Audi Q3 (2025): Erste Sitzprobe im neuen Kompakt-SUV

Der neue Audi Q3 ist da – mit frischem Design, besserer Software, mehr Qualität und Plug-in-Hybrid samt DC-Laden. Unsere Sitzprobe zeigt, was das SUV kann – ergänzt durch Eindrücke von der Weltpremiere mit Audi-Chef Gernot Döllner.

Das neue Audi Q3 SUV (2025) im Überblick

  • Neuer Audi Q3 startet im Oktober
  • Verfügbar als TFSI, TDI und e-hybrid
  • PHEV mit 50-kW-DC-Laden
  • Verbessertes Interieur
  • MMI mit neuer Software
  • Grundpreis (Deutschland) ab 44.600 Euro

Lohnt sich der neue Audi Q3?

Das neue Audi Q3 SUV hinterlässt im Erstkontakt einen überzeugenden Eindruck. Bei Innenraumqualität und Software hat Audi spürbar nachgelegt, das Antriebsportfolio ist mit Benzin-, Diesel- und Hybridoptionen breit aufgestellt. Jetzt zum vollständigen Testurteil.

Inhalt

Weltpremiere in Ingolstadt | Antriebe & Preise | Erste Sitzprobe | Innenraum & Qualität | Infotainment & Assistenten | Erstes Fazit

Audi Q3 2025 - Thomas Vogelhuber

Weltpremiere in Ingolstadt

Präsentiert wurde der neue Audi Q3 von Vorstandschef Gernot Döllner höchstpersönlich auf der Piazza vor dem Audi-Forum in Ingolstadt. Kein Wunder: Ist der Q3 neben dem Q5 doch das wichtigste Volumenmodell des Autobauer. Rund zwei Millionen Exemplare wurden davon verkauft seitdem das Kompakt-SUV 2011 vom Band rollt. „Der Q3 hat im Rahmen der größten Produktoffensive in der Geschichte von Audi einen besonderen Stellenwert“, sagte Döllner auf einer tortenähnlichen Rund-Bühne mit drei Ebenen.

Kurz davor kreisten alle neuen Audis von A5 bis Q6 e-tron um das Podium, bis dann der neue Q3 seinen Auftritt hatte. Produziert wird das SUV wie bisher auch im Audi-Werk im ungarischen Györ. Und das ist neu: Künftig auch in Ingolstadt. Die Produktoffensive geht weiter, versprach Döllner und gab einen ersten Ausblick, ob das Modell-Feuerwerk auch aufgeht: Der Auftragseingang sei im ersten Quartal des Jahres um 22 Prozent gestiegen, sagte der Audi-Chef. Der Vorverkauf für den Q3 hat schon begonnen, die Markteinführung wird im Oktober sein.

Anders als die jüngsten Modelle in der oberen Mitteklasse basiert die dritte Generation des Q3 nicht auf neuentwickelten Plattformen (PPC & PPE), sondern weiterhin auf dem bewährten MQB-Baukasten des VW-Konzerns. Technisch teilt er sich damit viele Komponenten mit dem ebenfalls noch jungen VW Tiguan III, aber auch mit dem in Kürze vorgestellten T-Roc II.

Während das äußerliche Blechkleid gänzlich erneuert wurde, konnte Audi konstruktiv zahlreiche Teile der Vorgängergeneration weiterverwenden. Das wird auch bei den Außenabmessungen deutlich. Einzig in der Länge hat der Neue um drei Zentimeter auf jetzt 4,53 Meter zugelegt. Breite (1,86 m) und Höhe (1,58 m) bleiben gleich.

Audi Q3 2025 - Seitenansicht

Design & Abmessungen: Anders und doch bekannt

Vor allem die Frontpartie mit den zweigeteilten LED-Scheinwerfern (oben Tagfahrlicht, unten Fern- und Abblendlicht) überzeugt im Vergleich zum Vorgänger durch mehr Präsenz. Das optionale Matrix-LED-Licht ist technisch übrigens identisch zu dem, was Porsche zum Beispiel im Cayenne anbietet. Somit kann das teuerste Lichtsystem im Audi ab sofort auch Hinweise und Gefahrenmeldungen auf die Straße vor das Fahrzeug projizieren.

In der Seitenansicht zeigt sich der neue Q3 nun definierter, sehniger, mit deutlich ausgestellten Radhäusern und breiten Schultern, die ganz bewusst an Legenden wie den Ur-Quattro erinnern sollen. Das Heckdesign dagegen wird geprägt von einer durchgehenden Lichtleiste samt optional beleuchtetem Audi-Logo – die ebenfalls erhältlichen OLED-Rückleuchten geben einen deutlichen Verweis auf das Lichtdesign des neuen Audi A6.

Anders als beim größeren Business-Modell lassen sich statt acht, aber nur vier verschiedene Lichtsignaturen einstellen. Eine bewusste Entscheidung, um die höheren von den niedrigeren Fahrzeugklassen abzugrenzen, so ein Audi-Sprecher beim Fototermin. Sichtbare Endrohre sind derweil den kommenden Sportmodellen Audi S Q3 und RS Q3 vorbehalten. Serienmäßig rollt der neue Q3 auf 19-Zoll-Rädern zu den Händlern, das hier gezeigte Fahrzeug steht derweil auf einer optionalen 20-Zoll-Bereifung.

Audi Q3 2025 - Heckansicht

Antriebe & Preise: Zum Marktstart keine Experimente, aber schon ab 2026 kommt ein Vollhybrid

Für viele treue Q3-Kunden wohl die wichtigste Nachricht: Ja, der Diesel wird vorerst im Programm bleiben. Zum Marktstart bietet Audi ab 46.900 Euro zunächst den 2.0 TDI mit 110 kW (150 PS) und Frontantrieb an. Etwas später dürfte dann wieder eine Allradvariante mit 142 kW (193 PS) folgen.

Fraglich ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings, ob der Selbstzünder angesichts der stetig sinkenden Nachfrage und gleichzeitig steigenden EU-Emissionsvorschriften über die gesamte Lebensdauer des neuen Modells hinweg im Angebot bleiben wird. Denn bereits der Plattform-Verwandte Cupra Terramar, vorgestellt 2024 und ebenfalls im ungarischen Györ produziert, verzichtet bereits auf eine Diesel-Option.

Das Einstiegsmodell ab 44.600 Euro setzt wiederum auf einen mild hybridisierten 1,5-Liter-TFSI mit ebenfalls 110 kW (150 PS). Darüber positioniert Audi zwei 2,0-Liter-Turbobenziner mit 150 kW / 204 beziehungsweise 195 kW / 265 PS (ab 59.900 Euro), wobei die stärkere Variante serienmäßig mit quattro-Allradantrieb ausgestattet ist. Alle Motoren im Q3 werden derweil über ein Doppelkupplungsgetriebe geschaltet, die bisher offerierte manuelle Option im Basismodell entfällt.

Eine Premiere im Audi Q3 SUV: der neue Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang mit 200 kW (272 PS) Systemleistung ab 49.300 Euro. Die Kraft stammt aus der Kombination eines 130 kW starken 1,5-Liter-Turbobenziners mit einem 85 kW Elektromotor. Gespeist wird der Teilzeitstromer von einer netto 19,7 kWh großen Batterie, die eine elektrische Reichweite von bis zu 120 Kilometern nach WLTP ermöglichen soll. Mit etwas Verzögerung dürfte auch eine für Dienstwagenberechtigte (es gilt die 0,5-Prozent-Regelung) preislich noch interessantere Version mit 150 kW / 200 PS Systemleistung nachgeschoben werden.

Zwar muss der Q3 e-hybrid aufgrund der MQB-Plattform auf Allradantrieb verzichten, doch der Technikbaukasten bringt auch Vorteile: Neben 11-kW-AC-Ladung unterstützt das SUV DC-Schnellladen mit bis zu 50 kW – das schaffen nicht einmal die Neuauflagen von Audi A5 und A6.

Wer sich vom bisherigen Antriebsportfolio noch nicht angesprochen fühlt, sollte sich etwas gedulden: Für 2026 sind überarbeitete Verbrenner nach der Abgasnorm EU7 angekündigt – darunter ein neuentwickelter Vollhybrid, der künftig unter anderem in VW T-Roc, Golf und Škoda Octavia zum Einsatz kommen soll. Bei den Sportmodellen gehen wir derzeit davon aus, dass es erstmals auch einen S Q3, ausgerüstet mit einem 333 PS starken 2,0-Liter-TFSI geben könnte. Ob das Top-Modell RS Q3 weiterhin mit einem Fünfzylinder vorfährt, wurde vor Ort weder dementiert, noch bestätigt.

Nicht ganz zum Antriebskapitel passend, aber nicht unerwähnt bleiben soll die Tatsache, dass auch der neue Audi Q3 optional mit der neuesten Generation des VW-DCC-Adaptivfahrwerk mit Zweiventil-Dämpferregelung ausgestattet werden kann. Neben dem normalen Stahlfahrwerk wird zudem ein tiefergelegtes Sportfahrwerk angeboten.

Audi Q3 2025 - Cockpit

Innenraum & Sitzprobe: Die Qualität kehrt zurück

Da schau her! Audi hat offenbar schnell auf das breite Medien- und Kundenecho zur neuen Modellgeneration reagiert. Das neue Audi Q3 SUV punktet im Innenraum bereits auf den ersten Blick mit einer deutlich wertigeren Anmutung.

Und auch der deutsche Autobeschreiber, der gerne an Ecken fasst, die ein Endkunde wohl nie berühren würde, ist angetan. Freilich finden sich im unteren, nicht direkt sichtbaren Bereich des Cockpits weiterhin einfache Kunststoffe. Doch im täglichen Sicht- und Griffbereich herrscht wieder so etwas wie Premiumambiente vor. Die Schalttafel etwa ist großflächig mit Softtouch-Material bezogen, die Türtafeln ebenfalls – hier sogar perforiert, sodass sie vom Ambientelicht hinterleuchtet werden können.

Während man das MMI-Panoramadisplay bereits kennt, ist die geschwungene Designapplikation im Armaturenträger eine echte Neuheit. Sie wird übrigens auch in einer Variante aus schnell nachwachsendem Holz angeboten.

Insgesamt soll der Innenraum des neuen Audi Q3 besonders nachhaltig gestaltet sein: Recycelte Polyesterstoffe, Nylonfasern und Econyl kommen zum Einsatz. Das gute alte Leder hat ebenfalls noch nicht ausgedient. Feinkritik: Trotz zahlreicher positiver Vorbilder im VW-Konzern, bleiben die Türtaschen ungefüttert. Sowohl Skoda als auch VW liefern hier noch etwas mehr Detailqualität.

Bei der ersten Sitzprobe fällt das großzügige Platzangebot in der ersten Reihe positiv auf. Die Sportsitze des Fotofahrzeugs bieten guten Komfort, und auch die zahlreich erhalten gebliebenen physischen Tasten sind erfreulich – in Zeiten zunehmender Touch-Flut keine Selbstverständlichkeit.

Am Lenkradlayout hat Audi zwar nichts verändert, dafür jedoch eine neue „Lenkradbedieneinheit“ eingeführt, die auch den bislang in der Mittelkonsole untergebrachten Gangwahlhebel integriert. Der erste Bediencheck fiel hier allerdings durchwachsen aus. Das müssen wir beim Fahrtermin noch einmal intensiver auf uns wirken lassen.

Da der neue Audi Q3 in seinen grundlegenden Abmessungen dem Vorgänger entspricht, bleibt das Raumangebot im Fond weitgehend unverändert. Die Rücksitzbank ist serienmäßig verschieb- und neigbar, der Kofferraum fasst in Cargostellung bis zu 575 Liter. Ist die Rücksitzbank in Normalstellung gefahren, passen in das Ladeabteil bis zu 488 Liter – das sind 42 Liter weniger als bisher. Werden die Rücksitze umgelegt, stehen bis zu 1.386 Liter zur Verfügung.

Die zulässige Anhängelast beträgt – je nach Modell – bis zu 2,1 Tonnen.

Audi Q3 2025 - TV Cockpit

Infotainment & Assistenten: Neue Software als Gamechanger

Audi hat beim neuen Q3 nicht nur an der Hardware, sondern auch an der Software spürbar gearbeitet. Beim Erstkontakt waren wir erstaunt, wie deutlich sich das neue Bediensystem von den bisherigen MMI-Versionen unterscheidet. Das Virtual Cockpit hinter dem Lenkrad erhält endlich wieder eine vollwertige Kartenansicht, ein zentrales Rundinstrument erleichtert das Ablesen von Drehzahl und Geschwindigkeit, und das gesamte Menüdesign wirkt durchdachter und klarer.

Dieser positive Eindruck setzt sich auch auf dem zentralen Infotainment-Display fort: Große Kacheln ersetzen die bislang eher kleinen Symbole, die Menüführung wurde gestrafft, und die Reaktionsgeschwindigkeit ist tatsächlich beeindruckend. Flüssige Übergänge, kurze Ladezeiten, und im Fahrzeugmenü wird nun nicht nur das Modell, sondern auch die korrekte Außenfarbe angezeigt.

Was bei BMW längst Standard ist, markiert für Audi durchaus einen kleinen Paradigmenwechsel. Der neue Softwarestand bleibt übrigens nicht exklusiv dem Q3 vorbehalten: Er soll nach und nach per Over-the-Air-Update auch auf andere neue Audi-Modelle ausgerollt werden.

Auch bei den Assistenzsystemen hat Audi nachgelegt. Serienmäßig sind unter anderem Einparkhilfe plus, Tempomat mit Begrenzer, Spurverlassenswarner, Verkehrszeichenerkennung, Aufmerksamkeits- und Müdigkeitswarner, ein Front- und Querverkehrassistent sowie ein Notbremsassistent an Bord.

Wird der optionale Fahrassistent plus gewählt, beherrscht der Q3 nun erstmals auch automatische Spurwechsel. Zusätzlich kommen Schwarmdaten zum Einsatz, um auf Verkehrs- und Gefahrensituationen frühzeitiger reagieren zu können. Ebenfalls bekannt aus aktuellen VW-Modellen: das trainierte Parken, mit dem sich der Q3 individuelle Parkmanöver merken und eigenständig ausführen kann.

Audi Q3 2025 - Lenkradbedieneinheit

Erstes Fazit

Das neue Audi Q3 SUV hinterlässt im Erstkontakt einen überzeugenden Eindruck. Bei Innenraumqualität und Software hat Audi spürbar nachgelegt, das Antriebsportfolio ist mit Benzin-, Diesel- und Hybridoptionen breit aufgestellt. Auch optisch macht die dritte Generation des Q3 einen adretten Eindruck und macht Lust auf mehr. Die Preise starten in Deutschland bei 44.600 Euro, der Bestellstart ist bereits erfolgt. (Text: Thomas Vogelhuber, Rudolf Bögel | Bilder: Hersteller)

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