Beschleunigungsmonster - Welcher Kleinwagen sprintet am schnellsten
Reine PS-Zahlen sagen wenig über echten Fahrspaß aus – im Jahr 2025 entscheidet vor allem der Blitzstart, und hier setzt der frisch überarbeitete Toyota GR Yaris die Messlatte deutlich höher: Dank 280 PS, Allradantrieb und kürzerer Übersetzung katapultiert er sich in nur 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und verweist damit alle anderen Kleinwagen auf die Plätze.
Nur einen Wimpernschlag dahinter überrascht der vollelektrische Abarth 600e Scorpionissima. Sein Frontmotor liefert ein Resultat von 5,85 Sekunden für den Standardsprint, womit das 1,8-Tonnen-Stadtrennen fast so schnell gelingt wie im GR Yaris.
Die zweite Elektro-Welle kommt aus Frankreich: Die Alpine A290 GTS meldet sich mit 6,4 Sekunden zu Wort, kombiniert ihre Go-Kart-artige Breite mit Torque-Vectoring und unterbietet damit zahlreiche Verbrenner-Ikonen früherer Jahre.
Auch der Traditionsathlet VW Polo GTI zeigt, dass bewährte Technik nicht ausgedient hat – 207 PS und Launch-optimiertes DSG bedeuten aktuell 6,5 Sekunden auf Tempo 100.
Wer es lieber futuristisch mag, merkt sich den Cupra Raval vor: Das seriennahe Serienmodell beschleunigt dank 166 kW Frontantrieb in 6,9 Sekunden – noch 2024 nur eine Studie, 2026 dann Realität.
Hier eine Übersicht:
Die Physik der Beschleunigung
Aber warum beschleunigen diese kompakten Fahrzeuge teilweise schneller als deutlich PS-stärkere Limousinen? Die Antwort liegt in der Leistungsgewicht-Relation. Ein Kleinwagen bringt typischerweise zwischen 1.000 und 1.300 Kilogramm auf die Waage, während vergleichbar motorisierte größere Fahrzeuge oft 400 bis 600 Kilogramm mehr wiegen.
Wissenschaftlicher Exkurs: Die Beschleunigung resultiert aus der Formel F = m × a (Kraft = Masse × Beschleunigung). Bei konstanter Motorleistung führt geringere Masse automatisch zu höherer Beschleunigung. Ein 1.200-kg-Kleinwagen mit 200 PS erreicht theoretisch identische Beschleunigungswerte wie ein 1.800-kg-Fahrzeug mit 300 PS.
Realistische Alltagsbeschleunigung
Neben den gemessenen 0-100-km/h-Zeiten interessiert Fahrer besonders die Elastizität im mittleren Drehzahlbereich. Der VW Polo GTI überzeugt mit kraftvoller Überholbeschleunigung dank seines maximalen Drehmoments von 320 Nm, das bereits bei 1.500 Umdrehungen anliegt und für spontane Zwischenspurts sorgt.
Fun Fact: Moderne Kleinwagen-Turbomotoren entwickeln oft mehr Drehmoment als klassische Saugmotoren der Mittelklasse. Ein VW Golf GTI der ersten Generation (1976) leistete 110 PS aus 1,6 Litern Hubraum - weniger als die Hälfte heutiger Kleinwagen-Aggregate.