Was darf ein Familienauto kosten?
Diese existenzielle Frage beschäftigt Haushalte deutschlandweit und lässt sich nur durch eine ehrliche Betrachtung der eigenen Möglichkeiten beantworten.
Finanzexperten empfehlen die 20-Prozent-Regel: Maximal 20 Prozent des Netto-Haushaltseinkommens sollten für das Auto aufgewendet werden - inklusive aller Nebenkosten wie Versicherung, Kraftstoff und Wartung. Bei einem Familieneinkommen von 3.000 Euro netto entspricht dies monatlichen Autokosten von 600 Euro.
Eine Beispielrechnung verdeutlicht die Realität: Ein Familienauto für 25.000 Euro verursacht bei einer Finanzierung über fünf Jahre monatliche Raten von etwa 450 Euro. Hinzu kommen Versicherung (circa 80 Euro), Kraftstoff (circa 120 Euro) und Wartung (circa 50 Euro) - insgesamt also 700 Euro monatlich.
Die Preisspannen für geeignete Familienautos zeigen erhebliche Unterschiede: Während grundsolide Modelle wie der Dacia Logan gebraucht bereits ab 1.000 Euro verfügbar sind, kosten premium-orientierte Alternativen wie der BMW 3er Touring schnell über 48.000 Euro. Dazwischen liegt ein breites Feld attraktiver Mittelklasse-Optionen.
Besonders interessant gestaltet sich der Gebrauchtwagenmarkt: Drei Jahre alte Familienautos haben oft bereits 50 Prozent ihres Neupreises verloren und bieten dadurch erhebliches Sparpotenzial. Ein ursprünglich 30.000 Euro teurer Kombi ist dann für 15.000 Euro erhältlich - bei noch vorhandener Restgarantie.
Die Finanzierungsoptionen haben sich in den letzten Jahren erheblich diversifiziert: Neben klassischen Ratenkrediten bieten Hersteller Leasing-Angebote, Ballonfinanzierungen und sogar Abo-Modelle an. Jede Variante hat spezifische Vor- und Nachteile, die individuell bewertet werden müssen.
Staatliche Förderungen können die Kosten reduzieren: Aktuell sind Elektroautos beispielsweise von der KfZ-Steuer befreit. Neue Förderprogramme könnten mit Blick auf die Klimaziele Deutschlands jederzeit beschlossen werden.