Seit den 1970er Jahren ist SEAT im Motorsport aktiv und hat bei Rallye- und Tourenwagen Serien Unmengen an Erfahrungen und Titel gesammelt. Diese Erfahrung ließ SEAT in spezielle Sportversionen verschiedener Serienmodelle, wie die Modelle Ibiza und Leon, einfließen. Die Cupra-Modellvarianten waren geboren und wurden schnell legendär. Ende 2018 gingen die Spanier einen Schritt weiter und machten Cupra zu einer eigenständigen Performance Marke mit voller Konzentration auf maximale Leistung.
Im Vergleich zu ähnlich hochwertigen und leistungsstarken Modellen bieten die Cupra Modelle ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis. Billig ist dieser maximale SEAT-Fahrspaß dennoch nicht. Für den Cupra Ateca sind mindestens EUR 42.850,00 fällig. Der Leon fällt etwas günstiger aus und ist für etwas mehr als EUR 1.000,00 Aufpreis auch als besonders sportlicher Kombi erhältlich.
Da nicht nur die Modelle, sondern die ganze Marke sehr neu auf dem Markt sind, gibt es noch keinen nennenswerten Gebrauchtwagenmarkt. Einzig ganz junge Gebrauchte oder Neuwagen sind bereits knapp unter dem Listenpreis zu haben.
Bei den ersten beiden Cupra Modellen sieht die Konkurrenz sehr unterschiedlich aus. Während der Cupra Ateca in seiner Verbindung aus SUV und Sportwagen recht einsam unterwegs ist, sieht sich der Leon einer großen Anzahl an Kontrahenten gegenüber. Dazu zählen die kompakten Performance-Varianten der großen deutschen Autobauer wie der Audi S3, der BMW M140i, der Mercedes-AMG A 45 sowie der VW Golf R. Konkurrenz aus der Mittelklasse kommt zusätzlich durch den Ford Focus RS, den Hyundai i30 N und dem Honda Civic Type R.
Im Jahr 1971 wagte SEAT erste Schritte in Richtung Motorsport. Dafür gründeten die Spanier die sogenannte Abteilung für Spezialfahrzeuge. Begonnen hat SEAT im Rallyesport, wo im Zuge der Rallye Monte Carlo 1977 SEAT erstmals mit guten Platzierungen aufzeigte. Sogar einen ersten Podestplatz gab es zu feiern. Ein paar Jahre später gründete SEAT 1985 mit SEAT Sport ein eigenes Tochterunternehmen für die Aktivitäten rund um den Motorsport, sowie für die Sportvarianten der Serienfahrzeuge.
Vorerst konzentrierte sich SEAT vor allem auf den Rallyesport. In der 2-Liter-Klasse konnte SEAT von 1996 bis 1998 mit dem SEAT Ibiza Kit Car drei Weltmeistertitel in Folge gewinnen. Darauf folgte im Jahr 1998 das Debüt in der höchsten Rallye-Klasse bei den World Rally Cars. Von den Erfolgen in der 2-Liter-Klasse blieb der eingesetzt SEAT Cordoba leider weit entfernt. Vereinzelte Podestplätze zählten zu den wenigen Lichtblicken. Ende 2000 zog sich SEAT schließlich vollständig aus dem Rallyesport zurück.
Danach ging es für SEAT Sport bei den Tourenwagen Rennen weiter. Im Jahr 2002 baute SEAT Sport seinen ersten Tourenwagen. Mit dem SEAT Toledo Cupra ging SEAT 2003 erstmals bei europäischen Rennserien an den Start. Etwas später folgte die weltweite Tourenwagen Serie WTCC. Zwei Jahre später löste der SEAT Leon WTCC den Toledo ab. Die größten Erfolge feierte SEAT Sport 2008 und 2009, als sie mit dem SEAT Leon jeweils den Konstrukteurs- und den Fahrertitel bei der WTCC holen konnten. Mit der Präsentation des aktuellen CUPRA TC und des E-Rennwagens CUPRA E-TCR kommen wir in der heutigen Zeit an.
Neben der Teilnahme an den offiziellen Tourenwagenmeisterschaften hat SEAT im Jahr 2002 damit begonnen, eigene Rennserien zu veranstalten. Die SEAT Leon Supercopa wurde zuerst nur in Spanien ausgetragen. Später folgten Rennserien in einigen weiteren Ländern. Unter anderem in Deutschland, England, Ungarn und sogar Mexiko.
Neben den verschiedenen Motorsportbewerben schickte SEAT seine Sportmodelle auch am normalen Automarkt ins Rennen. Das erste sportliche Straßenmodell war der SEAT Ibiza Cupra im Jahr 1996. Er war die gezähmte Version des so erfolgreichen SEAT Ibiza Kit Car. Die Cupra-Versionen des SEAT Ibiza begleiteten den kleinen SEAT von Generation zu Generation bis zum heute aktuellen Modell. Von 1999 bis 2002 war der SEAT Cordoba ebenfalls in Serie als Cupra erhältlich. Das wichtigste Straßenmodell war jedoch seit jeher der SEAT Leon Cupra. Wie schon beim Ibiza begleitete jede Leon Generation eine eigene Cupra-Variante. Der SEAT Leon Cupra stellte auch 2018 den Übergang vom SEAT Mutterkonzern zur vollkommen eigenständigen Cupra Premium Marke dar.
Während hier der Cupra Ateca schon vollkommen als eigene Marke mit eigenem Logo Auftritt, gehört der Leon zwar bereits zur Cupra Marke, heißt aber immer noch SEAT Leon Cupra. Er trägt auch noch das klassische SEAT Logo. Das wird sich jedoch spätestens mit der nächsten Generation ändern. Zudem deuten mehrere Designstudien bereits auf eigene Ibiza- und Aronia-Modelle aus dem Hause Cupra hin.
Unter der Motorhaube der beiden ersten Cupra Modelle Leon und Ateca verbirgt sich ein Reihenmotor mit 4 Zylindern aus der Baureihe VW EA888. Der 2.0 Liter TSI Benziner kommt mit einer Direkteinspritzung und einem Turbolader in die beiden Cupra Modelle. Vor allem beim Ateca verleiht dieser Motor dem ursprünglichen SUV eine ungeahnte Kraft. Satte 300 PS bei einem maximalen Drehmoment von 400 Nm katapultieren den vermeintlich trägen Riesen in 5,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Darüber hinaus geht es noch 147 km/h weiter nach oben, bis bei 247 km/h Höchstgeschwindigkeit Schluss ist. Mehr lässt die Elektronik nicht zu und regelt daher ab. Ein 7-gängiges, automatisches Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Leistung vom Motor auf alle vier Räder – serienmäßig. Laut Hersteller soll der Cupra Ateca 7,4 Litern auf 100 Kilometern verbrauchen.
Das Zusammenspiel aller wichtigen Komponenten wie Motor und Fahrwerk lässt sich über den Driving Experience Knopf steuern. Damit stehen dem Fahrer sechs Fahrmodi zur Verfügung. Die beiden Modi Komfort und Individual dienen zum ruhigen Gleiten auf der Autobahn oder für alltägliche Wege. Zwei weitere Sondermodi sorgen für ein optimales Fahrgefühl bei Schnee und Offroad. Gesteigert wird das alles im Sport- und im Cupra-Modus. Hier zeigt sich der Cupra Ateca von seiner sportlichen Seite. Der Motor wird lauter, das Gaspedal spricht direkter an und die Dämpfer werden härter. Da könnte man schnell vergessen, dass man eigentlich in einem SUV sitzt.
Performance betrifft bei Cupra nicht nur die Fahrleistung. Auch in Sachen Ausstattung und Komfort will Cupra ganz oben mitspielen. Den Beweis liefert direkt die umfangreiche Serienausstattung des ersten Flaggschiffs Ateca.
Dazu kommen umfangreiche Assistenz- und Sicherheitssysteme wie die adaptive Fahrwerksregelung, ein Berganfahrassistent, eine elektronische Differenzialsperre, ESC, ABS & ASR, Tempomat und Müdigkeitserkennung. Das Ein- und Ausparken erleichtern die Top-View-Kamera inklusive Rückfahrkamera und der Parklenkassistent.
Über diese umfangreiche Basisausstattung hinaus bleiben bei den Extras vor allem optische Elemente und ein besseres Soundsystem. Das größte Highlight unter den Sonderausstattungen ist die High-Performance-Bremsanlage von Brembo.
Die Cupra Modelle, allen voran der Ateca besitzen eine ganz besondere Mischung. Viel Komfort, Platz und jede Menge Leistung bieten ein für einen SEAT ungewöhnliches Fahrerlebnis. Wer bei seinen Autos also spezielle Kombinationen sucht, der sollte sich die Marke Cupra unbedingt näher ansehen.