäden aufweisen. Zum anderen kommt es im Laufe der Zeit zu einem Verschleiß der Ölwannendichtung.

Ein Defekt der Ölwanne oder Dichtung lässt sich durch einen Ölfleck unter dem Fahrzeug nach dem Parken erkennen. Kommt es zur Reparatur, muss in beiden Fällen die Wanne demontiert werden. Angesichts dessen bietet es sich an, direkt einen Ölwechsel inklusive Filter durchzuführen.

Defekte Zylinderkopfdichtung

Die Funktion der Zylinderkopfdichtung besteht darin, den Brennraum des Motors vor dem Schmiermittel- und dem Kühlmittelkreislauf abzudichten. Kommt es zu einer Beschädigung der Dichtung, entsteht zwischen Brennraum und den Kreisläufen eine Verbindung. Es kann auch vorkommen, dass die Kopfdichtung nach außen hin undicht ist.

Ein erstes Zeichen für eine defekte Zylinderkopfdichtung ist weißer Schaum im Ölkreislauf, genauso wie schwarzes Öl im Kühlmittel. Die einzige Lösung wäre die Demontage des Zylinderkopfes und eine Erneuerung der Dichtung. Es handelt sich um eine recht aufwendige Reparatur, die aber hin und wieder einmal vorkommt.

Ventile falsch eingestellt

Bei laufendem Motor ertönt ein „Klingeln“ in den Ohren? Das spricht für verstellte Ventile, die sich auch durch einen unruhigen Motor bemerkbar machen. Hier ist ein Besuch in der Werkstatt Pflicht. Ein Fachmann bekommt das Problem im Handumdrehen unter Kontrolle.

Entlüftung des Kurbelgehäuses defekt

Die Kurbelwelle rotiert mit einer enormen Geschwindigkeit und übt einen hohen Druck auf das Kurbelgehäuse aus. Gibt es für diesen Druck keinen Ausgleich, schiebt er das Motoröl an den Kolbenringen vorbei, sodass es in den Brennraum gelangt.

Damit das nicht passiert, besitzen die Motoren einen sogenannten Entlüftungsschlauch, der vom Kurbelgehäuse in den Ventildeckel führt. Sollte der Schlauch entweder abgeknickt oder verstopft sein, entsteht ein Überdruck.

Ventilschaftdichtung verschlissen

Bei der Ventilschaftdichtung handelt es sich um kleine Simmerringe, welche um den Schaft der Ventile sitzen. Ihre Aufgabe besteht darin, den Ventiltrieb gegen den Brennraum abzudichten.

Bei diesen kleinen Ringen handelt es sich um Verschleißteile. Ein Wechsel ist nicht immer ganz einfach, daher sollte in diesem Fall eine Fachwerkstatt den Tausch übernehmen.

Einen Fachmann beim Thema Ölverbrauch zurate ziehen

Wer sich die Suche der Symptome für den Ölverbrauch am Auto nicht zutraut, kann eine lokale Werkstatt damit beauftragen. Die Kosten für die Reparatur lassen sich pauschal nicht benennen. Sie hängen vom Umfang und vor allem von den benötigten Ersatzteilen ab.

Wenn das Fahrzeug schon einmal in der Werkstatt ist, sollte diese einen Blick ins Serviceheft werfen. Sofern das nächste Serviceintervall in nicht allzu weiter Ferne liegt, wäre es sinnvoll, die Reparaturarbeiten direkt mit dem Service zu verbinden.

Gibt es Möglichkeiten, den Ölverbrauch des Autos zu reduzieren?

In den meisten Fällen ist ein zu hoher Ölverbrauch am Auto auf einen Verschleiß oder eine Beschädigung der Dichtungen oder mechanischen Teile zurückzuführen. Die folgenden Ursachen können das Problem auslösen:

  • falsches Motoröl
  • hochtouriger Fahrstil
  • verschmutzter Ölfilter

Um den Verschleiß so gering wie möglich zu halten, gibt es einige Lösungen. An erster Stelle steht das Einhalten der Wartungsintervalle gerade in Bezug auf Ölfilter und Ölwechsel. Wer den Wechsel selbst vornimmt, sollte auf jeden Fall darauf achten, dass ausschließlich das für das Auto vorgesehene Öl verwendet wird.

Zu guter Letzt solltest du hohe Drehzahlen vermeiden. Mit diesen Ratschlägen lässt sich der Verschleiß enorm reduzieren.

Fazit

Ein erhöhter Ölverbrauch schließt nicht zwangsläufig auf einen Defekt, denn manche Fahrzeuge, beispielsweise Sportwagen, verbrauchen naturgemäß mehr Öl. Zuallererst empfiehlt es sich, im Handbuch des Autos nachzuschauen und die notwendigen Informationen zum Ölverbrauch dort nachzulesen.

Wer allerdings einen erhöhten Ölverlust an seinem Auto feststellt, muss handeln. Die Diagnose der Ursache kann entweder selbst oder durch eine Fachwerkstatt erfolgen.

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