German Car of the Year 2026: Erstmals kein Klassensieger aus Deutschland

Die Wahl zum German Car of the Year 2026 sorgt für Aufsehen: Erstmals findet sich kein deutsches Auto unter den Klassensiegern. Internationale Marken und vor allem Elektroantriebe dominieren das Feld. Ein deutliches Zeichen für den Wandel der Automobilwelt.

Seit 2018 wählen jährlich rund 40 deutschsprachige und internationale Automobiljournalisten das German Car of the Year (#GCOTY). Die Auszeichnung gilt längst als wichtiger Gradmesser für Trends und Entwicklungen in der Branche. Für das Jahr 2026 bringt die Wahl jedoch eine echte Überraschung mit sich: Erstmals hat es kein deutsches Modell unter die Klassensieger geschafft. Ein Einschnitt, der auch zeigt, wie stark sich der Markt für neue Automobile gerade wandelt.

Während im vergangenen Jahr noch der BMW 5er/i5 den Gesamtsieg einfuhr, dominieren diesmal internationale Marken. Unter den 89 Modellen, die in den vergangenen zwölf Monaten neu auf den Markt kamen und für die Abstimmung relevant waren, setzten sich in allen fünf Kategorien Fahrzeuge ausländischer Hersteller durch.

 Die Klassensieger präsentieren sich vor dem ZF Forum in Friedrichshafen. Die Klassensieger präsentieren sich vor dem ZF Forum in Friedrichshafen.

Hier die fünf GCOTY-Klassensieger im Überblick:

  • Budget (unter 25.000 Euro): Dacia Bigster
  • Compact (25.000 bis 40.000 Euro): Skoda Elroq
  • Premium (40.000 bis 70.000 EUro): Hyundai Ioniq 9
  • Luxury (über 70.000 Euro): Cadillac Vistiq
  • Performance: Lucid Air Sapphire

Auffällig bleibt auch in diesem Jahr die deutliche Dominanz der Elektromobilität: Vier der fünf Klassensieger sind reine Stromer. Lediglich der Dacia Bigster hält als klassischer Verbrenner die Fahne für die konventionelle Antriebstechnik hoch. Er sicherte sich den Sieg in der Kategorie „Budget“, knapp vor dem Hyundai Inster und dem Citroën C3 Aircross.

Im „Compact“-Segment triumphierte der Skoda Elroq und verwies den Renault 5 sowie den Kia EV3 auf die Plätze zwei und drei. In der Kategorie "Premium" setzte sich derweil der Hyundai Ioniq 9 durch und gewann den Klassensieg vor dem Mercedes CLA und dem BYD Seal 6 Touring.

Deutlich geschrumpft zeigt sich das "Luxussegment", in dem innerhalb der vergangenen zwölf Monate lediglich fünf zur Abstimmung zugelassene Neuerscheinungen vorgestellt wurden. Den Klassensieg holte sich mit dem Vistiq das zweite Jahr in Folge ein Cadillac, gefolgt vom Toyota Land Cruiser und dem überarbeiteten Volvo XC90.

In der Kategorie „Performance“ setzte sich schließlich der Lucid Air Sapphire durch und verwies den BMW M3 CS Touring sowie den Land Rover Defender Octa auf die hinteren Ränge.

 Übergabe der German Car of the Year Awards an die Klassensieger: (v. l.) Ulrich Mechau (Hyundai), Thilo Schmidt (Dacia), Thomas Kretschmer (Škoda), Eric Bach (Lucid) und Pere Brugal (General Motors) Übergabe der German Car of the Year Awards an die Klassensieger: (v. l.) Ulrich Mechau (Hyundai), Thilo Schmidt (Dacia), Thomas Kretschmer (Škoda), Eric Bach (Lucid) und Pere Brugal (General Motors)

Auf dem Weg zum Gesamtsieg

Nach der Ehrung der Klassensieger steht nun die finale Entscheidung bevor: Die fünf Gewinnermodelle treten in der Endrunde um den Titel German Car of the Year 2026 an. Bis zum 15. Oktober haben die unabhängigen Juroren Zeit, ihre Bewertungen abzugeben. Ausgewertet werden unter anderem die Kategorien Komfort und Praktikabilität, Design und Fahrspaß, Sicherheit und Umweltverträglichkeit, Bedeutung und Innovationsgrad sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Das Ergebnis wird mit Spannung erwartet. Auch, weil sich unter den fünf Finalisten gleich zwei elektrische US-Modelle befinden. Ein bemerkenswerter Umstand, da hierzulande amerikanische Autos oft wegen ihrer Technik belächelt oder durch ihre Größe kritisch gesehen werden.

AutoScout24-Chefredakteur Thomas Vogelhuber ist Teil der Jury und wird die entsprechenden Fahrzeuge in den kommenden Tagen intensiv testen und vorstellen.

(Text: as24 | Bilder: GCOTY)

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