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Stärken
- Leichte Bauweise
- Kultiges Design
- Historischer Sammlerwert
Schwächen
- Eingeschränkte Alltagstauglichkeit
- Kaum Ersatzteile
- Schwache Sicherheitsausstattung
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Interessiert am Reliant
Besonderheiten der Automarke Reliant
- Reliant war einer der letzten Hersteller, der dreirädrige Pkw und Lieferwagen bis zur Jahrtausendwende in Serie produzierte.
- Die Marke gehörte zu den Pionieren im Einsatz von Glasfaserkunststoff-Karosserien und wurde wichtiger Zulieferer für britische Sportwagenhersteller.
- Das charakteristische Design ohne vordere Radausschnitte entstand durch die Konstruktion mit einem Einzelrad an der Vorderachse.
In den 30er Jahren etabliert sich Reliant als Hersteller dreirädriger Kleinlieferwagen
Insbesondere im Sportwagenbau bemühen sich die Konstrukteure darum, leichte Karosserien mit dynamischer Ausstrahlung zu entwerfen, die in ihrer Anlage zugleich geringe Angriffsflächen für den Luftstrom bieten. Die aerodynamischen Eigenschaften drücken die Techniker im sogenannten cw-Wert aus, und je niedriger dieser ist, desto vorteilhafter macht sich das beim Beschleunigungsverhalten sowie beim Handling des Fahrzeugs bemerkbar. Bei vielen Herstellern kommen heute im Karosseriebau Elemente aus Leichtbaumaterialien wie Aluminium und glas- oder kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen zum Einsatz. Diese Materialwahl reduziert das Fahrzeuggewicht und lässt Designern viel Freiheit, da sich die Bauteile leicht in unterschiedliche Formen bringen lassen. Die Pioniere der Leichtbauweise kamen aus Großbritannien, dem Heimatland der ultraleichten Roadster. Einer der bekanntesten Zulieferer für britische Sportwagenhersteller war das Unternehmen Reliant. Doch vor der Karriere als Karosseriefertiger für Fremdhersteller etablierte sich Reliant schon in den 1930er Jahren als Produzent von dreirädrigen Kleinlieferwagen und Pkw. Threewheeler blieben bis zum Ende der Reliant-Produktion im Jahr 2001 das Markenzeichen der Firma, die darüber hinaus mit eigenen Sportwagenbaureihen sowie Kleinwagen präsent war.
Das Dreirad-Konzept setzt Reliant ab den 50er Jahren auch im Pkw-Bau um
- Kickstarter, Lenkstange, Frontgabel und eine offene Kabine verrieten die frühen Premierenmodelle von Reliant, dass sie ihren Ursprung im Motorradbau hatten.
- Mit dem Einsatz der neuartigen Glasfaserkunststoffe wandelte sich das Profil von Reliant in den 1950er Jahren.
- Aus dem Nutzfahrzeughersteller wurde ein Pkw-Produzent, der bis 2001 mit unterschiedlichen Baureihen am Markt vertreten war.
- Ein typisches Merkmal blieb erhalten: Obwohl Reliant auch vierrädrige Modelle baute, wurde die Produktion der Dreirad-Pkw und Lieferwagen bis 2001 fortgeführt.
- Außerdem waren die Briten von 1962–1995 mit Sportcoupés auf dem Markt vertreten.
- Cabriolets sowie ein sportlicher Shooting Brake ergänzten das Programm.
- Wenig bekannt außerhalb Großbritanniens waren die Kleinwagen der Baureihen Reliant Rebel und Kitten sowie die darauf basierenden Pick-ups, die unter dem Namen Fox von 1983–1990 hauptsächlich im Heimatmarkt verkauft wurden.
Gebrauchte Reliant repräsentieren ein Kapitel europäischer Automobilgeschichte
Da das Unternehmen seine Fahrzeugproduktion mit dem Jahr 2001 einstellte, waren Neuwagen von Reliant ab diesem Zeitpunkt nicht mehr erhältlich. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt jedoch nahmen die Modelle der Briten gerade nach dem Produktionsstopp eine Sonderstellung ein. Gebrauchte Reliant-Sportwagen der Serien Sabre und Scimitar galten als Exoten und weckten damit das Interesse bei Oldtimer-Fans auf dem europäischen Festland. Besonders selten waren die Cabriolet-Ausführungen des Scimitar sowie die GTE-Versionen mit dem langen verglasten Heckaufbau. Auch die Dreiräder hatten auf dem Gebrauchtmarkt eine besondere Rolle: Während sie in Großbritannien in den 1990er Jahren noch häufig im Alltag auftauchten, waren sie auf dem Festland ein echter Hingucker. Reliant war einer der letzten Hersteller, der diese Fahrzeugbauart bis zur Jahrtausendwende beibehielt. Für viele Fahrer repräsentierten daher auch die Dreiradmodelle der letzten Bauphase ein längst vergangenes Kapitel europäischer Automobilgeschichte.
Die frühen Threewheeler von Reliant
Seine Nachkriegsproduktion startete Reliant mit dem 1950 präsentierten Threewheeler Regent, der als Lieferwagen in zwei Gewichtsklassen angeboten wurde. Der erste dreirädrige Pkw kam 1952 mit dem Regal auf den Markt. Bis 1962 zeichneten sich die Regal-Modelle durch ihre noch vom Vorgänger übernommene Holzrahmenkonstruktion aus, bevor Reliant dazu überging, die Fahrzeuge mit Stahlrahmen und einer komplett aus Glasfaserkunststoffen gefertigten Karosserie zu produzieren. Die Benzinmotoren der Regal-Modelle stammten ursprünglich von Austin. Charakteristisch für die Reliant-Dreiräder: Durch die Konstruktion mit einem Einzelrad an der Vorderachse zeigten die Modelle keine vorderen Radausschnitte. Diese optische Besonderheit blieb auch beim Nachfolger Robin erhalten, der zwischen 1973–2001 mit kurzer Unterbrechung in zwei Generationen gebaut wurde. Über 65.000 Exemplare des Robin entstanden insgesamt.
Der Robin gilt als moderner Klassiker des Herstellers Reliant
Der Reliant Robin galt als moderner Klassiker und war zugleich der letzte Threewheeler des britischen Herstellers. In kleiner Auflage lief der Robin Mk. II nach der Produktionseinstellung bei Reliant noch bis 2002 bei einem anderen Unternehmen in England vom Band. Neben den 4-Sitzern fertigte Reliant auch dreitürige Lieferwagenversionen, die als Robin Van mit geschlossenem Laderaum produziert wurden und die Tradition der Reliant-Kleintransporter fortsetzten. Eigentlich als Nachfolger konzipiert und doch gemeinsam bis 1997 produziert wurde der Reliant Rialto, den die Briten 1982 mit einem kantigen Design vorstellten. Der Motor blieb dem bewährten Reliant-Aggregat treu. Im Programm stand der Rialto als dreitürige Schräghecklimousine sowie als Kombi mit ausgestelltem Dach. Da der Rialto wiederum als dreirädriger Pkw konstruiert war, blieb das typische Karosseriedesign ohne vordere Radausschnitte auch in dieser Generation erhalten. Zudem nahm Reliant wieder Nutzfahrzeugvarianten ins Programm: Neben Vans gab es einen Rialto Pick-up mit offener Ladefläche sowie eine Ausführung mit Kabine und Pritsche für individuelle Aufbauten.
Reliant-Sportwagen der Baureihen Sabre und Scimitar
Anfang der 1960er Jahre erweiterte Reliant sein Programm um einen in Kooperation mit einem anderen Hersteller entwickelten Sportwagen, der von 1961–1964 in Kleinserie unter dem Namen Sabre als Coupé und Cabrio entstand. Optisch orientierten sich die Zweisitzer an klassischen britischen Sportwagen dieser Zeit. Der Preis für einen Sabre lag bei rund 1.400 Pfund. Als Antrieb setzte Reliant Motoren des Herstellers Ford ein, der für die Einstiegsversionen Vierzylinderaggregate lieferte. Die Leistung der Basismodelle betrug rund 80 PS. Ein Jahr nach der Marktpremiere kamen die mit Sechszylindermotoren bestückten Sabre Six auf den Markt, die bis 1965 im Programm blieben. Als Nachfolger ließ Reliant eine größere 2+2-sitzige Sportwagengeneration antreten, die zunächst ausschließlich als Coupé verfügbar war. Drei Jahre nach dem Marktstart des Scimitar GT präsentierte der Hersteller den GTE als Shooting Brake, der bis 1986 in zwei Generationen gebaut wurde. Von 1980–1986 fertigten die Briten zudem die heute seltene Cabriovariante Scimitar GTC. Zwischen 1984–1995 war Reliant außerdem mit den 2-Sitzern Scimitar SS1 und Scimitar Sabre als Sportwagenhersteller präsent.

