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Fokus: Fahrzeugsuche
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30 Jahre alt: Diese Autos sind jetzt schon Oldtimer!

Dreißig Jahre alt muss ein Fahrzeug in Deutschland sein, wenn es das begehrte H-Kennzeichen tragen will. Es bescheinigt den Status fahrzeugtechnischen Kulturgutes, mit dem einige Vorteile einhergehen. Welche Autos 2023 schon Oldtimer sind, zeigt unser Überblick.

Ab wann sind Autos Oldtimer?

Die erste und wichtigste Regel ist das Datum der Erstzulassung, es muss mindestens 30 Jahre zurückliegen. Erst dann kommt die Klassifizierung als Oldtimer in Betracht. Doch vor der Zulassung auf das historische Kennzeichen stehen dem Veteranen-Besitzer noch einige Hürden im Weg.

So definiert das Gesetz Oldtimer als gut gepflegte Fahrzeuge mit Sammler- oder Liebhaberwert. Denn ein Klassiker auf zwei, vier oder mehr Rädern trägt zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes bei und sollte in einem entsprechend vorzeigbaren Zustand sein. Deshalb bekommt nicht jedes 30 Jahre alte Fahrzeug automatisch die Möglichkeit der Zulassung auf das begehrte H-Kennzeichen.

Die schwierigste Hürde für viele Fahrzeughalter ist das Oldtimer-Gutachten. Hier muss sich der angehende Klassiker vor den Augen eines Sachverständigen beweisen. Schlagworte wie weitestgehender Originalzustand, zeitgenössische Umbauten oder fachmännische Restauration fallen hier oft und nur, wer den Prüfer diesbezüglich zufriedenstellen kann, erhält ein Gutachten, nachdem die Zulassung auf das H-Kennzeichen gestattet wird.

Was benötige ich für die Zulassung als Oldtimer?

Die nötigen Unterlagen für die Zulassung auf ein H-Kennzeichen unterscheiden sich kaum von einer herkömmlichen Zulassung. Statt der Unterlagen der bestandenen und gültigen Hauptuntersuchung wird zusätzlich nur noch das oben genannte Oldtimer-Gutachten benötigt. Daneben sind es Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief, also Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II, Kennzeichenschilder, Ausweis, SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer und eine elektronische Versicherungsbestätigung.

Die Zulassung als Oldtimer bringt einige Kostenvorteile

So wird die Kfz-Steuer etwa pauschal mit 191,73 Euro abgegolten. Auch die Versicherungstarife sind mit sogenannten Oldtimer-Policen oft deutlich günstiger als klassische Kasko-Versicherungen. Doch man muss genau hinschauen, sehr schwach motorisierte Modelle oder Fahrzeuge mit kleinen Hubräumen können manchmal sogar mit einer herkömmlichen Zulassung etwa in der Steuer günstiger sein. Eine Versicherung auf eine Oldie-Police ist allerdings oft auch bei einer normalen Zulassung ohne H-Kennzeichen möglich.

Welche Autos sind jetzt schon Oldtimer?

Die Regelung zur Zulassung historischer Fahrzeuge auf ein ebensolches Kennzeichen ist noch relativ jung. Streng genommen ist sie selbst noch gar kein Oldtimer. Denn die Straßenverkehrszulassungsordnung listet das H-Kennzeichen erst seit 1997. Das tut ihrem Zuspruch allerdings keinen Abbruch, denn Oldies sind so beliebt wie nie zuvor. Aktuell zählt das KBA über 730.000 Oldtimer im Bestand auf deutschen Straßen.

Das liegt vor allem daran, dass die immer jüngeren Baujahre der H-fähigen Fahrzeuge qualitativ und konstruktiv immer bessere Autos ins Oldtimeralter bringen. Die Modellvielfalt ist dabei überraschend groß. Vom einst schnellsten Auto der Welt, dem McLaren F1, über den ersten BMW M5 Touring bis hin zum Frauenschwarm Renault Twingo – das Automobiljahr 1992 hatte sehr viel zu bieten. Unsere Übersicht ist deshalb nur ein kleiner Impulsgeber für Oldie-Fans und alle die, die es noch werden wollen.

 Das einst weltweit schnellste Auto, der McLaren F1 aus dem Jahre 1992, wurde 2022 zu einem Oldtimer. Das einst weltweit schnellste Auto, der McLaren F1 aus dem Jahre 1992, wurde 2022 zu einem Oldtimer.

Die alten Hasen: Wer 1993 „Goodbye“ sagte

Die Verkaufszeiträume der meisten Autos sind fünf und mehr Jahre. Die hier genannten Autos sind deshalb alle schon längst Oldtimer, allerdings wurde ihre Produktion 1993 eingestellt und damit werden die letzten ausgelieferten Exemplare erst in diesem Jahr zum Oldtimer. Für viele Sammler sind solche späten Varianten immer etwas Besonderes. Zum einen sind Kinderkrankheiten beseitigt, zum anderen wurden sie oft mit üppig ausgestatteten Sondermodellen zum Ende der Bauzeit bedacht.

Diese Modelle wurden 1993 eingestellt: Der Audi V8, der Daihatsu Leeza, der Ferrari Mondial, der Ford Sierra, der Lamborghini LM002, der Mercedes-Benz, der Opel Senator, der Porsche 959 und 964, und der Volkswagen Passat B3.

 Der Ford Sierra von 1987 - jetzt schon als Oldtimer auf deutschen Straßen unterwegs. Der Ford Sierra von 1987 - jetzt schon als Oldtimer auf deutschen Straßen unterwegs.

Die Kleinen: Mini-Mobile für Maxi-Oldiespaß

In alphabetischer Reihenfolge beginnt der Citroen AX die Kategorie der kleinen Neu-Oldtimer. Auch wenn es den AX bereits seit 1986 gab, kam 1992 eine umfassende Modellpflege auf den Markt. Besonders drei Modelle sind für Sammler interessant: Der 1,4-Liter-Diesel mit 50PS ließ sich mit 3,2 Litern auf 100km bewegen und ist damit auch noch heute bemerkenswert sparsam. Eher dem Spaß verpflichtet ist dagegen der AX GTi, der mit 94 PS auf nur 795 kg Leergewicht in der gleichen Kategorie wie etwa ein moderner 150 PS-Kleinwagen spielt. Die Fahrdynamik der kleinen und wild verspoilerten Franzosen begeistert auch heute noch. Gleiches gilt für den AX 4x4, der eine Antwort auf den Panda 4x4 war und vor allem durch seine Zähigkeit und Zuverlässigkeit in abgelegenen französischen Bergdörfern noch heute zum Straßenbild gehört.

Der neue Fiat Cinquecento markierte für Fiat einen kompletten Neuanfang in der Klasse der Kleinsten – also in ihrem traditionell stärksten Segment. Seine 39 PS klingen zwar nach nicht viel, sie hatten es aber auch nur mit 675 Kilogramm Gewicht zu tun. Mit fröhlichen Außenfarben und optionalem Sonnendach ist ein Fiat Cinquecento ein zwar ungewöhnlicher, aber vielleicht doch lohnender Einstieg in die Oldtimer-Welt. Allerdings dürften die meisten kleinen Flitzer den harten Großstadt-Alltag kaum unbeschadet bis ins Jetzt überstanden haben. Auch der Fiat Punto ist seit diesem Jahr ein Oldtimer.

Seit diesem Jahr ist der Renault Twingo ein weiteres Auto, das Oldtimerstatus erreicht hat. Eines der meistverkauften Autos der 90er Jahre in Europa, dieses kleine Auto mit schönem Design und 55 PS hat immer noch seine Fans.

 Feiert auch schon mindestens 30-jähriges Bestehen: Der Peugeot 106. Feiert auch schon mindestens 30-jähriges Bestehen: Der Peugeot 106.

Heiße Kompakte: viel Kraft in kleinen Karosserien

Der heißeste Neu-Oldie in der Klasse der starken Kompakten ist der Ford Escort RS Cosworth. Ein reinrassiges Rallye-Auto für die Straße mit dem vielleicht wildesten Spoiler, der je den TÜV-Segen bekommen hat. Mit 227 PS aus einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo, sportlich ausgelegtem Allradantrieb, Rennfahrwerk und engen Sportsitzen war er eigentlich nur als Homologations-Modell geplant. Doch die 2.500 erforderlichen Einheiten waren schnell ausverkauft und so wurden es am Ende dann deutlich mehr „Cossis“, die mit dem Doppelflügelspoiler auf der Heckscheibe vom Band rollten.

Ebenfalls ein ganz besonderes Auto ist der VW Golf III VR6. Geboren mit einem bis dato ungekannten Motorenlayout, weil Firmenpatriarch Piech einen Sechszylinder im Golf wollte, es dafür aber gar keinen Platz gab. Der VR-Motor, eine Mischung auf V- und Reihenmotor, war geboren. Mit Hilfe dieses Kniffs konnten die VW-Ingenieure zwei Varianten im Golf unterbringen. Eine 2,8-Liter-Maschine mit Frontantrieb und 174 PS und einen 2,9-Liter-Motor in Kombination mit dem syncro-Allrad und 190 PS. Allerdings zeigten sich die ersten Modelljahre als sehr wartungsaufwändig im Kurbeltrieb. Auch Sparsamkeit zählt nicht zu den Stärken des Power-Golfs. Allerdings ist das Fahrverhalten und vor allem der Sound eine VR6 auch heute noch einzigartig. Die Preise für gute Exemplare gehen schon lange in Richtung Liebhaberei, reparaturbedürftige Fahrzeuge mit höherer Laufleistung starten ab etwa 4.000 Euro.

Der Opel Corsa B, der 1993 auf den Markt kam und seither für den deutschen Automobilhersteller Verkaufsrekorde bricht, ist ebenfalls ein Auto, das jetzt als Oldtimer in Frage kommt. In Anbetracht seiner enormen Produktionszahl und der für die heutige Zeit absolut geringen Sicherheitsstandards ist dieses Auto für sehr wenig Geld zu haben.

 Ein besonderer Oldtimer in der Klasse der starken Kompakten ist der Ford Escort RS Cosworth. Ein mit 227 PS und 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor reinrassiges Rallye-Auto für die Straße. Ein besonderer Oldtimer in der Klasse der starken Kompakten ist der Ford Escort RS Cosworth. Ein mit 227 PS und 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor reinrassiges Rallye-Auto für die Straße.

Die Staatkarossen: Luxus von damals zum Sparpreis von heute

Anfang der 90er Jahre führte BMW einen kleinen 3,0-Liter-V8 mit 218 PS ein, der den alten M30-Sechszylinder ersetzte, sowie einen 4,0-Liter-V8 mit 286 PS als Bindeglied zum 300 PS starken V12 im 750i. Das Besondere an den beiden M60 genannten V8-Motoren war, dass sie nicht nur im Luxusmodell 730i und 740i verbaut wurden, sondern auch im kleineren und sportlicheren 5er der Baureihe E34. Besonders dort sind die 530i und 540i heute sehr gesucht und nur noch selten unter 10.000 Euro zu finden. Die E32 7er mit V8 sind sogar oft ein Stück weit günstiger.

Auch bei Mercedes-Benz stand alles im Zeichen der Achtzylinder-Motoren. Nach dem formidablen Start der in Kooperation mit Porsche gebauten 500E der Baureihe W124 entschied man sich in Stuttgart für eine Ausweitung des V8-Programms in der Mittelklasse-Limousine. Mit dem Mercedes-Benz 400E rollte man einen 279 PS starken Gegner zum 540i auf die Straße. Im Vergleich zum deutlich stärkeren Bruder 500E zeichnete sich der kleine Vierliter-V8 durch ein deutlich diskreteres Äußeres aus, denn es entsprach völlig den vier- und sechszylindrigen Brüdern und verzichtete auf die breiten Kotflügel. Damit ist der 400E ein echter Wolf im Schafspelz und heute ein gesuchtes Sammlerauto. Denn sein Komfort bereitet auch im Jahr 2023 noch Freude. Die Preise für gute Exemplare liegen allerdings hoch. Mindestens 25.000 Euro sind anzulegen, bei guter Pflegehistorie auch schnell deutlich mehr als das.

Zwar keinen V8, dafür aber einen sehr emotionalen V6 trug der Alfa 164 V6 24V unter der Haube. Der 164er stand auf der gleichen Plattform wie der Saab 9000, der in den CS- und Aero-Varianten ebenfalls mit Dynamik, Komfort und luxuriöser Ausstattung der deutschen Konkurrenz Paroli bieten konnte. Allerdings blieben die Verkaufszahlen immer überschaubar und entsprechend rar sind sowohl der Italiener als auch der Schwede heute. Preise fangen ab etwa 5.000 Euro für beide an. Der Bentley Brooklands zum Beispiel, der mit seinem turbogeladenen V8 ebenfalls seinen 30. Geburtstag (bereits 2022) feierte, ist deutlich teurer. Günstiger ist der Hyundai Sonata 3.0 V6, mit dem die Koreaner einst in Europa den Einstieg in die Oberklasse wagten. Die Preise hier sind noch sehr günstig, allerdings dürfte er sich auch in Zukunft nicht zu einem Sammlerauto entwickeln. Stattdessen kann man mit ihm einen preisgünstigen Einstieg ins Oldtimer-Hobby wagen. Schon eher für Fortgeschrittene ist der Jaguar XJ 6 Majestic, der vor allem in Unterhalt eine kundige Hand fordert oder eine entsprechend volle Brieftasche. Allerdings belohnt er dann mit tollem britischen Flair, feinem Sound und edlem Leder.

 Bereits mehr als 30 Jahre alt: Der Luxuswagen Bentley Brooklands. Bereits mehr als 30 Jahre alt: Der Luxuswagen Bentley Brooklands.

Die Sportler: Über 30 Jahre alt und trotzdem noch schnell

Die interessanteste Klasse für angehende Oldtimer ist naturgemäß die Kategorie der Sportwagen. Und hier finden sich gleich eine ganze Reihe besonderer Modelle, die erstmals das H-Kennzeichen tragen dürfen. Für Extrovertierte etwa bietet sich der Alfa R.Z. Roadster an, der selbst unter Alfisti noch immer umstritten ist. Doch mit seinem rauen V6, dem kantigen Design und dem mehr als puristischen Interieur ist er eine gekonnte Mischung aus Klassik und Moderne. Die allerdings ihren Preis hat. Zu fünfstelligen Preisen gibt es den italienischen Sonderling nur noch selten. Für die Landsmänner von Ferrari und Lamborghini gilt das schon lange. Einen Ferrari 512 TR oder einen Lamborghini Diablo VT findet man nur in den exklusivsten Sammlungen, Preise spielen hier keine besondere Rolle. Doch wer sucht, der findet auch in exklusiven Kreisen ein Schnäppchen. So etwa mit dem Ferrari 456 GT, der trotz seines 442 PS starken V12-Motors eher zu den unbeliebten Modellen der Italiener gehört. Dies jedoch zu Unrecht. Denn seine elegante Form und das tolle Fahrwerk machen ihn zu einem wunderbaren Alltags-Oldtimer. Die Preise starten hier für gute Exemplare etwa ab 80.000 Euro. Auch bei der Konzernschwester findet sich mit dem Maserati Ghibli ein mögliches Schnäppchen. Hier empfiehlt es sich aber, einen kundigen Mechaniker im Bekanntenkreis zu haben, der die divenhaften V6- und V8-Biturbo-Motoren am Leben erhält.

 Gehört definitiv zu den besonderen und seltensten Fahrzeugen, die seit kurzem zum Oldtimer sind: Der Lamborghini Diablo Gehört definitiv zu den besonderen und seltensten Fahrzeugen, die seit kurzem zum Oldtimer sind: Der Lamborghini Diablo

Die Super-Kombis: Eine neue Ära sorgt für Begeisterung

Nachdem BMW großen Erfolg mit dem M5 der Baureihe E34 gefeiert hatte, kündigten die Münchner für die Modellüberarbeitung auf 3,8 Liter Hubraum und 340 PS auch eine neue Karosserievariante an: den BMW M5 Touring. Erstmals gab es einen Hochleistungs-Sportwagen für die Familie. Heute sind die in nur 819 Exemplaren gebauten Familienrenner sehr gesuchte Exoten, die in ihren Sondermodellen gerne auch schon über 100.000 Euro teuer sind.

Günstiger sind hier die Audi S4 Avant, die – anders als es der Name heute vermuten lassen würde – auf der Mittelklasse des Audi 100 aufbauten. Vorerst nur mit fünf Zylindern und Turbolader im klassischen Audi-Layout kam der S4 Avant dann auch in der 4,2-Liter-Variante auf den Markt, nachdem man ihm den Motor aus dem Audi V8 mit 280 PS montierte. Damit sollte er dem BMW M5 Touring Paroli bieten, was allerdings aufgrund des Leistungsdefizits von 60 PS nur bedingt klappte. Allerdings konnte er mit dem serienmäßigen quattro-Allrad unter widrigen Straßenbedingungen die Kraft deutlich besser auf den Boden bringen.

CATION: Fährt als Super-Kombi aus den 90er Jahren vor und wird 2022 ab Baujahr 1992 zum Oldtimer gekürt: Der Audi S4 Avant.

Die Rekordwagen: Schneller wurde es erst 20 Jahre später

Das Ende der 1980er-Jahre war spektakulär, sprichwörtlich. Den die Spekulationsblase im Automarkt hatte ihren Höhepunkt erreicht. Alles schien möglich, nicht nur bei den Klassikern, sondern auch bei neuen Sportwagen. Viele Hersteller nahmen das zum Anlass, wirklich Hypersportwagen zu entwickeln.

Erster im Bunde war der Jaguar XJ 220. Dessen Ziffern im Namen für die geplante Höchstgeschwindigkeit von 220 Meilen pro Stunde, also 354 km/h stand. Dafür sollte ihn ein über 6,0 Liter großer V12-Motor antreiben und auch sonst kamen nur die besten Materialien für den britischen Mittelmotor-Sportler in Frage. Der aufgerufene Preis war atemberaubend: 1.000.000 DM standen in der Preisliste für die 350 geplanten Einheiten. Die Rechnung ging allerdings scheinbar auf. Über Nacht verzeichnete Jaguar 1.500 Bestellungen, die mit jeweils über 100.000 DM Anzahlung abgesichert wurden. Doch dann platzte die Blase. Der XJ220 kam nur mit einem 3,5-Liter-Biturbo-V6 auf den Markt und viele Kunden sprangen von ihrer Bestellung ab. Auch reichten die 549 PS des 1.470 kg schweren 220ers „nur“ für 213 Meilen pro Stunde – also 342 km/h.

Ein Wert, der schon kurz nach dem Erscheinen des Jaguars vom Bugatti EB 110 SS übertroffen wurde. Der italienische Sportwagen – Bugatti selbst war zwar französisch, doch Romano Artioli kaufte Ende der 1980er die Namensrechte und ließ den Neo-Bugatti im italienischen Campogalliano produzieren – schaffte 351 km/h und beschleunigte in 3,3 Sekunden auf 100 km/h. Damit war der vierfach turbogeladene V12-Mittelmotor-Renner mit seinen 611 PS und 650 Nm das schnellste Auto der Welt. Allerdings blieb sein Erfolg bescheiden, obwohl die technischen Anleihen atemberaubend waren, das Fahrverhalten brillant und das Design mehr als aufregend. Die Bugatti-Wiederauferstehung entwickelte sich allerdings zu einem Wirtschaftskrimi aus Intrigen und Betrügereien zwischen diversen Zulieferern und Konstrukteuren. Auch Ferrari soll fleißig mitgemischt haben, um dem neuen Konkurrenten das Leben schwer zu machen. Es blieb bei 96 gebauten Bugatti EB 110 GT und 32 Bugatti EB 110 SS.

Der Titel des schnellsten Autos der Welt wäre dem italienischen Franzosen sowieso nicht lange geblieben, denn 1992 kam dann noch der McLaren F1 auf den Markt. Ein Auto, das bis heute Legendenstatus hat. Und das nicht nur wegen seiner Leistungsmerkmale, sondern vor allem durch die Hingabe seines Konstrukteurs Gordon Murray. Für ihn sollte der F1 das beste Auto der Welt werden. Und für viele Sammler ist er das noch heute. Nur knapp über 100 Exemplare wurden inklusive der Rennversionen gebaut und wenn einmal eines der 627 PS bis 680 PS starken Modelle auf den Markt kommt, dann stehen die Sammler Schlange. Und sie müssen tief in die Tasche greifen. Aktuell dürfte der Marktpreis für einen guten F1 jenseits der 15.000.000 Euro liegen. Doch dafür bekommt der Pilot auch ein 370 km/h schnelles Meisterwerk des Automobilbaus. Es kann sogar noch schneller fahren, denn ein Prototyp erreichte mit angehobenem Drehzahlbegrenzer des von BMW zugelieferten Zwölfzylinder-Saugmotors sogar 391km/h. Ein Wert der er 13 Jahre später durch den Bugatti Veyron 16.4 übertroffen werden sollte.

 Das 1992 kurzzeitig schnellste Auto der Welt war der Bugatti EB 110 - und trotzdem auch schon Oldtimer! Das 1992 kurzzeitig schnellste Auto der Welt war der Bugatti EB 110 - und trotzdem auch schon Oldtimer!

Welche Autos haben Oldtimer-Potenzial?

Das Schöne an der "Potenzial"-Bewertung ist, dass sie ganz im Auge des Betrachters liegt. Positiv zu vermerken ist, dass die Qualität der Fahrzeuge in den späten 80er und frühen 90er Jahren stark gestiegen ist. Ein 30 Jahre alter Oldtimer war früher restaurierungsbedürftig. Doch heute können viele Autos mit Baujahr 1992 oder 1993 ohne größere Überholungen am Alltagsverkehr teilnehmen. Viele der in dieser Liste genannten Fahrzeuge sind nämlich voll alltagstauglich.

Und zu den Autos, die schon bald als Oldtimer in Frage kommen, gehören der Porsche 911 Turbo 3.6 S von 1994, der Ferrari F512 M von 1994, der Bentley Turbo R von 1995 oder auch der Lamborghini Diablo SV von 1996 und der Porsche Boxster von 1996. Es wird nicht lange dauern, bis alle diese Autos 30 Jahre alt sind, so verrückt das auch klingen mag!

Fazit

Am besten lässt man sich auf der Suche ganz einfach verführen, denn viele Modelle hat man vielleicht völlig vergessen – und gerade diese seltenen Exemplare entfalten heute ihren ganz eigenen Reiz. Aus diesem Artikel sollte jedoch klar hervorgehen, dass viele der Fahrzeuge, die in den frühen 90er Jahren erstmals produziert wurden, attraktive Optionen in dieser Kategorie darstellen. Achte auf gut gepflegte Modelle mit möglichst vielen Originalteilen, und vielleicht besteht dein neuer Gebrauchtkauf auch den berühmten Oldtimer-Test.

FAQ

Das Gesetz definiert Oldtimer als gut erhaltene Fahrzeuge mit Sammler- oder Liebhaberwert, die zur Erhaltung des automobilen Kulturerbes beitragen. Nicht jedes 30 Jahre alte Fahrzeug qualifiziert sich automatisch für das "H"-Kennzeichen, da es sich einem anspruchsvollen Oldtimer-Gutachten durch einen Sachverständigen unterziehen muss, um Kriterien wie Originalität, zeitgemäße Änderungen oder fachgerechte Restaurierung für die Zulassung zu erfüllen.

Es gibt viele Automodelle, die 1993 auf den Markt kamen und somit als Oldtimer eingestuft werden können. Dazu gehören das BMW 3er Cabrio, der Citroen Xantia, der Ferrari 456 GT, der Fiat Punto, der Lancia Delta 2, der Mazda Xedos 9, die Mercedes C-Klasse, der Opel Corsa B, der Porsche 911, der Porsche 993, der Renault Twingo, der Saab 900 und das VW Golf 3 Cabrio.

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