Nissan Micra K12

Was gibt es Neues

• Kugeldesign mit sympathischem Kulleraugengesicht.
• Verlängerter Radstand und breitere Karosserie schaffen mehr Platz.
• Umbenennung der Ausstattungslinien in Visia, Acenta, Tekna.
• Optionales Sicherheitspaket für Kopfairbags und ESP.
• Infotainment und Navi beim i-Way ab 2010.
• Variante Micra CC als Coupe Cabrio mit Stahldach.

Innenraum & Karosserie

Der Nissan Micra der K12 Generation macht als wendiges Auto für die Stadt richtig Spaß. Denn da bringen die 3- oder 5-Türer alles mit, was man von einem Kleinwagen erwartet. Als erstes fallen die Abmessungen des Micra auf, der sich mit knapp 3,72 Meter Länge als Parkplatzräuber erweist und das Einparken dank seiner kurzen Keilfront kinderleicht macht. Die Übersichtlichkeit der auf knapp 1,68 m verbreiterten Karosserie ist im Stadtverkehr ein echter Pluspunkt. Zumal angesichts von fast 1,42 m Dachhöhe selbst größere Personen bequem in dem 5-Sitzer Platz nehmen können. Die Kopffreiheit ist im Nissan Micra der Bauphase K12 auf alle Fälle überdurchschnittlich und lässt manches aktuelle Kleinwagenmodell bescheiden aussehen. Während es im Innenraum des Micra eher konventionell zugeht, verabschiedet sich Nissan beim Außendesign vom Mainstream und kann mit seiner Idee der Kugelscheinwerfer Sympathien einheimsen. Wer im Nissan Micra den Großeinkauf oder mehr Gepäck laden will, für den sind die höheren Ausstattungslinien ab Acenta vorteilhaft. Denn da lässt sich dank der verschiebbaren Rücksitzbank mit asymmetrisch geteilter Lehne das Ladeabteil schnell mal von gut 250 auf nahezu 1000 l erweitern. Eine Empfehlung für Cabriofans ist das in kleiner Stückzahl von 2005 bis 2009 verkaufte 2+2-sitzige Coupé-Cabrio Micra CC, das gebraucht oft mit besonders wenig km Laufleistung zu finden ist und den Einstieg in ein winterfestes Cabrio mit Stahldach zum günstigen Preis ermöglicht.

Motor & Antrieb

Für einen kleinen Stadtwagen bringt der Nissan Micra K12 trotz des auf über 1000 kg gestiegenen Gewichts ausreichend PS mit und braucht sich in den stärkeren Versionen nicht hinter Konkurrenten neuerer Baujahre wie VW Polo oder Opel Corsa zu verstecken. Besonders viel Auswahl gibt es bei den Benzinern mit 1,2 l oder 1,4 l Hubraum, die es in den Leistungsklassen von 48 kW 65 PS, 59 kW 80 PS und 65 kW 88 PS gibt. Wer in einem Nissan Micra K12 Benziner richtig sportlich unterwegs sein will, ist jedoch im 110 PS starken GTI-Verfolger 160SR mit dem 1,6 Liter Motor am besten aufgehoben. Den gibt es allerdings nur gegen Ende der Bauzeit 2009 und entsprechend rar macht er sich als Nissan Gebrauchtwagen. Bei dem vom Renault gelieferten Diesel passt Nissan das Motor Konzept ebenfalls mit zusätzlicher Leistung an und nimmt den 1.5 dCi mit 48 kW 65 PS und 63 kW 86 PS ins Programm. Die Diesel sind wie die Nissan Micra III mit Benzin Motoren standardmäßig mit einem 5-Gang Getriebe ausgestattet. Wer mit einem manuellen Schaltgetriebe nicht so gut zurechtkommt, für den sind die beiden PS stärkeren Benziner der K12 Bauphase auch mit Automatik erhältlich. Die erhöht zwar den Kraftstoffverbrauch, passt aber mit ihren sauber abgestimmten vier Gängen gut in den Stadtverkehr, um entspannter ans Ziel zu kommen.

Ausstattung & Sicherheit

In der Generation der K12 wertet Nissan seine Einstiegsmodelle bei Technik wie Komfort auf und sorgt dafür, das die Kleinwagen auch gebraucht Anschluss an Klassenkonkurrenten aus heutiger Zeit finden. Im Euro Crashtest etwa schneidet der Nissan Micra dank Sicherheitszelle, ABS, Bremsassistent, EBD Bremskraftverteilung sowie Front- und Seitenairbags vorne mit vier von fünf Sternen ordentlich ab. In der Einstiegsversion Visia hat der K12 den Basiskomfort eines modernen Stadtautos mit elektrischen Fensterhebern vorne, Servolenkung, Zentralverriegelung, digitaler km Anzeige und praktischen Getränkehaltern. Richtig interessant wird es allerdings erst in den höheren Ausstattungslinien, denn die haben den heute selbstverständlichen Bordcomputer sowie im Alltag nützliche Features wie ein Multifunktionslenkrad mit Lederbezug, Regensensor und elektrisch einstellbare Außenspiegel. Ein Tipp für alle, die mehr Sitzkomfort zur Rückenentlastung brauchen, ist der Micra Acenta mit in der Höhe verstellbarem Fahrersitz, Lendenwirbelstütze und Bezügen mit Ledereinlage. Zudem lohnt beim Nissan Micra die Investition in einen Gebrauchtwagen mit Klimaanlage, da sich der hohe Innenraum des 5-Sitzers bei Sonneneinstrahlung sehr schnell aufheizen kann. Serienmäßig gibt es eine Klimaautomatik für das Auto in der Linie Tekna, die als Topversion außerdem noch Radio-CD-Anlage, Intelligent Key Schlüsselsystem und schicke 15 Zoll Leichtmetallfelgen mitbringt. Mehrausstattung wie eine manuelle Klimaanlage bieten außerdem Sondermodelle wie der Nissan Micra City, den der Hersteller im Jahr 2004 kurz vor der ersten Modellpflege auflegt. Gegen Ende der Bauzeit ergänzen die Topversionen i-Way oder i-Way + das Programm, die mit Navigationssystem, Touchscreen-Bedienung und Bluetooth-Schnittstelle das Infotainment auf das Niveau aktueller Kleinwagen bringen. Zugleich gibt es neue Ausstattungspakete wie die Winter-Edition mit Standheizung oder das Modell Race. Das bringt den Micra optisch richtig zur Geltung und spricht Fans von Sportmodellen an, die Anbauteile wie Kotflügelverbreiterungen, Sportauspuff und weiße Rennstreifen auf der Motorhaube für den starken Auftritt haben wollen.

Verbrauch & Umwelt

Der Nissan Micra der Bauphase K12 geht mit Benzin oder Diesel Motor relativ sparsam mit Kraftstoff um und ist beim Verbrauch mit einem neueren Auto der Kompakt- oder Mittelklasse vergleichbar. Die beim Start verfügbaren Benzin Varianten sind durchweg nach Euro 4 eingestuft und brauchen im Durchschnitt pro 100 km zwischen 5,9 und 6,3 l (CO2-Emissionen von 143 bis 154 g pro km), während Nissan für eine Limousine mit Benzin Motor einen städtischen Kraftstoffverbrauch von 7,4 bis 7,9 l angibt (179 bis 193 g pro km CO2-Ausstoß). Wer viele km am Tag zurücklegt, für den kann es sich lohnen, den Micra gebraucht als Diesel mit Euro 3 Klassifizierung zu kaufen. Der dCi schlägt mit höheren Kfz-Steuern zu Buche, bietet dafür aber mit Schaltgetriebe einen deutlich niedrigeren Verbrauch von 5,4 bis 5,6 l (119 bis 122 g pro km CO-Emissionen). Mit diesen Werten können gebrauchte Nissan Micra K12 sogar mit neueren Benzinern der Kleinwagenklasse mithalten.

Probleme

Die Japaner bauen den Nissan Micra III in unterschiedlichen Varianten mit Benzin Motor, für die Steuerketten zum Einsatz kommen. An sich für hohe Laufleistungen ausgelegt, zeigt sich dieses Bauteil bei der 1,2 l Maschine mit dem Motorcode CR12 bis Baujahr 2005 allerdings als Schwachstelle und sollte bei einer Laufleistung noch unter 100.000 km ausgewechselt werden. Wer einen Nissan Micra vom Typ K12 gebraucht kaufen will, sollte also nicht nur auf technische Daten, PS und Preis achten, sondern auch prüfen, welcher Benzin Motor im Auto Dienst tut. Der genaue Motorcode lässt sich etwa über die Angaben in den Fahrzeugpapieren herausfinden. Probleme kann es in der Baureihe außerdem mit Lenkung und Rost am Auspuff geben. Eine Probefahrt und der Blick unter das Fahrzeug sollten also vor dem Kauf eines Nissan Micra K12 Gebrauchtwagens unbedingt dazugehören, um Defekte erkennen zu können.

Fazit

Der Nissan Micra der Generation K12 punktet gebraucht als Kleinwagenriese mit fast 1000 l Stauraum bei umgelegter Rücksitzbank und lässt damit Konkurrenten junger Baujahre ganz schön alt aussehen. Dabei bietet der Nissan ausreichend PS für den Alltag und kommt mit Benzin oder Diesel Motor auf noch akzeptable Werte bei Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen. Gute Rundumsicht und die ultrakompakten Abmessungen der Schräghecklimousine erweisen sich im dichten Verkehr oder bei der Parkplatzsuche als großer Vorteil, und das macht die 3- und 5-Türer zum idealen Auto für die Stadt, wo der Nissan Micra aus der Bauphase K12 mit Keilfront, Kugelheck und Kulleraugen auffällt. Ein echter Frauentyp, der ebenso Zweitwagen- und Erstkäufer anspricht, die einen geräumigen und praktischen Gebrauchtwagen günstig kaufen wollen. Um Problemen vorzubeugen, sollte beim Kauf besonders auf Roststellen, Lenkverhalten und bei Fahrzeugen mit 1,2 l Benzin Motor vor Baujahr 2005 auf die Steuerkette geachtet werden. Für den Alltag empfehlenswert sind insbesondere die Nissan Micra Acenta oder Tekna mit rückenfreundlichem Fahrersitz, variabler Rücksitzbank und Bordcomputer. Wer zeitgemäßes Infotainment an Bord haben will, für den sind die Nissan Micra i-Way der späten Baujahre die erste Wahl, während Fans von Sportmodellen beim Micra Race Anbauteile und Rennstreifen für die starke Optik bekommen.