Sesam öffne dich! Großer Stauraum und bis zu sieben oder acht Sitzplätze: Familienautos setzen darauf, möglichst viele Passagiere und ihr Gepäck befördern zu können. Schließlich sollen Mama, Papa und vielleicht noch zwei, drei oder vier Kinder plus Hund oder Freunde bequem ins Auto passen. Schiebetüren auf beiden Seiten für einen einfachen Ein- und Ausstieg, eine große Heckklappe und herausnehmbare Sitzreihen sind mögliche Optionen.
Der VW Sharan, der auf einer Pkw-Plattform basiert, bietet genügend Platz und Komfort für den nächsten Großeinkauf oder Urlaubsfahrten mit der ganzen Familie. Das Highlight sind die elektrischen Schiebetüren__ hierfür mussten Kunden auf den Grundausstattungspreis von 37.370 Euro beim Neukauf rund 976,86 Euro drauflegen. Der Sharan wurde bis Mitte 2022 produziert. Neu ist er noch in begrenzter Stückzahl verfügbar, aber nicht mehr konfigurierbar. Als Gebrauchtwagen ist der VW Sharan sehr beliebt.
Wer statt der serienmäßigen fünf Sitze einen 7-Sitzer haben will, bezahlt beim Sharan wieder rund 1.000 Euro mehr. Dafür ist das Innenraumkonzept recht clever, so dass sich die maximal sieben Sitze flexibel umgruppieren, zu Tischen umklappen, oder auch ganz entfernen lassen können. Praktisch: Autos mit großem Kofferraum gibt es schon in der Basisversion. Ohne Sitze lädt der Sharan gute 2.430 Liter ein.
Bisher hatten es Elektroantriebe schwer, im Familienvan-Segment Fuß zu fassen – kurze Reichweiten taugen eben nur bedingt für den Familienurlaub. Doch einige Hersteller vereinen geschickt zwei Nutzungsarten: Elektro-Transporter und Familienvan mit Schiebetüren. Hier gibt es zum Beispiel den Zafira-e Life, ein geräumiger Familien-Kleinbus von Opel.
Der Toyota ProAce City Electric fügt sich ebenfalls in eben diese Schnittstelle ein und eignet sich mit seiner 50- beziehungsweise 75-kWh-Batterie und einer Reichweite von rund 200 bis 300 Kilometern immerhin für einen Familienurlaub in heimischen Gefilden. Die stolzen 58.530,00 Euro in der Basisausstattung lassen sich dank 6.750 Euro Umweltprämie etwas schmälern. Wer nicht auf flexible Reichweiten verzichten und trotzdem die Umwelt (und den Geldbeutel) schonen möchte, greift wahrscheinlich eher zum Hybrid.
Mit 20.090 Euro Listenpreis wirklich kaum zu toppen ist der Fiat 500L. Entstanden aus dem unverwechselbaren Stil des Minis schafft es die „Large“-Version auf beachtliche 455 Liter Kofferraumvolumen und steckt damit die Konkurrenz im Minivan-Segment locker in die Tasche. Auch im Sitzbereich ist das Platzangebot mehr als in Ordnung. Im ADAC-Test bekommt er dafür die gute Note 2,4 in der Rubrik Familientauglichkeit.
Manko: Der 500L ist trotz des 2021 modifizierten Antriebs ein Schluckspecht: Mit einem angegebenen kombinierten Verbrauch von 6,6l auf 100km kann der große Bruder des Cinquecentos nicht punkten. Aber, irgendwo muss man ja Abstriche machen… Wer nach einer günstigeren Alternative sucht, wird es im Van-Segment definitiv schwer haben.
Unter den Vans hatte im TÜV-Report 2021 die Mercedes B-Klasse W246 die Nase vorn. So wie auch schon 2020 und 2019. Nur 2,2 Prozent der zwei bis drei Jahre alten Fahrzeuge hatten im Test erhebliche Mängel aufzuweisen. Beim TÜV-Report 2022 hat der VW Golf Sportsvan besonders gut abgeschnitten. Die Produktion (2014–2020) wurde bereits eingestellt, aber er ist derzeit noch als Gebrauchtwagen auf dem Markt. Der Van schlug sich über alle Jahrgänge bei den TÜV-Hauptuntersuchungen fast tadellos. Im TÜV-Report 2023 liegt bei den Vans erneut die Mercedes der B-Klasse vorne. Mit einer Mängelquote von nur zwei Prozent wurde der Van außerdem zum Gesamtsieger aller Klassen.
Tipp
Immer bedenken: Fahrzeuge mit hohem Alter bieten in der Regel weniger Sicherheit als moderne Autos. Airbags, Aufprallschutz, Isofix für Kindersitze und Fahrerassistenzsysteme sorgen in der neueren Generation dafür, dass schwere Personenschäden vermieden werden können. Assistenzsysteme und Isofixverankerungen lassen sich nachrüsten – beim Airbag wird es dagegen schon schwieriger, bzw. recht teuer.
| Citroën Berlingo | Solider und leistungsstarker Kastenwagen. Kostet in der Basisversion rund 25.210 Euro und bietet 81 PS. Auch erhältlich als BlueHDi 100 oder als vollelektrischer ë-Berlingo Electric. Mit 3.000 Liter Laderaum bietet er viel Platz. |
| Toyota Proace City | Seit 2020 auf dem Markt. Erhältlich in zwei Längen (4,40 und 4,75 Meter). Das kürzere Modell bietet 2.126 Liter Laderaum. Ab 25.580 Euro erhältlich, mit 110 PS. Das Executive Modell bietet sieben Sitze für 35.850 Euro |
| Renault Kangoo | Die dritte Generation kam 2021 auf den Markt. Kostet neu in der Basisversion rund 23.350 Euro. Hierbei leistet der Kangoo Benziner 102 PS, der kleinste Diesel leistet 95 PS. |
| Renault Grand Scénic | Kompaktvan mit fünf bis sieben Sitzen. Bietet umfangreiche Ausstattung, viel Platz und hohe Variabilität. Per Knopfdruck Sitze umklappen und eine maximale Laderaumlänge von 2,85 Meter nutzen. Ab 33.250 Euro als Neuwagen erhältlich. |
| Volkswagen Caddy | Der Klassiker unter den Minivans. Bereits seit 1978 auf dem Markt. Der aktuelle Caddy fährt in der Basis mit 114 PS und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h. Er kostet 28.780 Euro und hat 2.556 Liter Ladevolumen. Die stärkste Modellvariante leistet 131 PS und fährt mit Erdgas, zu einem Preis von 40.686 Euro. |
| Volkswagen Touran | Der Van bietet Platz für bis zu sieben Passagiere und verfügt über eine umfangreiche Liste von Sicherheits- und Komfortfunktionen. Der Touran hat auch eine gute Bewertung in Bezug auf Zuverlässigkeit und Kraftstoffeffizienz. Kostet ab 37.545 Euro neu. |
| Dacia Jogger | Der günstigste Familienvan. Bietet viel Platz für wenig Geld. In der Basisversion ein 5-Sitzer für rund 16.900 Euro. Erweiterte Ausstattung mit sieben Sitzen. Fährt mit Erdgas. Erhält nur einen Stern im ADAC-Sicherheitstest. |
| Mercedes-Benz V-Klasse | Geräumiger und luxuriöser Van, der Platz für bis zu acht Passagiere bietet. Ab 58.869 Euro neu erhältlich. Verfügt über Allradantrieb, Automatikgetriebe und Luftfederung. Die V-Klasse hat eine gute Bewertung in Bezug auf Zuverlässigkeit und Kraftstoffeffizienz. |
| Der Ford S-MAX | Sportlicher Van mit Platz für bis zu sieben Passagiere. Dynamisches Design, fortschrittliche Sicherheits- und Komfortfunktionen und sparsamer Dieselmotor. Gute Bewertung in Bezug auf Zuverlässigkeit und Kraftstoffeffizienz. Ab 43.690 Euro erhältlich. |
| Opel Zafira Life | Platz für bis zu neun Passagiere. Der Van verfügt über eine Vielzahl von Funktionen, einschließlich eines flexiblen Sitzkonzepts, fortschrittlicher Technologie und einer Auswahl an effizienten Motoren. Ab 40.750 Euro erhältlich. |
| Fiat 500 L | Geräumig und vielseitig, mit einem stilvollen Design. Ausgestattet mit einem 1,5-Liter-Motor. Sicherheitsfunktionen wie sieben Airbags, ABS, ESP, Isofix-Halterungen und einem Notbremsassistenten. Die günstigste Version kostet 19.950 Euro. |
SUV werden als Familienautos immer beliebter. Doch Familienvans punkten mit ihrem Platzangebot (fünf, sieben oder neun Sitzplätze) und ihrem flexiblen Sitzkonzept. Besonders umweltfreundlich ist zum Beispiel der Toyota ProAce City. Besonders günstig sind der Fiat 500L oder der Dacia Jogger. Die Familienvans sind allerdings nicht ganz so sportlich und bieten auch nicht so viel PS, wie manch ein SUV das könnte. In der Regel haben Vans aber eine bessere Kraftstoffeffizienz als SUV, besonders die Modelle, die auf einer PKW-Plattform gebaut sind und somit leichter und aerodynamischer sind. Auch bei der Variabilität schlagen die Familienvans die SUV. Die Vans bieten zahlreiche Möglichkeiten, das Platzangebot zu variieren. Sitzreihen lassen sich hinzufügen oder entfernen. Schiebetüren bieten einen bequemen Zustieg. Kleinere Modelle wie der VW Touran, BMW 2er Active Tourer oder die Mercedes B-Klasse verzichten auf Schiebetüren und kommen als klassische Fünftürer.
Die Entscheidung zwischen einem SUV und einem Familienvan hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Insgesamt lässt sich festhalten, dass Familienvans besser für große Familien geeignet sind, die viel Platz für Passagiere und Gepäck benötigen. Als Familienauto ist der SUV geeignet, wenn nur zwei bis maximal drei Kinder in der Familie vorhanden sind.
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